Beiträge von Marcus Germanicus Severus

    Severus nickt dem Präfekten knapp zu und sieht hinüber zu Sedulus. Der Praefectus Urbi machte keinen allzu sympathischen oder auch nur umgänglichen Eindruck und so war Severus nicht sehr erpicht darauf, sich länger als unbedingt notwendig in diesem Officium aufzuhalten.


    Nun, ich möchte nicht noch mehr von deiner kostbaren Zeit beanspruchen. Vale Praefectus!

    Severus konnte beim besten Willen nichts aus der Mimik und Gestik seines Gegenübers entnehmen, aber der Praefectus Urbi war mit Sicherheit nicht dumm und mußte zumindest ahnen, dass Sedulus einem Mitglied seiner Gens hier einen guten Einstiegsposten zuschustern wollte. Dennoch war Severus erleichtert, als er die Zustimmung des Präfekten vernahm.


    Ich danke dir Präfekt und werde die mir übertragene Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen ausführen, zum Wohle des Staates.

    Severus hatte sich bis dahin zurückgehalten und dem Wortwechsel zwischen Sedulus und dem Praefectus Urbi zugehört. Was dieser sagte klang nicht sehr hoffnungsvoll aber Severus wollte sich keine Unsicherheit anmerken lassen als er von seinen Qualifikationen berichtete.


    Ich habe mir die für das Amt des Agrimensors notwendigen Kenntnisse auf einer Bildungsreise angeeignet. Ich hielt mich lange in Athen auf und lernte dort unter anderem Geometrie, Naturkunde und Kartographie. Praktische Erfahrungen sammelte ich im Bereich der Landvermessung noch nicht, doch mit den notwendigen theoretischen Voraussetzungen dürfte nur eine kurze Einarbeitungszeit vonnöten sein.

    Severus ergriff die Hand und drückte sie fest.


    Landvermessung also, die theoretischen Kenntnisse hatte Severus und er traute sich auch zu, diese in die Praxis umzusetzen. Er fragte sich allerdings ob die nötige Bewilligung durch den Praefectus Urbi eine zusätzliche Schwierigkeit darstellen könnte.


    Dieses Angebot kann ich natürlich nicht ablehnen, bleibt nur zu hoffen, dass der Praefectus Urbi meiner Einstellung zustimmt.

    Und es war in der Tat Severus, der in das Officium eintrat.


    Salve Sedulus, ich bin wie vereinbart hier, um in meine neue Tätigkeit eingewiesen zu werden, auf dass der Müßiggang ein Ende habe.


    Severus zeigt trotz der für ihn ungewohnt frühen Stunde eine fröhliche Miene, die Augenringe stehen allerdings in starkem Kontrast dazu.

    Severus klopfte an die Tür des Officiums. Er würde einige grundlegende Dinge bezüglich seiner neuen Arbeit mit Sedulus besprechen. Natürlich hatte er schon eine vage Vorstellung davon, was ihn erwarten könnte, doch über den genauen Arbeitsablauf sollte er schon besser Bescheid wissen, sofern er seine Arbeit gut machen will und genau das war natürlich auch sein Ziel.

    In Ordnung, ich werde dann morgen in deinem Officium erscheinen.


    Severus hebt nun ebenfalls sein Glas, um Sedulus und Avarus zuzuprosten.


    Auf die Familie!


    Als sie anstießen, kam Avarus sogleich auf ein Zimmer in der Casa Germanica zu sprechen. Severus erinnerte sich noch an sein Zimmer das er vor langen Jahren bewohnte bevor er auf Reisen ging.


    Ich würde gerne in mein altes Zimmer im Obergeschoss gegenüber der Treppe einziehen, falls dort nicht inzwischen jemand anderes wohnt. Ich war schließlich sehr lange fort.


    Sim-Off:

    Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich einfach willkürlich ein Zimmer ausgewählt hab. ;)

    Severus überlegte einen Moment. Für den Anfang schien ihm auch diese Tätigkeit zuzusagen, wenngleich er nicht länger als nötig damit verbringen wollte.


