Innerlich seufzte Axilla. Der Iulius war mindestens ebenso amüsant wie seine Verwandten, und die konnte Axilla im Groben und Ganzen nicht besonders gut leiden. Sie war wirklich sehr froh, schon so früh gekommen zu sein. Wäre Cassius nicht hier gewesen, der Abend wäre wohl sehr ruhig und mit höflichem Anschweigen verlaufen, ehe Axilla die Flucht ergriffen hätte. Der Iulius schien auch das letzte bisschen Humor verloren zu haben, er lachte nichtmal. Für Axilla waren Leute suspekt, die nicht lachten. Weshalb sie mit Kynikern und Stoikern meistens nicht besonders gut auskam. Dafür war sie selbst einfach zu fröhlich.
Nach Außen aber lächelte sie unbeirrt weiter, wenngleich ihr Augenkontakt mehr Cassius galt als ihrem Gastgeber. Zumindest, bis dieser ihr ein unmoralisches Angebot machte, das eindeutig zweideutiger nicht hätte sein können. Jetzt musste Axilla wirklich lachen und sah ein wenig verlegen kurz beiseite. “Cassius, du bist wirklich schlimm. Ich möchte nicht wissen, wie viele gehörnte Ehemänner da draußen zu gerne Jagd auf dich machen würden.“ Wenn ihr Mann diesen Satz hier gehört hätte, wäre es einer mehr. Auch wenn Axilla ihm mit dem Cassier keine Hörner aufsetzen wollte.
Während Axilla noch lachte, beteiligte sich der Iulius doch wieder am Gespräch, genauso humorlos wie zuvor. Wenigstens half es dabei, mit dem Lachen aufzuhören, wenn es auch sonst wenig charmant war. “Nun, man mag über unsere Ahnen sagen, was man will, doch Giftmord war mehr ein Mittel der Claudii, wenn ich mich nicht irre. Und eine einzelne Klinge genügt, um einen Tyrannen zu Fall zu bringen. Auch ganz ohne Truppen. Solange man hinterher nicht erwartet, selbst zum König aufzusteigen und bereit ist, für seine Überzeugung, das richtige zu tun, sein Leben zu lassen.“ Dies wiederum sagte Axilla nicht im Scherz oder so, dass man es als solchen hätte auffassen mögen. So war sie erzogen worden und es entsprang ihrer tiefsten Überzeugung. Ein Soldat weicht nicht zurück. Und wenn er dabei stirbt, dann war das eine ehrenvolle Sache, Und ebenso ehrenvoll war es, dafür zu sterben, dass dem Römischen Reich ein Dienst erwiesen wurde. Und wäre Axilla ein Mann und nicht so feige, sie würde die gelegentlichen Gedanken, die sie bezüglich des jetzigen Kaisers hegte, wirklich in die Tat umsetzen, und sich nicht einreden, dass ihre Kinder sie brauchten und ihre Tat das Leben ihres Sohnes und des noch ungeborenen Kindes gefährden konnte. Oder dass sie schwanger, wie sie war, ohnehin nichts ausrichten konnte. Ja, wenn Axilla ein Mann gewesen wäre, einige Dinge wären anders gewesen.
Beiträge von Iunia Axilla
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“Ich glaube, das ist länger her...“, meinte Axilla nur vage, als Dives den Reitunfall ansprach. War Atticus damals schon auf der Welt gewesen? Ihr Sohn war definitiv älter als drei Jahre, aber Axilla war sich nicht sicher, wann Centho diesen angeblichen Reitunfall hatte, wegen dem er seine Kandidatur zur Wahl zurückgezogen hatte. Sie war sich aber ziemlich sicher, dass das vor mehr als 3 Wahlperioden war. Allerdings war das auch nicht wirklich wichtig. Axilla interessierte sich nicht so aufrichtig für die Gesundheit des Senators, wie sie sollte. Es war nur eine Möglichkeit der höflichen Kommunikation gewesen.
Und offenbar auch keine besonders gute Möglichkeit, denn Dives blieb sehr, sehr vage, was den Gesundheitszustand seines Verwandten anging. Also wollte er offenbar nicht darüber reden, oder wusste nichts dazu zu sagen. So oder so aber glaubte Axilla ohnehin, dass sich der Iulier nur irgendwie aus der Öffentlichkeit hatte zurückziehen wollen und gar nicht wirklich krank war, ebenso wie sie den Reitunfall damals für einen Vorwand gehalten hatte,um sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen, da er die Wahl damals wohl nicht gewonnen hätte. Aber auch das war etwas, was man so natürlich nicht sagen konnte.Da war Cassius schon ein besserer Gesprächspartner. Axilla gab sich gespielt beeindruckt und lachte den Mann leicht an. “Ach, solange er nicht König werden wollte, hätte er doch nichts zu befürchten“, scherzte sie mit. Es war schon interessant, wie klein die Welt manchmal war, und wie unsägliche Geschichten doch vergnügliche Gespräche hervorbringen konnten. “Und über ein paar Ecken bin ich mit ihnen verwandt. Allerdings auch nicht zu direkt.“ Ging auch gar nicht, waren die Iunii Bruti doch ebenso wie die Cassii Longini systematisch ausgelöscht worden. Ja, selbst die Tochter von Marcus Iunius Brutus, die eigentlich keine politische Stellung gehabt hatte, war getötet worden, von diversen Cousins und Cousinen ganz zu schweigen. Mit diesen Iunii Bruti war garantiert niemand mehr verwandt. Aber mit Lucius Iunius Brutus konnte man über einige Ecken durchaus noch eine Verwandtschaft ableiten.
