Octavian war Caesars offizieller Erbe (Kinder mit Ausländerinnen waren schließlich nicht erbberechtigt). Das Amt des Diktators auf Lebenszeit (dictator perpetuus), welches Caesar vom Senat 44 vor Chr. verliehen worden war, war jedoch genau so wenig vererblich wie die übrigen römischen Ämter. So genoss Caesar das Privileg der Sacrosanctitas (Unverletzlichkeit eines Volkstribunen) und bewohnte als Oberpriester auf Staatskosten die Domus Publica, ein Haus auf dem Forum mit einem Giebel, wie ihn Königspaläste und Tempel hatten.
Marcus Antonius war als Freund Caesars unmittelbar nach dem Mord faktisch der mächtigste Mann in Rom und hielt auch Caesars Totenrede.
Unter den Mördern waren nicht nur alte Gefolgsleute des Pompejus, sondern auch Gefolgsleute Caesars:
"Sie sagen das Vaterland sei einer persönlichen Freundschaft voranzustellen."
Mit diesen Worten versuchte Gaius Matius, enger Freund und Vertrauter Caesars, Cicero das ideelle Fundament der Verschwörer zu erklären. Die Gruppe der Verschwörer handelte also nicht aus Rache, sondern aus republikanischer Überzeugung. Auch in der Masse der Becvölkerung war Caesar nicht sonderlich beliebt: "Zuerst führte uns Caesar die unterworfenen Gallier im Triumph vor, jetzt bringt er sie als Senatoren in den Senat. Dort tauschen sie ihre heimischen Lederhosen gegen die purpurgesäumte Senatorentoga."
Die an der Verschwörung beteiligten Senatoren setzten sich also nicht bewusst der Jagd aus. Erst nach seinem Tod kam es in der Bevölkerung zu einem Stimmungsumschwung zu Gunsten Caesars. Dies hatte u.a. damit zu tun, dass Caesar in seinem Testament jedem Bürger Roms einen Teil seines Vermögens vererbt hatte.
Vielleicht trifft es letztlich der Kommentar Ciceros noch am besten:
Die Attentäter hätten den Tyrannen "mit dem Mut von Männern, aber mit dem Verstand von Kindern" besiegt.
Ja, da hast du völlig recht, Pm-History lesen lohnt sich.