Vera war bis zu Arvinia vorgedrungen, unterstützt von einem iher Sklaven und ihren eigenen Ellbogen. Etwas was sie vermisste war diese offen Märkte in Alexandria, da drängelte niemand so wie hier in Rom.
„Tiberia Arvinia, ich freue mich dich so munter und gesund wieder zu sehen. Wie ist es die ergangen? Wir haben uns irgendwie das letzte Mal verloren und dann, ich schäme es mich ja fast zusagen, bin ich krank geworden.“ Vera freute sich aufrichtig die junge Tiberia wieder zu sehen und darüber hatte sie jetzt auch die junge Sklavin vergessen, die sie eben noch so sehr bewunderte und für sich haben wollte. Sie würde auch kein Wort darüber verlieren, denn es war ja nur eine Sklavin und davon gab es in Rom genügend.
Beiträge von Flavia Vera
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Vera fand den Brief ihres Bruders als sie von einem Spaziergang zurückkam. In Ruhe lass sie ihn und rief dann laut nach Serafina.
„Ich werde heute Abend mit meinem Bruder bei den Pompeius Imperiosus essen. Such mir das grüne heraus und mach mir die Haare. Auch mit meinen Augen muss du etwas machen. Los beeile dich und trödele nicht so rum.“
Das arme Mädchen wusste gar nicht was sie zuerst machen sollte so wirbelte Vera herum und änderte ständig ihre Anweisungen. Es würde sicher lange dauern bis sie ihre Herrin endlich soweit zurechtgemacht hatte bis sie zufrieden war. -
Vera wurde es jetzt etwas kühl draußen und sie zog ihre Decke etwas fester um sich. Der heiße Würzwein war auch leer und sie fühlte sich müde. Ob es jetzt am Wein lag oder daran das sie noch nicht wieder ganz gesund war lassen wir mal dahingestellt.
Sie kannte ihren Bruder recht gut und auch das seine musischen Machenschaften oft in unermessliche ausarteten, doch das nahm sie immer hin. Sie liebte ihn einfach und das ohne Einschränkungen.
Sie lächelte ihn sanft an. „Sicher werde ich die Ausdauer haben und ich werde jedes Wort mit Genuss lauschen.„ Ihre Hand legte sich auf seine. „ Ich kenne doch kaum jemanden in Rom, so was kann ich nicht entscheiden.“ Vera sah zu Graccus. „ Ich würde sehr gerne deine Frau Antonia kennen lernen.“ -
Vera verzog etwas das Gesicht als er das Wort heiraten aussprach. Bis jetzt hatte sie noch keinen Mann getroffen der auch nur annähernd wert gewesen wäre in die nähere Betrachtung gezogen zu werden. „Gute Bedienstete um sich herum sind immer eine Zier des Menschen und nicht zu verachten“ Was die Sklavin zu Archis Frage antworte beachtet Vera nicht da sie sich umsah, es war ein ziemliches Gedränge entstanden und sie war nicht sicher ob ihre Begleitung noch da irgendwo waren oder sie verloren hatte. Auch Serafina, ihre eigene Leibsklavin konnte sie nicht sehen.
Ihre Aufmerksamkeit wurde erst wieder geweckt als das Mädchen auf der Bühne begann zu singen.
Sie hatte jetzt Veras volle Aufmerksamkeit.
Ovid, die liebliche Stimme zu den starken Worten des Dichters. Sie war vollauf begeistert, ihre Wangen begannen zu glühen und ein sinnliches Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
„Oh, hörst du das wie wunderschön.“ Flüsterte sie fast andächtig zu Caius.
Als das Mädchen endete klatschte Vera begeistert in die Hände. Man konnte sie für so was rasendschnell begeistern, was ja nicht zu verwunderlich war bei der Anhäufung von musischen „Talenten“ in ihrer Familie.Sim-Off:
„…8000 Sesterzen….Tiberia Arvinia…singende Sklavin…“ Vera streckte den Hals um zu sehen wer da geboten hatte, einen stolzen Preis schon gleich anfangs und kannte sie den Namen nicht? Waren die Tiberia und sie sich nicht vor ihrer Krankheit, noch im Sommer, auf den Märkten begegnet?
