Kaum hatte er seinen letzten Gedanken auf sich wirken lassen, als er auch schon mit dem Objekt seiner Gedanken konfrontiert wurde. Sein Zimmer war bereit. Er genoss den letzten Schluck Met, der noch im Becher verweilte und erhob sich dann. Vom langen Sitzen war er ein wenig eingerostet und so dauerte es einen Moment, bis er den Sack mit seinen Besitzständen umständlich unter der Bank hervorgekramt hatte. Zwar war der Bogen darin sorgsam verpackt und in alle Richtungen gepolstert, aber es wäre doch ein gleichsam vermeidbarer wie schmerzlicher Verlust sollte er zu Bruch gehen. Mit geübtem Schwung warf er sich den Beutel über die Schulter. "Dann mal auf." Er stellte keine allzu hohen Ansprüche an seine Unterkunft und war sich sicher, das das für ihn bereitete Zimmer seinen Vorstellungen entsprechen würde.
Beiträge von Catubodus
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Catu gab sich wieder trostreichen Kindheits- und Jugenderinnerungen hin während er auf seinen Met wartete. Um zu verhindern, dass ihm Diarmuid in letzter Minute noch davon lief schnitt er ihm einige Grimassen in der Hoffnung, dass er diesen damit ergötzen konnte. Ehe er sich versah war hatte den bestellten Becher vor sich und er vergaß nicht sich zu bedanken. "Danke." Sein Sprachapparat musste sich erst noch von den vielen Worten erholen die er zur Unterhaltung des Kleinen aufgewendet hatte. Für den Augenblick war er nur zu Einwortsätzen fähig und fiel damit vorerst unter das sprachliche Niveau des aufgeweckten Jungen.
Da er nun ohne Ablenkung war machte er sich so seine Gedanken über die Bridhe, die so ganz anders war als Gwenda, ihn jedoch unwillkürlich an diese erinnert und lange Begrabenes wieder zutage gespült hatte. So fehlte ihr zum Gemüt Gwendas jene unbeschwerte Fröhlichkeit, die er erst wirklich zu schätzen gewusst hatte, als er sich in der Zeit seiner Genesung von seiner ersten Kampfeswunde daran erinnert hatte. Er stellte noch diverse andere Unterschiede fest, soweit er Bridhe einschätzen konnte und doch konnte er sich nicht der Tatsache erwehren, dass sie ihn faszinierte. Mehr gestand er sich einfach auch nicht ein. -
Nur ein leises Schluchzen störte bald noch die Ruhe des Unehrlichen. Nachdem auch dieses verstummt war döste Catu gemütlich vor sich hin und bald darauf erreichten ihn zwei Schüsseln mit Brot, Oliven und Käse. Gerade als er die ebenerdige Freßluke öffnete hatte sie Gefangene eine weitere Spekulation parat. Unbeirrt schob er einen der Teller hindurch ehe er antwortete. "Wäre dein Tod unser Ziel, so hätte er dich bereits ereilt." Da es bald dunkel werden würde entschloss sich Catubodus ihr das Schicksal zu eröffnen, das sie erwartete. "Unser Auftrag ist vielmehr, dich an ein Lupanar zu liefern, zu deinem Glück unversehrt. Müssen wir dich auf dem Weg dorthin fesseln und knebeln, oder wirst du dich zügeln? Und lüg mich nicht an. Es wäre doch zu schade müssten wir dir doch noch eine zweite Futterluke verpassen." Zu schade, weil sie erstens nochmals auf die Jagd gehen müssten und zweitens weil dann die Kunden von Celsus nicht in die Vorzüge ihrer Gesellschaft kommen würden. Nicht zu vergessen ihr Herr, der - sollte er sie wirklich suchen - nur noch einen blutigen Kadaver vorfinden würde.
Zwar saß Catu vorder Tür, doch er dachte gerade in den Bahnen von Callinax von Lugdunum, in den er sich bald wieder verwandeln würde. Dieser verwendete eben keinen Gedanken daran, dass er womöglich ein Leben zerstörte. Oder zumindest auf Abwege brachte. -
Da er den Wissensdurst seiner Reisebegleitung scheinbar hinlänglich befriedigt hatte, widmete auch Catu seine Aufmerksamkeit dem Flackern der Flammen während er den gelegentlichen Geräuschen der Nacht lauschte. In diesem geistesabwesenden Zustand verging die übrige Zeit ihrer Wache wie im Fluge. Nachdem er Penthesilea gedeutet hatte sich zur Ruhe zu begeben und ein letztes Mal Holz nachgelegt hatte, weckte er die nächste Nachtwache und wickelte sich für die Nacht in seinen dicken Umhang.
