Ich melde mich mal für mindestens drei Wochen ab. Erst Seegelurlaub vor den Balearen, dann Umzug.
Ich wünsche euch schöne warme Tage und reichlich Sonne.
Vera
Ich melde mich mal für mindestens drei Wochen ab. Erst Seegelurlaub vor den Balearen, dann Umzug.
Ich wünsche euch schöne warme Tage und reichlich Sonne.
Vera
Sorry, war unterwegst. Hab dich nicht vergessen
Das er das Thema wieder weg von dem interessanten Senator brachte war ihr gar nicht so unrecht. Bis jetzt hatte sie ihn ja nur aus der ferne gesehen und das war für jegliche eventuellen Überlegungen ihrerseits, viel zu wenig. Vielleicht würde sich ja mal etwas ergeben, sie war ja nicht mer in der Provinz und bestimmt gäbe es ein paar interessante Feste und Abwechslungen in de Stadt bei denen sie sich ihn genauer ansehen konnte.
„Komplikationen? Was für welche, Bruderherz du wirst dich doch nicht vergessen haben und einer Pleb…“
Mit weit vor entsetzen aufgerissenen Augen sah sie ihn an. Er wird sich doch nicht vergessen haben und dem Mädchen was angedreht haben.
„Piso, vergnügen kannst du dich doch auch anderweitig. Ich hoffe du hast keine Dummheiten gemacht die nicht wieder zu richten sind. Ich weis ja das du dich auch schon zuhause ab und zu mal im Heu vergnügt hast aber doch nicht mit einem ehrbaren Mädchen, auch wenn sie keine Patriziereien, oder soll ich sagen der Göttern sei dank? Du hast dich doch nicht verliebt? Oder doch….oh Piso überdenk das noch mal, du willst doch noch etwas erreichen oder hat ihre Familie so viel Einfluss das es sich lohnt unter deinem Stand zu heiraten?“
Sie hatte sich fast schon in Rage geredet, im Prinzip war es ihr egal was und mit wem ihr Bruder etwas hatte. Sie gönnte ihm das Vergnügen aber wen er schon von Komplikationen sprach machte sie sich so ihre Gedanken.
Jetzt sah sie ihn voller Erwartung auf eine Antwort an.
Sorry das ich so lange nicht geschrieben habe aber das reale südliche Leben hatte mich etwas im Griff.
Vera lachte auf, ja der Bart des Mannes war schon etwas seltsam doch hatte sie schon ganz andere Sachen auf ihren Reisen gesehen. Doch hatte sie in Rom eher erwartet das sich die Händler aus fremden Länden, sich mehr anpassen würden. Doch wenn sie sich umsah, das war nicht so. Es gab auch Händler aus dem Osten, ihre bunten Mäntel und auch dort seltsamen Aufmachungen vielen deutlich auf. Überhaupt, der ganze Markt war übersäht mit der Mischung aller Völker des Römischen Reiches. Nirgendwo anders war es ihr so aufgefallen wie hier.
Trotzdem der Schmuck den er anbot war etwas besonderes, er war sehr fein gearbeitet und sogar Bernstein war verarbeitet. Vera liebte diese Farbe des honigfarbenen Steines und hob etwas hoch um es besser zu betrachten.
„Schaut mal, da ist doch etwas drin. Es sieht aus wie…“ sie drehte den Stein in der Sonne und sie funkelte durch ihn „…eine kleine Blume. Wie kommt die nur darein?“
Sie war so mit dem Schmuck beschäftig das sie zuerst gar nicht mitbekam wie ihre neue Bekannte, Claudia Romana, sich zu einem andern Stand zuwand.
„Was sagst du, Claudia Romana? Oh ja, lasst uns da nachsehen. Sicher gibt es auch da viel und ganz bestimmt etwas was gut als Hochzeitsgeschenk passt“
Sie legte den Schmuck zurück doch ganz sicher würde sie dort noch mal zurückkommen.