Für Vera war der Preis jetzt etwas zu hoch, sie hatte viel auf ihren Reisen ausgegeben und war sich auch jetzt nicht ganz so sicher wie es mit ihren Finanzen aussah. Vera verzog unwillig das Gesicht, sie mochte es gar nicht wenn ihr etwas, was ihr gefiel, durch die Lappen ging weil sie nicht genügend in der Börse hatte. Eine Zustand den sie schleunigst ändern musste."Komm mit." Sie begann sich durch dei Menge zu drängen in Richtung der Tiberia, zumindest begrüßen wollte sie sie. -
Vera wendete den Kopf zu der Stimme und musste lächeln. „Fühlst du dich allein und brauchst du Unterhaltung? Ich freu mich dich zu sehen Archias und diesmal so in rein unpolitischen Angelegenheiten.“
Vera hob die Hand „500“ -
Vera war gerade ein Gespräch vertief gewesen und wurde von der Stimme des Sklavenhändlers mehr als erschreckt. Sie hatte sich ja vorher schon die Wahre auf dem Markt angesehen und war nicht sehr begeistert gewesen. Sollte dies jetzt etwas besseres sein?
Interessiert wand sie sich dem Podest zu, auf dem jetzt das junge schwarze Mädchen stand. Kritisch betrachtete sie sie.
Das Talent der Musen? Sollte das vielleicht hilfreich für ihren Bruder sein? -
Es war das erste Mal das Vera wieder an einem Abendessen der Familie teilnahm, nach ihrer Krankheit. Piso hatte sie gebeten doch zu kommen, um was es genau ging wusste sie nicht nur das Gäste eingeladen waren.
Sie hatte den ganzen Nachmittag damit zugebracht sich zurecht machen zu lassen. In ihre Locken waren hatte sie rote Strähnen einflechten lassen und alles wurde von einem zarten netz aus Goldfäden gehalten. Ihre Tunika war noch aus Alexandria und aus Seide, sie war in einem dunklen Rosa mit wiederum Goldfäden.
Jetzt betrat sie das Triclinium und blieb am Eingang stehen um sich die Anwesenden anzusehen. Ihr Bruder lag auf einer Kline und noch zwei Männer. Der eine war etwas älter als ihr Bruder und irgendetwas kam ihr bekannt vor. Das war doch nicht…sie griff fast von allein zu ihren Haaren und schmunzelte jetzt. Ja das musste Archias sein, Piso sagte doch das er in Rom ist.
„Salve liebster Bruder, ich wusste gar nicht dass wir so hohen Besuch haben. Du hättest mich warnen sollen.“ Vera lächelte Archias an. „Salve Archias, du hast dich kaum verändert seit unserem letzen…zusammentreffen.“ Sie lachte, beim letzten Mal war sie noch ein kleines Mädchen und bis über beide Ohren in den besten Freund ihres Bruders verknallt und er hat sie kaum beachtet oder an den Haaren gezogen. -
....oder eine junge Patrizierin alleine unterwegs.
Vera hatte ein großes Tuch um ihren schlanken Körper gewickelt und auch ihre Harre waren so eingepackt. Eine der Thermen Sklavinnen hatte ihr etwas darauf gepackt und ihr gesagt das es einige Zeit einwirken musste. Ihr ganzen Körper schimmerte von dem Öl, das dass Mädchen beim massieren auf ihr verteilt hatte.
So entspannt und erholt, nach dem caldarium und dem darauf folgenden tepidarium hatte sie das kalte Wasser im frigidarium nur so genossen. Sie musste sie wie immer überwinden schnell abzutauchen doch dann war es nur noch ein Genuss.
Nach dem viel zu langen erzwungenen Aufenthalt in der Villa nahm Vera jeden fetzen an Gespräch auf wie eine Verdurstende das dargebotene Wasser. Da hörte sie etwas von einem Senator der angeblich mit einer sehr jungen Patrizierin in einem Lupaner erwischt worden sei. Irgendeine Gladiator soll der neue Liebling einer der römischen Damenwelt sein und was so im Senat abging, na ja das war allseits bekannt. Alles nur betrug und Vetternwirtschaft.
Vera musste lächeln, eigentlich interessierte sie das ganze nicht wirklich aber man weiß ja nie wozu das eine oder andere Gerücht gut war.