Er schien kaum eingeschlafen zu sein, als er durch ein unsanftes Rütteln schon wieder geweckt wurde. Nichts desto Trotz war er ausreichend erholt um den Gewaltritt, den er sich für heute vorgenommen hatte in Angriff nehmen zu können. Es bedurfte nicht vieler Worte und bald schon hatten sie nach einem kalten Mahl beim kärglichen Licht des frühen Morgens das Lager abgebrochen und saßen wieder hoch zu Pferde. Dies war der Augenblick für Catu um das Vorgehen für den heutigen Tag darzulegen.
"Penthesilea wird euch für heute anführen. Ihr folgt der Straße nach Ravenna. Ich werde versuchen auf den abseitigen Pferden die Spur aufzunehmen. Haltet dennoch weiter Augen und Ohren offen. Ich werde gegen Abend wieder zu euch stoßen."
Sollte die gladiatrix noch einige Worte an die anderen richten, so war das ihre Sache und für Catu nicht von Interesse. Eine leichte Aufforderung mit den Fersen und sein Pferd fiel mit einem Carrière schlagartig in seine schnellste Gangart. Nach wenigen Metern schon bremste Catu dessen ungestümen Lauf ab um seine Kräfte nicht zu früh zu verausgaben.
Nicht weit von ihrem Lagerplatz entfernt führte ein schmaler Karrenweg zu einem kleinen Hof. Diesem Pfad folgte Catu in der Hoffnung hier auf eine Spur zu stoßen, die wärmer war als die, der sie folgten.~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Geh Wasser holen. de de de dede" missmutig äffte Silana ihre Herrin nach. Sie wusste das Glück nicht zu schätzen, dass sie als freie Magd auf diesem ziemlich kleinen Hof arbeiten konnte. Gegenüber den großen Latifundien konnten sie auf dem Markt kaum bestehen und so betrieben sie hier hauptsächlich Selbstversorgung. Da Geld knapp war sah der Hof auch entsprechend aus. Wie jeden Winter so stand auch dieses Jahr zu befürchten, dass das Dach dem Winterregen nicht standhalten könnte. Von dem unwahrscheinlichen Fall einer plötzlich auftretenden Schneelast ganz zu schweigen. Doch diese Probleme interessierten die junge Silana nur in so weit wie sie dann Fässer, Töpfe und andere Häfen unter die schadhaften Stellen platzieren musste. In letzteer Zeit war es glücklicherweise nicht dazu gekommen, aber jederAuftreg den sie erhielt rief bei ihr Widerwillen hervor. Besonders wenn es wie an diesem frühen Abend nach draußen ging um Wasser für die Zubereitung der cena am lokalen Brunnen zu holen. In ihrem Missmut gefangen bemerkte sie den Mann am Brunnen erst als sie kurz vor ihm stand und erschrak zunächst ehe sie zu ihrer patzigen Art zurückfand.
"Wer bist du und was willst du hier?!"~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Belustigt hatte Catubodus die junge Frau beobachtet seit sie aus dem Haus trat. Ohne zu fragen hatte er einfach den Brunnen genutzt um den Durst seines Pferdes zu stillen. ER war sich nicht sicher gewesen um der heruntergekommene Hof überhaupt noch bewirtschaftet wurde. Vom Erscheinen des Mädels war aber weit weniger überrascht als sie von seinem. "Ich bin ein Reisender und tränke mein Pferd." gab er ihr mit freundlichem Blick bereitwillig Auskunft.