Vera legte ihre Hand auf seine, hob sie an und küsste seine Finger liebevoll. Sie liebte ihren Bruder sehr und eigentlich hatte sie auch immer das Gefühl gehabt das sie ihn beschützen muss und nicht er sie. Er war auch der einzige von dem sie sich ab und zu etwas sagen lies, so nahm sie seine Sorge jetzt auch ernst. Erstaunt und auch etwas ernst sah sie ihn nun an als er so ernst wurde und davon sprach ob er sich selbst trauen könne.
„Du meinst den Senator Decimus Livianus? Ja was ist mit ihm?“
Vera konnte sich sehr gut daran erinnern, an das große Tamtam und auch die sehr unterschiedlichen Meinungen dazu, sie selbst hatte sich noch keine eindeutige Meinung gebildet außer das er ein Gutaussehender Mann war, das einzige was an ihm störend war das er ein Pleb war, aber ein reicher.
ZitatOriginal von Aulus Flavius Piso
Das nächste, was sie sagte, erboste ihn aber etwas. „Was man von mir nicht sagen kann, sagst du? Ich bin also ehrlos und unfreundlich? Pfff! Dann kann ich ja gleich gehen.“
Schnell warf sie ein
„Nein, so hatte ich es nicht gemeint. Ich meinet eben, das du mir schlechte Absichten unterstellst. Das meinte ich mit „nicht nett“. Ich finde ihn einfach nett und ich weis s schon was ich tue. Wie gesagt ich habe nicht vor zu heiraten. Ich möchte jetzt erstmal mich als Priesterin weihen lassen. Es wird Zeit das ich sesshaft werde und was dann ist wird sich zeigen.“
Sie kannte ihren Bruder zu gut um zu wissen das er eifersüchtig war. Das war er schon immer gewesen. Erstens auf jeden Man der sie auch nur schräg ansah und auf jeden der es weiter gebracht hatte als er. Das erste fand sie lustig, das zweite war schon etwas diffiziler. Sie verstand ihn schon doch war ihr auch klar das nichts von allein kam und man für sein erreichtes etwas tun musste, auch wen man eine großen Namen trug.
ZitatOriginal von Aulus Flavius Piso
" Und erinner dich dran - man muss auch hie und da nein sagen können, obwohl das hie und da extrem schwer ist. Ja? Wirst du das machen?“
ZitatEr blickte sie aus großen Augen an
„Ich pass schon auf mich auf und wenn alles schief geht bis du und die Familie auch noch da“.
Vera war zwar eigensinnig, doch war sie eine gut erzogene Tochter. Sie konnte sich nicht vorstellen auch nur irgendetwas gegen die Familie zu tun und damit meinte sie nicht nur ihren Bruder sondern auch den Rest der Familie in Rom.
Vera freute sich sehr über die liebevolle Begrüßung ihres Lieblingsvetters und begab sich gerne in seine offenen Arme.
„Oh Marcus, ich freue mich ja so sehr dich zu sehen und dann noch so als stattlicher Mann“
Sie lachte ihn offen und ehrlich an. In ihren Augen war er eher gereift als gealtert. Sie mochte Männer mit grauen Schläfen, sie hatten so etwas Erhabenes an sich.
„Ja ich war in Athen aber jetzt komme ich aus Damaskus, doch es wurde mir da zu unruhig. Ich dachte mir, in Rom war ich noch nie also komme ich mal hierher.“
Vera löste sich von ihm und nahm ihren Platz wieder ein.
Vera sah ihn mit großen Augen an.
„Unser Manius Gracchus? Manius Flavius Gracchus der Sohn von Titus Vespersanus und Gatte von Claudia Antonia?“
Das hätte sie ihrer kleinen Schwester nicht zugetraut. In dem Mädchen steckte doch viel mehr als es zu vermuten war. Als er sie nun auf des Abendessen ansprach, sah sie ihn mit noch größeren Augen an als zuvor und auch etwas verärgert.
