Beiträge von Gorgus

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Ist sterben bei euch unentgeltlich? :D


    Die Schmerzensschreie und das scheidende Licht aus den Augen unserer Opfer sind uns Lohn genug..


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Nur erwischen darf die AG sich dabei net lassen... 8)


    Wir haben ne Vollkapitalversicherung, uns passiert nix.

    Wenige Stunden nach dem gelungenen Überfall auf das Handelsschiff machte Gorgus mit seiner Mannschaft in einer kleinen Lagune, wenige Wegstunden von Aiacium entfernt, fest. Ihr kleines Versteck war fast schon zu kitschig Piratenhaft: eine Höhle, ein paar drumherum gebaute Hütten, und genau ein offensichtlicher Zugang zum Innenland.
    Gorgus hatte sich nie um diese Gedanken geschert, die Lagune erfüllte ihren Zweck als taugliches Versteck, und das war schließlich alles was man als erfolgsorientierter Ausgestoßener so brauchte.


    Während seine Leute die erbeutete Ladung ausluden, stand ihr Anführer auf dem Strand herum und fühlte das gleiche Gefühl wie jedes Mal, wenn sie von einem erfolgreichen Ausflug mit Abstecher in fremde Blutbahnen zurückkehrten: Langeweile.


    Hilfe beim Ausladen kam nicht in Frage. Er war Gorgus, er hatte die Ideen.. die Muskeln hatten die anderen. Nicht dass Gorgus dünn war, oder schmächtig. Er hatte immernoch keine Probleme damit jede beliebige Schlägerei zu gewinnen. Was aber wieder daran lag dass er einfach mehr Kopfleistung in die Sache einbrachte, als die meisten seiner Kontrahenten jemals aufzubieten hatten.


    Die Sonne ging langsam dazu über sich hinter dem Meer zu verkriechen, dort, wo irgendwo mal Hispania anfangen würde, und Gorgus entschloss sich zu einem Bad.
    Schnell hatte er die dreckige, mit trockenem Blut verkrustete Tunika ausgezogen und sich in die ruhigen Wassern der Lagune geworfen.
    Zwei, drei Züge, dann legte er sich auf den Rücken und ließ sich treiben... die Geräusche, die gedämpft durch das salzige Wasser in sein Ohr drangen, ließen darauf schließen dass seine Mannschaft die Ausladeprozedur beendet hatte, und sie den Fang des Tages anscheinend mit einem zünftigen Besäufnis feiern wollten.


    Sollten sie nur, Gorgus hatte andere Pläne. Als er sich aufrichtete, sich das Wasser aus den Augen blinzelte und die Lagune überblickte fiel ihm etwas auf. An der dem Lagekai gegenüberliegenden Seite stand jemand.
    Gorgus brauchte nicht lange um zu erkennen wer das war, und ein finsteres Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Mit wenig Kraftanstrengung hatte er es geschafft sich zum Ufer zu bewegen, und stieg nackt wie die Götter ihn schufen aus dem Wasser. Sein Gegenüber bewegte sich nicht, schien fast gefroren an dem Platz an dem er stand. Oder besser gesagt: sie.


    Sera rührte sich nicht. Die Frau, die Gorgus ihrem Ehemann abgenommen hatte nachdem er ihn auf Kiemen getestet hatte, stand still und starr am Ufer, und schien irgendwie auf ihn zu warten. Was Gorgus das Lächeln beschert hatte, erinnerte er sich doch an ihre ersten Tage, als sie sich noch verzweifelt gegen ihn gewehrt hatte. Ihre linke Seite schien kaum mehr geschwollen, Gorgus Züchtigung hatte seinen Zweck erfüllt. Er hatte es schon beinahe bereut dieses hübsche Gesicht zu schlagen, aber auch nur fast.


