Axillas Grinsen bekam etwas anzügliches, und gespielt biss sie ihrem Mann ganz leicht in die Schulter, während sie sich katzengleich an ihn schmiegte. “Ich hoffe auch, dass du das bereust. Dann machst du das hoffentlich nicht so schnell wieder.“
Ein klein wenig bereute sie, dass sie den Zeitpunkt der höchsten Ekstase zuvor nicht noch weiter hinausgezögert hatte. Sie fühlte sich noch immer irgendwie erhitzt, wenngleich auch gleichzeitig eigentlich zu müde für weitere Aktivitäten. Der Geist war mehr als willig, aber das Fleisch fühlte sich doch etwas schwach.
“Hmm... über die Strafe muss ich noch nachdenken. Das will schließlich sehr gut überlegt sein. Vielleicht sollte ich dich einfach ans Bett fesseln und sehen, was mir schönes einfällt....“ Sie grinste Imperiosus frech an und gab ihm einen neuerlichen Kuss. Sie hatte ihn wirklich vermisst. Sehr sogar. Und sie hoffte wirklich, dass seine Aufgaben ihn nicht mehr so weit weg von ihr führen würden. Auch wenn sie gleichzeitig wusste, dass das, was sie ihn eigentlich bitten sollte, sie beide wieder trennen würde. Was auch mit einer der größten Gründe war, warum sie ihn noch nicht nach der Wohnung in Ostia hatte fragen können. Erst muss ich das mit Seneca und Seiana klären. Danach kann ich aus Rom gehen. Aber nicht jetzt. Nicht heute.
Nur zu gerne ließ Axilla ihren Mann gewähren, als er sie näher an sich zog, schmiegte sich an ihn, streichelte über seine Brust langsam nach unten. Wohlig schnurrte sie ihm leicht ins Ohr, als er meinte, sie könne sich etwas wünschen.
“Oh, die Richterin bestechen? Hmhmhmhm.... Nun, es gäb schon so ein paar Dinge, die mich durchaus gnädig stimmen könnten.“ Ihre Finger wanderten ganz langsam über seine Haut. Heute Nacht würde sie ihn bestimmt noch einmal wecken. Oder spätestens morgen früh.
“Hmm... weißt du, eine gute... Freundin hat mich um einen Gefallen gebeten. Sie hat wohl einen Neffen in der Kanzlei, ein Fabius Torquatus, der gerne Ritter werden möchte. Also... es würde mich ganz sicher sehr gnädig stimmen, wenn ich ihr da gute Neuigkeiten bringen könnte. Wie zum Beispiel, dass ihr Neffe zu deinem Primicerius gemacht wurde? Oder noch besser, für den Ritterstand vorgeschlagen? Vielleicht wäre sogar beides gar nicht schlecht...“ Beständig streichelten Axillas Finger über die Haut ihres Ehemannes, während sie im leichtesten Plauderton fortfuhr, eine kleine Notlüge für den Klienten des Purgitiers zu erfinden.
Beiträge von Iunia Axilla
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Manius Laevinius sagte Axilla was. Sie wusste, dass dieser zum stadtrömischen Zweig gehörte, sie hatte die Ahnentafel in der Casa Iunia genau studiert und die wächsernen Totenmasken. Aber sie hatte nicht gewusst, dass der eine Tochter gehabt hatte. Wenn Diademata allerdings in Rom nun wohnte und mit Seneca gesprochen hatte, dann hatte das alles mit Sicherheit so seine Richtigkeit. Axilla hatte keinen Grund, an ihrem Vetter zu zweifeln. Zumindest nicht, was diese Sache anging.
Als Diademata meinte, sie suchte einen Ehemann, war Axilla im ersten Moment doch etwas verunsichert, was sich in einem kleinen Lachen äußerte. “Ähm... meiner ist vergeben“, meinte sie strahlend und versuchte, es möglichst charmant klingen zu lassen. Wenngleich sie da bei anderen Frauen immer Probleme hatte, genau den richtigen Ton zu treffen. Männer waren da viel einfacher. Die verziehen einem Patzer auch viel eher.Zum Glück lenkte Atticus gleich ab. Er hatte sich inzwischen von den Händen seiner Amme befreit und war wieder auf allen Vieren unterwegs. Seine Hände patschten auf dem weichen Gras, als er sich anschickte, quer über den Rasen zu krabbeln. “Ja, Titus Pompeius Atticus. Titus? Kommst du her und sagst deiner Cousine hallo?“ Axilla sah ihrem Sohn nach, der ohne sich zu ihr umzudrehen sein neuestes Lieblingswort verlauten ließ: “Nein!“
Peinlich berührt flüchtete sich Axilla in ein Lächeln. “Er kann nur ein paar Worte“, versuchte sie zu erklären. Ihr Sohn war ja noch nicht so alt, und auch wenn er für Axilla das klügste Kind auf der ganzen Welt war, war sie nicht sicher, ob er wirklich alles verstand, was sie sagte. Neulich hatte er mit ernster Miene vor einer Pflanze im Atrium gestanden und sie ganz streng angeschaut. Das blondgelockte Köpfchen hatte sich kräftig geschüttelt, als er mit 'Neinneinnein' die Pflanze beinahe ausgeschimpft hatte – und erst danach seine Hände in die Blumenerde gesteckt hatte, um den Topf umzugraben und die Erde auf dem Boden zu verteilen, wie er es gerne tat, und wofür er auch immer ein 'neinneinnein' von der Amme und Axilla gleichermaßen erntete.
Axilla bot ihrer Cousine mit einer einladenden Geste auch einen Korbstuhl hier im Schatten des Baumes an. “Setz dich doch. Möchtest du auch einen Saft, oder lieber etwas anderes? Heute ist es wieder sehr warm, finde ich.“
Atticus krabbelte weiter zu einem der Blumenbüsche. Fast bedächtig stand er davor und brach einen blütenlosen Zweig ganz vorsichtig ab. Danach ließ er sich wieder auf die Knie fallen und krabbelte zu einer schönen Blume im Beet daneben, die er auch ausrupfte, ehe die Amme bei ihm war und ihn gespielt schnappte. Seine Beute hielt er fest in den Händen, die Blume links, den Zweig rechts.
“Und du willst also heiraten? Hat deine Mutter schon etwas ausgemacht?“ Wenn Diademata es so betonte, dass sie heiraten wollte, war es ihr wohl sehr wichtig. Nungut, das wurde von einer Frau ja auch erwartet, verheiratet zu sein, ehe man zwanzig war.