„Ich habe mir da etwas ausgesucht? Was versuchst du mir das zu unterstellen? Lucius Furianus ist ein ehrbarer Mann und war nur freundlich zu mir. Was man von dir gerade nicht sagen kann. Hat er etwas zu dir gesagt das dich auf diese Idee bringt? Ich habe im Augenblick nicht die Absicht auch nur irgendeinen Mann zu heiraten.“
Als das Schankmädchen kam um ihnen ihre Getränke zu bringen sah sie nur kurz auf, nickte und sah dann wieder zu ihrem Bruder.
„Bruder, ich verstehe dich nicht. Ich fand Furianus war sehr nett und aufmerksam. Gut, er hätte zu dir etwas großherziger sein können, aber es sah auch zu lustig aus wie du in den Raum gestolpert bist. Urteile nicht zu vorschnell, er ist unser Verwandter und mit dem was er schon erreicht hat. Vielleicht kann er dir sogar auf deinen Weg in den Senat weiterhelfen.“
Versuchte sie ihn jetzt zu beschwichtigen. Sie hatte Furianus schon beeindruckt, was bestimmt auch an seinem Vergleich der Venus lag.
Vera hörte den beiden zu, zu Senator Purgitius Macer sagte sie nicht, sie interessierte sich bis jetzt nicht für Politik und sie wusste jetzt auch nicht wie ihre Familie zu diesem Senator stand.
Ein Pleb, das war eher nichts für sie oder er war stinkend reicht und war sehr einflussreich, dann könnte er bei Not für sie in frage kommen. Doch darüber würde sie nur bedingt entscheiden.
Vera war zwar eigensinnig und gewohnt ihren Willen zu bekommen, doch war sie nun mal eine Tochter besserem Hause und wusste was sich gehörte und das es Dinge gab die eine Frau nun mal nicht zu entscheiden hatte.
Als es aber um das einkaufen ging war sie wieder voll bei der Sache.
„Oh ja, es ist immer ein Kreuz mit den Händlern, sie denken wirklich wir Römerinnen würden alles kaufen nur weil es von weit weg kommt. Ich habe in Athen und Alexandria Dinge gesehen, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Wobei die Märkte von Alexandria, ich sag euch da gibt es Stoffe, so was habt ihr noch nie gesehen und zu Preisen.“
Vera schloss sich den beiden an, es würde bestimmt viel Spaß machen zu dritt den Markt zu erkunden und seine Schätze ausfindig zu machen.
„Seht doch, dort gibt es Schmuck lasst uns den doch mal anschauen.“
Vera führte die beiden zu einem Stand eines eindeutig germanischen Händlers mit einer hoch interessanten Auslage.
Vera hörte ihm zu und musste an manchen stellen lachen, nur als er auf Leonita zu sprechen kam veränderte sich ihre Haltung. Ihre kleine Schwester, sie hatte sie kaum beachtet und fand sie einfach nur langweilig. Na ja sie war auch noch sehr jung und kindlich gewesen als Vera das Haus ihres Vaters verlassen hatte und auf Reisen ging. Irgendwann hatte sie gehört war Leonita nach Rom gegangen, doch was sie dort getan hatte und mit wem, davon hatte sie keine Ahnung.
„Was soll mit ihr und Manius Gracchus gewesen sein? Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst.“
War es wichtig so was zu wissen, überlegte sie gerade. Doch ja denn jetzt war sie in Rom und da sollte man schon wissen was passiert um nicht vielleicht in eine peinliche Situation zu kommen. Das Mädchen war noch nicht mal in ihrer nähe und machte Ärger, so war das schon immer gewesen. Einfach lästig so eine kleine Schwester, vor allem wenn die auf Tugend machte.
Vera drehte sich um und sah zu der Freske. Wirklich was sehenswertes, hässlich und langsam am verblassen. Sie kannte ihren Bruder, er hatte schon einen seltsamen Geschmack der manchmal ins obskure wanderte aber das? Das war sogar für ihn zu viel.
Sie verzog das Gesicht und ihre Nase wurde kraus.
„Also jetzt wirst du wirklich etwas seltsam oder willst du wirklich so was an irgendeine Wand in der Villa oder vielleicht sogar zuhause bei Vater an die wand bringen? Wen du das vorhast sag mir bitte vorher bescheid, vielleicht finde ich ja jemand der mich adoptiert.“
Lachte sie jetzt, es war nicht das erste mal das sie ihm androhte sich adoptieren zu lassen wenn er mal wieder eine total unsinnige Idee hatte.