Axilla lachte kurz über einen abstrusen Gedanken, den sie auch sogleich auf der Zunge trug. “Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man bei dieser Konstellation ja beinahe an eine Verschwörung denken.“ -
... wurde an der Villa Iulia abgegeben
Iunia Axilla Iulio Diviti s.d.
Ich danke dir sehr für deinen Brief und entschuldige die späte Antwort. Doch mein nunmehr geborener Sohn erfordert doch sehr viel meiner Zeit, so dass ich die Beantwortung deiner Fragen auf einen ruhigeren Moment verschoben habe.
Womit ich auch schon bei der Beantwortung deiner ersten Frage wäre: mein Befinden. Wie du dir sicher denken kannst, da ich dir diese Zeilen ja schriebe, habe ich die geburt gut überstanden. Mein Sohn, Cossus Pompeius Longus mit Namen, befindet sich ebenfalls wohl. Er ist ein gesunder Junge, der verspricht, ein großer Mann zu werden.Dafür habe ich für dich auch gleich Nachricht von meinem Architekten. Es wäre ihm selbstverständlich eine Ehre, sein Wissen beim Bau eines Tempels beisteuern zu können. Allerdings lässt er auch gleich einigeFragen an dich ausrichten, die im Vorfeld wohl geklärt sein müssen.
Da es sich um den Neubau eines Tempels handelt, wie ich dienen Worten entnommen habe, lässt er anfragen, ob der Baugrund bereits von den Auguren und Priestern zum sakralen Ort geweiht und der Bau eines Tempels für das Gebiet geprüft und zugelassen wurde? Immerhin müssen umfangreiche Weihungen vorgenommen werden, ehe mit einem Bau begonnen werden kann. Und mit eben jenen sollte dir das Collegium Augurum oder dein Vetter Senator Iulius Centho eher weiter helfen können als ein Baumeister.
Sofern diese notwendigen Rituale bereits vorgenommen und der Platz damit vorbereitet ist, bietet er sehr gerne seine Hilfe bei der Errichtung an und richtet sich bei der Findung eines Termins zur ersten Baubesprechung da gerne nach deinem Zeitplan. Auch wenn er zu bedenken gibt, dass die anstehenden Saturnalien vermutlich ein schlechter Zeitpunkt für geschäftliche Besprechungen sein werden.Was deinen Kollegen Cassius angeht, so richte ihm bitte meine Grüße aus. Ich werde sicher das eine oder andere Mal ebenfalls beim Bau des Tempels vorbeisehen und hoffe sehr auf ein Gespräch mit ihm. Das letzte habe ich sehr genossen.
Vale bene!
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Cossus sollte er also heißen. Cossus Largus. So groß kam ihr Sohn Axilla gar nicht vor, und sie würde Imperiosus noch irgendwann einmal fragen müssen, wie ihr Mann auf diesen Namen gekommen war, ob es mehrere Cossi Largi in seiner Familie gab oder ihm der Name nur gefiel, aber nicht jetzt. Jetzt konnte sie erst einmal erleichtert durchatmen und wieder aufstehen, und strahlen. Einfach nur über ihren Mann strahlen, der seinen Sohn in den Händen hielt, auch wenn das Kind noch immer quengelte und weinte. Vornehmlich, weil es den Vater auch nicht kannte, aber das würde sich ändern. Zumindest, sobald dieser Krieg vorbei wäre.
Axilla kam zu ihren beiden Männern, strich ihrem Sohn liebevoll durch den sanften Flaum auf dem Kopf. “Willkommen, Cossus Largus aus dem Hause Pompeia. Mögen die Götter ihre Hände schützend über dich halten, jetzt und alle Zeit.“
Axilla hob ihren Blick und strahlte ihren Mann an. Jetzt hatte sie ihm wirklich endlich die Familie geschenkt, die er sich so sehr verdient hatte. Und nach all den Jahren war auch das letzte bisschen schuld, das sie noch mit sich getragen hatte, endlich verschwunden und ließ nur Platz für ehrliche Freude. -
Jetzt musste sich Axilla aber wirklich das Lachen herbe Verkneifen. Es zuckte nur kurz um ihre Mundwinkel, als der Iulier sich wirklich darüber echauffierte, dass niemand aus seiner Gens eine Flavia heiraten durfte. Eine Patrizierin aus einem Kaisergeschlecht! Und die Familiengeschichte der Iulii – zumindest dieser Iulii - war wie lang? Einhundert Jahre? Hundertfünfzig?
