Beiträge von Oda

    „Wenn Elfi zurückkommen würde wäre es eine große Schande und ich bin sicher das es dann ganz sicher großen Ärger gäbe. Ob ich glücklich bin hier? Das ist nicht die Frage, es gibt einige die mich lieber tot im Haus meiner Schwiegermutter sähen als das sie jetzt dem Mundschatz zurück geben müssen oder sich mit den Brüdern meines Mannes streiten. Es herrscht Frieden und eigentlich hätte ich es nicht riskieren dürfen das umfrieden in der eigenen Sippe entsteht. Ich wünsche Elfi mehr glück in ihrer Ehe und Familie als ich es hatte. Vielleicht werde ich das Dorf verlassen wenn die Hochzeit vorbei ist.“
    Oda hatte mit noch niemandem darüber gesprochen und warum sie das jetzt ausgerechnet mit einem ihr Fremden tat hätte sie nie erklären können. Tatsache war das sie sich fast schon sicher war nach der Hochzeit nicht wieder ins Dorf zurückzukehren, was sie genau tun würde wusste sie noch nicht aber sicher würde sie schon etwas finden.

    Oda zuckte leicht zusammen und verzog auch ihr Gesicht als er von den Menschenfängern sprach. „ Mein Vater ist Brandwolf, er ist mit Rodewini verwandt. Wenn ich es hätte vermeiden können wäre ich das Risiko nicht eingegangen aber manchmal haben auch wir Frauen keine Wahl.“
    Sie sah ihn jetzt direkt an. „ Wir des Elfleda bei dir gut haben? Ich weis was es heißt ohne Familie zu sein und wenn sie mit dir geht wird sie nicht so einfach zurück kommen können wie ich.“
    Oda war auch niemand die lange mit ihren Gedanken hinter dem Berg blieb.

    Zitat

    Original von Silko



    Ein ehemaliger Unfreier also, sie hatte es sich fast schon gedacht. Oda fragte sich warum die Frauen der Sippe Landos jemanden brauchten der auf sie aufpasste. Sie hatte immer gehört das man im Reich sicherer sei als hier in ihrer Heimat und hier gab es so was nicht, das es Aufpasser für Frauen gab. Die Männer hatten besseres zu tun als auf die Frauen des Dorfes aufzupassen und sie als Frau hätte sich bedankt wenn ihr ständig einer der Männer auf der Pelle rücken würde, man stelle sich nur vor das sei dann auch noch Eike.
    „Du willst also nicht zurück zu deiner Familie? Hast du den niemand der dich vermisst?“
    Sie konnte sich nicht vorstellen weit weg von ihrem zuhause zu leben und auch noch glücklich zu werden.

    Oda war wie so oft eine der ersten am Morgen, sie mochte die Zeit wenn alles noch ruhig im Dorf war. Es war am Abend etwas länger als sonst geworden und ihr Vater hatte laut und hälftig geschnarcht diese Nacht. Er hatte wohl auch ein Becher Bier zuviel getrunken.
    Nun kam sie über den Hof um Wasser am Brunnen zu holen als sie jemanden dort sah, da sie nicht gleich erkannte wer da schon so früh wach war blieb sie etwas zurück im Schatten.
    Es war Lando, Elfis Verlobter der sich gerade das kalte Wasser ins Gesicht spritze. Jetzt drehte er sich auch noch um, hatte er sie bemerkt?
    Oda wünschte sich ganz weit weg aber das klappte irgendwie nicht und er kam sogar noch auf sie zu. Oda holte Luft und streckte sich etwas. Imposant sah er schon aus aber angst machte er ihr nicht.
    Jetzt brummte er sie auch noch an, sie schluckte die patzige Erwiderung runter, wenn er das Bier am Abend nicht vertrug sollte er es lassen. Das würde sie ihm jetzt aber nicht sagen.
    „Guten Morgen“ grüßte sie ihn freundlich. „Ich wollte dich nicht stören. Hast du gut geschlafen, ihr saht alle gestern sehr müde und mitgenommen aus.“
    Oda stellte den Eimer den sie in der Hand hatte neben sich ab.