„Was ist eigentlich mit dir los? Du scheinst dich hier nicht wirklich Wohlzufühlen. Es ist doch eine schöne und sogar saubere Taverne oder schämst du dich mit deiner Schwester gesehen zu werden. Bin ich so hässlich das du mich verstecken willst?“
Sie wusste genau das dem nicht so war, erst vor ein paar Tagen wurde sie mit der göttlichen Venus verglichen. Ein Kompliment was ihrem Ego sehr gut tat und den Mann, der sie so betitelte, bei ihr im Moment eine hohe Stellung einnahm. Unabhängig davon das er auch noch ihr Vetter war.
Vera musste schmunzeln als beide sich bei ihr, oder bei wem auch immer, entschuldigten.
„Na dann soll es eben Schicksal sein das wir uns treffen, ich bin Flavia Vera und erst seit ein paar Tagen in Rom, also bist du nicht allein der Neuling hier, Claudia Romana.“
Sie wand sich wieder an die Tiberiarin.
„Ein Hochzeitsgeschenk, oh das ist immer eine heikle Angelegenheit. Ist es für jemanden der dir nahe steht oder eher nicht?“
Sie sah sich um auf dem Markt und streife die Stände der Händler in ihrer nähe.
„Es sollte doch nicht so schwer sein etwas Passendes zu finden, ich hörte das die Märkte Roms alles bieten was man sucht.“
Vera setze sich und achtete gar nicht auf das seltsame Verhalten ihres Bruders. Es war viel zu aufregend hier.
Vera sah nach draußen auf die Straße, ein paar Soldaten gingen vorbei, ein Mann zog eine Handkarre hinter sich her und zwei Sklaven trugen eine Sänfte durch die Straßen.
Sie achtete erst wieder auf beide, ihren Bruder und die junge Frau, als sie angesprochen wurde.
„Ja bitte, für mich nur Wasser und etwas Obstsaft, wenn ihr habt und du Aulus?“
Erwartungsvoll sah sie ihren Bruder an.
Wenn ihr nichts dagegen habt geselle ich mich dazu und werde mein bestes geben um zu beraten
Auch Vera war auf dem Forum Romanum unterwegs. Ihr Bruder hatte heute keine zeit für sie, er musste arbeiten so war sie nur mit Serafina und einem Haussklaven alleine unterwegs.
Es war schon später am Tag und einiges los auf dem Forum. Es wurde gestoßen und geschoben und Vera war schon am überlegen ob sie nicht lieber nachhause gehen sollte.
Als eine Gruppe von Soldaten an ihr vorbeiging wurde sie etwas unsanft auf die Seite geschoben und fand sich an der Seite zweier Frauen wieder die wohl gerade ein Gespräch begannen.
Vera bekam gerade mit das die eine fragte ob die andere auch neu in Rom sei.
Vera musste leise lachen, was für ein Zufall, den Vera war ja auch erst seit ein paar Tagen in Rom.
„Salve, entschuldigt mein Einmischen aber wenn ich recht gehört habe seid ihr auch neu in Rom. Es ist ein Zufall und den sollte man nicht ungeachtet an sich vorbei ziehen lassen.“
Freundlich lächelnd sah sie die beiden an, ein paar neue Freundinen in Rom zu finden wäre sicher auch nicht schlecht.
Vera blieb kurz stehen als er ihr von dem Betrug erzählte, wenn das stimmte sollte man wirklich die Taverne meiden doch dann fiel ihr Blick auf die Tafel. Sie deutete nur kurz darauf und Aulus gab nach und öffnet die Tür um sie einzulassen.
Vera schenke ihm noch ein lächeln und trat ein.
Noch war es nicht sehr voll und es war recht übersichtlich in den Raum. Die großen Fenster an der Stirnseite waren offen und helles Sonnenlicht durchflutete den Raum. Vera steuerte auf genau so einen Platz zu, sie wollte sehen was auf der Straße vorsiech ging.
