Beiträge von Paullus Atius Scarpus

    Scarpus blickte kurz an seinem Arm herab. Die Hand ruhte am Knauf seines Schwertes jedoch die Klinge ruhte weiterhin in der Scheide. Er seufze kurz.



    Centurio. Ist es mir nicht gestattet mein Leben zu verteidigen in Anbetracht meiner momentanen Situation.
    Ihr seht zwei Männer vor euch stehen. Mit nichts weiter als ihren Händen und dem Schwert. Wie kommt ihr nun auf den Gedanken dass wir mit böser Absicht hierhergekommen sind?
    Nicht mal eine halbe Meile entfernt stehen 300 bewaffnete Reiter der ALA II Numidia und warten auf meine Befehle. Ich bin Atius Scarpus. Decurio der ALA II Numidia und das hier ist Decurio Atius Romanus. Wie ihr ebenfalls unschwer erkennen könnt trägt er die Rüstung der Praetorianer. Er sah ein dass er auf der falschen Seite stand und hatte sich entschieden dem rechtmäßigen Nachfolger, Cornelius Palma, seinen Schwertarm zu leihen.
    sprach der Atier mit lauter, fester Stimme.
    Ich bin hier auf den Befehl des Legatus Augusti pro Praetore Gaius Flaminius Cilo, Befehlshaber der Truppen aus der Provinz Germania Inferior. fuhr er ungerührt fort.Wie ihr wisst ist Rom umstellt. Es befinden sich mehrere Legionen um Rom und in Rom. Der Kaiserpalast wird belagert. Mein Befehl lautet Ostia zu sichern. Es gibt kein Rom mehr wie du es kennst. Der Usurpator Vescularius steht vor seinem Ende. Doch trotz des Befehls jeglichen Widerstand in Ostia mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln niederzuschlagen möchte ich mit dir eine friedliche Lösung herbeiführen. Wir haben in den Hügeln bei Vicetia genug Blut vergossen. Blut von Brüdern, Vätern, Freunden. Hier, hier bei Ostia, hast du nun die Gelegenheit dem Blutvergiessen ein Ende zu machen. Wir bieten dir den Frieden und du trägst die Verantwortung über Menschenleben die sinnlos geopfert werden würden. Eine Kapitulation ist nichts unehrenhaftes und es kann für euch nicht von Schaden sein. nun endete der fast endlose Monolog und Scarpus war stolz auf sich selbst. Noch nie war ihm solch eine Rede gelungen. Was nun blieb war auf die Antwort des Centurio zu warten. Und er hoffte dass diese für alle Beteiligten schermzlos ausfiel.

    Bei Zeus' fetten Arsch. Die rühren sich überhaupt nicht platzte Scarpus heraus und schüttelte den Kopf. Seine Hand legte sich nun an den Knauf seines Schwertes welches er mit leichtem Zug ein wenig aus der Scheide zog.


    Knapp bevor sie nun die Wache erreichten sprach der Atier diese an.


    Soldaten. Wer ist der ranghöchste Offizier hier in Ostia? schliesslich wollte er nun nicht mit einem Legionär reden.

    Scarpus streckte den Arm in die Höhe und ballte die Hand zur Faust. Das Zeichen zum Halten wurde gegeben.
    Romanus. Begleite mich zum Tor. Wollen wir versuchen die Geschichte ohne Pöbelei zum Ende zu bringen.
    Philus. Sag den Männern sie sollen rasten. Macht Essen und ruht euch aus. Wer weiß wofür wir noch die Kraft benötigen werden.
    Kurz und ohne viel drumrum gab der Atier die Befehle aus.


    Ohne Hast schritten nun die beiden Männer aus dem selben Geschlecht auf das Tor zu und konnten 3 Wachen an diesem erkennen.


    Nur 3 Mann am Tor? wunderte sich Scarpus und nahm die Maske ab um zu zeigen dass er nichts zu verbergen hatte und er noch ohne böse Absicht mit den Leuten reden wollte.

