Beiträge von Tiberius Andronicus

    Tiberius zuckte zusammen als Lando ihm antwortete und musste schließlich ein Grinsen unterdrücken.


    "Selbstverständlich ist das hier keine Opiumhöhle.", antwortete er und trat vor dem Schreibtisch. "Nun, es geht um meinen Vater. Vor wenigen Monaten sendete er mir eine Nachricht, in der er mir mitteilte, dass das Haus indem er lebte abbrannte. In den Flammen ist meine Mutter gestorben.", erzählte er knapp. Er wollte Lando nicht mit unnötigen Details langweilen. Sein Gesicht wurde ernst.


    "Er schrieb mir, daß er nicht mehr in seiner Heimat bleiben und nach Rom gehen wollte. Er verbot mir zu ihm zu reisen. Vermutlich schämte er sich mir gegenüber zutreten, weil er nun vollkommen mittellos war. Außerdem viel der Zeitpunkt der schrecklichen Nachricht mit der beginnenden Pleite meines damaligen Arbeitgebers zusammen und ich war unabkömmlich, weil wir versuchten das Geschäft zu retten. Nun, lange Rede kurzer Sinn, ich möchte die Adresse meines Vaters herausfinden. Leider weiß ich nur, daß er ihn Rom sein müsste. Nachrichten von ihm erreichen mich nicht, da ich ja aus Castra Regina weggehen musste und er nicht weiß, dass ich hierher nach Mongontiacum gegangen bin."


    Tiberius zuckte mir den Schultern.


    "Leider kenne ich niemanden in Rom und wollte Dich fragen, ob Du mir vielleicht einen Tipp geben könntest, an wen ich mich wenden kann."

    "Lando", wiederholte Tiberius und nickte. Dann beugte er sich vor, bemüht Lando wegen der Ansteckungsgefahr nicht zu nahe zu kommen, und nahm die Tabulae entgegen. Nachdem er einen kurzen Blick auf sie geworfen hatte, schaute er Lando an.


    "Geht klar. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen." Tiberius drehte sich um und ging zur Tür. Dann stutzte er und überlegte kurz. Warum sollte er ihn nicht fragen? Schließlich kannte er hier sonst niemanden. Schließlich drehte er sich zu seinem Vorgesetzten um.


    "Darf ich Dich um einen privaten Rat bitten?" Beschwichtigend hob er eine Hand. "Wenn Du allerdings lieber ausruhen möchtest, komme ich später wieder." Er wollte Lando an seinem ersten Tag nicht sofort auf die Nerven gehen. Außerdem sah er wirklich sehr krank aus.

    Nach dem Gespräch beim Comes, kehrte Tiberius in sein neues Officium zurück. Nach dem Umzug seines Vorgängers war es ein wenig leerer geworden, aber das würde sich mit der Zeit ändern. Da er im Moment keine Aufgabe hatte und auch nichts, was er einräumen konnte, ging er zur Verbindungstür zum Officium seines Vorgesetzten. Da gab es noch eine Sache, die er besprechen wollte.

    Auch Tiberius trank einen Schluck und stellte den Becher ab. Er sah Maecenas an und lächelte. "Dann lass uns doch sofort los. Desto eher sind wir wieder in unseren Arbeitszimmern."
    Er blickte auf die herumstehenden Kisten und Truhen. "Ich gehe davon aus, dass Du mit dem Einrichten Deines Officiums so schnell wie möglich fertig werden möchtest."

    Mehr stolpernd als gehend betrat Tiberius direkt nach Maecenas das Officium. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er hatte das Gefühl das die Truhe ihm langsam die Arme langzog. "Ufff", entfuhr ihm, als er auf Geheiß seines Vorgängers die Truhe abstellte. Was war da denn blos drinnen? Steine? War das ein Test seiner körperlichen Leistungsfähigkeit? Er gab sich Mühe die Anstrengung, die es ihm gekostet hat die Truhe hierher zu schaffen zu verbergen.


    Er grinste zurück, als er den Beistelltisch geschenkt bekam. "Ich danke Dir. Ich hatte schon bedenken, dass ich mir einen kaufen muss. In dem Kontor, indem ich arbeitete, hatte ich auch einen und habe die Vorzüge zu schätzen gelernt."
    Verstolen wischte sich Tiberius den Schweiß von der Stirn. "Was hälst Du davon, wenn wir Deinen Beistelltisch einweihen und etwas trinken? Ich finde es, ähhh, sehr warm hier drinnen."

    Als er zusammen mit Maecenas das Officium betrat, schaute er sich um. Er nickte, während er den Ausführungen seines Vorgängers folgte und schaute die Truhen an, auf die Maecenas deutete.
    "Das sollte kein Problem sein. Ich denke, das ich das nach einer kurzen Eingewöhnungszeit erledigt haben sollte."
    Insgesammt sah das Büro zweckmäßig aus. Ganz nach Tiberius' Geschmack. Im Moment standen ein paar Kisten herum, die sein Vorgänger offensichtlich gepackt hatte und in sein neues Officium sollten.
    "Ich helfe Dir gerne", antwortete er und schnappte sich die erstbeste Kiste. "Geh Du vor. Ich folge Dir."

    Am Abend betrat Tiberius die Taberna. Er war erleichtert, als er einen Platz am prasselnden Kaminfeuer erblickte. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte er sich, streckte die Beine aus und genoss die Wärme des Feuers. Beim Wirt bestellte er einen Becher Met und trank zufrieden einen großen Schluck.
    Es war sein erster Abend in der Stadt. Entsprechend neugierig schaute er sich um. Die Taberna war gut gefüllt. Um ihn herum wurden Gespräche geführt und gegessen.
    In den letzten Wochen war viel passiert. Ein wenig zu viel für seinen Geschmack. Aber darum würde er sich später kümmern...
    So saß er vor seinem Becher, trank ab und zu einen Schluck und beobachtete die Gäste der Taberna.


    Sim-Off:

    Wer will, gerne. ;)

    "Ich verstehe. Aber Du kannst Dir sicher sein, dass ich mein Bestes geben werde, falls ich eingestellt werde", antwortete Tiberius und lächelte Lando an. Es freute ihn, daß er einen so guten Vorgänger hatte, denn das bedeutete, dass gewisse Arbeitsstrukturen vorhanden waren und nicht erst neu erschaffen werden mussten - nicht das ihm das etwas ausmachen würde.


    Als Lando die Tätogkeit etwas genauer beschrieb musste Tiberius lächeln. Die Tätigkeit war ja noch interessanter, als er sich vorgestellt hatte. Sein Tatendrang wuchs und er hoffte das er eingestellt wurde. Als er gefragt wurde, ob er noch Fragen hatte, schüttelte er mit dem Kopf.


    "Nein. Nicht, was dieses Thema betrifft."


    Etwas angespannt schaute er seinen kränkelnden Gesprächspartner an. Nun war er doch etwas aufgeregt.

    Tiberius musste ebenfalls lächeln und lehnte sich zurück.
    "Damals musste ich mich auch um die Beantragung von Konzessionen kümmern und hatte dadurch vielfältigen Kontakt mit den dortigen Behörden.
    Von der Arbeit hier denke ich, daß ich viel mit dem Erstellen und Duplizieren von Dokumenten zu tun haben werde. Das Verteilen der Post und der Umgang mit Besuchern gehören sicherlich dazu."


    Er musste grinsen.


    "Der ganz normale Behördenalltag also."