Die Amme kam mit Atticus an ihnen vorbei, und der junge Hausherr strampelte und plapperte vor sich hin, wand sich in ihren Armen, bis sie ihn schließlich zu Diademata drehte, so dass er sie sich mit seinen blaugrauen Augen nochmal angucken konnte. Mit seinem zweitliebsten Wort – “Da“ – bekam sie dann schließlich einen Teil seiner Beute aus dem Garten feierlich entgegengestreckt. Nicht die Blume. Den Zweig! Axillas Sohn wusste, wie man das Herz einer Frau eroberte. -
Noch schwer atmend blieb Axilla noch auf ihrem Mann sitzend. Ihr Körper klebte noch von Schweiß und ihr Herz schlug laut gegen ihre Brust. Axilla liebte dieses Gefühl. Überhaupt liebte sie es, so bei ihrem Mann zu sein, seinen Körper zu fühlen und zu wissen, dass er sie wollte. Das allein war schon berauschend und wäre Grund genug gewesen, dass sie jede Nacht zu ihm kam in den letzten Tagen.
Der Hauptgrund war aber eigentlich das, was auf die Vereinigung folgte. Axilla schlief nicht so gern allein, und Imperiosus ließ sie bei sich bleiben, bei sich schlafen. Die Träume waren ruhiger, fand sie, und wenn sie doch einmal aufwachte, weil Erinnerungen oder Ängste sie plagten, dann konnte sie sich einfach an ihn ziehen und durch die Wärme seines Körpers Sicherheit finden. Oder sie machte ihn wach und sie betätigten sich noch einmal körperlich, woraufhin sie normalerweise glückselig erschöpft wieder einschlafen konnte.Nur langsam beruhigte sich ihr Puls, und sie lachte ganz leicht, beugte sich vor zu ihrem Mann und belohnte ihn mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Sie wollte jetzt am liebsten noch gar nicht aufhören, auch wenn gewisse Umstände das wohl unausweichlich machten. Dennoch zögerte sie diesen Moment so lange hinaus, wie ihr möglich war, ehe sie sich vom Schoß ihres Mannes begab und sich an ihn kuschelte. Die Decke fischte sie von irgendwo mit dem Fuß herbei und zog sie sich bis über die Schulter, um sie gegen die Nachtkühle zu schützen.
“Hab ich dir schon gesagt, wie sehr ich dich vermisst habe, als du weg warst?“, flüsterte sie ihm leise zu. Und sie wusste, sie hatte es ihm jeden Tag gesagt, meistens wenn sie so nahe beieinander lagen nach dem Akt. Sein Körper war wunderbar warm, und Axilla genoss diese Nähe, obwohl sowohl ihren Körper als auch den seinen ein leichter Schweißfilm noch bedeckte. Ganz leicht fing sie an, über seine Haut zu streicheln. “Ich glaube, ich muss mir noch eine adäquate Strafe für dich einfallen lassen, mit der du das wieder gutmachen kannst, dass du mir das hier so lange vorenthalten hast...“ -
Schläfrig...
Macers Worte hüllten sie wohlig ein, und Axilla lehnte sich noch ein wenig weiter in ihrem Korbsessel. Zu gerne hätte sie sich neben ihren Gast auf die Kline gelegt, aber irgend etwas sagte ihr noch, dass sie das nicht durfte. Als legte sie ihren Arm auf die Lehne und ihr Kinn auf ihre verschränkten Arme, hörte weiter treuherzig zu, während Macer erklärte. Von Schiffen und Flotten hatte sie wenig Ahnung, aber es klang logisch. Wobei zugegebenermaßen sie auch nicht einmal dachte, Macers Ausführungen in Frage zu stellen.
“Aber warum sollte Cornelius in Asia bleiben wollen? Von da aus kann er ja nicht das Imperium beherrschen, das bringt ihn ja nicht weiter.“ Axilla schien die Möglichkeit, dass Cornelius sich in Asia gegen Turbo wehren würde, irgendwie dann doch ein wenig komisch. Warum sollte er dort bleiben? “Er kann ja das Reich nicht einfach zweiteilen und nur über einen Teil herrschen … auch wenn er den reicheren Teil hätte, genau wie Antonius damals...“ Sogar exakt den gleichen Teil, wenn Axilla so darüber nachdachte. Oder? Sie war sich nicht ganz sicher, was Asia anging, ob das damals zu Marc Anton oder zu Augustus gehört hatte. “Überhaupt erinnert das so ein bisschen daran, oder? Nur dass für Antonius keine Truppen aus dem Norden noch kamen...“ Vielleicht aber machte der Wein das ganze nur so logisch. Axilla erschien im Moment jeder Gedanke einfach nur genial und einzigartig zu sein.
“Mir ist kalt...“ Ein bisschen fröstelte sie, und Axilla verließ ihre sehr bequeme Position kurzzeitig, um sich über die nackten Unterschenkel zu reiben, und ein wenig über die Unterarme. Eigentlich war es gar nicht so kalt, aber sie fröstelte gerade trotzdem. Eine Decke wäre etwas schönes.Macer riss sie von den Gedanken aber los, als er meinte, sie könne Salinator ermorden. “Nein, das trau ich mich nicht“, meinte sie erschreckend ehrlich und dachte einen Moment sogar wirklich darüber nach. Aber die skytische Leibwache würde sie in Stücke reißen, wenn sie das täte. Und überhaupt, wann und wo sollte sie das machen? Imperiosus wäre böse, wenn sie seinen Patron umbrachte, während sie dort zu Besuch wären. Und hier im Haus wäre er wohl erst recht wütend.
Sie blinzelte den Gedanken kurz weg und ihr huschte durch den Kopf, was Macer sonst noch gesagt hatte. Uneinige Kommandanten. “Vescularius kennt ja alle seine Kommandanten, oder? Mit Turbo ist er gut befreundet, und auch sonst... in Rom hat er zumindest alle Truppen in seiner Hand. Der Sohn vom Praefectus Vigilium ist ja von ihm durch den kompletten Cursus Honorum gebracht worden. Oder war es der von den Cohortes...? Nein, war der von den Vigiles. Ich hab noch darüber geschrieben... ist aber schon eine Weile her...“ Ihr war immer noch kalt. Sie hatte Gänsehaut auf den Armen und fühlte sich irgendwie schwer und leicht zugleich. Komisches Gefühl. -
“Oh, Iunia! Du siehst großartig aus, lass dich ansehen!“ Axilla hatte ihre ehemalige Nachbarin Vettiena Capita zu sich nach Hause eingeladen. Seit ihrer Hochzeit, bei der die Frau als ihre Pronuba fungiert hatte, hatte Axilla sie zwar noch das ein oder andere Mal gesehen, aber in den letzten Monaten nicht mehr. Das letzte Mal hatte sie noch einen dicken Babybauch vor sich hergetragen, während sie jetzt wieder schlank und ansehnlich war und sich nur zu gerne einmal um die eigene Achse drehte, um sich von der älteren Frau einmal inspizieren zu lassen.