“Aber, aber, Iulius. Du musst bedenken, wo deine Gens vor fünf Generationen noch war, und wo sie heute steht. Überhaupt anwesend zu sein, wenn ein Imperator eine Flavia einem seiner Verbündeten verspricht, ist wohl mehr, als andere Gentes diesen jungen Alters für sich verbuchen können. Und auch viele der älteren. Du vergisst, du sprichst mit einer Iunia. Mein Ahn stammt noch aus Troja und segelte mit Aeneas. Dennoch wäre es vor Wiedererlangung der Patrizierwürde absolut undenkbar, dass jemand meines Namens sich mit der Gens Flavia verbinden könnte.“
Axilla kam sich gerade gräßlich altklug vor, aber Dives wirkte in diesem Moment unendlich jung auf sie. Mehr wie ihr Sohn und weniger wie der Duumvir von Ostia. Und dabei war er vermutlich älter als sie. Sollte er als Duumvir zumindest sein, wer wollte da schon einen jungen Burschen im Amt? Aber trotzdem fühlte sie sich in diesem Moment eher wie eine lehrreiche Mutter als wie eine Gesprächspartnerin auf Augenhöhe. Im Grunde sollte sich der Iulius das ja auch selber denken können.
Eine Patrizierin und ein Iulius... nein, das war wirklich nicht zu denken. Selbst, sollten sie je einen Consular stellen, wären sie wohl noch unter der Würde dieser Familie.Axilla dachte kurz an die einzige Flavia, die sie kannte: Flavia Nigrina. Sie hatte nur am Rande mitgekriegt, dass die Flavia bei Vescularius als Geißel war. Von einer Hochzeit hatte sie noch gar nichts mitbekommen. In diesem Moment fühlte sie sich schrecklich uninformiert. Sie hatte keine Ahnung, wer genau denn ihr neuer Mann werden würde – denn dass es wohl Nigrina war, stand außer Zweifel. Die anderen Flavier waren aus der Stadt geflüchtet, solange sie noch konnten.
Bei diesen Gedanken bekam sie den auffälligen Rettungsversuch von Cassius nicht so deutlich mit. Aber war auch nicht so wichtig. Es war ja egal, auf welchen Tag genau der Iulius da wartete. Der, an dem er eine Patrizierin heiratete? Der war vermutlich in noch sehr weiter Ferne.
“Nein, danke, ich bin schon sehr satt“, winkte Axilla auf die Frage nach dem Damhirsch ab. Hin und wieder hatte sie ein kleines Häppchen gegessen, aber für große Mengen fehlte ihr momentan der Hunger und auch der Platz in ihrem Magen. Das Kind drückte doch schon sehr auf ihre Eingeweide. Nicht mehr lange, bis es geboren sein würde.
“Dein Cousin befindet sich also wieder auf dem Weg der Besserung? Das ist schön zu hören. Seine Gesundheit gab ja schon mehrfach Grund zur Sorge. Ich hoffe, es ist kein ernstes Leiden?“ Das war vielleicht nicht das beste Gesprächsthema, aber wenn ihre beiden Gesellschafter es schon angeschnitten hatten, konnte sie es ja auch vertiefen. -
Er hatte die Sache mit dem Decimus geklärt? Vorhin hatte er die Decimi als Freunde bezeichnet. Daher tippte Axilla eher auf einen schuldigen Gefallen, der hierbei ins Spiel gekommen war, und weniger auf Bestechung, so gerne sie diesem schrecklichen Decimer auch Bestechlichkeit vorwerfen würde. Also blieb ihr nur ein etwas unoriginelles “Ah“ beizusteuern. Auch war es jetzt nicht wirklich interessant, ob die Schauspieler nun nach Carthago oder Mauretania aufgebrochen waren. Axilla dachte sich da bei der Rückfrage nicht weiter etwas. “Sehr großmütig, dass sie überhaupt gehen durften. Als infames genießen sie schließlich kaum Rechte und hätten ebenso ihren Kopf verlieren können.“ Nicht umsonst gab es in den Gesetzen immer die Lücke, dass man einen Ehebrecher oder Einbrecher oder Dieb ohne Befürchtung der geringsten strafe auch töten durfte, wenn dieser Mensch bekanntermaßen ein Schauspieler war. Bei allen anderen Personen konnte es moralische Bedenken geben, Schausteller aber rangierten als die wirklich untersten Mitglieder der römischen Gesellschaft.
Bei dem Einwand, dass andere auch vom Kaiser profitiert hatten, vor allem unter dem impliziten Hinweis auf Imperiosus, musste Axilla grinsen. “Nun, einige Procuratoren sind ja auch seine Klienten, und es wäre außerdem auch sehr dumm von Vescularius, die Männer gänzlich unbeachtet zu lassen, die er zur Verwaltung seines Reiches braucht. Jeder Kaiser wird diesen besondere Aufmerksamkeit schenken.