    Odas Gesicht verzog sich nur ganz kurz als er ihren Mann erwähnte. „ Ich bin Witwe.“ brachte sie nur kurz hervor. „ Warum weist du nicht ob du das noch bist, du sagst doch du bist ein Mann Landos. Willst du ihn verlassen und eine eigene Familie gründen?“
    Jetzt konnte sie sich doch nicht beherrschen und stellte ihm Fragen dabei wollte sie doch so souverän sein.

    Oda verzog spielerisch das Gesicht und schüttelte missbilligend den Kopf. „Was weist du den vom steif sein in der Hochzeitnacht mein Kind. Ich meinte doch nur das er etwas ungelenkig sein könnte.“ Wie immer konnte sie ihr ernstes Gesicht nicht lange aufrecht erhalten und begann schelmisch zu grinsen. Ganz konnte sie es auch nicht verbergen als Elfi ernst wurde. Oda wand sich von ihr ab um zu sehen warum ihre Freundin auf einmal so ernst wurde.
    Der schwarze Mann kam auf sie zu, zuerst hatte sie das Bedürfnis sich schnell zu verdrücken doch da sprach er sie direkt auch schon an. Seine Stimme war so weich, das war ihr schon vorher aufgefallen und ab und zu musste sie schmunzeln über seine Art etwas in ihrer Sprache auszudrücken.
    Elfi antworte für sie beide, was auch richtig war. Erstens war sie die ältere und stand auch im Rang über ihr, außerdem war es nicht ganz üblich das ein Fremder so einfach zwei junge Frauen ansprach ohne auch nur weitläufig mit ihnen verwandt zu sein.
    Oda schluckte die Erwiderung aus Silkos Einlassung, dass er ein echter Mann sei, runter.
    Ihre Neugierde quälte sie doch sie beherrschte sich und platze nicht gleich mit ihren Fragen heraus. Sie war zwar keine Fürstentochter wie Elfleda, doch auch sie hatte eine gute Erziehung genossen und wusste sich zu benehmen.
    Sie stellte sich so, das sie knapp hinter Elfledas rechter Schulter und etwas hinter ihr war aber jederzeit eingreifen könnte wenn es eine Situation geben sollte die unangebracht für eine unverheiratete aber versprochene Frau war.
    „ Es ist freundlich von dir dich bei deiner neuen Herrin vorzustellen. Ich hoffe das du ein guter Leibwächter bist, den so kann ich beruhigt meine Kinderfreundin zu den Römern gehen lassen.“
    Oda baute sich etwas hinter Elfi auf was nicht ganz unkomisch war den sie war nicht wirklich sehr groß.

    Oda sah zu der Gruppe hinüber und erschrak etwas als Elfi von den Menschenhändlern sprach. Jetzt erst war ihr bewusst wie gefährlich es wirklich für sie war als sie allein unterwegs war. Was hätte alles passieren können.
    Nun lachte sie aber laut auf und legte ihre Hand auf den Arm ihrer Freundin. „So ein Kratzer wird deinen Verlobten schon nicht umhauen. Es sieht auch nicht so aus als ob er an wirklich wichtigen Stellen verletzt ist. Vielleicht wird er ein bisschen steif sein aber das wird euch bestimmt nicht stören.“
    Wobei, wenn sie an ihren Mann dachte war sie nicht ganz so sicher, es war wirklich nur ein Kratzer gewesen und er war daran gestorben, sie wollte ihre Freundin aber damit jetzt nicht beunruhigen, die Wunden der Männer waren gut versorgt worden und was sie gesehen hatte sah keine auch nur annähernd brandig aus.
    „Wann soll den der Brautlauf sein und ihr geht von hier weg?“ Ein wenig tat es ihr im Herzen weh ihre Freundin bald wieder zu verlieren aber sie gönnt es ihr auch etwas anderes zu sehen und zuerleben.