Aus der plötzlichen leichten Rotfärbung ihrer Wangen schloss Catu, dass ihr ihre Unhöflichkeit peinlich war und nutzte die Gelegenheit sich zu erkundigen. "Ist hier in letzter Zeit was ungewöhnliches passiert?" In der Tat hatte er mit seiner Vermutung wohl richtig gelegen. Die Informationen sprudelten geradezu aus ihr heraus: "Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich eine Gruppe Reisender gesehen und das weit weg von der Straße. Es war ein ziemlicher Zufall, ich war nämlich..." Sie blubberte von gelegentlichen Nachfragen Catus unterbrochen noch einige Zeit weiter, konnte sich aber nicht erinnern wann genau das statt gefunden hatte. Die Beschreibung der Gruppe die er ihr entlocken konnte deckte sich allerdings auffallend gut mit der Beschreibung der "Reisegruppe", die er verfolgte. Das gute Pferd aus der Equaria Flavia hatte nicht nur einen geringeren Wasserbedarf als erwartet es hatte sich auch sichtlich erholt während Catu Informationen einholte. Wie es aussah würde das Pferd sehr viel später als er selbst ermüden, wie lange die Reise auch noch dauern mochte. Dieses Tier war so sehr zum Pferd bestimmt wie sein Schicksal ihn zum Mörder gemacht hatte. Als eine ungeduldige Matrone Silana ins Haus rief schwang er sich in den Sattel und donnerte bald schon querfeldein durch die Landschaft. Er ließ das Tier seine Bewegungsfreude frei ausspielen, doch als es zu dunkeln begann hatte er die Straße wieder erreicht. Mit dem letzten Licht hatte er einen Lagerplatz ausgemacht und kaum hatte er sich entschieden hier auf seine Gruppe zu warten trabte diese auch schon über die Hügelkuppe heran. Trotz seines etwas längeren Weges war er schneller gewesen. Es hatte sich eben ein gutes Tier ausgesucht. Penthesilea und den Sklaven war kein Vorwurf zu machen, denn sie konnten kaum getrödelt haben. -
Dass das Angebot der Urbaner keine Zustimmung fand hatte er erwartet und der geflüsterte Hinweis war eigentlich überflüssig, denn Catu steckte schon zu tief in der Angelegenheit um nun eine Kehrtwendung zu vollziehen. So spielte er weiterhin den guten Kumpel, wenn er auch nicht gerade begeistert war, derart in Beschlag genommen zu werden. Als er sich und seinen Begleiter außer Sichtweite der Soldaten wähnte, schüttelte er demnach dessen Arm sachte von sich ab und blieb stehen.
"Du hast nicht vor wieder umzukehren, oder?"
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Vergeblich mühte sich Catubodus im Gesicht des Sklaven zu lesen ob er ein gutes Geschäft gemacht hatte, doch sein Gegenüber war ein mindestens ebenso guter Schauspieler wie er selbst und er wurde das leichte Gefühl nicht los, das er sonst in brenzligen Situationen hatte wenn etwas nicht stimmte. Doch da er einen Preis ausgehandelt hatte, der zu seinen Vorstellungen passte, ignorierte er derlei Ablenkungen und konzentrierte sich wieder auf den weiteren Ablauf. Da hier im Gegensatz zu den Märkten die Öffentlichkeit und damit die Zeugen fehlten, würden sie also eine schriftliche Bestätigung ihrer Vereinbarung aufsetzten. Catu störte sich nicht weiter daran, schließlich war er des Lesens und Schreibens mächtig.
"Catubodus." Während Syricus eiligst Buchstaben auf einen Papyrus bannte beschrieb ihm Catu auf eine auffordernde Handbewegung hin die Position seiner Backstube. Sie würde nicht schwer zu finden sein. -
Unbeirrt, doch aufmerksam folgte Catu seiner Beute zum Marktplatz. Dort hätte er den Thraker beinahe verloren, als er zur Tarnung die von Fliegen umwogte Auslage eines Fleischers betrachtete. Trotz der für italische Verhältnisse niedrigen Temperatur hatten doch einige fette Aasfliegen bis nach den Saturnalien überlebt. Ein wenig zu lange wunderte sich Catubodus über das reichhaltige Angebot, das die Festtage nicht wesentlich geschmälert zu haben schien.
Als er sich wieder seiner Verfolgung widmen wollte, musste er sich sputen und äußerst aufmerksam umsehen um jenem folgen zu können, der ihn hoffentlich zu den übrigen führen würde. Kaum war er wieder in seinem Gesichtsfeld aufgetaucht, als dieser auch schon ein Gespräch mit einem Mann führte, der weder auf eine der Beschreibungen passte noch ein ansässiger Händler zu sein schien. Das weckte natürlich bei Catu das Interesse und er pirschte sich unauffälligst näher heran, konnte jedoch von weiteren Gespräch, das verdächtiger Weise auch noch in einer schmalen Gasse geführt wurde, allzu wenig verstehen.
"...Segler...Teil...finden...erfolgreich..."