Vera winkte ab, was sollte schon diese Neuheit Tee ihr bringen und dann noch warm.
„Nein ich mag jetzt nicht weitergehen, komm lass uns einfach hier draußen uns hinsetzen und etwas trinken und vielleicht essen. Es sieht doch recht gut und sauber aus. Komm schon und stell dich nicht so an.“
Vera steuerte weiter zielstrebig auf die Taverna und ihre Plätze zu.
Es war ein schöner Tag, noch nicht so weit vorgeschritten aber auf den Märkten Roms herrschte schon ein reges Treiben. Vera und ihr Bruder Aulus waren früh aufgebrochen und jetzt schon eine Weile unterwegs. Vera hatte an fast jedem Stand stehen belieben müssen und Serafina, ihre Leibsklavin und ein kleiner Junge aus dem Haus waren schon recht vollgeladen mit Päckchen und Pakete der beiden.
„Och Aulus, mir tun langsam die Füße weh, meinst du wir bekommen irgendetwas Gutes zu trinken. Können wir uns nicht irgendwo mal hinsetzen? Schau mal da vorne, da stehen sogar Tische auf der Straße, bitte lass uns hinsetzen. Serafina, geh mit dem Jungen nachhause und verstau die Einkäufe, wir kommen dann nach.“
Vera lies ihrem Bruder gar nicht die Möglichkeit zu widersprechen, selbst wenn er gewollt hätte. Sie steuerte die berühmteste Taverne Rom zielsicher an, die Taverna Apicia.
Diesmal nicht reserviert, also wer sich mit zwei Patrizier abgeben möchte, ist eingeladen dazu.
Langsam füllte sich der Raum und immer mehr Familienmitglieder erschienen. Ihr Bruder versuchte sich bei Lucius Furianus mehr recht als schlecht zu entschuldigen als, als erstes eine junge Frau das Triclinium betrat. Vera war froh nicht mehr die einzige zu sein und sah ihr freundlich entgegen. Die Frau von Flavius Gracchus, noch jemand dessen Name ihr nur irgendwie still im Hinterkopf rumspukte…oder nein war es nicht Gracchus den Aulus erwähnt hatte als es um ihren Wunsch Priesterin zu werden ging. Das musste sie später noch einmal genauer nachfragen.
„Es ist mir eine Ehre, Claudia Antonia, dich kennen zu lernen. Mein Bruder war ja so freundlich mich dir vorzustellen. Ich bin erst heute morgen in Rom angekommen und muss mich entschuldigen für mein unangemeldetes erscheinen, aber wohl ist meine Nachricht aus Epesus nicht vor mir angekommen.“
Das weitere Familienmitglied, sie sah ihn als solches den so ungezwungen und selbstverständlich wie er sich benahm lies nichts anderes zu, das nun den Raum betrat beachtete die Anwesenden kaum und begrüßte nur Furianus.
Vera überlegte kurz wie sie darauf reagieren sollte, sie konnte es gar nicht leiden wenn man sie nicht wahrnahm und sie war sich auch absolut sicher, dass dies niemals vorkam, außer es lag in ihrer Absicht. Sie war nicht die Hausherrin, also lag es nicht in ihrer Aufgabe sich hier hervorzutun. Sie unterließ es also darauf zu reagieren, sondern behielt den Vorfall im Kopf.
Als vorerst letztes betrat erneut eine junge Frau den Speisesaal und begrüßte freundlich alle Anwesenden. Vera schaute kurz zu Furianus ob er auf ihre Begrüßung etwas erwidern wollte doch der war gerade mit einem Sklaven und irgendetwas was ihm wohl so nicht passte beschäftigt. Vera wollte Clerina auch nicht warten lassen nachdem sie, sie direkt angesprochen hatte.
„Ich bin Flavia Vera, die Schwester von Aulus Piso und auch erst heute in Rom eingetroffen. Es freut mich sehr dich kennen zu lernen Celerina.“
Ein Sklave reichte ihr einen Teller mit Brot und Oliven, den sie annahm und vor sich abstellte.