    Oda hatte geholfen die Männer zu versorgen und als sie Silko das Met eingoss berührte sie ihn kurz. Die Farbe seiner Haut war echt, nicht färbte ab.
    Jetzt sass sie mit den anderen am Tisch und lachte und scherzte mir Eike als Elfi zu ihr an den Tisch kam. Sie stand auf und ging mit ihr zur Wand, ja man konnte in so einer großen Gemeinschaft kaum einen Platz finden an dem man ungestört reden konnte.
    „Von dem schwarzen Mann? Ich weis nicht, seine Haut färbt nicht ab, bist du wirklich sicher dass er keine Gefahr ist? Er ist so seltsam, ich kann kaum meinen Blick von ihm lassen“. Auch jetzt sah sie zu der Gruppe Männer und beobachte sie.
    Nach ein paar Augenblicken sah sie wieder zu Elfi die sie etwas verkniffen ansah. „ Oh entschuldige, du meintest bestimmt deinen Verlobten.“ Sie sah wieder zu der Gruppe. „ Ein wenig ramponiert was man so sieht aber das sind wohl fast alle der Gruppe, weist du was passiert ist?“

    Rotes Blut, na gut aber trotzdem traute sie ihm nicht wirklich.
    Es war wieder mal typisch Mann, sie konnten es nicht lassen ohne anzugeben wenn eine Schar Frauen um sie beschäftigt waren. „Ähneln wohl ja aber mehr?“ antwortete sie nur knapp.
    Oda lies ihn und Elfi nicht aus den Augen, nicht das da noch etwas passieret was sich für eine unverheiratete Frau nicht ziemte.
    Es war nicht so das die Germanen so prüde und zimperlich waren, man war es gewohnt auch mal einen Mann nackt zu sehen, doch war das eher ein Verwandter als ein Fremder.
    „Kann ich dir bei etwas helfen?“ fragte sie darum ihre Freundin.

    Oda schnappte schon nach Luft um etwas auf Rodewinis Ermahnung zu sagen. Vielleicht war sie ja die einzige die das wahre Wesen in dem Alb sah und alle andern waren von ihm geblendet?
    Doch da sprach er sie auch noch in ihrer eigenen Sprache an, die Stimme ging ihr durch Mark und Bein.
    Sie sich erschrocken, was bildete der sich eigentlich ein sie war kein kleines Mädchen mehr sondern eine Frau, eine Witwe sogar.
    Oda baute sich vor ihm auf, was recht ulkig aussah, den er überragte sie fast um zwei Kopf, und hob ihren Kopf stolz an (wohl auch um ihn genau ansehen zu können aber wer weiss warum sie das genau tat.). Ihre Augen funkelten ihn an.
    „Zieh dich ruhig aus, dann wird schon zu sehen sein ob du auch schwarzens Blut hast. Wenn nicht und du nicht lügst, wird der Rest auch nicht anders sein wie bei anderen Männern. Ein Kratzer am Bein und ihr jammert rum.“ Oda war in voller Fahrt, sie würde sich hier nicht vorführen lassen und hinters Licht führen. Von wegen er war nicht hinter Frauen her und sei ein Mensch wie alle anderen auch. Allein das reichte doch schon aus um ein wachsames Auge auf ihm zu haben.

    Die beiden Mädchen standen mal wieder tratschend und kichernd zusammen und bekamen nichts mit von einer Ankunft. Erst als Eike mit seiner Mutter Albrun bei ihnen vorbeikam und etwas von Verletzen sagten sahen sie auf.
    Oda sah etwas verwundert zum Tor, waren das Männer aus dem Dorf? Nein Eike sagte was von Elfis Verlobten und ja ihre Freundin stieß sie an und deutete zu der Gruppe.
    Welcher mag das bloß sein, der junge Blonde oder der etwas zerrupfte mit dem gerade Rodewini sprach? Nein der ganz sicher nicht aber der mit dem markanten Gesicht, der sah wie ein Führer aus.


    Die kleine Gruppe kam der etwas größeren immer näher, Oda war einfach mal mitgegangen. Neugierig betrachtete sie sich die Truppe als ihr Herz fast stehen blieb, was war das den fürr ein Mann, war der in den Sumpf gefallen und der Dreck war an ihm kleben geblieben oder war er mal in ein Feuer gekommen. Schwarz wie das Moor, groß und breit und seine Augen. Wenn Oda in diese sah dachte sie …nein sie konnte gar nicht mehr denken wenn sie diese dunklen Augen sah.


