Beiträge von Titus Germanicus Catus

    Catus nickte langsam mit nachdenklichem Blick. "Du hast recht, ich muß das entscheiden." Er sagte eine Weile nichts mehr und sah Calvena hernach von der Seite an, während er offensichtlich seinen Gedanken nachging.
    Schließlich nickte er mit entschlossenem Blick und es schien ein wenig so, als würde er aus seinen Gedanken in die Wirklichkeit zurückkehren. "Ich denke, ich werde zur Cohortes Urbanae gehen. Wenn ich hier in Rom so freundliche Verwandte wie dich habe, möchte ich meinen Teil dazu beitragen, daß diese sich auf den Straßen Roms sicher bewegen können." Er lächelte sie freundlich an.

    Catus löschte zuerst seinen Durst, indem er einen Becher verdünnten Wein in einem Zug leerte. Dann nahm er sich ebenfalls eine Olive und lächelte leicht während er Calvena lauschte. "Bei den Prätorianern kann man sich ja nicht als Neuling bewerben. Die Cohortes Praetoriae suchen sich ihre Männer aus wohlgedienten Soldaten der Legion. Aber mit der Cohortes Urbanae hast du recht, das wäre eine Möglichkeit, hier in Rom zu bleiben."

    Catus folgte gern ihrer Einladung und nahm Platz. "Ich danke dir. Die Erfrischung wird mir sicher gut tun." Er wartete, bis auch Calvena sich gesetzt hatte und fuhr dann in ihrer Unterhaltung fort. "Ich weiß nicht, wohin ich zur Armee gehe. Wie gesagt, wollte ich auch das mit dem Pater Familias besprechen. Hast du denn eine Idee für mich?" Er lächelte wieder freundlich und Calvena konnte eigentlich nicht den Eindruck haben, daß er die Frage nicht ernst meinte, dachte er zumindest.

    "Ich danke dir für deine Warnung." Er lächelte wieder freundlich und ein wenig verschmitzt.
    Dann sah er sich kurz im Atrium um, konnte aber außer ihnen beiden im Moment niemanden entdecken. "Könnte ich vielleicht etwas zu Trinken bekommen?" Er wußte ja nicht genau, wie man hier in der Casa einen der Sklaven auf sich aufmerksam machte, wenn man keinen von ihnen sehen konnte.

    Calvena reagierte nicht so, wie Catus sich das vorgestellt hatte. Offenbar gab es Dinge in ihrer Vergangenheit, die sie immer noch bedrückten. Er ließ die Schultern sinken und das Grinsen verschwand von seinem Gesicht. "Es tut mir leid, wenn ich etwas Falsches gesagt habe." Um das Thema zu wechseln kam er auf eine ihrer Fragen zurück, die sie ihm vor einigen Minuten schon gestellt hatte. "Ich weiß noch nicht, wohin ich zur Armee gehen werde. Das wollte ich alles mit dem Pater Familias klären. Welche Zukunftspläne hast du denn?"

    "Das ist eine Frage, die mir bisher keiner beantworten konnte. Aber im Nachhinein bin ich nicht traurig darum. Ich hatte in deinem Vater und meinem Ziehvater Callidus einen guten Vater und ich möchte nichts anderes sein als ein Römer." Er hielt kurz inne und warf einen Blick in die Richtung, in der der Sklave verschwunden war. Warum dauerte es nur so lange, bis einer der Herren Senatoren kam? Natürlich war der Junge ungeduldig.
    Dann kam ihm ein ganz anderer Gedanke und er wandte seinen Blick wieder Calvena zu. "Eigentlich ist es eine sehr seltsame Situation. Du bist die leibliche Tochter von Callidus und ich war sein Ziehsohn. Eigentlich sind wir ja so etwas wie Pflegegeschwister, nur daß wir uns noch nie gesehen haben..." Er grinste ein wenig und zog die Schultern hoch.

    Catus hörte ihre Worte und nickte langsam. "Ich verstehe... Ich bin der Sohn von Germanicus Patientiam. Doch dieser starb, als ich noch ein kleines Kind war auf der Überfahrt nach Hispania. Meine Mutter verwandt den Verlust nicht und starb bald nach ihm. Callidus nahm mich dann auf. Er war der einzige Vater, den ich je kannte, deshalb nenne ich ihn Vater." Er verstand ihre Verwirrung, denn seine war nicht viel kleiner. Doch langsam kamen sie der Wahrheit näher.

    "In den letzten Jahren bin ich in der Familie herumgereicht worden. Seit Vater Callidus´ Tod weiß ich gar nicht mehr, wo ich schon überall gewohnt habe. Doch jetzt bin ich endlich alt genug, um wieder eine feste Heimat bei der Armee zu bekommen." Er war ein wenig verbittert um die letzten, unruhigen Jahre seines jungen Lebens. Außerdem schien er immer noch um den einzigen Vater zu trauern, den er je gekannt hatte.

    Catus ging Calvena einige Schritte entgegen und blieb in angemessenem Abstand stehen. "Mein Name ist Titus Germanicus Catus. Ich bin auf der Suche nach dem Pater Familias, da ich nun zur Armee gehen möchte." Sie hatte recht, denn sein ganzes Verhalten war das eines geborenen Römers und römisch erzogenen Jünglings.

    Catus drehte sich überrascht herum, als er so unerwartet von hinten angesprochen wurde. Er sah die junge Frau und lächelte freundlich. "Salve, werte Dame. Was verschafft mir die Ehre?" Seine angeborene Aufmerksamkeit ließ ihn sie eingehend mustern und einige ihrer Merkmale einprägen.

    Catus folgte dem Sklaven ins Atrium. "Ja, bitte. Und sorge bitte dafür, daß sich jemand um mein Pferd vor der Tür kümmert."


    Als der Sklave fort ist, um einen der Senatoren zu holen, sieht sich Catus ausführlicher im Atrium um und nickt anerkennend. Er merkt den Straßenstaub auf seinem Gesicht und verzieht ein wenig die Miene. Er würde noch heute eine Therme aufsuchen...

    Sim-Off:

    Ich hoffe, die SL ist nachsichtig, aber ich möchte mich beim Pater Familias zur Legion abmelden und damit mein Spiel beginnen.




    Endlich hatte Catus sein Ziel erreicht: Die Casa Germanica. Er stieg von seinem Pferd, band es am unteren Ende der Treppe an und stieg zur Tür hinauf. Er betätigte den Klopfer und wartete auf eine Reaktion.