“Wobei ich ja kaum mehr geglaubt habe, wieder in meine Kleider zu passen“, lachte Axilla leicht und bat ihre Nachbarin mit einer Geste, sich zu setzen.Eine Weile tratschen die beiden Frauen einfach so, was sich getan hatte, wie Axilla ihre Ehe gefiel, wie Vettiena in ihrer Ehe agierte, wo ihr Mann auch nie da war, was sich so getan hatte. Ein wenig von dem Frauenzeug, mit dem Axilla im Grunde nichts anfangen konnte, aber sie war dafür umso geduldiger im Zuhören, während die Ältere auf sie mit Worten nur so einprasselte. Sie tranken ein wenig leichten, stark verdünnten Wein, solange, bis Axilla sich traute, doch einmal auf das Thema zu sprechen zu kommen, wegen dem sie ihr Gegenüber hauptsächlich eigentlich eingeladen hatte.
“Capita.... du weißt doch noch das Fest, auf dem wir waren....“
“Welches Fest? … Oh! Du meinst in der Villa Laronia? Doch Gefallen daran gefunden, hm? Dann ist dein Mann wohl doch nicht so ausdauernd, wie du vorhin noch gemeint hattest...“
Axilla wurde nicht nur rot, sondern tiefrot. SO wollte sie das Gespräch jetzt nicht beginnen. “Nein, das... also, Imperiosus ist wirklich... also...“
“Dann willst du nur was neues ausprobieren? Ich hätte ja für den Anfang eher gedacht, du nimmst dann eine Sklavin noch dazu, wobei das in diesem Rahmen ja noch viel interessanter sein kann...“ “NEIN! Ich, hör mir doch bitte zu, darum geht es doch gar nicht! Es ist nicht so, wie du denkst! Es geht gar nicht um mich und meinen Mann!“
Die Vettiena stopte in ihrem Rededrang und grinste Axilla nur so an, dass diese nicht wusste, ob sie soeben auf den Arm genommen worden war, oder ob diese Reaktion doch eher ihrer jetzigen Konfusion zuzuordnen war. Axilla atmete einmal durch und versuchte einen neuen Anlauf. “Also, es ist so, ich wollte wissen, ob demnächst vielleicht wieder so eine... Veranstaltung ist und ob du es wohl schaffen könntest, dass da ein bestimmter Mann auch eingeladen wird...“ Axilla hatte noch nicht einmal ausgesprochen, als ihre Nachbarin einen Lachanfall bekam. Es dauerte einen Moment, bis die verstand, worüber genau sie lachte. Und gleich noch ein wenig roter wurde. “Es ist nicht, wie du denkst... Ich... kriegst du das hin?“
“Nun, eigentlich ist im Moment nichts geplant. Aber wenn du als Gastgeberin...“ “NEIN! Also... nein, das geht auf gar keinen Fall, das... ich glaube auch nicht, dass Imperiosus das wollen würde und... das geht nicht.“ “Gut, dann ist es schwieriger. Erinnerst du dich noch an Axius Lucro?“ “Du meinst den schleimigen Kerl, der im Garten mit mir geredet hat?“ “Ich meine den wunderbaren und vor allen dingen von Priapus mehr als gesegneten Mann, der dir durchaus zugetan war, wie ich sehr eifersüchtig gestehen muss. Den hätte ich nur zu gerne noch einmal zwischen meinen Schenkeln, der Mann weiß, wie man eine Frau außer Atem bekommt, wenn du verstehst...“ Axilla blickte zunehmend ungeduldiger, dass ihre Nachbarin endlich zum Punkt kam und die peinlichen Details unterließ. “Auf jeden Fall kann ich mich mit ihm treffen und ihn einmal fragen. Da er dem hiesigen Kult des Bacchus vorsteht, ist er normalerweise bestens informiert, was derlei Feste angeht. Und wenn keines ansteht, kann er sicherlich eines anleiern.“
“Oh, das wäre wirklich großartig! Und wenn er dann Appius Terentius Cyprianus auch einladen könnte...“
“Der Prätorianerpräfekt? Der beschert dir feuchte Gefühle?“ “NEIN! Das ist...“ “Du hast wirklich einen seltsamen Geschmack, Axilla. Aber gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich gut streiten.“ “Aber... gnnnn“ “Oh, aber wenn es dann derart sein muss, dass der Terentius auch eingeladen werden kann, dann.... könnte dein Mann doch den Kaiser auch einladen, oder?“
Was auch immer Axilla gerade als Einwendung noch anbringen wollte, es blieb ihr im Hals stecken. Sie blinzelte ihre Nachbarin eher verständnislos an. “Der... Kaiser? Auf einer Orgie.... mit uns?“
“Ja!“ freute sich Vettiena Capita über ihren eigenen Einfall und wurde ganz enthusiastisch dabei. “Stell dir vor, der mächtigste Mann des Imperiums! Oh, den hätte ich wirklich gern zwischen meinen Schenkeln! Und er hat auch eine Glatze. Über Glatzköpfe heißt es, dass die wie wilde Stiere stoßen können und mit einer Ausdauer gesegnet sind...“ “CAPITA! Ich will mir das nicht einmal vorstellen! Raus aus meinem Kopf!“ [color?seagreen]“Na, jetzt hab dich nicht so. Nur wegen dem bisschen Plautze, die er hat. Aber die MACHT! Stell dir mal die MACHT vor! Da werd ich ja jetzt schon wuschig. Außerdem solltest du da jetzt nicht so echauffiert sein. Grade eben noch hast du Sexphantasien mit einem alten Sack gestanden, da sind die mit Vescularius weit interessanter.“[/color]
Axilla fühlte sich ihrer Diskussionsgrundlage beraubt. Ihre Nachbarin würde ihr nicht glauben, dass Axilla nicht mit Cyprianus ins Bett gehen wollte, sondern lediglich einen Ort brauchte, an dem sie mit ihm ungestört reden konnte. Möglichst ohne Körperkontakt. Aber wie sollte sie das erklären?
