Beiträge von Marcus Petronius Cotta

    Octavian war Caesars offizieller Erbe (Kinder mit Ausländerinnen waren schließlich nicht erbberechtigt). Das Amt des Diktators auf Lebenszeit (dictator perpetuus), welches Caesar vom Senat 44 vor Chr. verliehen worden war, war jedoch genau so wenig vererblich wie die übrigen römischen Ämter. So genoss Caesar das Privileg der Sacrosanctitas (Unverletzlichkeit eines Volkstribunen) und bewohnte als Oberpriester auf Staatskosten die Domus Publica, ein Haus auf dem Forum mit einem Giebel, wie ihn Königspaläste und Tempel hatten.
    Marcus Antonius war als Freund Caesars unmittelbar nach dem Mord faktisch der mächtigste Mann in Rom und hielt auch Caesars Totenrede.


    Unter den Mördern waren nicht nur alte Gefolgsleute des Pompejus, sondern auch Gefolgsleute Caesars:
    "Sie sagen das Vaterland sei einer persönlichen Freundschaft voranzustellen."
    Mit diesen Worten versuchte Gaius Matius, enger Freund und Vertrauter Caesars, Cicero das ideelle Fundament der Verschwörer zu erklären. Die Gruppe der Verschwörer handelte also nicht aus Rache, sondern aus republikanischer Überzeugung. Auch in der Masse der Becvölkerung war Caesar nicht sonderlich beliebt: "Zuerst führte uns Caesar die unterworfenen Gallier im Triumph vor, jetzt bringt er sie als Senatoren in den Senat. Dort tauschen sie ihre heimischen Lederhosen gegen die purpurgesäumte Senatorentoga."
    Die an der Verschwörung beteiligten Senatoren setzten sich also nicht bewusst der Jagd aus. Erst nach seinem Tod kam es in der Bevölkerung zu einem Stimmungsumschwung zu Gunsten Caesars. Dies hatte u.a. damit zu tun, dass Caesar in seinem Testament jedem Bürger Roms einen Teil seines Vermögens vererbt hatte.
    Vielleicht trifft es letztlich der Kommentar Ciceros noch am besten:
    Die Attentäter hätten den Tyrannen "mit dem Mut von Männern, aber mit dem Verstand von Kindern" besiegt.


    Sim-Off:

    Ja, da hast du völlig recht, Pm-History lesen lohnt sich. :D:D:D

    Natürlich sind das alles reine Mutmaßungen. Ich selbst kann es mir eigentlich auch nicht vorstellen...
    Was meiner Meinung nach aber merkwürdig bleibt ist, dass Caesars Leiche nur 23 Stichwunden aufwies.
    Von 60 Verschwörern hatte aber jeder den Eid geleistet mindestens einmal zuzustechen.