    Er betrachtete sie mit genießerischem Wohlwollen. Der fette Sack der ihr Ehemann war, hatte genug Geld gehabt um ihre Familie zu einer Heirat überreden zu können, wie es schien. Nun war er tot, und ihre Familie dachte wahrscheinlich genau dasselbe von ihr.
    Sie gehörte ihm.
    Als Zeichen seiner Hingabe an dieses fleisch gewordene Stück Göttin hatte er ihr ein Halsband umgehängt. Natürlich ein massives, nicht aus Gold, aber aus Bronze. Gorgus hasste Gold. Gold machte alle Menschen verrückt, und verlieh dem Wert der Ware einen metallenen Beigeschmack.
    Er spürte ihr Zittern, als er sich ihr näherte, doch das störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil.
    Er musste es nicht einmal sagen... "Zieh dich aus, Frau." ...kein Wort darüber. Sie tat es von alleine. Wusste genau, was geschah wenn Gorgus einen guten Tag hatte. In seinen Augen blitzte es... und dieses Mal nicht vor Mordlust.
    Wie ein Raubtier warf er sich schließlich auf sie, und wieder konnte sie nicht umhin vor Schreck zu schreien..


    Während das Grölen und Feiern am anderen Ende der Lagune immer lauter wurde, widmete sich Gorgus seiner zweiten Beute.


    Was ein Tag.


    Wertes Volk von Rom,


    kennt ihr das nicht auch? Kein Spaß mehr am Spiel? Irgendwie alles fad? Der Kick in längst vergangenen Tagen verloren gegangen? Ein nicht zu verwindender Kratzer im Lebenslauf? Lust auf was Neues?


    DANN KOMMT ZU UNS!


    Die Totenbleich AG bietet dreckige, schmerzhafte und verdammt unansehliche ID-Entsorgungen, garantiert Publikumswirksam und so kunstvoll wie Tarantinus und Rodrigus es in ihren verdorbensten Träumen nicht hinbekommen würden!


    Wer will schon von gesichtslosen NPCs in irgendeiner Gasse dahingemordet werden?
    Wer will schon seine ID, mit jahrelanger Pflege so liebevoll aufgebaut, in einem einzigen Post zu den Göttern schicken?
    Wer will schon als Charakter in die Annalen eingehen der sein Heil im Tod suchte?


    ES GIBT KEIN HEIL IM TOD!!!!
    Der Tod ist dreckig, er ist schmutzig, er tut weh... und doch seid ihr im Tode alle gleich: kleine, ruhmlos verreckende Menschlein, die im Angesicht des großen Pluto plötzlich merken wie armselig doch ihr Leben war, im Vergleich zu dem was danach kommt.


    Steht zu eurer Sterblichkeit! Verlasst euren auf Hochglanz polierten Lebenspfad, und schenkt euch ein Stück bittere Realität!


    Wir sehen uns!


    Gorgus,
    Vorstandsvorsitzender der Totenbleich AG
    [size=6](garantiert bestechlich)[/size]



    Kleingedrucktes:
    Tod nur nach Terminabsprache, Ort des Geschehens: irgendwelche Gewässer, hauptsache tief genug und weit weg von der Classis
    Bezahlung nach persönlichem Vermögen, natürlich posthum.
    Art des Todes je nach persönlicher Vorliebe, aber blutig muss es sein
    Öffnungszeiten: rund um die Uhr, sieben Tage die Woche
    Rechtliches:
    Das Angebot der Totenbleich AG bezieht sich nur auf die SimOn-Entsorgung der jeweiligen ID, die SimOff-Seite bleibt immernoch den Monopolisten von der SL vorbehalten
    Und sonst: nein, wir sind keine Söhne des Hades. Wir hatten liebevolle, fürsorgliche Mütter. ABER DAS IST UNS JETZT VOLLKOMMEN SCHEISS EGAL!
    Blut, Blut, PIRATEN SAUFEN BLUT...
    HEIL PLUTO!!!

    Das Meer lag windstill und ruhig an diesem heißen Sommertag an der dem Favonius zugewandten Küste Corsicas, und Gorgus hatte beste Laune.
    Seine kleine Nussschale, früher Fischerboot, mittlerweile in Holz gehauener Unheilsbote, lag vertäut an der Backbordseite eines mittleren Handelsschiffes, und die Luft war erfüllt vom süßesten Geruchs der Welt.


    Es roch nach Blut... viel Blut, wenn man es genau betrachtete.


    Sein Blick schweifte über das Deck des Handelskahns, und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, denn das heutige Tagewerk war wirklich schon zu einfach geschafft.
    Seine kleine Mannschaft von fünf Leuten hatte Seenot vorgetäuscht, das Handelsschiff war, ehrbar wie gewisse Seeleute nunmal sind, natürlich sofort zur Hilfe geeilt, und der Rest war Geschichte.