    Oda blieb einfach wie versteinert stehen und starrte ihn an, ein Dunkelalb ja das musste es sein und er hatte sich in die Gruppe um Elfis Verlobten geschlichen und alle getäuscht oder sogar ein Troll.
    Nein dazu sah er nicht grausam genug aus also musste es ein Dunkelab sein, was sollte sie nur tun sie hatte nichts dabei was diese Wesen vertrieb aber sie war sicher, sie würde ihn im Auge behalten und sobald es möglich war ihn vertreiben.
    Oda stellte sich so, dass der schwarze zwischen ihr und Elfi und ihrem Verlobten stand doch der, der hinterhältige Kerl, sah sie nur an und verzog keine Mine.
    Oda funkelte ihn an. „ Du bekommst sie nicht, du nicht.“ Fauchte sie leise in seine Richtung.
    Wenn sie eine Stock oder Besen nehmen müsste um ihn zu vertreiben, ihre Elfleda bekam der nicht so war sie hier stand.

    Oda hörte ihr zu und sah auch ihre Unsicherheit und Verletzlichkeit. Kein Wunder, je älter man wurde um so mehr überlegte man was man tat oder was sein würde. Als junges Mädchen von 14-15 war es einfach so. Sie war einfach so verheiratet worden, ihren Mann hat sie einmal gesehen und dann wieder zur Hochzeit. Sie hatte keine Ahnung gehabt was auf sie zukommen würde. Klar, sie hatte so einiges gesehen und auch, wie alle Kinder, die Tiere beobachtet aber was es wirklich bedeutete, für sie bedeutete, darüber hatte sie sich nie Gedanken gemacht.
    „Ach was, es ist doch klar das du dir Gedanken machst. Es wird auch Zeit das du heiratest. Was die Liebe betrifft, wenn er dich nicht ständig schlägt und sich einfach nimmt was er will, dann liebt er dich. Der Rest kommt mit der Zeit. Oh je ich höre mich schon an wie die alten Frauen.“ Oda sah sie verschmitzt an und wurde dann wieder ernst „ Aber es ist war, mit der Zeit lernt ihr euch kennen und auch was der andere mag und was nicht. Ich glaube das wichtigste in einer Ehe ist es zu versuchen den anderen zu verstehen und nicht immer seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Wenn alle beide versuchen immer nur das zu erreichen was sie für richtig halten gibt es ständig Streit aber wenn man miteinander redet und aufeinander eingeht wird es ein wunderschönes Leben. Lass dir von ihm einfach nicht in das Hausgeschehn reinreden und du sag ihm nicht was er tun und lassen soll in dem was er so tut. Am besten ist es ihr haltet es so.Iim Haus hast du das das sagen und draußen er. Ich gebe dir eine guten Rat, lass einen Mann niemals an den Schlüssel für die Vorräte, ganz besonders nicht wenn er Freund und Bruder zu Besuch hat." Sie griff erneut nach der Hand ihrer Freundin " Komm lass uns nachsehen ob es noch ein paar bessere Äpfel gibt als den, den du meinem Bruder geschenkt hast.“
    Schmunzelnd zog sie Elfi mit sich weg Richtung Vorratskammer.

    Oda ging weiter auf ihre Fragen ein. „Nein schlimm nicht wirklich, ich hatte nur solche Angst beim ersten Mal und alle um uns herum. Es ist ganz komisch bei Männern, wenn die im Rausch sind und nicht nur im Bett meine ich, dann bekommen die nix mit. Du musst schon zusehen das du ihn dahin bekommst wo du ihn hinhaben willst.“ Sie lachte „ Wenn dein Mann dich liebt und es ihm mit dir auch noch Spass macht, kannst du so viel erreichen im Bett, glaube mir sag einmal nein weil er was nicht so gemacht hat wie du willst, er wird so was von brav nur damit du ihn wieder in dein Bett lässt. Na gut immer klappt das auch nicht aber ich bin sicher du bekommst schon das richtige Gefühl dafür.“
    Oda schmunzelte, sie hatte diesen Trick oft angewandt und meist erfolg gehabt nur wenn es um seine Mutter ging, da hatte sie immer verloren.
    Die Nacht der Hochzeit ist eigentlich recht lustig. Bei uns haben sie Gernot angefeuert, einmal ist der sogar vor lachen aus dem Bett gefallen und alle zusammen haben ihn wieder hinein gehoben. Wenn dein Mann schon etwas Erfahrung hat und davon gehe ich mal aus, dann wird er dir bestimmt helfen. Es tut weh beim ersten mal, es ist etwas ungewohnt aber von mal zu mal wird es schöner und einfacher.“
    Oda legte Elfi die Hand auf den Arm und sah sie an