Vera nahm das Angebot gerne an und setze sich in den recht bequemen Stuhl. Nicht nur das sie, ohne es zu wissen, ihm im Punkte der Erziehung und Schicklichkeit bei Frauen voll zustimmte fand sie im liegen zu essen immer recht unbequem. Sie liebte es zwar sehr Männer zu reizen und ihnen auch den Kopf zu verdrehen aber sicher nicht auf diese billige Art, das sie sich auf eine Kline lümmelte und sich dann noch verschmierte, was oft genug dort passierte. Als ein Sklave zu ihr trat um ihr zu trinken anzubieten verlangte sie nur Wasser.
Es freut mich sehr den Sohn von Flavius Felix kennen zu lernen. Ich habe einiges von ihm gehört und du…. Sie überlegte damit sie nichts durcheinander brachte…warst du nicht in Hispania. Ich war auf meiner ersten Reisen auch einmal dort aber da war noch Martinus Agrippa Proconsul.
Bevor sie weiterreden konnte, wobei sie mit ihren Ausführungen zu Ende war, stolperte ihr Bruder in den Raum. Vera entwich ein leises aufstöhnen, sie liebte ihn sehr aber ab und zu war es schon peinlich.
Sie musste dann aber schmunzeln als ihr der unterschied der Vorstellung von Furianus bei ihrem Bruder auffiel. Ein Mann mit vielen einflussreichen Ämtern dachte sie sich im stillen.
Wie dankbar war sie Fortuna das sie jetzt zumindest wusste wer der eine war, Marcus Flavius Aristides das neure Oberhaupt der Familie, nur warum nahm sich der andre das Recht heraus den Platz des Hausherren so selbstverständlich einzunehmen? Vera war eine sehr aufmerksame Beobachterin wenn es ihr wichtig war und hier war es so. Sie könnte ihren Bruder ohrfeigen das er nicht wie versprochen hier war und sie vorstellte, wenn man ihn mal brauchte glänzte er durch Abwesenheit oder zu spät kommen.
Eine sanfte röte schoss ihr über das Gesicht bei dem Kompliment des doch sehr attraktiven Mannes. Sie hatte graue Schläfen bei Männern schon immer als etwas Besonderes gehalten, mehr als lichtes Haar.
„Verzeit falls ich euch störe und verzeit auch meinem Bruder Piso das er euch wohl nicht mitgeteilt hat das ich Flavia Vera, Tochter von Ganeus Flavius Aetius, seit heute morgen in diesem Haus weile. Leider bin ich dann doch nicht Venus, ich muss euch entäuschen“
Ihre dunklen Augen lächelnten ihn verschmitzt an.
Vera wusste genau wie ihr Auftritt wirkte und war es Absicht oder ein Zufall der Götter das genau jetzt, als sie auf die beiden Männer zuging, ein Lichtstrahl sie traf und in Licht tauchte.
Sie blieb stehen, freien Blick auf alles und genau neben den gewichtigen Senatoren. Vera zog ihre leuchtend gelbe Palla über den Kopf.
Noch war jemand wirklich als der Mann des Tages auszumachen und langsam ging sogar ein murren durch die Reihen derer die ihre Ration von Vorräten schon erhalten hatten. Vera sah sich um und nahm von einem Wasserträger einen Becher entgegen. Es war warm geworden und bei den vielen Menschen auf dem Platz auch etwas stickich. Sie trank ihr Wasser in kleinen Schlucken und wartete auf den ersehnten Helden.
„Ein Parther? Bei uns zuhause als Sklave? Ist das nicht zu gefährlich?“
Sie hatte gar nicht so richtig zugehört, es war auch laut durch die Rufe und Schreie der Leute die noch etwas von dem langsam zur Neige gehenden Brotvorräten haben wollten.
„Kennst du die Familie der Decima. Was ist das für eine Familie? Ich glaube ich habe mal etwas von ihnen gehört, kann mich aber nicht mehr so genau erinnern.“