    Er ging zum Bug des Schiffs, wohl bedacht nicht auf dem vor Blut rutschigen Boden auszurutschen, oder über die überall herumliegenden Leichen zu stolpern, und genoss den Ausblick über die friedliche See. Seine Männer waren damit beschäftigt die Ladung aufzutun, und Solus, der neue in ihrer kleinen Bande, übte gerade an dem letzten Überlebenden Anatomie am Objekt.


    Gorgus wandte sich um, und bekam gerade noch mit wie Solus dem armen Kerl die Kehle öffnete, und damit seine Spielereien der letzten Momente zu einem tödlichen Ende trieb.


    "Und?"


    "UND WAS?", blaffte der Neue zurück. Gorgus verzog keine Miene ob dieser Antwort, sah den Jungen, der noch keine achtzehn Winter erlebt hatte, und über und über mit Blut verschmiert war, einfach nur ruhig an. Er kannte das, was der Blutschock mit jungen Männern anstellen konnte, was nicht bedeutete dass er dies mit sich machen ließ.
    Pacus, einer seiner älteren Weggefährten, stand in der Frachtluke des Schiffs und sah mit kritischer Miene zwischen ihrem Anführer und dem Neuen hin und her, zuckte schließlich mit den Schultern und begann damit Kisten und Amphoren nach oben zu hieven...


    "Was haben wir?", meinte Gorgus schließlich mit tonloser Stimme. Der Erfolg der Mission würde sich in den nächsten Sekunden ergeben.


    "Nicht viel... aber etwas... eingelegte Oliven, und gepökeltes Fleisch, aber ein wenig Seide, und Oel."


    Seide und Oel waren gut. Die Nahrungsmittel würde ihnen in den nächsten Tagen das Leben vereinfachen. Kein großer Fang, aber etwas.. die Seide kam wahrscheinlich aus dem Osten, und war für irgendeinen fetten Sack in Gallia oder Hispania bestimmt. Der seine Ware nun nie erhalten würde.


    "Gut. Klarmachen, dann fahren wir weiter..."


    "Weiterfahren?", fuhr der Junge wieder dazwischen, "Wie zum Teufel weiterfahren? Falls ihr es nicht bemerkt habt: es ist windstill."


    Gorgus verzog wieder keine Miene, er sah zu wie seine Männer Teile der Ladung auf das kleine Fischerboot luden. Dann stellten sie drei Amphoren mit Oel auf das Deck, die Pacus mit den eigenen Händen zerschlug. Der corsische Hüne konnte das ohne Probleme, die Hände waren sowieso mehr Pranken als Greifwerkzeuge. Das Oel verteilte sich langsam, vermischte sich mit dem Blut und gab einen eigenartigen Geruch von sich... mindere Qualität, stellte Gorgus verdrießlich fest, während er eine Fackel entzündete.


    "Nun, los...", befahl er schließlich, und nach und nach sprangen und kletterten seine Männer von dem Schiff auf die kleine Nussschale, die besorgniserregend tief im Wasser lag, die Ladung aber dennoch sicher samt Mannschaft in ihr Versteck schaffen würde. Als der Junge über die hölzerne Reling klettern wollte, legte Gorgus ihm die Hand auf die Schultern, und schüttelte wortlos den Kopf, bevor er ihm mit routinierter Kraft die Faust in die Magengrube rammte.


    Man konnte hören wie Solus die Luft aus den Lungen wich, er zurückfiel und sich auf dem dreckigen Boden krümmte. Gorgus beachtete den Jungen nicht weiter, warf die Fackel in den Laderaum und beobachtete zufrieden wie sich sofort auf dem mit Oel getränkten Holz Flammen ausbreiteten, und der Laderaum beinahe sofort erfüllt mit Feuer war.
    Zwei Handgriff, ein lockerer Sprung und er war unten bei den seinen, die ihn wortlos, aber mit grimmiger Anerkennung anblickte.
    Er musste nicht einmal das Kommando zum Rudern geben, so gewohnt war das Prozedere...


    Sie waren kaum ein Stadium entfernt, als der Handelskahn schon bis an die Ree in Flammen stand.
    Gorgus würdigte ihn keines Blickes mehr, doch sein Blick verzeichnete ein Lächeln, dass seine Männer betreten nach unten Blicken ließ, während sie sich nach und nach weiter entfernten...