    Oda war jetzt doch etwas erstaunt das Elfi gerade sie nach so was fragte. Gab es nicht genügend andere Frauen hier mit mehr Erfahrung? Elfis Stiefmutter z.B. Sie hatte ja genügend Erfahrung und auch schon reichlich Kinder, wenn man richtig hinsah war sie sogar schon wieder schwanger oder täuschte Oda sich da?
    „Wie sich das anfühlt verheiratet zu sein? Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Ich war noch so jung und unerfahren als ich verheiratet wurde, ich fand das am anfangs schlimm. Ich hatte solche Angst vor Gernot, er war so groß und stark. Und als er als erste Mal zu mir ins Bett kam, ich dachte ich müsste sterben, ein Hengst ist kaum größer.“ Sie lachte und schmunzelte dann versonnen vor sich hin. „ Nein es ist gar nicht so schlimm wen dein Man dich liebt und nicht einfach über dich herfällt. Ich habe Gernot geliebt, sehr sogar und wir haben oft geübt.“ Wieder grinste sie. „ es ist eigentlich ein schönes Gefühl, genau erklären kann ich es dir auch nicht aber wenn du erstmal die erste Angst überwundne hast ist es nur schön. Was meine Schwiegermutter betraf, das war gar nicht schön. Sie ist herrisch und fand ich sei nicht gut genug für ihren Sohn, nein unsere Familie sei nicht gut genug. Nichts konnte ich ihr recht machen. Sag mal hast du eine Schwiegermutter, jemand der das Haus deines zukünftigen führt?“
    Erwartungsvoll sah sie Elfi an, das war keine unwichtige Frage den es würde auch Elfis stand im Haus ihres zukünftigen Mannes anzeigen und vor allem die Arbeiten die auf sie zukamen.
    Bei der größe der Familie von der sie sprach gab es viel zu tun, wenn sie das alleine bewerkstelligen musste.
    „Ich weis ja nicht wie das bei den Römern ist doch wenn ich mir so manche Erzählung überlege, tun die Frauen da überhaupt was? Ich habe nur gehört, das sie entweder irgendwo in den Häusern versteckt sind, sich in so komischen Tragedingern Rumtragen lassen und einkaufen gehen.“
    Oda würde das ganze nur zugerne mal sehen. Das Elfi ihr gesagt hatte das sie mitkommen sollte hatte sie als nur so dahergesagt abgetan, warum sollte gerade sie mitnehmen?

    Oda hatte Elfi im letzen Augenblick gesehen und auch ihren Wurf, doch zuerst keine Mine verzogen. Jetzt konnte sie sich aber doch nicht beherrschen und lachte aus vollem Hals weil ihr Bruder so bedröpelt aus der Wäsche sah und sich den Kopf rieb.
    „Ja so was brauch er jetzt ganz bestimmt, einen Apfel.“
    Sie lies sich von Elfi hochziehen und beide Mädchen eilten davon.
    „Immer das gleiche mit dem Kerl, wenn es nicht nach seinem Kopf geht muss er sich so aufspielen aber du …“ Sie lachte noch immer „…der Wurf war herrlich ich hab gedacht ich bekomm keine Luft wenn ich noch längern ernst bleiben muss. Nun sag aber, wann wird es den endlich soweit sein. Warum lässt dich dein Zukünftiger solange allein und zu was brauchst du mich den jetzt so dringend?“

    Der Frühling kam langsam in das Land der Mattiaka die Sonne ließ langsam die letzen Schneeflecken schmelzen und die ersten Blumen reckte ihre Köpfe aus dem feuchten Boden. Rodewini hatte lange mit Odas Vater gesprochen. Sie wusste nicht worüber doch hatte sie das Gefühl die beiden Männer waren sich einig geworden, worüber auch immer.