Aber dennoch wurde keiner von ihnen zu einem exklusiven Fest auf dem Palatin eingeladen wie die Iulii, obwohl unter diesen soweit ich weiß weniger Klienten von Vescularius zu finden sind. Ich denke schon, dass die Öffentlichkeit solche Gesten durchaus zu deuten weiß. Und dass kaum eine Gens so hoch in der Gunst dieses Mannes steht.“ Eigentlich meinte Axilla das als Kompliment, auch wenn es aus ihrer Sicht ein zweifelhaftes war. Solange Vescularius Kaiser war, konnten sich die Iulier wirklich etwas darauf einbilden, ihn zum Freund zu haben. Das konnte ganz gewiss nicht jede Gens für sich beanspruchen.
Nur, wenn Vescularius den Krieg verlieren würde, dann hätten die Iulii fast noch ein größeres Problem als Axilla selbst, oder besser ihr Mann.Sim-Off: Sorry, in der neuen Wohnung hab ich noch kein Internet, und das Handy ist als Modem nur bedingt tauglich. In einer Woche sollten Antworten wieder etwas regelmäßiger kommen.
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Natürlich gefiel es dem kleinen Würmchen eher weniger, von seinem warmen und weichen Bettchen auf den kalten und harten Boden gelegt zu werden, und naturgemäß fing er auch an, zu wimmern und schließlich auch zu weinen.
Erwartungsvoll sah Axilla zu ihrem Mann hinauf. Worauf wartete er denn? Hatte er Zweifel daran, dass das sein Kind war? Ihr Gesichtsausdruck wechselte ganz langsam von freudig und erwartungsvoll zu fragend und besorgt. Hatte sie etwas falsch gemacht? Oder wollte er das Kind eigentlich nicht in seine Familie aufnehmen? Axilla konnte sich keinen Grund vorstellen, warum das so sein sollte. Imperiosus war wohlhabend, das da war sein Kind! Sie waren nicht irgendwelche armen Tagelöhner, die sich Gedanken darum machen mussten, ob das Kind auch ernährt werden konnte, und seit ihrer Hochzeit war Axilla ihrem Mann auch wirklich sehr treu gewesen. Und Imperiosus hatte sich nie zweifelnd an ihrer Treue gezeigt. Was war also das Problem? Er musste das Kind ja nur in den Arm nehmen und sagen, wie er heißen sollte. Und möglichst als nomen gentile dabei laut 'Pompeius' sagen, und dass es sein Sohn war. Es waren ja nicht einmal wirklich Zeugen anwesend außer den Sklaven. Zum Glück, denn das hier schien ein sehr peinlicher Moment zu werden. -
Sklaven kannst du selber einstellen. Wenn du sie gekauft hast, einfach in der Betriebsübersicht auf "Sklaven einstellen" klicken
Da kannst du ihn auch wieder herausnehmen, dann wandert er wieder in dein Warenlager
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gemacht
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Auch wenn Axilla furchtbar schwindelig war, zauberten die Worte ihres Mannes ein Lächeln auf ihr Gesicht! Zwei Tage! Und damit auch zwei Nächte! Wobei gewisse Teile der vertrauten Zweisamkeit aufgrund der erst so kurz zurückliegenden Geburt ausbleiben würden. Aber dennoch gab die Wohnung gar keine andere Möglichkeit als diejenige, dass Imperiosus bei ihr im Bett schlafen würde, so dass sie sich an ihn kuscheln konnte, ihren Kopf auf seine Schulter legen und so eng an ihn geschmiegt würde einfach schlafen können. Wie sehr sie ihren Mann vermisst hatte! Seinen Herzschlag, seinen Geruch, das Gefühl seiner Haut, das Geräusch seines Atems! Allein die Vorstellung, das wieder zu haben, wenn es auch nur zwei Tage lang war, zauberte ein strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht.
Das sich noch verstärkte, als Imperiosus sich Axillas Sohn zuwandte. Seinem Sohn, seinem wirklichen, richtigen Sohn. Langsam schwang Axilla die Beine aus dem Bett und stand vorsichtig auf. Das Wackeln, das sie überkommen wollte, unterdrückte sie tapfer, als sie zu der Wiege tappste,in der ihr noch namenloser Sohn schlief. “Er sieht genau so aus wie sein Vater. Schau, deine Nase“, flüsterte Axilla, als sie ganz vorsichtig ihr Kind in die Arme nahm. Ganz langsam und vorsichtig, um den Kleinen so sanft wie möglich zu wecken – am besten gar nicht, aber das funktionierte ohnehin nie – und immer auf das Köpfchen achtend, dass es gut gestützt war.
