Beiträge von Gaius Terentius Lepidus

    Lepidus schaute auf die Liste und merkte sich sein Contubernium. Anscheinend hatte der Centurio heute nichts mehr mit ihm vor. Lepidus würde die Zeit nutzen, seine Ausrüstung genauer unter die Lupe zu nehmen und die Ausrüstung für den Marsch vorzubereiten.


    "Nein, Centurio! Keine Fragen! Bitte dann um die Erlaubnis wegzutreten!"

    Es hatte einige Zeit gedauert, bis Lepidus seine neue Ausrüstung eingetragen hatte, bis dahin hatte er sich schon einige blaue Flecke durch eine falsch angepasste Rüstung geholt, doch nun saß die Rüstung richtig. Eigentlich war er ein guter Läufer bzw. Wanderer, aber das Marschgepäck war er nicht gewöhnt und es setzte ihm schon ein wenig zu. Vor allem, da er sich auch erst einmal an die Trageweise gewöhnen musste. Seine Tunika war nicht nur feucht vom Schweiß, sie war nass. Lepidus musste aber zufrieden feststellen, dass er da kein Einzelfall war, sondern dass auch die anderen eine nasse Tunika hatten und schwitzten. EIn völlig normaler Zustand also. Und wie Fortuna es nun mal so wollte, viel die Zehn auch auf Lepidus und so trat er vor.

    Also ich sitze morgens entweder im Büro und bin von dort online oder aber im Hörsaal. Ich besitze aber auch genügend Disziplin und arbeite um diese Zeit (wenn ich mal keine Lust habe bis zur Uni zu gurken, wo Büro und Hörsaal ist) von meinem Arbeitszimmer zuhause (so wie jetzt gerade).


    Tja und was ich so mache? Naja ich studiere Informatik, bin als stud. Hilfskraft an der Uni in dem Bereich auch noch tätig und bin nebenbei noch selbstständig mit einer kleinen Medien-/Softwareagentur. Also eigentlich alles am PC und daher ist manchmal ganz nett, den Quellcode beiseite zu schieben (bzw. zu minimieren) und dann ein wenig Abwechslung im IR zu suchen. :)

    Lepidus hörte dem Centurio aufmerksam zu. Beim Tross eingesetzt zu werden, war nicht so begeisternd. Immerhin war er nicht zur Legion gekommen, um als Trossknecht zu enden. Vor allem, weil es von diesen schon genügend gab. Aber es leuchtete ihm ein, dass er praktisch noch keine Marscherfahrung hatte und so evt. nur die Marschordnung durcheinander bringen würde.


    "Der Tribun ist mein Onkel, Centurio! Mein Vater ist Quintus Terentius Alienus, der in der Legio II dient!"


    Egal wohin Lepidus auch gehen würde, überall würde er auf Terentia beim Militär treffen. Das war eine gute Sache, allerdings wollte Lepidus auch auf eigenen Beinen stehen und es konnte ebenso der Eindruck entstehen, dass Lepidus es leicht haben wollte, in dem er sich eine Einheit aussucht, wo ein Terentia einen hohen Posten hatte. Aber ganz im Gegenteil. Lepidus nahm eher an, dass er es dadurch viel schwieriger hatte.

    Lepidus wusste nicht genau, was er von seinem neuen Vorgesetzten halten sollte, als er dann aber den Übungsmarsch erwähnte, fand Lepidus darin wohl die Erklärung für den gestreßten Centurio. Immerhin wusste Lepidus, dass ein Marsch sorgfältig geplant werden musste.


    "Nein, Centurio, dass war mir nicht bekannt!"


    Er würde sich also gar nicht lange im Castellum aufhalten und hätte die Gelegenheit seine Ausrüstung schon recht früh einzutragen.

    Da war wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. Aber es half nichts. Lepidus hatte seine Befehle und die musste er befolgen. So trat er ein, salutierte und machte Meldung.


    "Probatus Gaius Terentius Lepidus meldet sich zum Dienst, Centurio!"


    Nach der Meldung begann er seinen neuen Vorgesetzten zu mustern und hoffte, dass er nicht immer eine solche Laune haben würde. Er fragte sich, in was für eine Stube er kommen würde.

    Das salutieren hatte er schon so manches Mal gesehen, aber dennoch schaute er dem Optio aufmerksam zu. Er wollte nicht unhöflich erscheinen. Außerdem war er nun Probatus in der Legion, kein Zivilist mehr.