    Dann möchte ich diese Aufgabe gerne annehmen, wenn du tatsächlich noch einen Mann gebrauchen kannst. Die Stadtplanung ist für mich zwar Neuland, aber ich bin mir sicher, dass ich mich dort schnell zurechtfinden werde.

    Nun, ich gedenke nicht, sofort als Konsul in die Politik einzusteigen.


    Severus grinste und fuhr fort:


    Eine Schreiberstelle ist gerade das Richtige für den Anfang, so kann man sich mit Tüchtigkeit einen Namen machen und läuft nicht Gefahr, des Hochmuts bezichtigt zu werden. Sag, kennst du einen Senator der auf der Suche nach einem Schreiber ist?

    Ich möchte zunächst in einem eher unspekatulären Amt meine Tüchtigkeit unter Beweis stellen und mir so einen Namen machen, bevor ich in den Cursus Honorum einsteige. Sag, welchen Weg hast du gewählt? Kannst du eine bestimmte Vorgehensweise empfehlen?


    Als der Sklave erscheint und damit beginnt, den Wein einzuschenken, sagt Severus:


    Ich nehme eine Hälfte Wein, eine Hälfte Wasser.

    Wirkt plötzlich etwas unsicher, erringt aber sogleich die Fassung zurück und antwortet entschlossen:


    Ich bitte dich, dies nicht falsch zu verstehen, natürlich habe ich nicht all die Jahre einfach nur in den Tag hineingelebt, ich habe in den Städten in denen ich länger verweilte auch kleinere kommunale Ämter bekleidet, die mir erste Eindrücke davon vermittelten, was es heißt, Politik zu machen. Die Politik ist es auch, die mich zurück nach Rom führte, ich möchte meiner Familie Ehre machen indem ich die römische Politik einsteige und dem Staat diene. Mir ist auch sehr wohl bewußt, dass dies eine ungleich größere Herausforderung ist als kommunale Ämter in den Städten des Ostens.

    Nun, es war eine klassische Bildungsreise, ich verbrachte viel Zeit mit den Philosophen und Gelehrten des Ostens, die ihresgleichen suchen. Der Erforschung der Geschichte und der alten Sitten und Gebräuche der Griechenstädte widmete ich ebenfalls viel Zeit. Bei alledem kam jedoch auch das Vergnügen niemals zu kurz.


    Bei dem letzten Satz verzieht sich sein Mund leicht zu einem Grinsen.

    Severus ist von den Fragen zunächst etwas überrumpelt, doch beginnt er recht zügig mit seiner Erzählung.


    Ich habe zunächst viele der alten Griechenstädte besucht, darunter Korinth, Sparta und natürlich auch Athen, dort blieb ich auch am längsten, beinahe 5 Jahre. Ich setzte danach meine Reise Richtung Osten fort und hielt mich eine Zeit lang in der Provinz Asia in Milet und Halikarnassos auf. Von dort ging es über Kappadokien und einem kurzen Aufenthalt in Caesarea weiter in die Provinzen Syria und Judaea, wo ich länger in Antiochia und später in Hierosolyma weilte. Den Abschluß bildete eine Rundreise durch die Provinz Aegyptus mit einem längeren Aufenthalt in Alexandria. Insgesamt war ich beinahe elf Jahre unterwegs.

    Kaum hatte er zuende gesprochen, betrat ein weiterer Mann das Atrium, dieser schien etwas älter zu sein als Sedulus. Severus wunderte sich ein wenig, dass dieser ihn so unvermittelt ansprach, doch antwortete er freundlich:


    Ich bin Germanicus Severus, Sohn des Germanicus Vindex und der Livia Germanica, erst kürzlich von einer langen Reise in den Osten nach Rom zurückgekehrt.

    Severus ergreift die Hand des Sedulus und erwidert das Lächeln.


    Nein, ich fürchte wir hatten noch nicht das Vergnügen, die Gens ist auch unüberschaubar groß. Mein Name ist Germanicus Severus, ich bin der Sohn des Germanicus Vindex und der Livia Germanica.