“Also, wenn ich Axius bitte, da etwas zu organisieren und den Terentius einzuladen, fragst du deinen Mann, ob er Vescularius fragt?“
Axilla fühlte sich wirklich unwohl. “Ich glaube nicht, dass der Kaiser an so etwas öffentlich teilnehmen will außerhalb seines Palastes...“
“Ja oder nein?“
Axilla fühlte sich WIRKLICH unwohl. Aber wenn sie das für ihre Familie tun wollte, musste sie ihrer Nachbarin wohl dieses kleine Zugeständnis machen. “Ich werde Imperiosus fragen. Aber ich kann dir nichts versprechen!“
Aber damit war Vettiena schon zufrieden, wie es schien, den schon bald gingen die Themen wieder um andere Dinge. -
Irgendwie war das Gespräch nicht sehr ergiebig. Seneca hatte nicht wirklich etwas zu sagen, und Axilla war schon hergekommen, ohne wirklich etwas mitzuteilen zu haben. Das, was ihr Vetter sagen wollte, hatte er gesagt, auch wenn das Gespräch wohl nicht so verlaufen war, wie er das gerne wollte.
Und jetzt breitete sich diese unangenehme Stimmung im Raum aus, wenn eigentlich alles gesagt war und jedes weitere Wort nur der Höflichkeit geschuldet war, weil es nichts weiter zu sagen gab. Seneca war mit seinen Gedanken beschäftigt, Axilla mit den ihren. Und keiner von beiden wollte die jeweils mit dem anderen teilen. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für ein Gespräch.
Axilla atmete einmal durch und suchte nach Worten, wie sie das Gespräch weiter vorantreiben konnte. Aber ihr fiel nichts brauchbares ein. “Gut, das werde ich machen. Ich... geh dann mal wieder nach Hause.“ Axilla war die Situation gerade doch ziemlich unangenehm, und sie wollte sie nicht noch verschlimmern. Wenigstens diese kleine Flucht erlaubte sie sich dann doch. -
Der Ianitor betrachtete zunächst den Schrank von einem Sklaven und danach die weitaus zierlichere Dame, als er die Tür öffnete.
“Wartet bitte einen Moment, ich werde fragen lassen“, meinte er höflich und öffnete schon einmal die Tür so weit, dass die Dame ins Vestibül eintreten konnte und nicht auf der Straße warten musste. Mit einem einfachen Wink flitzte auch schon ein Sklavenjunge los, um die Domina in Kenntnis ihres Gastes zu setzen.
Es dauerte auch nur wenige Minuten, bis er zurück war und dem Ianitor mit eifrigem Nicken stumm das Einverständnis der Herrin mitteilte. Der ältere Grieche wandte sich also an die Dame, die jetzt offiziell als Gast empfangen wurde. “Die Domina Iunia Axilla befindet sich im Garten mit ihrem Sohn. Der Junge wird dich hinführen. Dein Sklave kann, wenn du es wünscht, solange mit mir in die Küche kommen.“ -
So langsam begann der Sommer in Rom. Der Stand des Tibers war im Sinken begriffen, was auch bedeutete, dass der Geruch der Stadt im Steigen begriffen war. Zum Glück aber lag die Casa Pompeia in einem Viertel, in dem das weniger zum Tragen kam als in der Subura. Aber auch hier wäre der Sommer wohl merkbar. Der Geruch von einer Million Menschen war eben einfach keine Landluft. Und im Gegensatz zu Alexandria wehte hier nicht eine beständige Brise vom Meer, die den Schweiß von Mensch und Tier mit zartem Salzgeruch überdeckte. Beste Voraussetzungen also, um Imperiosus darum bitten zu können, die Stadt zu verlassen, und sei es nur nach Ostia.
Doch fehlte noch der rechte Zeitpunkt dafür. Axilla schob es vor sich her, wie so manche unliebsame Entscheidung. Doch erst hatten einige Dinge erledigt zu werden. Sie konnte nicht einfach aus Rom flüchten, solange noch so viele Dinge offen waren, die ihre Anwesenheit benötigten. Von Ostia aus konnte sie Seneca nicht helfen. Von Ostia aus konnte sie die Sache mit der Decima nicht zu einem Ende bringen. Von Ostia aus konnte sie nicht noch Einfluss auf ihren Mann nehmen. Außerdem war er ja eben erst zurückgekehrt und Axilla genoss die Zweisamkeit mit ihm gerade sehr. Sie wollte nicht gleich wieder enthaltsam leben, und noch waren die Truppen weit weg. Morgen, sagte sie sich immer. Morgen spreche ich ihn an.
Aber heute war Axilla erst einmal im Garten mit ihrem Sohn und vertrieb alle diese trüben Gedanken. Atticus war sowieso viel erfreulicher anzusehen. Seine Amme, Pulchra, hielt seine beiden Hände fest in ihren und sorgte so für die nötige Stabilität, die ihr Sohn brauchte, um mit tapsigen und hastigen Schritten zu laufen. Zu laufen! So groß war er schon! Bald schon würde er es allein können. Stehen konnte er schon, solange er sich festhalten konnte. Pulchra meinte, es sei nur noch eine frage von Tagen, höchstens 2 Wochen, und ihr Sohn würde eigene Schritte machen. Es war unglaublich, wie schnell er groß wurde.Sie saß im Schatten unter dem größten Baum des Gartens und trank ein wenig Fruchtsaft. “Prima machst du das, Titus! So fein kannst du schon laufen!“ lobte sie vollkommen entzückt, als ein Sklavenbursche hereinkam.