Das ergab zwar ausreichend Sinn um zu vermuten, das die Suche der Sklaven nach einer Passage glücklich verlaufen war, doch vielleicht konnte noch ein paar Daten mehr erfahren, anhand derer er den Zugriff planen konnte. Also näherte er sich weiter der Gasse, indem er "versehentlich" ein Ass fallen lies und diesem gebückt folgte. Was er in dieser unbequemen Position vernahm war überaus nützlich, denn den Liegeplatz der besagten Ägypter kannte er ja. Nun wusste er auch wann er zuschlagen würde. Kurz vor dem Ziel würde die Flüchtigen ihr Schicksal ereilen, zumindest wenn es ihm gelang seine Verstärkung rechtzeitig aufzutreiben. Hastig richtete er sich auf"Hab ich dich!" rief Catu triumphierend aus und beobachtete über das Ass hinweg, das er vor sein Gesicht hielt, die Reaktion des Thrakers und des Mannes der sich der Sklavengruppe augenscheinlich angeschlossen hatte.
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Damit konnte Catubodus seiner Meinung nach zufrieden sein und einen anständigen Gewinn erwirtschaften. Wer wusste schon was in einem Jahr war. Wenn es schlecht lief konnte er in der Zeit ins Gefängnis wandern oder nicht minder schlimm der Getreidepreis explodieren. Mit einem kleinen bisschen Glück konnte dieser aber auch auf dem selben Niveau sein. Vorerst war es ein gutes Geschäft wie er glaubte, weshalb er bereitwillig einwilligte:
"Gut. Damit sind wir im Geschäft." -
Da ich nur Personen gratuliere, die ich entweder SimOn kenn oder persönlich, kann ich dir eigentlich nicht gratulieren, aber da wir uns in Waldgirmes gesehen haben, mach ich mal ne Ausnahme:
Alles Guedi!
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Kaum war er wieder zurück von seinen Verhandlungen als er die in Tränen aufgelöste Lentidia vorfand. Die Küche würde heute wohl kalt bleiben. Es brauchte einige Zeit bis er die Frau soweit beruhig hatte, dass sie ihm erzählen konnte was passiert war. Man hatte Marcus aus dem Tiber gezogen. Ausgeraubt und zerschunden. Vermutlich hatte er sich betrunken, nachdem sie ihn aus dem Haus gejagt hatte und in üble Gesellschaft geraten. Catu bot ihr an die Schuldigen zu suchen, doch sie lehnte zu seiner Verwunderung ab. Was geschehen ist, ist geschehen so sagte sie. Obwohl Catu nicht eben in Mitgefühl und Trauer versank, so blickte er ihr doch mitleidig hinterher, als sie sich aufraffte um ihr Erbe offiziell anzutreten. Immerhin würden sie lange nebeneinander arbeiten, da war ein gutes Verhältnis eine sichere Basis.
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Nun war wohl höchstens ein Handbreit die an Spielraum blieb, wenn der Sklave schon von seiner Aussicht auf Prügel daherkam. Zumindest einen Versuch mochte es wert sein, auch diesen letzten Schluck auszukosten. Oder ging er damit zu weit? Wenn er genug andere Aufträge bekam war er auf seine Bäckerei ja nicht unbedingt angewiesen, aber für einen soliden Gewinn in seinem neuen Standbein wollte er schon sorgen, man wusste ja nicht was die Zukunft brachte. Und seine Stube war ihm näher als des anderen Rücken. So machte er seinen letzten Versuch, den Preis noch ein wenig zu drücken.
"Sagen wir 162 Sesterzen je Lieferung inklusive Transport."
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Als die Männer auf einem Schiff ägyptischer Bauart verschwanden verwickelte Catu einige Hafenarbeiter, die für den heutigen Tag augenscheinlich keine Anstellung gefunden hatten in ein lockeres Gespräch. Er gedachte so sich den Blicken des Thrakers zu entziehen, denn um diesen schien es sich zu handeln. Dabei positionierte er sich so, dass er einen guten Blick auf den nun Wartenden hatte. Die Arbeiter waren froh auch mal jemandem ihre Not klagen zu können, der keiner von ihnen war und so war er nach ein, zwei Kommentaren hauptsächlich mit zuhören beschäftigt und konnte seinen Gedanken ein wenig nachhängen.
Sollte er den ersten der Flüchtigen beim verlassen direkt abfangen und den Aufenthaltsort der anderen aus ihm herauspressen? Aber dass dies ohne Beschädigung machbar war, dessen konnte er sich nicht sicher sein und dann würde er ihn irgendwo festsetzen müssen. Es war wohl besser dem ursprünglichen Plan zu folgen und sich von ihm unwissentlich zu den anderen führen zu lassen.