„Afrania Clara, sie ist erst 13 und das mit dem alten Publius Cloelius Sulla. Er könnte ihr Großvater sein wenn er es nicht sogar ist. Ich habe so was über ihre Mutter gehört, aber so ist es. So die Mutter, so auch die Tochter.“ Zwei alte Matronen standen zusammen und tuschelten.Cloeliu, hatte sie nicht da so einen jungen Gecken in Judea getroffen? Oh je der war so von sich eingenommen und dachte jede Frau müsste ihm zu Füßen liege. Vera hatte ihm recht schnell gezeigt wer wem vor den Füßen liegt und dann recht schnell das Interesse an im verbohren. Na ja seien Geschenke waren wohl irgendwo noch verpackt, war da nicht sie wunderschöne Statur des Apollo dabei gewesen? Vera beschloss zuhause mal danach zu sehen, die war wirklich etwas zum anbeten.
Vera wandelte weiter durch die Gänge, lies sich einen verdünnten Wein reichen und suchte sich ein Plätzchen in dem sie in Ruhe alles beobachten konnte.
Auf einer Steinbank lies sie sich nieder, Rufe und auch ein aufstöhnen lies sie sich umsehen. Hinter ihr war eine dichte Hecke doch eine kleines Loch lies sie durchsehen. Vera schmunzelte, aha der Sportplatz der Männer. Wie interesant.Sim-Off: Jeder ist eingeladen sich zu beteiligen.
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„Archias ist in Rom und eine Verlobte hat er auch noch? Die arme, womit hat man sie gezwungen. Wahrscheinlich hat er sie sich an den Haaren eingefangen so wie er es früher mit mir auch gemacht hat.“ Vera lachte vergnügt auf, sie konnte sich noch sehr gut an den besten Freund ihres Bruders erinnern und das er ihr mehr als einmal an den Zöpfen gezogen hat wenn sie beide nicht in Ruhe lassen wollte.
Vera verzog die Nase als er Triaria erwähnte. Eine zänkische Frau der man nichts recht machen konnte und Vera hatte nicht nachgefragt als sie von heute auf morgen weg war. Das sie einfach weggelaufen war glaubte sie nicht aber das ihr Vater sie vertrieben hatte schon eher. Vera hatte damals die alte Köchin als ihre Vertraute auserkoren den sie vermisste ihre Mutter noch immer sehr.
Vera nicke Piso und Gracchus nur zu als sie von Antonia sprachen, auch sie kannte sie ja noch nicht. Was aber bestimmt bald sich ändern würde, hoffte sie zumindest.
„Ein Gedicht, oh wie wunderschön. Bitte du musst es mir zeigen und vorlesen bevor es jemand anders zu hören bekommt. Ich liebe deine Ergüsse und hab sie so lange entbehren müssen. Bitte Piso das darfst du mir nicht verweigern.“
Vera meinte was sie sagte, auch wenn sie wusste das ihr Bruder nicht gerade der begnadetste Dichter war so liebte sie wirklich was er von sich gab. Manchmal, aber nur selten, machte sie ihm Vorschläge wie er etwas noch besser ausdrücken hätte können, doch meist war sie so von seiner eigenen Begeisterung hingerissen das sie keine Fehler fand.
Vera besaß die Begabung für Kunst nicht, egal ob im Gedicht, im Gesang oder sonstigen aber sie liebte Unterhaltung und was genussüchtig. Sie liebte alles was schön und künstlerisch war und ihr Zimmer quoll über von Dingen die sie von ihren Reisen mitgebracht hatte. Ein wehnig Kitsch war darunter aber auch wirklich hervorragende Kunstwerke, denn dafür hatte sie ein Blick und dann musste sie es haben. Egal wie. -
Vera sah sich das Stück Stoff an, das jetzt mehr als verschmutzt war. Serafina griff nach ihm und schüttelte sie aus. „Danke Herr.“ Murmelte das Mädchen leise und befreite die Palla von den größten Flecken um sie dann ihrer Herrin wieder umzulegen.
Vera betrachtete solange den Mann vor sich. Sie hätte nicht gedacht das dieser morgen so ereignisreich verlaufen würde. Mit einer herrischen Handbewegung wischte sie die verschmutzte Palla von sich. „Besorge mir eine neue“ herrschte sie das Mädchen an, das auch sofort im Getümmel verschwand um den Auftrag zu erfüllen.
„Ich befürchte, wenn es so weiter geht muss ich mich nochganz neu einkleiden heute. Ich bin Flavia Vera, dies Publius Aurelius Imbrex. Auch er sorgt wohl heute für gute Umsätze unter den Tuchhändlern.“
Vera sah sich um nach dem Mädchen, denn jetzt so ganz ohne den Schutz ihrer Palla wurde es ihr etwas kühl um die Arme doch da kam sie schon wieder mit einer hellblauen Pella über dem Arm. Vera verzog etwas das Gesicht aber sie nahm sie und drapiere sie über ihren Haaren und Schultern.