Der Kleine erwachte auch wie erwartet und fing an zu quängeln, wenn auch nicht zu weinen. Axilla biss sich auf die Unterlippe und sah zu ihrem Mann. Sie hatte keine Angst, nicht bei Imperiosus. Er gab ihr so viel Sicherheit, wie ein Mann es nur konnte. Trotzdem war sie aufgeregt, als sie sich langsam auf die Knie sinken ließ und ihren Sohn, der nun doch lauter quängelte und quäkte, ihrem Mann zu Füßen legte. Er musste ihn formell in seine Gens als seinen Sohn aufnehmen. Und ihm einen Namen geben. Das war sein Recht als Vater. Und diesmal war er wirklich Vater, und Axilla würde ihm in seine Namenswahl dieses mal auch nicht hineinreden. -
An alle, die derzeit auf mich ein wenig warten müssen: Ich stecke gerade mitten in Umzugsvorbereitungen, von daher Wartezeiten bitte die nächsten 2 Wochen entschuldigen. Danach wirds bei mir auch hoffentlich wieder besser.
bis denne
Axilla -
Du meinst den Verbrauchsassistenten?
Wenn du in deinem Warenlager verbrauchbare Dinge eingelagert hast (die also rot, blau, grün oder lila hinterlegt sind beim Einkaufen über die Angebots-Liste (und nicht den Einkaufsführer)), müsstest du selbst immer die passende Warenmenge verbrauchen, um über einen bestimmten Balkenwert dadurch zu kommen. Der Verbrauchsassistent nimmt dir diese Arbeit ab und wählt automatisch diejenigen (von dir freigegebenen. Sichtbar am O vor dem Warennamen, oder gesperrt, markiert durch ein X) Waren, die dich über den von dir eingestellten Balkenwert bringen, und verbraucht jeden Tag automatisch die erforderliche Menge.Bei mir beispielsweise habe ich eingegeben, dass er meinen roten Balken immer über 30% halten soll. Also immer "satt und zufrieden". Ich muss nur schauen,d ass genügend "rote Waren" zum Verbrauchen in meinem Lager sind, muss mich aber nciht jeden Tag darum kümmern, auch genügend zu verbrauchen
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etwas später als sonst, aber gemacht
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Ein bisschen schade war es fast, dass der Cassier nicht weiter darauf einging, ob er Axillas Mann fragen würde und nicht einmal ein klein wenig erschrocken guckte. Stattdessen erzählte er lieber lang und breit von dem Theaterstück, das wohl als sehr politische Bühne genutzt worden war. Dass die Decimer die Ehrengäste der Iulier gewesen waren ließ Axilla ihren Gesichtsausdruck hinter einem Schluck Wein verbergen. Das machte sie aus ihrer Warte gesehen alles andere als auch nur annähernd sympathisch. Auch noch ausgerechnet dieses Ekelpaket von Decimus Serapio, der nicht die geringste Ahnung von Axilla oder Archias gehabt hatte, aber meinte, sich wegen seiner absolut schrecklichen Schwester aufregen zu können und diese Unperson in den Himmel zu loben. Ja, sicher, der würde schon sehen, wie tugendhaft und perfekt seine Schwester war, wenn Axillas Andeutungen doch Früchte trugen und der Terentier seine Frau hoffentlich möglichst öffentlich verstieß. Wegen Untreue. Fast wünschte sich Axilla, sein Gesicht zu sehen, wenn Seiana ihrem Bruder beichten musste, dass die Gerüchte wahr waren. Wie dieses angeblich perfekte und tugendhafte Weib ihrem Bruder offenbarte, wie verdorben und unfähig sie wirklich war. Vermutlich würde das nichts an dessen Einstellung gegenüber Axilla ändern, aber vielleicht schaltete der Kerl dann doch einmal kurz seinen Verstand ein, bevor er das nächste Mal den Mund aufmachte, um andere Leute gegenüber seiner Schwester herabzusetzen.
Vor lauter ärgerlicher Gedanken hatte Axilla bei der Erzählung über das Theaterstück nicht allzu genau aufgepasst. Aber so schwierig war es auch nicht, zu verstehen, was da wohl für Aufsehen gesorgt hat. Da war es geradezu ärgerlich, dass der Iulier da unvermittelt wieder mit den tumben Wagenrennen anfing. Bei dem Thema würden sie ohnehin keine Einigung erzielen, aus Axilla würde wohl nie ein begeisterter Rennfan werden. “Ach, Blutgier. Wenn der Editor kein Monster ist, stirbt nur jeder zehnte Gladiator. Sonst sterben nur verurteilte Verbrecher in den Arenen oder Tiere. Und ich bin mir sicher, bei den Wagenrennen ist die Statistik ähnlich“, winkte Axilla beiläufig ab, nicht willens, das Thema weiter zu vertiefen.