    "Jawohl, Optio!"


    antwortete er. Dann sah er dem Optio noch einen Moment nach und klopfte dann an die Türe der Habitatio seines neuen Vorgesetzten.

    Lepidus erwiederte nur: "Jawohl Optio!


    Dann trat Lepidus vor den Standarten und Feldzeichen der Legion. Er erhob seine Stimme und gelobte feierlich.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"


    Er verharte noch einen kurzen Augenblick und ließ es auf sich wirken, dann drehte er sich um und kehrte zum Optio zurück.

    Schwitzend aufgrund des ganzen Gewichts erreichte er das Rekrutierungsbüro von der Rüstungskammer aus. Er klopfte an und zum Glück musste er nicht lange auf das "Herein!" warten. Er betrat das Rekrutierungsbüro und trat vor das Pult.


    "Gaius Terentius Lepidus meldet sich zurück vom Medicus und der Rüstungskammer!"


    Er überreichte die Tabula.

    Lepidus warf einen prüfenden Blick auf seine Ausrüstung, für die er nun verantwortlich war. Er malte sich schon aus, wie er dutzende Stunden damit verbringen würde, seine Ausrüstung zu pflegen. Dann probierte er, die ganze Ausrüstung zusammen zu packen, so dass er damit zum Rekrutierungsbüro zurückkehren konnte, was ihm letztlich auch gelang.


    "Danke für die Ausrüstung und deine nützlichen Hinweise, Soldat!"


    Dann machte er sich auf den Rückweg zum Rekrutierungsbüro.

    Lepidus betrat vom Medicus kommend die große Rüstkammer. Er trat an einen Tresen und sprach zu dem Miles hinter dem Tresen.


    "Salve, mein Name ist Gaius Terentius Lepidus! Der Medicus hat meine Tauglichkeit bescheinigt! Ich soll hier meine Ausrüstung empfangen und mich dann beim Rekrutierungsbüro für das weitere Prozedere melden!

    Er nahm die Tabula dankend entgegen und versicherte sich mit einem kurzen Blick, dass der Medicus die Tafel zufriedenstellend ausgefüllt hatte.


    "Für mich geht es jetzt zur Rüstkammer. Danke!"


    Dann machte er sich auf den Weg zur Rüstkammer. Er hatte es geschafft. Er würde nun ein Mitglied der Legio I werden.

    Lepidus zog sich die Tunika wieder über. Schleim im Hals hatte er auch einmal gehabt, als er auf einem kleinen Weier im Winter eingebrochen war. Zum Glück nur am Rand. Dennoch hatte er sich eine Erkältung zugezogen und auch Schleim gehustet. Die Bemerkung vom Medicus hätte er fast wieder als Beleidigung aufgefasst, als ihm aber bewusst wurde, dass es nicht selbstverständlich war, dass jeder lesen und schreiben konnte.


    "Legere, Potes, Probate..."


    Beim nächsten Wort musste er sich mehr konzentrieren, um es lesen zu können. Nach einer winzigen Pause fuhr er fort.


    "Gratulatio!"


    Er war sichtlich erleichtert, dass es wohl auch diesen Test bestanden hatte.

    Lepidus legte sich ohne Murren auf den Boden und begann damit Liegestütze zu machen.


    "Als Kind bekam ich die Windpocken, die hatten mir ganz schön zugesetzt, ansonsten hatte ich keine schweren Krankheiten!"


    In der Tat hatte ihn das Wetter und die vielen (sportlichen) Tätigkeiten an der frischen Luft in Germanien recht gut abgehärtet. Langsam wurde ihm warm, als er fortfuhr.


    "Ich hatte mir mal den rechten Arm gebrochen, vor circa 5 Jahren. Ein Grieche streckte den Arm und schiente ihn. Ich hatte danach nie wieder Probleme mit dem Arm gehabt!"


    Was er alles seinem Kontrahenten gebrochen hatte verschwieg Lepidus schmunzelnd.

    Lepidus ging direkt von dem Rekrutierungsbüro zu dem Valetudinarium um sich hier untersuchen zu lassen.


    Er ging auf einen Miles zu, der anscheinend Dienst im Valetudinarium tat (denn er sah gesund aus und stand hinter einem Pult) und gerade nichts zu tun hatte.