Vera lachte jetzt beide Männer an, irgendwie fand sie langsam das ganze nur noch spaßig.
„Und was muss jetzt noch ersetzt werden?“ fragte sie beide provozierend. -
Oh Vera was treibst du da nun wieder, einfach in aller Öffentlichkeit einem fremden Mann in die Arme fallen, schämst du dich nicht, schimpfte sie sich im stillen wobei sie schon etwas stolz auf sich war wie gut sie den Fall hinbekommen hatte, sie hätte ja auch im Dreck zu seinen Füßen landen können.
Erbost über diese Vorstellung löste sie sich eilig aus seinen Armen und funkelte ihn an. Wie konnte er es wagen sie zu berühren, so vor allen Augen.
„Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.“ Zitierte sie leise vor sich hin Plato, wobei sie es nicht wirklich so ernst meinte. Denn der Aurelia war kein unattraktiver Mann.
Schnell machte sie sich aus seinen Armen frei und trat sogar etwas zurück. Die vereinzelten Blick, ob offen oder versteckt, ließen sie leicht erröten und wenn sie auch sonst gerne im Mittelpunkt stand, jetzt passte ihr das gar nicht.
Sie wirbelte erneut herum, jetzt rutschte ihre Palla vollständig von ihren Kopf und ihren Schultern und landete in Dreck, vor ein paar Sandalen.
Sie wollte doch das ganze im Griff haben und irgendwie lief gerade alles aus dem Ruder.
Etwas unsicher strich sie sich eine gelöste Locke aus der Stirn. -
Vera lies ihren Blick prüfend über den Mann gleiten. Sein lächeln nahm sie gleich gefangen aber im nächsten Augenblick und dem zweiten Satz von ihm erinnerte sie recht schnell wer sie war.
Ein Aurelia also und ER wollte IHR eine neue Tunika kaufen? Wer war sie sie denn, dass sie sich von einem Fremden einfach so etwas kaufen lassen würde, als ob sie nicht selbst Geld genug hätte. Was ja deutlich die vollbepackten Sklaven bewiesen, die gerade fertig geworden waren ihre Päckchen und Pakete, Rollen an Stoffen und sonstigen Einkäufe auf den Lastenträger zu verteilen der sich dann eiligst auf den Weg zur Villa Flavia Felix machte.
Vera winkte ab. „Sehr erfreut Publius Aurelius Imbrex doch lass es gut sein, es ist ja im Grunde nichts passiert. Ich bin Flavia Vera und im Notfall kann ich mit eine Tunika gerade noch selbst leisten.“ Echte flavische Arroganz tropfte aus ihren Worten, den sie ärgerte sich wirklich über das Angebot, auch wenn es sicherlich gut gemeint war.
„Was gehe ich auch bei diesem Wetter aus dem Haus und dränge mich unter das Volk. Ich hätte ja in der Villa Flavia Felix bleiben können und mich weiter zutode langweilen.“ Und hätte dabei auch noch versäumt so einen attraktiven Man zu treffen, dachte sie sich nach ihrem abschätzenden Blicken.
„Du bist aber sicher in eile und ich will dich nicht länger aufhalten“ was sie doch gerne getan hätte, denn ihre Erfahrung mit den Männern in Rom war noch gering um nicht zu sagen gar nicht vorhanden. Vera drehte sich nun von ihm weg um sich erneut das Angebot des Händlers anzusehen doch dabei verhedderte sich ihre Palla, rutschte ihr von den frisierten Harren und gab ihre Locken frei. Sie kam ins straucheln und fiel ihm direkt iingeöffnete Arme. Entsetzt sah sie zu ihm auf und direkt in seine Augen. War das nun eine Schwäche ihrer gerade überstandenen Krankheit oder etwas anderes das sie zu diesem, doch geschickten, Sturz brachte? -
Vera war gerade dabei einen Versuch zu starten Gracchus zubezirzen, wegen ihrem Wunsch ein Fest zu veranstalten, als es neben ihr recht lebendig wurde. Piso überfiel sie gerade mit Worten und Gesten. Er fuchtelte rum wie ein Verrückter und sie befürchtete im ersten Augenblick dass er theatralisch zusammenbrechen würde und seinen letzten geistvollen Atemzug zu ihren Füßen aushauchen würde. Nein er war nur wirklich besorgt um sie und es tat ihr im Herzen leid ihn so angstvoll zu sehen aber was ließ er sie auch volle zwei Tage allein.