Stattdessen blieb sie viel lieber beim eigentlichen Thema, dieser Theateraufführung. “Das war sicherlich sehr ärgerlich für dich, Iulius, dass die Schauspieler dieses Stück auf diese Weise inszeniert haben, mit dir als Editor des Ganzen. Immerhin hat dein Vetter doch immer so sehr auf die freundschaftliche Beziehung zu Kaiser Vescularius hingearbeitet und sie auch nach außen getragen, und deine Gens hat wie keine zweite von ihm ja auch profitiert. Ich hoffe, der Kaiser war deswegen nicht zu sehr verärgert?“ Das Theaterstück war definitiv spannender als irgendwelche im Kreis laufende Pferdchen. Gerade, wenn ein Iulier dann so etwas abliefert als Verbündeter des Vesculariers. Da war Axilla nicht willens, über irgendwelche Spiele zu reden und was jetzt blutrünstiger war oder angebrachter, bejubelt zu werden. Das war nicht einmal für die Philosophen eine entscheidende Frage. Politik hingegen und Ränke, so sehr sie Axilla im Grunde zuwider waren, waren es aber. -
“Besser wär es für ihn...“, murmelte der Sklave. Der junge Dominus kam nicht immer pünktlich zur Cena nach Hause, und jedes Mal machte sich die Herrin fürchterlich Sorgen. Aber sie schimpfte nie, wenn er dann heim kam, nahm ihn sich höchstens das eine oder andere Mal beiseite und hatte ein langes Gespräch über Verantwortung und Pflicht mit ihm. Aber im nächsten Moment lachte sie wieder mit ihm und lobte seinen Wagemut.
Allerdings verzog er sich dann auch still und leise, als Imperiosus ins Zimmer zu seiner Frau und dem Neugeborenen ging.Axilla schlief, nicht wirklich fest, aber sie schlief. Überhaupt schlief sie momentan noch sehr viel, auch wenn es draußen hell war. Sie mochte ihre Schwäche so ganz und gar nicht und nahm sich jeden Tag aufs neue vor, am nächsten Tag einfach aufzustehen und etwas zu tun. Es war jetzt schon eine ganze Woche des Nichtstuns, und sie fühlte sich trotzdem noch irgendwie geschwächt.
Dennoch war ihr Schlaf nicht wirklich tief, wie wenn sie wirklich erschöpft gewesen wäre, und so dauerte es nicht allzu lange, bis sie die Anwesenheit einer weiteren Person im Raum bemerkte. Im ersten Moment dachte sie an die Amme, die das Kind wieder stillen würde. Noch schlief der Kleine zwar bei ihr, aber auch nur während der ersten Phase, damit die Schutzzauber auf dem Raum für sie beide gelten würden. Sobald er einen Namen hatte, würde Pulchra ihn mit zu sich ins Zimmer nehmen.
Und so brauchte sie eine Weile, bis sie bemerkte, dass die leisen Schritte nicht vorsichtig zu ihrem Sohn tappsten, sondern stehen blieben. Und sie sich beobachtet fühlte.
Verschlafen öffnete sie blinzelnd die Augen, und es brauchte einen Moment, bis sie Imperiosus erkannte und sich ein Lächeln auf ihr Gesicht stahl. “Ich träume...?“ fragte sie ganz verschlafen, noch nicht richtig wach.
Erst einen Augenblick später bemerkte sie wirklich, dass sie nicht träumte, und schüttelte die Verwirrtheit ab und schlug die Augen richtig auf. “Gaius! Ich... oh, ich hab geschlafen.“ Sie setzte sich auf, ein wenig zu schnell, und ihr Kopf fühlte sich dadurch schwindelig an. Sie stützte ihn mit einer Hand und wollte aufstehen, ihren Mann umarmen, aber irgendwie fühlte sie sich noch ganz ungelenk und ungeschickt an. Sie hatte definitiv zu viel gelegen in der letzten Woche. Zu viel geschlafen. Das musste sich ändern. -
Jetzt musste Axilla aber doch noch einmal lachen, als Cassius seinen Blick über das Kleid schweifen ließ. Eigentlich war es gar nicht ihre Wahl gewesen, sondern die ihres Sklaven, und im Grunde genommen das einzig vorzeigbare Kleid überhaupt gewesen. Dennoch schloss sie ihr Lachen mit einem huldvollen Nicken ab und ging nicht weiter darauf ein. Wenn man schöne Komplimente bekam, musste man die nicht durch so etwas unwichtiges schmälern wie Notwendigkeiten.
Überhaupt wurde das Geplänkel an der Stelle vom Iulier unterbrochen, der auf ganz ähnliche Art und Weise zu argumentieren anfing wie seinerzeit Archias das getan hatte. “Das finde ich so nun nicht, Iulius. Bei dir klingt es, als wären Wagenrennen ein reines Glücksspiel – was damit dann für mein Verständnis noch langweiliger wäre, da es dann nichts mit dem Geschick von Wagenlenker oder Gespann zu tun hätte, sondern nur ein Münzwurf der Götter wäre. Dann könnte man gleich würfeln, wenn die Sache so wäre, und die Factiones könnten aufhören, die besten Pferde und Wagenlenker zu suchen, läge alles doch sowieso nicht in ihren Händen. Dennoch trainieren sie.