    Oda saß an diesem Morgen in der Sonne, sie genoss die warmen Strahlen nach dem langen harten Winter und ließ den Hanf über eine einfache Spindel laufen, geduldig drehte sie den Faden. Sie liebte diese ruhigen Stunden in dem sie ihren Gedanken freien lauf lassen konnte.
    Ein paar Frauen waren dabei den alten Wintermief aus den Häusern zu fegen und auch die Männer waren mit Aufräumarbeiten oder Reparaturen beschäftigt.
    Bis jetzt war es ein ruhiger Morgen, ein paar Kinder liefen lachend über den Dorfplatz und Oda schaute ihnen etwas traurig zu.
    Nur wenn sie sich alleine fühlte und unbeobachtet sah man der jungen Frau ihre Traurigkeit an. Sie hatte sich so auf ihr Kind gefreut und jetzt war sie ganz alleine, ohne Kind und Mann und wahrscheinlich würde sie auch alleine bleiben. Noch wusste sie nicht was die Nornen für sie vorgesehen hatten doch Oda war eine Frau ihres Volkes, sie wusste das es unnütz war sich den Kopf über ihre Zukunft zu zerbrechen, ihr Weg war schon lange vorbestimmt und da nützte kein jammern und weinen, es würde kommen wie es eben kommen würde.
    Die junge Frau konzentrierte sich wieder auf ihre Spindel und den Faden als ein Schatten auf sie fiel.
    „ So geduldig und brav habe ich dich gar nicht mehr in Erinnerung. Eher als jemand der ständig was am aushecken war und was du diesmal gebracht hast grenzt schon an …. .“ Oda sah auf und sah ihren Bruder vor sich stehen, der junge Mann sah sie ernst an und stellte einen Fuß auf einen Holzbalken. Total lässig und breit stand er vor ihr und sah auf sie herunter. Oda musste blinzeln als sie zu ihm aufsah und eine Unmut kann in ihr auf. Es war nicht das erste mal das die Geschwister aneinander gerieten. Oda war die jüngste Tochter ihrer Eltern und ihre Mutter war die zweite Frau ihres Vaters gewesen. Alan war der älteste Sohn von Brandwolf und würde nach seinem Tod das Familienoberhaupt sein. Er spielte sich schon lange als solches auf und ganz besonders Oda gegenüber, wobei nicht immer klar war, war es Bruderliebe aus Sorge um sie oder weil er meinte etwas beweisen zu müssen.
    „ An was? Meinst du wirklich ich wäre ohne ernsten Grund allein durch den Wald gelaufen? Was regst du dich eigentlich auf, Vater und Rodewini sind sich einig und ich darf hier bleiben, ob es dir nun passt oder nicht“ raunte sie ihn an.
    Sie wusste selbst was ihr alles hätte passieren können und das es auch mächtig Ärger hätte geben können aber sie war sicher, wäre sie länger im Haus ihrer Schwiegermutter geblieben, sie hätte das nicht lange überlebt und Oda hing an ihrem Leben. Sie war viel zu neugierig was es noch für sie bereit hielt um es wirklich in Gefahr zu bringen.
    „ Darum geht es doch gar nicht, ob es mir passt oder nicht. Du hast eine Pflicht zu erfüllen, der Familie gegenüber und vor allem der Sippe. Du bist auch nicht irgendwer, auch du gehörst zur Familie Rodewinis und gerade jetzt wo die Stämme so unruhig sind brauchen wir nicht auch noch Unruhe im eigenen. Du hast den Frieden aufs Spiel gesetzt.“
    „Ach, ich habe den Frieden aufs Spiel gesetzt?“ trotzte sie auf „Was wäre den gewesen wenn mir etwas passiert wäre? Ach ja, ich bin ja nur eine Frau und das wäre dann wohl dir egal gewesen, hauptsache du musst nicht etwas zurückgeben aus dem Mundschatz. Das ist doch alles was dich interessiert. Du bist noch nicht das Oberhaupt unserer Familie und noch entscheidet Vater was richtig ist und was falsch also hör auf mir Vorwürfe zu machen, dazu hast du kein Recht.“
    Alan fauchte auf bei ihren Worten und hob sogar die Hand als ob er sie schlagen wollte. Oda sah ihm wütend und auch widerspenstig entgegen, sollte er doch es wäre nicht das erste mal gewesen. Ihr Bruder war schon immer aufbrausend und jähzornig gewesen.