Wenn er bei ihr gewesen wäre und nicht sich in der Kanzlei in Arbeit gestürzt hätte, ja dann hätte er gewusst dass sie gestern Abend endlich die Erlaubnis erhalten hatte für eine Stunde das Bett verlassen zu dürfen und sich im Garten zu erholen. Vera richtete sich auf ihrer Kline auf und lies demonstrativ ihren Schal von den Schulten rutschen.
„Piso, mein Herz du erschreckst mich zu Tode und wenn nicht der stickige Raum, der sich mein Zimmer schimpft, mich umbringt dann du indem du mich so erschrickst. Mir geht es endlich blendet seit ich hier draußen bin und dann noch mit so scharmante Unterhaltung.“ Sie blinzelte Graccus zu, irgendwie musste sie ja versuchen ihn für sich zu gewinnen.
„Ich habe gerade Graccus gefragt ob es nicht möglich wäre, natürlich erst wenn ich wieder ganz gesund bin, einen kleinen Empfang zu geben. Ich habe soviel versäumt und kenne ja noch nicht mal unsere ganze Familie. Wusstest du eigentlich dass ich doch schon mal in Rom war und da sogar Graccus getroffen habe. Bei der Beerdigung seines Vaters, er erzählte mir gerade . Ich kann mich gar nicht erinnern. War Mutter da noch bei uns? Ach Piso, ich bin so glücklich endlich wieder aus dem Bett zu sein.“
Vera war erregt und ihre blassen Wangen füllten sich mit heißem Blut und färbten sich dunkel. Sie hatte sich so gefreut ihn zu sehen und endlich draußen sein zu dürfen das sie auf alles was der Medicus ihr geraten hatte, sich nicht aufzuregen und es langsam angehen zu lassen über Bord geworfen hatte und gerade jetzt ein Hustenanfall ihr zeigte was er von ihrem Temperament hielt.
Vera griff keuchend und hustend nach dem kleinen zarten Tuch das neben ihr lag und presste es sich vor den Mund. Doch schnell hatte sie sich wieder erholt und sah die beiden Männer an als ob nichts gewesen wäre.
„Was meinst du, wäre das nicht schön endlich auch mal jemand wirklich interessantes kennen zu lernen?“ Nahm sie das Thema, das sie im Moment alleine interessierte, wieder auf und sah ihren Bruder erwartungsvoll an. Sie ging davon aus dass er ihr bedingungslos zustimmte. -
Am Morgen war Vera noch länger im Bett geblieben und hatte zugesehen als die Vorhänge vor den Fenstern zurück gezogen wurden. Ausnahmsweise war es diesmal blaue Himmel und eine milde Briese die durch die geöffneten Fenster in ihr Zimmer kamen.
Tagelang hatte es geregnet, grau war der Himmel und immer düsterer wurde ihre Stimmung. Die hatte so mancher im Haus ertragen müssen und auch so mancher Gegenstand der Villa landete, von seiner Seiten aus betrachtet, ungewollt an der Wand. Nichts konnte man ihr recht machen und langsam traute sich kaum noch einer der Haussklaven in ihre Nähe, nur noch Serafina, ihre junge Leibsklavin, konnte mit den Launen ihrer jungen Herrin umgehen.
An diesem Morgen war aber alles anders.
Die Sonne schien und es war mild in Rom. Vera hatte sich sehr gut von ihrer langen Krankheit erholt und die Ärzte hatten ihr auch erlaubt das Haus zu verlassen. Nur etwas schonen sollte sie sich noch, nicht das sie erneut krank wurde.
Vor ein paar Tagen hatte sie auch am Hausalter der Flavia geopfert und den Göttern für ihre Genesung gedankt.
Heute aber wollte sie endlich wieder das Haus verlassen. Sie wollte unter Menschen, das lebendige Treiben auf den Straßen erleben und einfach das leben genießen.Zwei kräftige Haussklaven trugen ihre Sänfte durch die Straßen und Serafina und ein kleiner Junge liefen hinterher. Der Junge sollte später bei der Sänfte bleiben während die beiden Nubier Vera auf die Märkte zum Schutz begleiteten. Inzwischen hatte Serafina, die ihrer Herrin kaum von der Seite wich, einige kleine Päckchen zu tragen und die beiden Sklave sahen aus wie vollbepackte Lastesel.