Es dauerte nicht allzu lang bis der Beobachtete wieder aufbrach und in gebührendem Abstand folgte Catu ihm nun in der Hoffnung zu den anderen seiner Verfolgergruppe bald Kontakt aufnehmen zu können ohne durch die halbe Stadt rennen zu müssen. -
Joa, die räumliche Trennung fand ich auch eine sehr gute Idee, aber es waren auch Details wie die Tatsache, dass der linke Flügel was von einer Tourismusmesse hatte
und ehe der Eindruck entsteht ich wäre nicht begeistert gewesen:
Es war toll!, Seine 6 Euronen wert und lässt auf die Zukunft hoffen. Absolut nicht beanstanden lässt sich die Arbeit und das Engagement aller "Kostümierten". Aber der Rest kann immer noch besser werden..
[SIZE=7](In Augst ist es eben schon besser, wobei man da sicher ach was findet das nicht optimal war/ist, zumindest wenn man nicht wie ich mit der regionalen Brille rumläuft
)[/SIZE]
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Kaum stand er bereit seinem unbekannten Freund von der Brüstung zu helfen, als er diesen schon spürte. Doch es war nicht dessen Hand, die die seine ergriff, nein, es war der ganze Körper, der ihn begrub. Er schalt sich selber seiner Unvorsichtigkeit wegen. Schließlich konnte man einem Selbstmörder alles zutrauen. Er argwöhnte einen Angriff und suchte schon nach seinen Waffen, als das Lachen, das in seinen Ohren doch sehr eigentümlich und unnatürlich klang, ihn wie die Anwesenheit der cohortes urbanae davon abhielt. Die Hilfe die ihm zum Aufrappeln geboten wurde nahm er an, auch wenn sie nicht nötig war. Missmutig blickte er an sich hinab. Seine Tunika war nicht eben sauber geblieben. Das hatte er nun davon, dass er sich eingemischt hatte. Der weitere Fortgang lag nun an den Gerüsteten und deren Einsatz ihrer Autorität. Mit einem mulmigen Gefühl blickte er ihnen entgegen. Was würden sie nun weiter unternehmen?
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Natürlich hast du recht, aber erinnerst du dich an den Feuerwehr-LKW der links vor dem Gelände stand? als ich so gegen 12 ankam tönte aus der Richtung Blasmusik! Ich hab keine Ahnung wo das genau herkam, aber das hat bei mir gleich mal einen schlechten Eindruck hinterlassen. Und ja es war echt nett, für eine erste Veranstaltung sogar ziemlich gut. Wenn man aus der Nähe von Augst kommt ist man halt verwöhnt. Nicht zu vergessen, das dort die herumstreunernde Dorfjugend in weitestgehend im Fernpublikum untergeht.
Ich werd Waldgirmes nicht das letzte mal besucht haben und hoffe auf eine ähnliche Entwicklung wie in Augst -
Bedächtig nickte Catu. Er hatte in der Tat kein solch schreckliches Angebot gesehen, zumindest nicht bei Mehl, das von einwandfreier Qualität war. Aber so ging es nunmal zu wenn in der Geschäftswelt verhandelt wurde. Demzufolge war Catu auch kaum erstaunt, als sein wenig konkreter Vorschlag abschlägig beschieden wurde. dann kam nach einer theatralischen Pause das neue Angebot, das sich schon besser anhörte. Doch Catu war sicher, dass da zumindest noch ein wenig Wasser unter dem Kiel war, das er ausschöpfen konnte.
Als Meister der zur Schau getragenen Gesten rieb er sich das Kinn ehe er nun, erheblich präziser als zuvor, antwortete: "Auch wenn ich deine Bereitschaft zum Entgegenkommen begrüße, so bekomme ich das aber nun wirklich bei jedem. Wie du sagst ist der Preis augenblicklich nicht hoch aber mir geht es nicht besser. Auch meine Kunden schauen auf den Preis. Kommen wir vielleicht zu 33 sesterzen je 40 modii ins Geschäft?" -
Unverhofft tauchte eine Patrouille der corhortes urbanae am Ort des Geschehens auf. Catu war - vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben - froh Angehörige dieser Einheit zu sehen. Nun konnte er ihnen das Feld überlassen und wieder seinem Tagwerk nachgehen. Oder würden sie den Springer erst recht zum letzten Schritt treiben? Allein durch ihre Anwesenheit? Nun hatte er mehrere Möglichkeiten. Er konnte den Bedauernswerten decken, ihn übergangslos den Militärs überlassen, oder versuchen ihn möglichst geschmeidig in deren Hände zu überführen.