    Oda musste sich schon sehr anstrengend Erstzubleiben bei Elfledas Mienenspiel. Doch lange hielt sie das nicht aus und lachte laut auf.
    Elfleda ließ die beiden ein wenig allein und Oda war ihr dafür sehr dankbar. Sie erzählte ihrem Vater sehr ausführlich was in der letzen Zeit passiert war und bemerkte gar nicht wie ihr Bruder brummend und missgelaunt nach draußen ging.
    Als Rodewini dann auf einmal so vor ihr stand, sie versuchte nieder zu starren, wurde ihr erst kalt dann heiß. Ihr Vater legte ihr beruhigend die Hand auf ihr Knie, sagte aber nichts den die endgültige Entscheidung über ihren Aufenthalt lag nun mal in der Hand des Anführers der Sippe.
    Oda fand die Hand ihres Vaters einerseits beruhigend aber auch hielt sie Sie ab sofort aufzuspringen und Radewini etwas nicht gerade Demütiges ins Gesicht zu schleudern.
    Erleichtert atmete sie aus als er dann doch, etwas mürrisch aber doch gewillt, seine Einwilligung für ihre Rückkehr gab.
    „Sicher werden wir das noch Rodewini und eine Decke werde ich sicher auch noch finden“ antworte ihr Vater nur knapp auf die Entscheidung des Sippenchefs.


    „Na siehst du, war alles nur halb so schlimm…solange du dich beherrscht und nicht gleich losplapperst wie sonst. Ich werde das noch mit ihm klären, deine Freundin Elfi hat dem Stamm reichlich was eingebracht, da wird es nicht so schlimm sein ein wenig davon wieder abzutreten. Geh lauf jetzt zu den Frauen du hilf ihnen und später werden wir zusehen das du in der Nacht nicht erfrierest. Ich zumundest freu mich das du wieder da bist und ich denke der ein oder andere hier auch.“
    Brandwolf gab ihr einen aufmunternden Klaps auf den Hintern als Oda aufstand um im Haushalt mitzuhelfen.
    Als sie den Frauen half den Männern aufzutragen und mit reichlich zutrinken zu versorgen hatte sie ihre Sorgen über die Rückkehr vergessen und machte mit ihren alten Freunden die gleichen Späße wie früher.
    Sie war froh wieder in der vertrauten Gemeinschaft zu sein und bald war es so als ob sie nie weg gewesen wäre.


    In der ersten Nacht wieder zuhause schlief sie tief und fest und war am Morgen ausgeruht und frisch. Schnell stand sie auf, kämmte ihr Haar aus und flocht es legte die Zäpfe eng um ihren Kopf und band sich das Netz um, um ihre Zöpfe so zu verdecken. Jetzt war sie fertig um sich den anderen Im Dorf zu zeigen. Sie holte tief Luft als sie in die noch kalte Morgenluft trat und sah sich auf dem freien Platz um.

