Als das Zeichen des heute opfernden Duumvir kam, trat der Herold hervor und schlug mit seinem Stab auf den steinernen Boden vor dem Augusteum. Mit lauter Stimme befahl er
"Favete linguis!"
und sofort legte sich Stille auf den Platz, ehe der tiefe, blecherne Klang der Tubae erscholl. Hierbei handelte es sich um Musiker der Legio, welche für diesen Zweck von der Stadt "geliehen" worden waren. Begleitet von deren getragener Melodie trat einer der Pontifices vor und trat auf das wartende Opfertier zu. Der Opferhelfer zog die schwarze (extra ein wenig nachgefärbte) Ziege in die Mitte des Platzes, wo sie leicht zitternd zum Stehen kam. Zweimal umrundete der Priester das Tier, ehe er dem Duccier zufrieden zunickte.
Nun folgte die rituelle Reinigung des Opfertieres, aber auch der Zuschauer - bei ersterem durch das Begießen mit Wein, bei zweiteren durch das Besprengen mit Wasser. Dann aber war das Voropfer an der Reihe und die Ziege wurde ein wenig beiseitegeschoben.
Stattdessen stellte man nun den Foculus, den kleinen Opferaltar, in die Mitte und eskortierte den Opferherrn, der im Namen der ganzen Gemeinde opferte, vor ihn.