"Mein Freund hier wollte bloß erkunden ob die Aussicht von der Brüstung besser ist als vom Brückenniveau." Ob der Gemeinte die goldene Brücke beschreiten würde, die Catu da versuchte zu bauen. Man konnte es um seiner selbst willen nur hoffen. Catu reichte ihm eine Hand, während er weiter dem Wortführer der Stadtkohorte das Gesicht zu wand als ob dies alles eine beiläufige Situation wäre und nichts weiter. -
Obwohl er sich nur auf Beschreibungen verlassen konnte so sah er sich doch aufmerksam um, aber keiner, der auf die Beschreibungen passen konnte tauchte in seinem Blickfeld auf. Also tat er was zu tun war. Ein Schiff nach dem anderen klapperte er ab und wenn der Kapitän nicht mit ihm sprach so wussten die Träger stehts wohin die Schiffe ablegten und wann. Auch ob bereits Passagiere an Bord oder eingeplant waren konnte er meist herausfinden. Die Schnittmenge aus der richtigen Richtung, soweit er diese vermuten konnte und Platz für Passagiere war relativ klein, aber es gab ja noch die Möglichkeit dass sie noch kein Schiff ausgewählt hatten. Immerhin waren sie auch erst seit dem heutigen Tag in der Stadt.
Wie aus dem Nichts machte sein Begleiter ihn auf einen Kerl aufmerksam, der aus einer Gruppe Ägypter herausstach. Es war wohl einer der Verfolgten. Catu schüttelte den Kopf zur Frage die ihm in den Augen lag. Statt dessen stieg er von seinem Reittier und gab dem Sklaven die Zügel. "Such uns hier in der Nähe eine Unterkunft. Gehe dann zum Treffpunkt und bringe die anderen auch dort hin. Dann warte hier auf mich."
Nachdem das geregelt war folgte er der unauffällig der Gruppe, froh darüber nun an den Flüchtigen direkt dran zu sein. -
Naja die "Colonia P[aterna] (?) M[unatia] (?) [Felix] (?) [Apolli]naris [Augusta E]merita [Raur]ica" hat die neuzeitliche Bebauung ja auch einigermaßen gut überstanden. Vielleicht hätte auch Waldgirmes Glück gehabt oder die Archäologen ständen vor einer Fundsituation wie in Köln. Das kann man nicht wissen. So gesehen ist die Aufgabe der Stadt ein archäologischer Glücksfall erster Güte.
Ich hoffe nur das Veranstaltungen in Walgirmes in Zukunft mehr Flair und weniger Volksfestcharakter haben. Nicht zu Vergessen eine längere Schussbahn, sollte die Artillerie nochmals dort aufkreuzen.
Dennoch war es ansatzweise den Eintritt wert, wobei man das Römerfest in Augusta Raurica für 9 € besuchen kann und erheblich mehr bekommt. (Die haben halt auch schon mehr ausgebuddelt und zig Jahre Erfahrung in dergleichen Veranstaltungen) -
Auch Catubodus hatte mit dem Rest seiner Gruppe schließlich Ravenna erreicht und noch ehe er sich nach einer Unterkunft umsah befand er es für eindeutig wichtiger zunächst Fühlung zur Beute aufzunehmen, sollte sie noch in der Stadt sein. Obwohl sie nur noch zu viert waren, so entschied er sich doch die Gruppe zu teilen. Schließlich suchte er noch nicht die Konfrontation, sondern musste die Sklaven erst einmal aufspüren.
"Penthesilea. Nimm den da mit zu den Märkten. Seht euch um. Vielleicht habt ihr ja Glück und entdeckt sie, oder zumindest einen von ihnen. Haltet auch die Ohren offen. Wir.." er wies auf den übrigen Begleiter, "...werden den Hafen übernehmen. Wir treffen und dann wieder hier." Dabei ließ er offen wann sie sich wieder treffen würden. Aber die gladiatrix würde schon wissen wann es nichts neues zu erfahren gab und dass sie nicht Stunden auf den Märkten herumstehen sollte wie ein Reiterstandbild.