    Oda winkte ab. „Naja, wir werden sehen. Interessieren würde es mich schon. Aber erstmal muss ich wohl abwarten bis die Männer wieder da sind und was mit mir nun passieren soll.“
    Sie sah sich um und dem Treiben der Frauen und Mädchen. Es war ein kommen und gehen, die Stimmen der Menschen beruhigten sie und waren so vertraut.
    Wir sollten nicht so lange untätig rum sitzen oder was denkst du?“
    Es wurde alles für den Abend vorbereitet und einige der Männer waren auch zurückgekommen, draußen wurde es dunkel und jeder der nur etwas Verstand besaß sah zu vor der Dunkelheit zurück im Dorf zu sein.
    Oda wurde es etwas mulmig im Bauch als sie ihren Bruder den Raum betreten sah. Dann war ihr Vater bestimmt auch nicht weit weg. Doch erst blieb ihr Bruder wie angewurzelt vor ihr stehen.
    „Oda, kleine Schwester was machst du den hier? Ist Gernot auch da? Wo steckt er den?“ Alan sah sich suchend um.
    „Heilsa Alan, nein er ist nicht da. Er ist vor ein paar Wochen gestorben.“ Es kam ihr ganz trocken über die Lippen, so als ob sie ihm sagen würde das Essen ist gleich fertig.
    Alan sah sie zuerst entsetz an doch dann kräuselte sich seine Stirn. Das tat er immer wenn ihm etwas ganz besonders gegen den Strich ging.
    „ Und wer hat dir dann erlaubt so allein durch den Wald zu streichen? Warum bist du nicht bei deiner Familie?“
    Jetzt ging es also los, Oda funkelte ihn an und hob stolz das Kinn an. „Meine Familie ist hier und hierher gehöre ich auch. Wenn Vater das anders sieht soll er es mir selbst sagen.“
    „Was soll ich selbst sagen“ dröhnte eine tiefe Stimme hinter Alans Rücken. Brandwolf, ihr Vater trat aus dem Schatten eines Holzbalken. Er war groß und breit, wie fast alle Männer der Sippe und sein Blick ruhte auf seiner Tochter, er beachtete seinen Sohn gar nicht. Ernts sah er sie an und ihr rutschte das Herz fast in die Hose ( die sie gar nicht anhatte, darum wäre es wohl mit einem lauten Polten auf den Boden gefallen wenn es wirklich gerutscht wäre :D), doch dann zog sich ein breites Grinsen über sein Gesicht und er öffnete seine großen breiten Arme. „Meine Kleine, komm her und begrüße deinen alten einsamen Vater.“
    Oda sprang von der Bank auf, die sie dabei fast umwarf und warf sich in seine Arme.
    „Oh Vater, ich habe euch alle so vermisst. Bitte bitte schick mich nicht wieder zurück.“
    Ihr Vater strich ihr über den Kopf. „Darüber entscheide nicht nur ich aber mach dir keine Sorgen, ich habe schon gehört das du da bist und was passiert ist. Wenn du nicht gekommen wärst wäre ich dich vielleicht holen gekommen. Ich traue Sigrid nicht von hier bis zu meiner Nasenspitze.“ Er küsste ihr dabei auf ihre. „Hast du schon gehört, ja das hast du ganz sicher.“ Er sah zu Elfleda und ein breites grinsen war auf seinem Gesicht.

    Oda hörte ihr zu und wundere sich bei jeden Satz immer mehr. Auch sie verstand nicht wie so was funktionieren sollte. Sie wusste aber auch reichlich wenig über Römer und ihre Art zu leben, es war bis jetzt für sie nichts Wichtiges.
    „Ich mitkommen? Wie stellst du dir das vor? Nein das wird bestimmt niemand erlauben, eine Frau mitnehmen?“ Sie lachte bei der Vorstellung. „ Die Männer würden sich bedanken, du und dein Gefolge ihr beleibt ja da aber auf dem Rückweg wollen sie sich bestimmt nicht mit einer Frau belasten. So gerne ich auch bei dir sein würde.“
    Liebend gerne würde sie ihre Freundin begleiten, vielleicht sogar bei ihr bleiben aber das war völlig unmöglich.
    Oda machte sich Sorgen was aus ihr werden würde, was ihr Vater sagen würde das sie wieder da war und vor allem Rodewini.
    Sie war keine unfreie und auch nicht irgendeine Tochter eines einfachen Mannes. Ihr Vater war der Großneffe von Rodewini und Sarwolf und somit stammte sie auch aus Elfedas Familie, wenn auch aus einem entlegenen Zweig.
    Es war nicht ganz so einfach mit ihrer Rückkehr aber sie war sicher das man sie nicht zurück schickte, ihr Vater liebte sie und würde bestimmt nicht wollen das sie unglücklich ist.
    „ Es wird bestimmt ein großes Fest geben. Ich kann mir das gar nicht vorstellen wie das bei den Römern ist. Musst du nach römischen Recht heiraten oder wie ist das. Bist du dann Römerin?“ Oda musste lachen als sie sich das vorstellte.