Etwas mürrisch schaute sie sich ihr Gefolge an.
„Serafina, schick jemanden zur Villa das er die Sachen abliefert. Wie soll ich später nachhause kommen wenn die zwei da so beladen sind.“
Vera drehte sich wieder ab und besah sich das Angebot eines Händlers solange sich ihre Sklavin darum kümmerte, dass ein Lastenträger die Einkäufe ihrer Herrin zur Villa Flavia Felix brachte.
Etwas Unruhe machte sich in der unmittelbaren Umgebung Veras breit als ein Patricia, in Begleitung seiner eigenen Sklaven, sich Platz durch das Volk verschaffte. Es gab etwas Gemurre aber am Schluss machte doch jeder ihm Platz.
Doch dann stolperte jemand und stieß ein Fass mit Äpfeln um. Diese kullerten über die Straße, der Händler zeterte laut und schimpfte doch für den Rest der Römer war es ein willkommenes Vergnügen.
Das wirkliche Unglück blieb jedoch erstmal verborgen, den das umgestürzte Fass war in eine große Pfütze gestürzt und hatte weit um sich herum so einiges mit brauner Brühe bespritzt. So auch Veras Füße und den Saum ihrer blütenweißen Tunika. Vera schrei vor Schreck auf und machte einen Satz zur Seite, sah an sich herunter und wirbelte herum um sich umzusehen wer dafür zur Verantwortung zu ziehen sei. Zornesröte machte sich auf ihrem noch blassen Gesicht breit und ihre grauen Augen blitzen auf. „ Kannst du unfähiger Kameltreiber nicht aufpassen“ fauchte sie den erst besten an ohne darauf zu achten das der Mann, der vor ihr stand und wahrlich für das ganze mitverantwortlich war, niemals auch nur in betracht ziehen würde so ein Tier anzutreiben, wenn er überhaupt wusste wovon Vera sprach.
Vera beugte sich etwas vor um das, nun wirklich nicht große Unglück auf ihren Sandalen mit dem kleinen Mond der Patricia und ihrem Saum zu beseitigen. Sie murmelte dabei noch ein paar weiter unflätige Beschimpfungen vor sich hin.
Serafina war inzwischen zu ihr geeilt und strich jetzt die Hände ihrer Herrin weg um sich selbst um das Missgeschick zu kümmern. „Herrin, du sollst dich doch nicht so aufregen. Denk an deine Gesundheit, nicht das du gleich wieder einen Rückfall bekommst.“ versuchte Sie sie zu beruhigen. Vera richtete sich wieder zu ihrer vollen Größe auf und betrachtete jetzt den Mann vor sich genauer. -
Angesprochen auf eine eventuelle Heirat zog sie den Schal enger um sich und trank erstmal einen Schluck aus ihrem Becher. Ihre nur leicht zusammen gestecktes Harre vielen ihr dabei ins Gesicht und mit einer fließenden Bewegung, voller Eleganz strich sie sie zurück.
„ Nein haben wir noch nicht. Wir hatten uns so viel anderes zu erzählen als ich in Rom ankam nur er sprach von einer Frau, soweit ich mich erinnern kann.“ Vera grübelte etwas darüber nach, da war doch etwas und es war nicht richtig gewesen. Irgendetwas hatte an der Geschichte die ihr Piso im der Taverna erzählt hatte nicht gestimmt. Sie konnte sich noch daran erinnern dass sie nichtgerade begeistert war über seine Eröffnung.
„Auf meinen Reisen habe ich mit einigen Familien Kontakt gehabt doch die Männer, die dort in frage gekommen wären waren alles…na ja sagen wir es mal so. Entweder waren ihre Ohren voller Staub weil sie zu tief in den Büchern steckten oder ihre Nasen zu rot weil der Wein zu gut schmeckte. Wirklich etwas Interessantes wie ein hoher Militär oder auch ein Beamter. Ich glaube auch das ein Mann der zu mir und unserer Familie passen wird ist nur in Rom zu finden. Wobei, so wirklich eilig habe ich es nicht.“
Vera hob den Kopf und ihre Augen blitzen voller Energie auf.