    "Salve! Gaius Terentius Lepidus, ich soll mich hier zur medizinischen Untersuchung melden!"


    Er zeigte die Wachstafel vor.

    Er hörte wieder dem Miles aufmerksam zu.... Beim Medicus melden, die Tafel abgeben und unterschreiben lassen, dann in die Rüstkammer und wieder hier her... Ja, er hatte wohl alles verstanden! Er nahm die Tafel entgegen!


    "Ich habe alles verstanden und melde mich wieder mit meiner Ausrüstung bei dir! Bitte dann um Erlaubnis, den Medicus aufzusuchen!"

    Sah er Geisteskrank aus? Beinahe hätte er diese Frage in den falschen Hals bekommen, doch anscheinend waren dies Standardfragen. Bei der Frage nach Verbrechen musste er sich ein Schmunzeln unterdrücken. Er hatte schon ein wenig Unsinn in der Stadt getrieben mit seinen Jungs, aber nie etwas ernstes und man hatte ihn nie erwischt.


    "Ich habe weder irgendwelche Gebrechen, noch habe ich mich eines Verbrechens schuldig gemacht!"


    Bei der Frage, was er bereits an Fähigkeiten mitbrachte, musste er kurz ein wenig überlegen. Da er ohne Mutter aufgewachsen war, befand er sich zumeist in Gesellschaft von Männern, eher gesagt Soldaten.


    "Ich kann reiten, bin des Lateinischen in Wort und Schrift mächtig. Außerdem kann ich sowohl einige germanische Dialekte grob verstehen und auch sprechen!"


    Dann dachte er an die Raufereien in den Strassen Mogontiacums und an die teilweise spielerischen Raufereien mit den untergebenen seines Vaters im Castellum der Zweiten und die Übungen mit dem Gladius.


    "Ich durfte ab und wann mich mit dem Gladius üben und im waffenlosen Kampf!"


    Das Schwimmen hatte er nie gelernt, die Flüsse waren viel zu kalt dafür und die Strömungen zu stark um weit hinein zu gehen.


    "Ich habe den Zimmermannsleuten ein wenig bei ihren Holzarbeiten zugesehen und auch schon mal selbst mit angefasst, aber keine riichtige Ausbildung genossen!"


    Ja, wenn er so zurückdachte, dann befand er sich meistens in der Gesellschaft von Soldaten, deren Gefangenen und Sklaven oder seinen Kumpels in seiner Bande auf den Strassen Mogontiacums. Er hatte dem nun nichts mehr hinzuzufügen und wartete auf eine Reaktion.

    Das lief anscheinend besser, als Lepidus erst gedacht hatte. "Ich komme aus Mogontiacum in Germanien, wo mein Vater als ritterlicher Tribun in der Legio II dient. Ich bin Plebejer wie er! Meine Mutter..." Lepidus musste an dem Gedanken an seine Mutter kurz Luft holen. "Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben, ihr Name war Aliena!" Seine Stimme klang nun wieder etwas fester.


    Sim-Off:

    Also was die Mutter angeht musste ich nun etwas improvisieren, weil im Stammbaum keine Frau vermerkt ist.

    Lepidus erreichte vom Tor kommend das Rekrutierungsbüro in der Principia. Wenn er sich noch anders entscheiden wollte, so war dies nun seine letzte Chance umzudrehen. Er vernahm ein Klopfen und fragte sich, ob dies sein Herz war, doch er sah zur Türe und vernahm, dass er so eben an die Türe des Officiums geklopft hatte. Nun gab es keinen Weg mehr zurück. Er wartete darauf, dass man ihn hereinrief. Sowohl sein Onkel, als auch sein Vater hatten ihm erzählt, dass man es bei den Legionen sehr genau nahm. Vor allem bei neuen Rekruten. Es passierte nicht selten, dass ein Rekrut ohne Manieren direkt zu den Latrinen geschickt wurde und dazu gehörte auch das obligatorische Warten vor der Türe auf ein "Herein!". Ja und man ließ ihn nicht kurz warten, bis endlich ein "Herein!" zu vernehmen war.
    Lepidus öffnete die Türe und trat vor das Pult, er sah den Miles dahinter direkt an.


    "Mein Name ist Gaius Terentius Lepidus, Sohn des Quintus Terentius Alienus! Ich bin hier um mich zum Dienst in der Legion zu melden!"