Erneut meldete sich Cotta zu Wort:
"Seneca hat mit seinem Einwand nicht Unrecht: Zwei Legionen gegen 48000 Germanen d.h. auf jeden Legionär kommen vier germanische Krieger, selbst mit Unterstützung der Auxiliaren und der Seesoldaten haben wir da schlechte Karten... oder kommt uns die Legio I zu Hilfe?"
Beiträge von Marcus Petronius Cotta
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Cotta hob die Hand zu einer Wortmeldung:
"Ich denke beide Männer haben in der Vergangenheit hinreichend bewiesen, dass sie bereit sind Verantwortung für sich und ihre Einheit zu übernehmen. Neben Zuverlässigkeit und Engagement, haben sich beide bei den vielfältigen von mir und Centurio Seneca übertragenden Aufgaben durch ihr Organisationstalent hervorgetan..."
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Cotta klopfte an die Tür. Die Tatsache, dass er im Zimmer Stimmen hörte war ein gutes Zeichen... die Besprechung hatte also begonnen. Leise ohne das Gespräch auch nur im geringsten zu stören, betrat Cotta den Raum salutierte stillschweigend und ließ sich auf seinem Platz neben Seneca nieder. Aufmerksam lauschte er dem Vortrag der höheren Offiziere. Nachdem er eine Weile zugehört hatte, war er im Bilde über den Ernst der Lage. Dann wandte man sich an die Centurionen, Seneca referierte kurz über Zustand und Ausrüstung der Legion... eine zutreffende Einschätzung fand Cotta. Gespannt wartete Cotta auf die Reaktion des Tribunen.
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Cotta war angenehm überrascht, als er sah mit welchem Elan die Männer an die Arbeit gingen. Dem wollte er in nichts nachstehen. Allso ging er zum Wagen, schnappte sich eine Schaufel und half beim Aufschichten des Palisadenwalls. Den Muskerlpanzer hatte er wohlweislich abgelegt, denn schon bald war er schweißgetränkt.Gottseidank befand sich auf dem Wagen ein Fass mit Wasser. Eine Schöpfkelle und die Arbeit ging gleich wieder viel besser von der Hand...
Sim-Off: So hoch wie auf dem Bild brauchen wir ihn nicht zu machen. Zwei bis drei Plattformen genügen völlig, wir üben ja nur am Palisadenwall, nicht an der Festungsmauer.
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Cotta rief die Legionäre zusammen, dann erläuterte er seinen Plan. Nachdem er seine Ausführungen beendet hatte, begann er mit dem Verteilen der Aufgaben:
"Optio Constantius, Ihr seid ein zuverlässiger Mann, außerdem beherrscht ihr das Zimmermannshandwerk. Hiermit übertrage ich Euch die Verantwortung für den Bau des Belagerungsturms.
Legionär Germanus Ihr beginnt mit dem Aufschichten des Erdawalls... Die einzelnen Arbeitsschritte dürften klar sein... Werkzeug liegt auf dem Wagen, Holz findet Ihr im Lager..." -
Hoffentlich klappt das Einfügen. Den Smilie hab ich aus einem Beitrag von Commodus.
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"Gut, dann schlage ich vor wir lassen die Legionäre zunächst den Belagerungsturm zimmern. Ich habe bereits ausgeschickt und einen Wagen mit Bauholz und Werkzeug aus dem Lager kommen lassen. Da momentan Ausgangssperre herrscht, können wir keine Holzfällertrupps in die Wälder schicken. Danach lassen wir die Legionäre den Erdwall aufschichten. Diesen können wir sie dann stürmen und untertunneln lassen... Was meint Ihr?"
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Von weitem verfolgte Cotta das Waffentraining. Seneca hatte die Männer anscheinend gut im Griff. Die Männer beherrschten bereits komplexere Kampfmanöver wie den Keil (cuneus) und den Kreis (orbis)...
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Seit längerem betrat Cotta wieder den Geschützplatz. Nichts hatte sich verändert. Einige Legionäre trainierten unter Aufsicht von Seneca den Umgang mit dem schweren Onager. Cotta bekam gerade noch mit wie eins der Geschosse mit lautem Krachen ins Ziel einschlug. Anscheinend übten die Legionäre schon länger. Bisher waren keine Neuigkeiten aus Rom eingetroffen... trotzdem mussten sie auf alles gefasst sein. Deshalb war Cotta hier: Eine starke Artillerie war im Krieg unverzichtbar, andere Belagerungstechniken durften aber genauso wenig vernachlässigt werden...
Um seinen Plan in die Tat umzusetzen, brauchte Cotta jedoch Senecas Hilfe. Einen Stapel Bauzeichnungen unter den Arm geklemmt, schritt er geradewegs auf ihn zu.„Salve Seneca! Wie ich sehe befindet Ihr Euch gerade mitten im Training. Mein Kommen ist nicht ohne Grund. Schon geraume Zeit üben die Legionäre den Umgang mit Onagern, Scorpiones und Catapultae und sind darin – Cotta blickte auf die zerstörte Zielscheibe – zu einiger Meisterschaft gelangt. Deshalb würde ich ab heute gerne weitere Belagerungstechniken in das Übungsprogramm aufnehmen: Dazu gehören sowohl Pioniertechniken wie Tunnelbau und Aufschichten eines Erdwalls (agger) als auch der Umgang mit Rammbock (aries), Sturmleitern, fahrbaren Wetterdächern (vinea) und Belagerungstürmen (turres).“
Cotta bereitete die Blaupausen vor Seneca auf dem Boden aus.