“Domina, am Tor steht eine Iunia Diademata und möchte zu dir.“
Axilla stutzte kurz. Diademata.... sagte ihr gar nichts. Musste allerdings nichts heißen. Die Gens war groß und alt, da konnte es schonmal vorkommen, dass man einen Namen nicht kannte, wenn man nicht in derselben stadt wohnte. Und zumindest das konnte Axilla für die letzte Zeit sagen. “Dann bitte sie doch zu mir in den Garten“, beschloss Axilla also und wartete schon gespannt, wen der Ianitor gleich ins Haus lassen würde. Der Junge flitzte schonmal zur Tür und ließ Axilla damit neugierig zurück. -
Wie es ihr ging? Ihr Vetter hatte sie eben noch angeschrien und sie nur hierher bestellt, um sie anzumaulen, und das alles wegen einer Person, die ihrer Familie schaden wollte und das so offen gesagt hatte. Sie war gezwungen, mit Terentius Cyprianus zu reden, dem Mann,d er ihre Cousine ermordet hatte und sie selbst beinahe vergewaltigt, und das, weil ihr Vetter sich nicht traute, wie ein Ehrenmann zu handeln. Und sie hatte nicht die geringste Vorstellung, wie sie das anstellen sollte, geschweige denn, wie der Terentier ihr glauben würde, und das alles auch noch so, ohne Seneca da mit reinzuziehen. Sie hatte einen Sohn, der nicht von ihrem Mann war, sie hatte Sorge um das gesamte Imperium, sie wusste, dass ihr Ehemann dabei geholfen hatte, nach dem Mord des Kaisers den falschen Mann zum Imperator zu machen, noch dazu, wo jener vermutlich den Kaiser ermordet hatte. Sie erinnerte sich kaum noch an das Gefühl, einfach nur zu leben und unvernünftig zu sein. Am liebsten würde sie raus aus Rom, einfach nur weg, und dann laufen, laufen bis ihr die Muskeln brannten, laufen bis ihre Lunge ein Flammenmeer war und der Schmerz in ihrem Körper all die anderen Gedanken vertrieb. Und sie durfte nicht, weil sie für ihre Familie stark sein musste. Weil sie kämpfen musste. Weil ein Soldat nicht zurückwich.
Aber Axilla lächelte trotzdem, dieses gekonnte kleine Lächeln, das nur ihre Augen nicht ganz zu erreichen vermochte. “Ja, mir geht es auch gut. Ich muss mich noch um die Wohnung in Ostia kümmern, aber Imperiosus ist jetzt auch wieder zuhause. Ich werde noch einmal mit ihm darüber reden müssen.“ Sie versuchte, zuversichtlich und ruhig zu klingen. Sie musste hier jetzt stark genug für sie beide sein. Erwachsen genug. Also würde sie ihre Gedanken und Sorgen einfach weglächeln.
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Ein wohliger Schauer lief durch Axillas Körper, als Imperiosus nun doch endlich wieder zu ihr kam und in seine Arme nahm, sie küsste und an sich zog. Sie wollte ihn, jetzt gleich. Er war viel zu lange weg gewesen, und jetzt gerade war sie so glücklich und ausgelassen, und er so fröhlich und warm...
Allerdings sah ihr Mann wohl eher die Verwerflichkeit von Sex auf offener Straße als sie, als er mit ihr im Arm zu Atticus ging und Axillas Sohn erstmal in Empfang nahm. Nur kurz kam die Unsicherheit wieder zurück, als er den kleinen Mann so hochhob. Aber als sie Imperiosus' Lachen hörte und das fröhliche Quietschen ihres Sohnes, den es natürlich freute, so über alle hinausgehoben zu werden, verflog der Gedanke wieder. Imperiosus liebte Atticus. Und er liebte sie. Er würde ihrem Kind nicht weh tun, es war seines. Auch wenn er es nicht gezeugt hatte. Und auch, wenn Axilla sich gerade sehr sicher war, dass ihr Sohn den Vater nach der langen Abwesenheit gar nicht erkannte. Nur hatte Atticus vor niemandem Angst und ließ es sich gern gefallen, hochgehoben zu werden und Vogel zu spielen.Axilla ließ ihren Mann eine Weile mit Atticus einfach spielen, ehe sie sich hinter ihn stellte und ihn von hinten leicht umarmte. Als Atticus sie sah, gluckste er laut “Mmma!“ und brachte Axilla damit zum lächeln. Sie hielt ihren Mann einen Moment und küsste ihn dann in den Nacken. “Lass uns nach oben gehen. Ich will jetzt auch ein Geschenk auspacken... und hab auch was für dich, was du auspacken darfst“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
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Ich würd dir da eher zu einem Peregrinus als zu einem Libertus raten. Da kannst später dir dann immerhin Bürgerrecht erarbeiten und hast generell ein paar Möglichkeiten mehr. Aber ich will dir nicht reinreden.
Und da ich dir bei deinem Char nicht reinreden will, lehne ich allerdings jetzt erstmal für die Iunier ab, das ist meiner Ansicht nach der bessere Weg. Man kann ja trotzdem (sehr gerne!) miteinander schreiben
Viel Spaß dir weiterhin
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Fast schon verträumt folgte Axilla den Ausführungen Macers, lauschte ihm einfach, versuchte sich die Gegend vorzustellen. Sie hatte keine Ahnung, wo der Danuvius lag, und auch von den anderen Gebieten hatte sie nur gehört. Aber das war nicht wichtig. Auch ihrem Vater hatte sie so zugehört, hatte versucht, seinen Ausführungen zu folgen, hatte ihm die Einschätzung überlassen und einfach alles geglaubt, was er gesagt hatte. Wie sie jetzt, in diesem schlaftrunkenen – und auch weintrunkenen – Zustand ihrem Gast einfach jedes Wort ungefragt glaubte, sich auf ihn verließ und sich in dieser Situation überraschenderweise entsetzlich sicher und geborgen fühlte, auch wenn der Inhalt der Nachricht eigentlich gar nicht gut war. Aber der Mann neben ihr, der hier bei ihr saß, der wusste, wie die Lage war. Er verstand es und erklärte es ihr. Er hatte Erfahrung. Er war Soldat! Er konnte sie beschützen...
Erst, als Macer aufhörte, zu reden, und ein Moment der Ruhe verstrich, merkte Axilla, dass sie ihn eher verträumt ansah. Ihre Beine hatte sie bequem unter sich auf den Korbsessel gezogen, das Kinn war immernoch bequem in ihrer Handfläche abgestützt, ihre Augen nur mehr halb geöffnet. Sie war auch ziemlich müde, und irgendwie war ihr ein bisschen kalt. Zu gern hätte sie sich einfach in kindlicher Unschuld neben Macer gelegt und vielleicht sogar geschlafen, aber dafür hätte sie aufstehen müssen, dazu war sie im Moment auch zu müde.
“Bestimmt schickt Vescularius Marius los. Die beiden sind doch befreundet, warum sollte Marius ihm nicht helfen? Und wenn der so erfahren ist, dann wird er Cornelius wohl sehr wahrscheinlich abfangen. Der Weg von Syria ist ja lang. Und außer der Classis in Ägypten hat ja Vescularius alle Schiffe im Mittelmeer, so dass Cornelius früher oder später an Land gehen muss, oder?“ Axillas Blick wurde glasig, und genau so, wie sie als Kind ihren Vater gefragt hätte, ohne jeden Hintergedanken oder auch nur die Befürchtung, ihre Frage könnte ihr negativ ausgelegt werden, fragte sie mit unschuldigem Blick Macer. “Könnte man denn Cornelius irgendwie helfen?“ -
Hmhmhmhm, klingt ja im Prinzip ganz gut - und ich bin auch wirklich niemand, der was gegen schwierige Charaktere hat. Mein Charakter hat auch amtlich einen an der Klatsche
- allerdings passt das nicht so ganz zur iunischen Familie.