    Danke Kamerad. Wir haben genug dabei und in der Stadt wird sich sicher auch noch etwas finden lassen. Wir werden noch ein wenig....flanieren und uns Rom ansehen. Ein breites Grinsen wurde sichtbar gepaart mit frechen Zwinkern.
    Ich hoffe nur dass das Nest bald ausgeräuchert ist. setzte er noch hinzu, salutierte und machte kehrt um langsam mit den anderen wieder in den Gassen Roms zu verschwinden.

    Wenn man nur könnte wenn man wollte. Scarpus seuzte während er mit dem Fuss etwas Erde zur Seite schob. Da wurde definitiv etwas vergraben....soll er sich nun die Hände schmutzig machen und danach buddeln wie ein Hund nach einem Knocken oder soll er es lassen. Einige Augeblicke verharrte er um zu überlegen dass es die Sache wert sein. Er entschloß sich zu graben nur...seine Hände blieben dabei fast schmutzlos da er sich einen schweren Topf zu hilfe nahm indem er diesen zerdepperte und eine Scherbe als Hilfsmittel benutzte. Weit musste er nicht graben da stieß er schon auf Widerstand, ein wenig mehr noch gegraben und er konnte eine Truhe erkennen. Wahrscheinlich zu schwer um diese alleine zu heben und so öffnete er diese einfach.


    Ach du Sch......entfuhr es ihm....Silbergeschirr. Was machte er mit Silbergeschirr. Dann auch noch mehrere Tabulae. Kurz nahm er eine in die Hand und überflog den Text. Schuldscheine. Wertlos für ihn. Die Tabulae nahm er, zertrümmerte die und schlo dann wieder die Truhe. Soll jemand anderer seinen Spaß am Geschirr haben.


    Er verließ zusammen mit den beiden Eques das Haus ohne dieses abzubrennen. Er war ja kein Barbar..sondern iberischer Römer.

    Tja Senator. Ich möchte dich beglückwünschen. Du hast einen Aufenthalt in einem der exklusivsten Orte Roms gewonnen. Freie Logie und Essen. Die Castra Praetoria wird dir gefallen. antwortete Scarpus ohne viel Emotion zu zeigen.


    Wir können dir helfen etwas für die Reise einzupacken. Wir sind ja keine Unmenschen.....oder? dabei drehte er sich zu seinen Begleitern um von denen als Antwort ein hämisches Grinsen kam.


    Hoffentlich wirst du so bestraft wie es für Personen wie dich üblich ist. nun wieder an den Octavier gewandt und im selben Augenblick wischte er mit der Hand einiges von den Dingen zu Boden welche in Reichweite waren.


    Du bist sicher ein wohlhabender Mann. murmelte er und winkte einen der Männer zu sich die immernoch im Hintergrund standen. Flüsternd gab er diesem den Befehl das Haus zu durchsuchen um eventuelle "Andenken" mitzunehmen. Sofort verließ der Eques mit einem weiteren den Raum um sich auf die Suche nach andenken zu machen.
    Den beiden anderen verbliebenen deutete er sich dem Senator anzunehmen und ihn nach draussen zu geleiten während er sich nochmals gründlich umsah. Zuerst aber widmete er sich den restlichen Anwesenden. Anscheinend Personal des Senators. Was ist mit euch? Wollt ihr euren Herrn begleiten? Diese ließen sich nicht lange bitten und verschwanden sofort ohne weitere Umstände zu machen. Nachdem er nun alleine war widmete er sich dem schönen Inventar. Irgendwie passte da gar nicht zusammen. Eine Statue stand im Weg und so wurde diese kurzerhand umgestellt...eigentlich mehr umgelegt...worauf diese in grössere Teile zerbrach und den Boden als Mosaik zierte. Da standen Teller die wie von Geisterhand zu Boden fielen. Klienen die mit dem Pugio verschönert wurden um die Atmosphäre in dem Raum etwas stilvoller wirken zu lassen. Büsten nahmen den Weg der Schwerkraft und landeten ebenfalls mit dumpfen Ton am Boden.


    Scarpus liebte die Natur. Ja er genoß es im Freien zu sein und sich an der Schönheit der Flora und Fauna zu ergötzen. Ein schöner Garten....er stapfte quer und kreuz, stieß da und dort Gewächse um vollendete sein kreatives Wirken. Bevor er den Garten verließ fiel ihm eine Stelle auf die anders aussah als der Rest...bevor er diesen betreten hatte....da wurde vor kurzem gegraben...