Auch nicht anders als die Gladiatoren. Nur dass diese mehr lernen, als vier Pferde auf einer Bahn zu halten. Ich gebe zu, ich bewundere den Mut, mit dem sich jeder Gladiator gleich welchem Gegner stellt, und noch viel mehr die Ruhe, mit der sie den Tod akzeptieren, wenn der Veranstalter diesen von ihnen fordert. Welcher Gladiator hätte bei seinem Tod je geschrien und sein Schicksal verflucht? Ich bewundere ihren Mut wie ihre Kampfkunst. Und die sind unabhängig von der Tagesform. Außerdem achten gute Veranstalter ohnehin darauf, möglichst ausgeglichene Kämpfe zu schaffen, eben damit es für den Zuschauer spannend wird.“
Axilla fand die Kämpfe definitiv sehenswerter als im Kreis herumfahrende Männer. Und die Argumente von Dives ließ sie daher erst gleich gar nicht gelten. Trotzdem ließ sie sich von Hemina wieder ablenken, der weiter ungeniert flirtete und damit ein Lächeln auf ihre Lippen zauberte.Und sich selbst gleich noch übertrumpfte, als er vom Oktoberpferd sprach. “Nein, aktiv teilgenommen habe ich daran nicht“, meinte sie lachend bei der Vorstellung, dem abgeschnittenen Schweif des Pferdes wie eine Fischerstochter nachzujagen und zu versuchen, ihn für ihren Hügel zu erobern. Es wäre ganz sicher ein riesiger Spaß, und vor wenigen Jahren noch hätte Axilla das ganze wohl als erheblichen Reiz angesehen. Aber inzwischen war sie doch etwas älter geworden und vielleicht ein klein wenig weiser. Als Frau eines Ritters konnte sie sich nicht auf der Straße einfach prügeln. Das ging nicht. “Und du kannst meinen Mann ja einmal fragen, ob du mich dazu entführen darfst“, schlug sie in der Gewissheit vor, dass er ihn nicht fragen und Imperiosus wohl nie zustimmen würde.
Zu dem Theaterstück hatte Axilla eigentlich keine maßgebliche Meinung. Sie hatte absolut nichts davon gehört, und Prometheus war nun nicht unbedingt ihre bewundertste göttliche Gestalt, auch wenn er den Menschen das Feuer und damit das Leben gebracht hatte. Und dafür nach den Griechen schwer bestraft worden war. Das war so schwer und so weit weg und ungreifbar. Das Drama Antigone war zum Beispiel zwar auch schwer und leidend, ganz griechische Tragödie eben, aber für Axilla nachvollziehbarer und damit interessanter.
Trotzdem tat sie natürlich den beiden den Gefallen und gab sich als guter und interessierter Gast. “Oh, dann frag ich mal den Duumvir: Was war den so furios an dem Stück?“ Und sie schenkte ihm ein nicht minder breites und flirtendes Lächeln wie zuvor Cassius, auch wenn sie absolut gar keine Ambitionen hatte, mit Iulius zu flirten. Andererseits wäre alles andere doch arg unhöflich gewesen, und außerdem amüsierte sich Axilla ja doch. Zumindest etwas. Für seinen schlechten Geschmack bezüglich der Wagenrennen konnte der Mann ja nichts, den teilte er sich mit vielen. Axilla nahm ein kleines Stückchen Fleisch und probierte es, während sie den Iulius treuherzig fragend anschaute. -
Die Worte des Cassiers machten Axillas gute Laune nur noch viel schlimmer und das Lächeln aus ihrem Gesicht wurde breit und unspielbar ehrlich. Oh, dieser Mann war wirklich schlimm! Axilla fragte sich, wie vielen Frauen er wohl so den Kopf verdrehte. Aber eigentlich war das auch egal, es war sehr angenehm, so den Kopf verdreht zu bekommen.
“Na, wer weiß, Cassius? Vielleicht bin ich ja selber gefährlich?“ meinte sie verschwörerisch und mit aufreizendem Blick. Jaja, der Löwe, der hat Zähne. Und Axillas waren da nicht weniger scharf als die ihres Gegenübers, wenn auch sie die ihren nicht so feste einsetzte wie er.Das Gespräch wendete sich endgültig leichteren Themen zu, und Axilla tunkte die zweite Hälfte ihres Brotes in eine andere Tunke ein, diesmal eine gelbe. Sie schmeckte leicht bitter, aber ansonsten ganz gut. Sie wollte Cassius schon antworten, nachdem sie geschluckt hatte, aber der Iulius war schneller und beteiligte sich nun auch an dem etwas leichteren Thema. Auch wenn seine Frage Axilla beinahe dazu brachte, sich zu verschlucken. Sie nahm noch einen Schluck Wein, ehe sie antwortete.
“Nein, Wagenrennen können mich nicht so begeistern. Mein erster Mann war leidenschaftlicher Anhänger der Factio Veneta, aber ich fürchte, bis auf das ein oder andere blaue Kleid ist da nichts davon bei mir hängen geblieben.“ Sie lächelte entschuldigend und nahm noch ein zweites Stückchen Brot. So langsam kam doch etwas Appetit auf. Den Pilzen allerdings traute Axilla nach wie vor nicht.