    Ich beziehe mich hier auf einen Artikel aus der letzten PM-History (Serie "Weltmacht Rom - Teil 1"):
    "Rannte Caesar sehenden Auges in sein Verderben? Hinter dem Attentat auf den Diktator auf Lebenszeit steckt viel mehr, als uns die Lehrbücher weismachen wollen - meint zumindest der römische Gerichtsmediziner und Amateurdetektiv Luciano Garofano. Akribisch hat er den Anschlag, seine Vorgeschichte, die Autopsie und die späteren Untersuchungen recherchiert und den Fall neu bewertet. Seine verblüffende These: Zwar haben den Mord die bekannten Senatoren geplant und durchgeführt, doch einer hat von allem gewusst und das Attentat indirekt unterestützt und gefördert. Sein Name Julius Caesar! Der Mord war also ein inszenierter Selbstmord, so Garofanos Theorie. Aber wozu?
    Der Gerichtsmediziner meint: Caesar war schwer krank, und er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Er suchte deshalb nach einem ihm angemessenen Ausscheiden aus dem Leben, ein Ausscheiden, dass seiner Familie die Diktatur auf Lebenszeit sichern würde. So kam das Attentat seinen Plänen entgegen, denn damit erreichte er einen ehrenvollen Abschied. Doch wie krank war Caesar wirklich? Und an welchen Krankheiten litt er, dass er nicht mehr leben wollte? [...]
    Zunächst Garofanos Vermutung: Caesar litt an einer Schläfenlappen-Epilepsie. [...] Herzschlag und Blutdruck sind unregelmäßig. Es kann zu Herzrythmusstörungen kommen.
    Caesar war bekannt für seine Aktivität bezüglich Sex und seine militärischen Unternehmungen, für seine raschen und kühnen Entscheidungen, und für sein Talent, politische Entwicklungen oder persönliche Gefahren zu erkennen. Gerade auf diesem Gebiet begegnet man einer Reihe von Seltsamkeiten, die mit seinem Charakter nicht übereinstimmen. Denn es gab mindestens drei Warnungen vor dem Attentat: Der Wahrsager Spurina warnte ihn vor den Iden des März; seine Gattin Calpurnia hatte vor dem Attentat einen bösen Traum, und man steckte ihm am Morgen einen Zettel zu,auf dem vermutlich eine Warnung stand. Dieses Schreiben fand man in seiner Hand, als man seine Leiche untersuchte. Er hat es behalten (im Gegensatz zu anderen Dingen, die ihm auf dem Weg zugesteckt wurden,) aber nicht gelesen. [...] Laut Plutarch sagte Caesar einmal, er wolle nicht mehr leben. Und als ihm die Senatoren besondere Ehrungen erwiesen, stand er nicht auf, was er unbedingt hätte tun müssen. Er entschuldigte das mit einer Krankheit, weswegen er sich nicht habe erheben können. Entweder war das eine bewusste Provokation, oder der Diktator hatte ausnahmsweise die Wahrheit gesagt. Ein anderer Erkärungsversuch: Möglicherweise hatte er einen epileptischen Anfall erlitten."


    Was meint ihr zu dieser Theorie, die im übrigen auch schon im Fernsehen (Phönix) vorgestellt wurde? :hmm:

    Cotta fuhr gerade mit seinem Gespann des Weges, als sein Blick zufällig das Anwesen der Iunier streifte. Eigentlich hatte er sich nur ein Bild vom Fortschritt der Bauarbeiten verschaffen wollen – vielleicht hätte die Zeit auch noch für einen kurzen Besuch der reizenden Iunia Attica gereicht...
    Jetzt brachte er schnell den Wagen zum Stehen... Sah er etwa schon Gespenster?
    War das nicht Curio, der lange verschollene Volkstribun...
    Hatte sich Neptun letztlich doch gnädig gezeigt und sein Opfer freigegeben.
    Wie dem auch sei, Cotta beschloss in diesem Moment das sich ihm bietende Schauspiel doch lieber aus sicherer Entfernung zu verfolgen...
    Außerdem hatte er ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Irgendwie erinnerte ihn das alles doch sehr an seinen geliebten Homer:
    Ein tot geglaubter Odysseus kehrt zu seiner Penelope zurück, um dann zu erfahren, dass in seiner Anwesenheit Freier ihr den Hof gemacht haben.
    Hoffentlich war Curio im Bogenschießen weniger geübt als im Halten politischer Reden... :schwert:
    Und selbst wenn... Cotta hatte zwar den Besitz der Iunier verprasst – noch jetzt erinnerte er sich gerne an die guten Speisen zurück – dafür war ihm nie die Ehre eines Stelldicheins zuteil geworden...
    Cotta wendete also den Wagen, und preschte davon...

    Das Seminar dauert nur eine Woche. Ich bin gerade Zivi und muss im November hin. Außerdem muss ich noch an einem einwöchigen Seminar meiner Zivildienststelle teilnehmen (das ist aber nicht die Regel). In beiden Fällen besteht unbedingte Anwesenheitspflicht.