    Die Türe zum Triclinium wurde aufgestoßen und 4 Männer mit ernsten Gesichtsausdruck betraten den Raum. Knapp vor den Anwesenden blieben sie stehen.


    Wer ist Octavius Victor? wollte Scarpus wissen. Schliesslich kannte er den Curator nicht.

    Scarpus verzog das Gesicht und schritt nun weiter Richtung Triclinium. Er war gespannt was und wen er dort vorfinden würde.Falls der Sklave gelogen haben sollte würde es dieser bereuen.

    Nachdem die VIII. gute Vorarbeit geleistet hatte, sie übernahm die Sicherung des Tores nach Rom hinein an der Via Nomentana, konnte nun auch die Reiterei in die Stadt einziehen um sich an der Suche und Festsetzung bestimmter Personen zu beteiligen. Waffenlos, bis auf den Pugio, ritten die ALA in Gruppen aufgeteilt durch die Gassen und sorgten dafür dass sich keine Zivilisten in Gefahr begaben oder Zivilisten sich gegen die Truppen des Palmaers stellten.


    Irgendwie konnte sich Scarpus nicht mit der Stadt anfreunden. Alles zu viel, zu groß und zu voll. Entsprechend war auch sein Gesichtsausdruck


    Verdammte Stadt. Wo zum Geier ist die verdammte Casa Octavia? Hat jemand eine Ahnung wo man das Haus findet? Bisher hatte er auch keine Touristeninformation entdeckt bei der man nachfragen konnte. So trabten sie langsam die VIa entlang und fragten sich durch.


    Hier wurde ebenfalls, wie bei anderen Casas, auf Etikette verzichtet und kurze Zeit später lag das schwere Tor auf der Strasse. Pferdestärken hatten etwas für sich.


    Ich bin Decurio Atius Scarpus, Befehlshaber ALA II und Gefolgsmann des echten Kaisers Appius Cornelius Palma. Wo ist Gaius Octavius Victor?. rief der Atier beim betreten der Casa und schritt mit raschen Schritten ins Innere des Hauses.

    Nachdem die Reiterei aus Germanien den Abschnitt nörflich Roms patroulliert hatte und die Castra Urbana leer vorgefunden hatte ließ Atius Scarpus einen Boten ins Lager reiten um dem Legaten das Ergebniss mitzuteilen. Dies sollte über eine schriftliche Nachricht geschehen die der Atier aufgesetzt hatte.





    Ad
    Legatus Augusti
    Gaius Flaminius Cilo


    Abschnitt Nord:
    Patroullie ohne nennenswerter Ereignisse.
    Castra Urbana leer. Patroullie wird fortgesetzt
    Richtung Castra Praetoria


    Paullus Atius Scarpus



    :D


    Wie befürchtet hatte das Unternehmen Castra Urbana so schnell sein Ende gefunden wie es begonnen hatte. Keiner der Beteiligten dieses äusserst gefährlichen Kommandos hatte Glück und kein Fenster gefunden.


    Verdammt. Scarpus schlug die Faust in die Hand und fluchte noch einige Sekunden weiter.


    Wir könnten ihnen einen Denkzettel für diese Unhöflichkeit verpassen und das Tor aus den Angeln reißen. Wenn das nicht klappt dann pinkel ich solange gegen die Mauer bis sie unterspült sind und zusammenbrechen.....drohend hob der Atier den Arm mit geballter Faust und schüttelte diese. Doch das Grinsen in seinem Gesicht blieb nicht unbemerkt

    Ja. Welch ein Glück. kam es aus den Reihen leise zu hören und Scarpus grinste nach hinten.


    Danke Alter. war das knappe Kommentar zu dem Zaungast und schon war der Atier wieder bei der Sache.



    So. Finde ich nicht besonders nett Besuch vor verschlossenen Türen stehen zu lassen und nicht mal daheim zu sein. Wir werden uns einfach selbst ein. Sucht ein Fenser über das man einsteigen kann. Vllt finden wir etwas brauchbares.