“Männer, die im Kreis herum fahren und Zuschauer, die nur darauf warten, dass einer gegen die Wand fährt... nein. Da sind mir Gladiatoren wirklich lieber. Auch wenn ich mich da auch nicht als leidenschaftliche Verfechterin bezeichnen würde. Allerdings bewundere ich den Mut und die Kampfkunst dieser Männer. Nicht zu vergleichen mit der Disziplin der Legionäre, aber trotzdem ohne Zweifel ein Beispiel an Mut und Kampfkunst, zumindest die gut ausgebildeten.“ Sie überlegte kurz, ob sie erzählen sollte, dass sie auch einen besaß, auf der anderen Seite hatten Gladiatoren doch schon einen sehr schlechten Ruf als solches. Immerhin verkauften sie ihre Körper für Geld, nicht anders als Huren auch, wenn auch etliche unfreiwillig. Dennoch standen sie auf einer gesellschaftlichen Stufe, und nachdem Axilla zuvor so ein Geheimnis um sich gemacht hatte und auf ihren Stand gepocht hatte, wollte sie das nicht leichtfertig dadurch gefährden, dass sie zugab, Kontakt zu einem Gladiator zu haben.
“Im Theater war ich schon seit Alexandria nicht mehr, muss ich zugeben. Aber als ich noch dort bei meinem Vetter gelebt habe, habe ich mir sehr gern die Vorstellungen angesehen. Wenngleich die griechischen Stücke vermutlich anders sind als die hier in Ostia oder die in Rom.“ Diesmal war eine undefinierbar braungrüne Tunke dran. Sie war süßlich und irgendwie mit Honig angemacht. Sehr lecker, und ein guter Gegensatz zu der bitteren von vorhin.
“Und ihr zwei? Ist die Renovierung des Theaters auf einen private Leidenschaft zurückzuführen, oder rein aus Prestigegründen?“ -
Lange musste Imperiosus nicht warten. Die Wohnung war immerhin von sehr überschaubarer Größe, so dass auch für die Sklaven von keinem Ende der Wohnung lange Wege zur Wohnungstür zurückzulegen waren. Und so öffnete auch der ältere Sklave, den Axilla mitgenommen hatte, um sich um den Haushalt als solches zu kümmern, nach nur wenigen Augenblicken dir Tür zur Wohnung.
“Ja bitte, du wü... oh, Dominus! Willkommen! Deine Frau schläft gerade, und das Neugeborene ebenso. Dein Sohn ist draußen. Soll ich ihn suchen gehen?“
Der Sklave trat pflichtbewusst ins Haus zurück, um seinem Herrn den Weg frei zu machen und ihn mit einer Handbewegung in Richtung des Zimmers seiner Frau zu weisen, wo Axilla gerade einen leichten Mittagsschlaf machte, um sich noch weiter zu erholen. Bestimmt würde sie wach werden, wenn ihr Mann zu ihr ging. Das Kind hoffentlich nicht, denn das kündigte sein Wachwerden durch beständiges Quäken an. -
Aha, also eigentlich war Impi so absolut gar nicht verwandt und mit dem Tod von Atticus' Cousins und Cousinen war auch jegliche sonstige verwandtschaftliche Beziehung zu den Iuliern mitgestorben. Einzig ein paar Nostalgiegründe waren noch vorhanden, die erklärten, warum ihr Mann so wohlwollend auf die vielen Fehlhandlungen diverser Iulii im Laufe der Zeit reagiert hatte, wo er bei allen anderen sehr pedantisch war, was Gefallen anging. Axilla hatte ja selbst Consular Purgitius explizit einen abnötigen müssen, damit ihr Mann für dessen Klienten dann wirklich tätig geworden war.
Trotzdem gab Axilla sich ehrlich betroffen und murmelte auch ein halb ernst gemeintes “Mein Beileid zu deinem Verlust“ – immerhin waren es ja wohl auch Dives' Cousins und Cousinen gewesen und nicht nur die ihres Sohnes, auch wenn Axilla die nicht kannte. Doch hatte sie nicht vor, das Thema weiter zu vertiefen. Es gab wirklich bessere Essensthemen.
Zum Glück war der Cassier da auch sehr hilfreich und scheinbar auch nicht gewillt, näher auf dieses Thema einzugehen. Im Gegenteil, er hellte die Stimmung durch seine Art zumindest bei Axilla erheblich auf. Bei seiner Frage, wo er sie denn finden konnte, musste sie sogar kurz einmal auflachen. “Oh, Cassius, du bist ein gefährlicher und schlimmer Mann“, meinte sie noch lachend und warf ihm dabei einen Blick zu, der genau erkennen ließ, dass sie seine Flirtereien sehr wohl als solche verstanden hatte – und sich dafür sehr geschmeichelt fühlte. Wäre sie frei, zu tun, was sie wollte, und würde sie ihren Mann nicht lieben, der Cassier wäre definitiv nicht zu verschmähen. Allein die Art und Weise, wie er sie anschaute, war gefährlich genug.
“Solange ich in Ostia bin, kannst du einen Boten zur Insula des Gabinius Findulus schicken. In der Nähe der Curia. Dort wohne ich, solange bis ich zurück nach Rom gehe.“ Das Lächeln, das sie ihm schenkte, war durchaus ein wenig bedauernd. Er war ein wirklich sehr verführerisch. Ein Jammer. -
done.