    ... und fiel gerade, als er den Garten beinahe verlassen hatte, unter lautem Krachen in das Loch zu seinen Füßen: „Bei den Göttern wie tief bin ich gefallen! Dieses verfluchten Löcher aber auch. Zur Hilfe!“ Cotta konnte nur hoffen, dass Iunia und Tonritus noch nicht zurück ins Haus gegangen waren... in jedem Fall würde es eine peinliche Angelegenheit...
    Vor Iunia wäre er blamiert und schon jetzt konnte er Tonritus beißenden Spott hören. Vielleicht hatte er Glück und einer der Bauarbeiter würde ihn morgen finden... enger kuschelte sich Cotta in seine wollende Tunika – die Nächte in Hispania konnten schon kalt sein... „Vielleicht ist es doch besser auf die Spürnase des Tonritus zu hoffen!“ sprach Cotta nach einer Weile zu sich selbst „An hündischem Instinkt scheint es ihm jedenfalls nicht zu mangeln... immer noch besser als bald dem echten Zerberus gegenüber zu stehen.“
    Hoooooooooooooooooolt mich rauuuuuuuuuuuuuuuuuuuus!!!!!!!!!!!!!
    :verbeug: :verbeug: :verbeug:

    Tonritus hatte wohl recht - Während Cotta den ganzen Nachmittag über die Gastfreundschaft der Iunier genossen hatte, war es unmerklich dunkel geworden...
    Gerne hätte Cotta nach einem Quartier für die Nacht gefragt, da er nur ungern zu später Stunde den Räubern der Subura in die Hände fallen wollte... der vernichtende Blick des Tonritus hatte ihn jedoch schnell eines besseren belehrt :(:
    Wie der Höllenhund selber war den Nachmittag über keinen Schritt von seiner Schwester gewichen, stets besorgt um die "devote, keusche junge Frau"... :D
    Cotta jedenfalls hegte keine Lust von diesem Zerberus in Menschengestalt erst zerissen und dann wie ein Knochen in einem der Löcher im Garten vergraben zu werden... da gab er den Räubern der Subura doch den Vorzug... :D
    Vielleicht würde sich ja bald Gelegenheit bieten Iunia allein seine Aufwartung zu machen... Tonritus konnte ja schließlich nicht immer da sein... :P
    Als Cotta sich bedankte und mit einem „Vale!“ verabschiedete, beschloss er jedenfalls Tonritus dann doch lieber nicht seine Adresse zu geben...
    Er verbrachte die Nacht doch lieber in seinem eigenen (Ratten-)Loch, als in einem der zweifelsohne geräumigeren Löcher im Garten der Iunier.
    Der "junge Spunt" trollte sich also...

    Nachdem Cotta beeindruckt die vielen Löcher im Garten registriert hatte (auf jeden Bürger Roms schien mindestens ein Loch zu kommen 8o!) , war er natürlich schwer beeindruckt von den (er-)baulichen Ambitionen der Iunier.
    Auch der Hunger hatte ihn beim Anblick der dargebotenen Leckereien gepackt... hoffentlich würde das auch alles in seinen Magen passen. Bedauerlicherweise hatte er seine Gänsefeder zu Hause vergessen... aber dem bisherigen Verlauf des Gesprächs (und den wilden Blicken des Tonritus) nach zu urteilen, würde sich sein Magen schon bald selbst den nötigen Platz schaffen... ;( ;( ;(
    Unter dem Medusen-Blick Tonritus' für kurze Zeit zu Stein erstarrt, bemerkte Cotta erst jetzt, dass er sich noch gar nicht bedankt hatte... schnell stammelte er "Danke" und begann zu essen.
    Mit Blick auf Tonritus' spärliche Speise, kam jedoch Mitleid in ihm auf - die großzügige Gastgeberin konnte schon eine strenge Schwester sein... und waren nicht alle Männer Opfer der Frauen... ;)
    Trotzdem schienen beide durch zarte geschwisterliche Bande miteinander verbunden, wenn nicht gar aneinander gefesselt zu sein...
    Aber das ging über seine Verhältnisse... jetzt hieß es erst mal: "Nunc est bibendum!" und "Carpe diem!"
    Begierig wechselte sein Blick zwischen Iunia und den reichen Speisen hin und her... :P

    Auch Cotta wollte nicht undankbar erscheinen. Nachdem bereits Vibullius so hehre Dankesworte für den ermutigenden Zuspruch Iunias gefunden hatte, trat nun auch er an die junge Frau heran:
    "Habt Dank für eure Worte Iunia. Auch wenn ich leider nicht zu eurer Familie gehöre :(, so sind sie mir doch Ansporn genug weiter an meiner politischen Karriere zu bauen." :]