„Meinst du wir können vielleicht einen kleinen Empfang geben wenn es mir wieder besser geht? Ich wurde ja noch gar nicht eingeführt in die Gesellschaft in Rom und ich kenne hier wirklich niemanden außer meine Familie.“ Vera sah in mit so einem bittenden Blick an der Steine erweichen hätte können. Sie wünschte es sich wirklich von ganzem Herzen und sah auch keinen Grund warum es nicht möglich wäre ein paar Gäste zu einem kleinen Abendessen ihr zu ehren einzuladen. Schließlich war sie eine Flavia und neu in Rom. -
Vera überlegte wann das gewesen sein könnte, diese Reise nach Rom zur Beerdigung Gracchus Vater. Sie dachte eigentlich das sie vorher noch nie in Rom war, nun das war wohl doch etwas anders gewesen.
Als er nach ihrem Vater fragte verzog sie das Gesicht, so als ob sie eine sehr saure Traube erwischt hätte.
Vera beugte sich wieder vor und nahm den Becher wieder auf, inzwischen war er erneut mit heißem Würzewein gefüllt worden. Sie drehte ihn in ihrer Hand hin und her, sah auf den Spiegel des Weines als sie antwortete.
„Ich bin schon lange nicht mehr zuhause gewesen und ich bin sicher, dass es meinen Vater nicht wirklich interessiert wo ich bin und was ich tue. Das einzige was ihn vielleicht interessiert, das kein schlechtes Bild auf ihn zurück fällt aber auch das dürfte ihn dann kaum stören.“
Jetzt sah sie auf und ihn wieder direkt an, ein lächeln umspielte ihre Lippen.
„Ich war lange auf Studienreisen doch noch nie in Rom, dachte ich zumindest und jetzt wollte ich einfach mal den Mittelpunkt der Welt sehen und meine Familie besuchen. Ich war sehr erstaunt und doch auch erfreut meinen Bruder hier anzutreffen und auch weitere nette und interessante Verwandte. Was die patria potestas betrifft, bin ich eine etwas führungslose Frau doch kann ich dir versichern, dass ich dem Rat meiner Familie folgen werde und versuchen werde sie tatkräftig zu unterstützen. Solange sie mich nicht an einen altersschwachen Tattergreis verheiraten will, der dazu noch zich Erben hat.“ Vera lacht auf und ihr lachen klingt hell und glockenklar.
„Ich hoffe, sobald es die Ärzte erlauben, viele interessante Menschen kennen zu lernen. Ich möchte ins Theater und auch zu den Spielen, den Wagenrennen und sonst dorthin wo etwas los ist. Feste und Empfänge. Rom ist so voller neuer Inspirationen für mich.“ Vera blühte fast af als sie sich so begeistern konnte für das was sie noch vor hatte. -
Vera lehnte sich zurück und zog den Schal wieder über ihre Schulter. Manius, war das nicht der…mit ihrer ach so braven Schwester? „Ach“ seufzte sie auf „ es ist eine Schande wie die Ärzte mit einem umgehen. Heute darf ich für eine Stunde raus aus meiner Zelle. Wie soll man da gesund werden wenn man eingesperrt ist und nur scheußliche Medizin bekommt. Ich bin doch nicht nach Rom gekommen um hier im dunklen zu liegen und zu versauern.“ Mit offenem Interesse sah sie ihn jetzt an.
„Es ist mir eine Ehre Manius Gracchus, Sohn des Titus Vespasianus. Ich kann mh icgar nicht daran erinnern das wir uns je begegnet sind. Wenn, muss das gewesen sein als ich noch klein war und damals hatte ich bestimmt nur Augen für meine Puppen.“
Vera griff nach einer Traube und ließ sie in ihrem Mund verschwinden. -
Die Sonne schmeichelte ihrer Haut und Vera genoss es. Die wärme der Sonne, ja auch im November war das noch möglich, floss durch ihren Körper und gab ihr die verlorene Energie zurück. Mit geschlossenen Augen hörte sie den Geräuschen im Garten zu und den entfernten Rufen auf der Straße vor der Villa. Etwas hinter ihr lies sie aufhorchen und dann hörte sie auch noch ihren Namen von einer ihr unbekannten Stimme.
Vera öffnete die Augen und sah einen Mann vor sich stehen. Sein Kompliment nahm sie war doch war sie es auch gewohnt das die Männer so auf sie reagierten.