    Im langsamen Galopp legten die Reiter die kurze Strecke zurück und standen nun vor dem Tor der Castra. Keine Seele ließ sich blicken was einerseits recht merkwürdig war andererseits irgendwie logisch da Rom verteidigt werden musste und die Mannschaft hinter den Mauern der Stadt verweilten.
    Soll ma klopfen? kam aus aus dem Pulk und vereinzelt war Gelächter zu hören. Scarpus Reaktion auf diesen erheiternden Zwischenruf war eher phlegmatisch. Er blickte einige Sekunden das Tor an und rief um den Insassen der Castra zu zeigen dass Gäste angekommen waren.


    Belegschaft der Castra Urbana. Mein Name ist Atius Scarpus. Befehlshaber der ALA II Numidia aus Germanien. Wir stehen friedlich vor eurem Tor und sind bereit Gespräche mit euch zu führen damit es zu keinem Blutvergiessen unter Brüdern kommt. Das er nicht Befehlshaber war war in diesem Augenblick egal. Und irgendwer musste ja das Kommando haben. Und er hatte es bereits gehabt.

    Im Norden Roms, der Via Flaminia folgend, befand sich die Castra Urbanae. Bisher war dort keinerlei Bewegung ausgemacht worden und die Truppen des Flaminies zogen ohne Reaktion daran vorbei um die Positionen zu besetzen welche ihnen zugeordnet wurden. Witzigerweise hatte die Via den selben Namen wie der Legat der die Legionen befehligte. Zufälle gabs.


    Die Reiterei hatte keine festen Befehle. Auch keinen festen Standort um von dort aus ihre Operationen auszuführen. Lediglich sollten sie das Umland bzw die Wege aus Rom sichern und Flüchltinge daran hindern die Stadt zu verlassen. Was nicht unbedingt die einfachste Sache war aber auch nicht unmöglich.
    Was auch immer wir mit diesen "Flüchtlingen" anstellen sollen. Ich habe keine Ahnung. begann Scarpus das Gespräch während er über einen Tisch gelehnt zu den anderen Decuriones sprach und auf eine Karte starrte. Die Karte Roms.


    Wir bringen sie einfach zur Legio I. Sollen die sich dann Gedanken darüber machen.


    Ausserdem....brauchen wir auch etwas zu essen. damit war schon alles gesagt was gesagt werden sollte und getan werden sollte. Wir haben zwar nicht mehr viele Männer, gerade mal 300 An der Zahl, aber es muss reichen. Schliesslich wollen wir ja nicht die Stadtmauern erstürmen sondern davor ein wenig aufpassen. Prost die Herren. Er hob einen Becher Posca und leerte diesen. Zum Glück war der Becher nicht voll sondern beinhaltete er gerade mal einen vollen Mund.
    Ich möchte mir mal die Castra der Urbaner ansehen. Vllt trifft man dort auf offene Ohren in Anbetracht der Umstände hier. Ein festes Dach über den Kopf ist immer noch besser als der Himmel mit seinen Sternchen. Oder? dabei grinste er und nickte zu den anderen.


    Teilt eure Männer nach belieben ein. Und lasst hin und wieder hören was geschehen ist. Nach erneutem Nicken zu den anderen nahm er die Karte und rollte diese zusammen.


    Romanus. dabei blickte er seinen Cousin an. Du kannst dich entscheiden. Bleibst du hier oder kommst du mit zur Castra?

    Ich bin froh dass du so konzentriert bist. Welches Weib ist dir nun durch den Kopf gegeistert? meinte Scarpus lachend und schüttelte den Kopf.


    Ich wollte von dir den Wetterbericht und eventuell Vorschläge. Falls du nichts wichtigeres im Kopf hast. Und...meinst du die Uniform der Praetorianer ist hilfreich? Wenn wir vor Rom stehen und die dort sehen dich in der Uniform werden sie dich als Verräter ansehen. Vllt kann es uns helfen wenn du weniger auffällst. Man könnte dich in die Stadt schicken unter dem Deckmantel eines entflohenen Praetorianer aus den Fängen der Rebellen. Der Scherz war nicht zu überhören doch der Gedanken war an sich nicht unbedingt der übelste.