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Cotta salutierte:
"Zu Befehl. Es wurde bereits alles in die Wege geleitet."
Dann begab er sich zurück zu den Unterkünften der Soldaten.
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Cotta betrat die Unterkünfte der II Cohorte. Um sich die Aufmerksamkeit der Legionäre zu sichern, schlug er mit der Vitis gegen den Türrahmen. Urplötzlich war alles ruhig. Cotta wandte sich an die Männer:
"Milites! Der Kaiser ist nach Rom abgereist. Die Umstände machen seine Anwesenheit dort erforderlich. Momentan wissen auch wir nichts Genaues d.h. es gibt keinen Grund zu irgendwelchen Spekulationen. Es ergehen daher folgende Befehlen: Ab heute gilt die allgemeine Ausgangssperre, gleichzeitig wird das Drill-und Waffentraining erhöht. Jeder Legionär hält sich in Kampfbereitschaft d.h. er kontrolliert Waffen und Ausrüstung auf ihre Vollständigkeit. Ihr müsst jeder Zeit marschbereit sein."
Cotta wollte sich gerade zum Gehen wenden, als ihm noch etwas einfiel...
"Sollte es irgendjemandem einfallen die Truppenmoral zu unterminieren, indem er wilde Gerüchte in die Welt setzt, wird dies nicht ohne Folgen bleiben..."
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Cotta klopfte an die Tür des Praetoriums dann trat er ein. Zu seiner Überraschung fand er nur den Praefectus Castrorum vor:
"Ich hörte es wurde eine Stabsbesprechung anberaumt..."
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Cotta ging zu Maximus und Seneca. Jetzt würden sie endlich erfahren was los war und neue Instruktionen erhalten. Gespannt wartete er ab...
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Egal was in dem Schreiben gestanden hatte, es musste wenig erfreulich sein. Einige der jungen Rekruten blickten etwas verstört drein... Cotta machte sich keine Sorgen. Er war Soldat, das Denken überließ er den Männern in Rom...
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Zufällig mit einem gewissen Sertorius verwandt? Die bösen Buben erkennt man eben gleich...
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Zurück auf dem Appellplatz angekommen, richtete Cotta das Wort ein letztes Mal an die Soldaten:
"Milites! Der Übungsmarsch endet hier. Ich bin mit Eurer Leistung für's Erste zufrieden... trotzdem ist sie noch steigerungsfähig. Darum finden ab heute in regelmäßigen Abständen Übungsmärsche statt. Für heute bleibt nur noch eins zu tun: Ausrüstungspflege. Jeder kontrolliert seine Ausrüstung und bringt sie auf Hochglanz. Der Staub der Straße muss runter! Wenn Eure Caligae neue Nägel brauchen sollten, kümmert Euch darum! Um die Maultiere kümmern sich die Mulinarii!
Sarcinas deponite! Gepäck ablegen!
Arma deponite! Waffen ablegen!"
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Cotta trat zu Constantius, der gerade damit beschäftigt war den Leuten seines Bautrupps Anweisungen zu geben:
"Probleme bei der Materialbeschaffung, Constantius? Wenn das Bauholz ausgeht, zögert nicht Männer zum zum Holzfällen abzukommandieren. Möglicherweise werdet ihr auch im Lager fündig, die Bestände sind gut gefüllt... Am besten zwei Männer durchsuchen das Horreum nach verbliebenen Rattennestern. Auf diese Weise merzen wir das Problem auf Dauer aus... von Schädlingen befallene Vorräte werden ausgesondert und verbrannt."
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Der plötzlich Besuch des Kaisers hatte das gesamte Lager in Aufruhr versetzt. Überall herrschte hektisches Treiben. Auf dem Appellplatz brachten die Centurionen soeben ihre Männer in Stellung. Auch Cotta brüllte über den Platz:
"MILITES VENITE! Soldaten Angetreten!
MILITES STATE! Stillgestanden!ACIEM DIRIGITE! In Linie antreten!
OCULOS PROSAM! Augen geradeaus!
OCULOS VOSTROS AD SINISTRAM! Augen nach links!Centurio Cotta, ich melde die 3.Centurie, II.Cohorte wie befohlen angetreten."
Cotta hatte seine Männer direkt neben Senecas Centurie postiert.
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Die Befragung hat Folgendes ergeben. Die Legionäre meiner Centurie benötigen:
10 x Gladius
60 x Pila
10 x Cassis
15 x Pugio
15 x Cingulum
20 x Lorica Hamata/Segmentata
30 x Scutum (inklusive Schutzhülle)
40 x Caligae (Paarweise)
40 x Leinentunika
40 x Tuchtunkia
40 x Penula -
Cotta wandte sich an Seneca:
"Ich schlage vor wir ordern einfach pauschal 160 Pila. Da jeder Legionär über mindestens zwei Pila verfügen sollte machen wir damit nichts falsch."