Wir haben die Republik gegründet!Zu den iunischen Vorfahren zählen mehrere Consuln und einige Ritter (auch wenn wir da im Spiel gerade niemanden haben), und darauf berufen wir uns auch in unserer Familiengeschichte. Und da ist auch der innergentische Konsens eher so, dass sich da alle Gensmitglieder eben dieser rühmlichen Vorfahren bewusst sind (und auch des eher weniger rühmlichen Marcus Iunius Brutus (Ja, DER Brutus)) und eben auch das Erbe da in gewisser Weise hochhalten.
Da würde jetzt ein Lanista nicht unbedingt reinpassen und da würde dein Char auch mit den Verwandten beständig Stress haben (vor allem, da die holde Weiblichkeit bei uns mit einem Senator und einem Ritter verheiratet ist :D, so dass da genug einflussreiche Verbindungen da wären, um ihn auch in eine ehrenhafte Laufbahn zu kriegen).Im übrigen komm ich ursprünglich auch aus dem Fantasybereich
(Herr der Ringe, Weltenstadt, Sternenmeer, Amazonenwald, ein paar kleinere... hachja, waren das Zeiten), da lernt man auch, Charaktere zu schreiben
Edith meint, ich hab meine Frage ganz vergessen
Wär das denn für dich dann auch kein Problem, wenn du eben dann SimOn bei deiner Verwandtschaft anecken würdest und mit denen Stress hättest? SimOff besteh ich darauf, dass sich alle wie vernünftige Menschen miteinander unterhalten und sich nach Möglichkeit gut verstehen, aber im Spiel kann es ja mal Streit geben, und der wäre hier auch ein wenig vorprogrammiert, da hätte ich das dann gerne genauer abgeklärt. -
Bitte bei Iunia Diademata folgende Eltern eintragen:
Vater: Manius Iunius Laevinus
Mutter: Racilia Decula (NPC, muss neu angelegt werden)Merci
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Ich schmuggel mich mal an der Stadtwache als SimOffi der Iunier vorbei.
Salve,
bevor ich über eine Aufnahme entscheide, hätte ich da einige Fragen:
1. Warum möchtest du zu den Iunii? Weißt du, wer die Iunier historisch waren? Hast du vielleicht bei uns schon mitgelesen?
2. Hast du schon Erfahrung mit Rollenspiel und weißt, wie das ganze funktioniert?
3. Da ich mich bei Gladiatoren rein zufällig
verdammt gut auskenne: Willst du eine eigene Gladiatorenschule gründen?
Ich frag das deshalb so explizit, da - entgegen diverser Fernsehserien - Lanista einer der unehrenhaftesten Berufsstände war, den es gab. Wurde in einem Atemzug mit Dieben und Zuhältern genannt, denn von der damaligen Gesellschaftsanschauung waren das auch nichts anderes als Zuhälter, die menschliches Fleisch an den Meistbietenden zeitweilig vermieteten. Dazu kam, dass der Beruf auch von Freigelassenen, Frauen und Peregrinen ausgeübt werden konnte und einem römischen Bürger bessere Alternativen offenstanden.
Zum Beispiel den Ritterposten eines Directors eines staatlichen Ludus zu bekleiden und damit im Namen des Kaisers für neue Gladiatoren zu sorgen (ohne aber die halsabschneiderischen Preise und eben einem weit höheren Status, was dann wiederum angesehen war. Ich weiß, ich weiß, blöde Doppelmoral)
bis denne
Axilla -
Einen kurzen Moment war Axilla etwas unsicher, aber sie wollte sich nichts anmerken lassen. Seneca war schon so unsicher, und sie hatte beschlossen, stark genug für sie beide zu sein. Und ganz offensichtlich war er ihr dafür auch sehr dankbar. Offenbar hatte er eingesehen, dass sie recht hatte, nur war er nicht stark genug, es selber zu tun. Aber das machte nichts.
Jetzt, nachdem er mit diesen kurzen Worten sein Einverständnis aus Axillas Sicht gegeben hatte, dass sie die Sache in die Hand nahm – denn wie sonst sollte sie sein 'Danke' auf ihren Einwand, dass sie nicht warten könne, bis es zu spät wäre, deuten? - fiel ein wenig Unruhe von Axilla doch ab. Sie hatte Angst vor Terentius Cyprianus, und das nicht wenig. Nach ihrem letzten Treffen mit ihm eigentlich noch mehr als davor schon. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie unauffällig und ruhig mit ihm reden konnte. Geschweige denn, wie sie es bewerkstelligen könnte, dass er ihr glaubte. Und am allerwenigsten Ahnung hatte sie davon, wie sie Seneca aus der Sache raushalten konnte. Allerdings musste sie das. Und bei Terentius Cyprianus waren dann die Chancen am größten, dass er diese Liaison unterband oder zumindest öffentlichkeitswirksame Maßnahmen ergriff, so dass alles weitere dann anderweitig unterbunden wurde. Größer, als wenn sich Axilla an die Decimer wenden würde, die ihr wohl kaum glauben würden, geschweige denn sie anhören. Aber irgendwie würde sie das schon schaffen. Irgendwas würde ihr einfallen. Es war notwendig, und ihr Vetter verließ sich da jetzt ja auch auf sie, dass sie die Initiative ergriff.Axilla atmete einfach einmal hörbar durch und versuchte sich an einem Lächeln, auch wenn Seneca wohl die Traurigkeit darin sehen würde. Er kannte sie mittlerweile schon gut und würde vermutlich wissen, wann sie echt lächelte und wann nicht. Das Treffen hier war vermutlich anders gelaufen, als sie beide sich das gedacht hatten. Ganz offensichtlich hatte Seneca sie ja zusammenfalten wollen, aber irgendwie hatte sie dann doch eher ihn... gefaltet. Aber das Thema war nun hoffentlich durch, und Axilla war froh, dass es sich doch scheinbar noch zum Guten wenden würde. Auch wenn sie noch nicht wusste, wie sie das bewerkstelligen konnte.