Das sich jeder nach ihr umdrehte und so mancher Mann sich auch noch mehr wünschte, war nicht neu für sie und somit nahm sie Komplimente kaum war doch dieses was so nebenbei erwähnt das sie zu ihm auflächelte auch wenn sie sich eher unscheinbar und unansehnlich vorkam. Mit einem gewinnenden lächeln richtete sie sich etwas auf.
„Nein der Winter hat noch gar nicht begonnen und ich sehe wohl gerade nicht wie der frisch blühende Frühling aus. Trotzdem dank für die lieben Worte auch wenn ich nicht weis von wem sie kommen.“
Das leise Geister des Hauses eine Stuhl für ihn zu ihr gestellt hatten zeigte ihr das es kein Unbekannter war und auch kein Freund des Hauses, sondern einer ihrer Verwandter sein musste.
Ihr war es aber auch egal, sie war froh endlich ein anderes Gesicht zu sehen als das des mürrischen Medikus oder der alten Sklavin dir ihr immer und immer wieder die bittere Medizin eingeflösst hatte.
Vera beugte sich vor und der Schal rutschte ihr von der Schulte als sie den Becher mit dem Wein auf den Tisch abstellte. Aus den Augenwinkeln beobachte sie ihn als er sich setze. Ein attraktiver Mann im interessanten Alter, wer er wohl war? -
Es war ein milder Tag in Rom, der November war dieses Jahr sehr freundlich und die Ärzte sehr zufrieden mit Ihr und ihren Genesungsvorschritten. Vera saß, gut verpackt in Decken, in einer Schaukel unter einem Oleander Strauch im Garten der Villa. Neben ihr auf einem kleinen Tisch stand ein Teller mit Obst und anderen Leckerein. Nichts hatte sie bis jetzt davon angerührt nur der heiße Gewürzwein in ihren Händen war schon in den Genuss gekommen ihre inzwischen wieder vollen und roten Lippen zu passieren.
Als sie damals, nach dem Abendessen der Familie zu Ehren der Rückkehr Lucius, am nächsten Morgen mit rasenden Kopfschmerzen aufwachte dachte sie noch es hätte am Wein gelegen, dem sie nur verdünnt und wenig zugesprochen hatte. Oder das die lange Seereise sie doch mehr erschöpft hatte als sie sich es zugestand.
Sie war nicht lange genug wach gewesen um die besorgten Gesichter um sich wahrzunehmen, denn sie hatte nicht eine Nacht geschlafen sondern volle 5. Auch jetzt war das hohe Fieber das Vera in der Nacht nach dem Essen befallen hatte noch lange nicht wirklich vorbei. Viel Tage bangte man um ihr Leben, sie kam nur kurz zu sich und die Ärzte wussten sich bald keinen Rat mehr.
Vera kämpfte, erst im Schlaf gegen das Fieber und später gegen den quälenden Husten der ihr fast die Lunge aus der Brust sprengen wollte.
Sie wurde immer blasser und schwächer doch sie gab nicht auf. Endlich war sie in Rom, sie hatte doch noch gar nichts gesehen und sollte so einfach gehen? Nein, das kam für sie nicht in Frage.
Selbst in diesem geschwächten Zustand hatte sie noch einen störrischen Dickschädel was auch so mancher zu spüren bekam der sie umsorgte. Immer wieder landete die bitte Medizin an der Wand oder sie spucke sie einfach auf den Boden. Nur mit Mühe brachte man sie dazu sie zu schlucken und noch schwerer war es sie im Bet zu halten, als sie endlich nicht mehr so stark fieberte.
Jetzt endlich, nach langen öden und anstrengenden Monaten durfte sie aus ihrem stickigen und engen Zimmer. Vera hatte eine Jähzornsanfall nach dem andern bekommen, hatte es mit Bestechung versucht, mit Tränen und betteln doch erst heute durfte sie das erste mal für eine Stunde hier hinaus. Gut eingepackt und warm.
Sie schloss die Augen, holte tief Luft, endlich tat das nicht mehr weh. Sie hatte es geschafft, die Unterwelt wollte sie noch nicht, hatte sie im hohen Bogen wieder ausgespuckt.
Ihre geschlossenen Lieder zitterten leicht und zarte lila Äderchen pulsierten unter der hellen Haut. -
Fernweh und eine schwere Krankheit haben mich gepackt doch jetzt bin ich wieder wohlauf, darum bitte wieder aus dem "Vermisstenstand" freischalten.
Danke im Vorraus.