Doch für den Moment konnte sie es wohl beiseite schieben. Fehlte nur ein neues Thema. “Geht es dir sonst gut?“ fragte sie also schließlich, doch noch etwas besorgt. Aber so ganz konnte sie ihre Bedenken halt doch nicht beiseite wischen. Sie liebte Seneca ja wirklich wie einen Bruder, da musste man sich wohl einfach Sorgen machen. -
War das in Illyricum gewesen? Axilla wusste, dass sie es wusste. Aber irgendwie wollte es ihr nicht einfallen. Auf der anderen Seite war es auch nicht wichtig. Und Macer erklärte ja auch alles so nett, dass sie es auch gar nicht wissen musste. Hoch interessiert hörte sie zu, auch wenn Macer gar nicht so viel sagte. Sehr unmatronenhaft stützte sie dazu ihren Kopf auf ihrem Ellbogen ab. Als Kind hatte sie das auch immer getan, wenn Vater zuhause gewesen war und sich mit seinen Freunden unterhalten hatte. Nur da war sie auf dem Boden auf dem Bauch gelegen und nicht in so einem dämlichen Korbstuhl. Und niemand hatte erwartet, dass sie etwas zu dem Gespräch beisteuerte. Und wenn doch, hatte ihr Vater sie angelächelt...
Axilla lächelte auch bei den Gedanken daran und merkte, dass sie ein wenig träumte. Müde war sie auch ein wenig, obwohl es eigentlich gar nicht so spät war. Nur ein bisschen spät. Sie sollten bald die Kerzen anmachen, aber noch war es hell genug.Ein bisschen abgelenkt merkte Axilla erst gar nicht, dass ihr Gast aufgehört hatte, zu reden. Und dass sie aufgehört hatte, die Luft wegen dem dummen Schluckauf anzuhalten. “Aber meinst du nicht, dass er in dem Krieg was trotzdem gelernt hat? Oder Marius Turbo?“ Ihre Zunge fühlte sich ein wenig schwer an, das Reden war irgendwie schwierig. Fast, als hätte sie gerade geschlafen.
“Heißt das, Cornelius hat gute Chancen, zu gewinnen?“ fragte Axilla ganz offen und ohne sich zu bemühen, so zu klingen, als hätte sie wirklich Ahnung. Es schwang auch durchaus Hoffnung in Axillas Stimme mit. Es wäre gut, wenn der Mann, der Kaiser sein sollte, anstelle dieses Scheusals wirklich auf den Thron kam. Auch wenn das wieder eine größere Gefahr für ihre Familie darstellte. Irgendwie wurde Axilla bei dem Gedanken doch wieder unruhig und kaute nachdenklich auf dem Fingernagel ihres Zeigefingers herum. -
Axilla wusste gar nicht, was sie noch sagen sollte. Das größte Problem von Aulus Iunius Seneca war Aulus Iunius Seneca. Er machte sich das Leben selbst am schwersten, zwang sich einen Konflikt mit der Gesellschaft auf, aus dem er ausbrechen wollte, und redete sich ein, dass es keinen Menschen gebe, dem er etwas bedeutete. Er machte sich selbst einsam und war nicht in der Lage, das auch nur annähernd zu sehen.
Axilla merkte, wie ihr Blick langsam mitleidiger wurde. Sie wollte ja nicht, dass er leiden musste. Sie wollte auch nicht, dass er hart sein musste. Aber manche Dinge waren einfach so, wie sie waren, und es brachte bestenfalls Kopfschmerzen, dagegen wie gegen eine Wand anzurennen. Vor allen Dingen, wenn ihr Vetter noch nicht einmal das tun wollte, sondern lieber herumsitzen und jammern. Sich über die Unabwendbarkeit des Schicksals in Lethargie zu beklagen. Sein größtes Problem in dieser Welt war wirklich er selber.Axilla schnaufte einmal durch und sah ihren Vetter schief an. Er stand da wie ein nasser Hundewelpe. Und es gab noch so viele Sachen, die sie ihn an den Kopf eben deswegen hätte werfen können und wohl auch am besten hätte werfen sollen. Wie konnte das sein, dass sie, ausgerechnet sie, unter allen Menschen auf der Welt, hier in dieser Situation die erwachsene und vernünftige war? Axilla hasste die Welt, die sie dazu zwang, das zu sein, und doch wusste sie, dass sie es sein musste, wenn es schon sonst anscheinend niemand sein wollte. Sie war schon öfter gezwungen gewesen, erwachsen zu sein. Als Ihre Mutter gestorben war und sie den Hof hatte verkaufen müssen, um die Schulden zu zahlen und die Sklaven freilassen zu können. Als sie nach Alexandria mit dem Schiff gereist war. Als sie sich von Silanus getrennt hatte, des Rufes der Gens wegen. Als sie sich von Timos getrennt hatte. Als sie Vala hatte gehen lassen, um Imperiosus zu heiraten. Als sie ihrem Mann weiß gemacht hatte, das Kind sei von ihm. Alles der Ehre wegen. Sie war so oft erwachsen, und Seneca, der sich genau darüber beklagte, zwang sie nun auch wieder dazu. Die Welt war nicht gerecht.
Langsam überwand Axilla die Distanz zwischen ihnen beiden und umarmte Seneca einfach stumm, hielt ihn ganz dicht an sich gedrückt. So blieb sie eine Weile, stumm, und überlegte, was sie ihm sagen konnte. “Ich liebe dich doch, du großer, blöder Dummbatz.“ Das war das erste, was ihr einfiel, und es war ganz nebenbei die Wahrheit. Nur langsam ließ sie ihn los. “Du weißt, was du tun sollst, es gefällt dir nur nicht. Und ich versteh dich da auch.
Aber du musst mich auch verstehen. Ich kann nicht zulassen, dass jemand unsere Familie in Gefahr bringt. Vor allem nicht, wenn damit schon offen gedroht worden ist. Also verlang da nicht von mir, dass ich tatenlos herumsitze, bis es zu spät ist.“ -
“Ja, sicher haben sie mehr als einen Hafen. Aber wenn sie die größten Hafen schließen, dann haben die kleineren gar nicht diese Kapazität, und die Händler müssen ihre Routen umlegen, und... wenn die Classis einfach alle Schiffe angreift, denen sie begegnet, dann... lohnt das nicht mehr. Ist viel zu teuer. Und selbst die Schiffe, die durchkommen, sind dann wenige und segeln sicher nicht nochmal wieder dahin zurück, wenn's da so gefährlich ist.“ Ein bisschen dreht sich Axillas Gedanken im Kreis. Vielleicht sollte sie noch was trinken? Oder lieber doch nicht? Aaach, was sollte schon passieren? Sie amüsierte sich gerade, wie schon lange nicht mehr. Auch wenn das Thema eigentlich gar nicht so amüsant war. Seltsam, bemerkte sie noch, zuckte dann aber über sich selbst die Schultern und trank noch ein wenig Wein.
“Vescularius hat doch in Syria mit Valerianus gekämpft, dachte ich? Der sollte schon militärische Ex[size=3]hicks[/size]pertise haben. Und Cornelius war ja auch schon im Krieg. Ich denke, die beide haben genug Erfahrung, um es sich sehr schwer zu machen.“
Und dann stimmte Macer Axilla zu und erntete dafür ein wirklich äußerst strahlendes Lächeln. Hah, Axilla hatte etwas gewusst! Sogar ein Consular gab ihr recht. Da war es gut, dass sie ihrem Vater als Kind so gerne zugehört hatte. Atticus Iunius Cassiodor hatte keinen Dummkopf großgezogen!
“Ist jetzt nur die Frage, wer jetzt mehr unter [size=3]hicks[/size] Zugzwang steht. Cornelius muss Vescularius [size=5]hicks[/size] besiegen, um Kaiser über das ganze Imperium zu werden.“ Verdammter Schluckauf, wo kam der jetzt her? Axilla versuchte, ihn mit einem Schluck Wein loszuwerden. “Aber Vescularius hat in der Stadt eigentlich eine sehr sichere Position. [size=5]Hicks.[/size]“ Verdammt, nützte nichts. “Sofern er das mit dem Getreide löst und die Bevölkerung [size=5]hicks[/size] ruhig hält, könnte er Rom lange halten.“ Sie versuchte es mit unauffälligem Luftanhalten, vielleicht half das ja. -
In einem Satz sagte er, dass es nicht um Liebe ging, und im nächsten, dass er mehr als verliebt sei. Ja, worum ging es denn dann? Axilla musste wirklich schwer an sich halten, als Seneca meinte, er und Seiana seien sich ähnlich Wo bitte waren die beiden sich ähnlich? Im Bett? Seneca war lieb und warm und freundlich und lebendig. Alles Dinge, die Seiana in hundert Jahren nicht sein würde, selbst wenn sie sich noch so sehr bemühte. Die Frau war kalt und abweisend und überkorrekt und herablassend und beleidigend und absolut unsympathisch.
Und auch konnte Axilla absolut nicht verstehen, was er mit Ausbrechen aus der Gesellschaft meinte. Wo musste er denn ausbrechen? Er war ein Mann und hatte die Freiheit, zu tun und zu werden, was er wollte. Woraus wollte er da ausbrechen? Aus seiner Familie, den Menschen, die ihn liebten und auf deren Unterstützung er bauen konnte, genauso wie sie auf seine bauten? Aus seinen Freunden? Aus seinem Leben, das weitaus besser war als das der allermeisten Menschen dieser Stadt?
Axilla konnte und wollte ihn da auch gar nicht verstehen. “Das klingt so, als wolltest du kein Iunier sein“, warf sie ihm vor. Etwas, das Axilla nie im Leben auch nur eine Sekunde verstehen könnte. Für sie gab es auf der ganzen weiten Welt nichts wichtigeres, als die Tochter ihres Vaters zu sein. Wie Seneca da nicht der Sohn des seinen sein wollte, das konnte sie nicht verstehen. Und nichts anderes war es, wenn man ausbrechen wollte.
“Du lebst jetzt auch“, sprach sie weiter und verstand nicht, was er überhaupt wollte. “Du tust gerade so, als gäbe es jetzt keine Menschen, die sich um dich kümmern und sorgen. Und als würdest du auch keine Menschen um dich herum wollen. Willst du mit der Decima auf eine einsame Insel fliehen? Überall sind andere, Aulus, und immer wird man sich mit den anderen arrangieren müssen. Und es sind auch nicht die Götter, um die ich mir da bei dir sorgen mache. Du weißt so gut wie ich, dass die nicht jeden einzelnen andauernd verfolgen und überwachen.“ Der römische Glaube war da sehr viel weltlicher als ein christlicher. Warum sollten göttliche Wesen auch den lieben langen Tag nichts anderes machen, als Menschen zu bewachen, damit die auch nichts falsches anstellten? Da wurde auf Regelmäßigkeit bei den Opferhandlungen geprüft und sich angehört, was ein Mensch bei einem konkreten Opfer wollte. Aber die Götter waren nicht dafür zuständig, Diebe und Mörder und Ehebrecher zu bestrafen, das waren schon die Menschen selbst. “Es sind die Menschen, um die ich mir Sorgen mache, und da kannst du sagen, was du willst. Du weißt, dass ich recht habe. Und wenn die Decima sich nicht von ihrem Mann scheiden lassen wird, dann ist es ihre Pflicht, ihrem Mann treu zu sein, und wenn du der ehrenhafte Mann bist, für den ich dich halte, dann versuchst du auch nicht, sie daran zu hindern.“ Auch wenn Axilla nach dieser Sache endgültig beschlossen hatte, der Decima keinerlei respektvolle oder gar freundschaftliche Gefühle entgegenzubringen oder sich auch nur eine Sekunde länger mit irgendwelchen Schuldgefühlen wegen der Sache mit Archias zu quälen, so war es bei ihrem vor Liebe verblendeten Vetter vielleicht nicht schlecht, ihn auf diese Weise zu überzeugen. Wenn er sie liebte, wie er sagte, dann sollte er sie nicht in Gefahr bringen wollen. Und er musste wissen, dass es richtig war, was sie sagte. So dumm konnte er nicht sein.
“Wofür brauchst du Zeit?“ fragte sie auch unbarmherzig weiter. So gern sie ihren Vetter hatte und so wenig sie ihn quälen wollte, war sie sich sicher, dass es sein musste. Ihr lag auch auf der Zunge, ihm vorzuwerfen, dass er nur Zeit wollte, um sich weiter mit der Decima zu treffen und sich wieder von ihren Lügen einlullen zu lassen, sich süße Worte ins Ohr säuseln zu lassen und darüber die Vernunft zu vergessen. Und alles nur, weil die Decima ihr Spielzeug nicht so einfach hergeben wollte und ihr Vetter verblendet genug war, das nicht zu bemerken. Aber diesmal hielt sie sich noch zurück. Es würde nichts nützen, wenn sie ihm das sagte, denn diese Dinge wollte er nicht hören, auch wenn sie wahr waren.