Beiträge von Iullus Quintilius Sermo

    [Blockierte Grafik: http://img130.imageshack.us/img130/7191/cleonjung.jpgIssa


    "Er war von gerechter Strenge," antwortete Issa wahrheitsgemäß. "Er verhängte harte Strafen über jene, die es verdient hatten."


    Issa hatte nicht aufgeschaut, während er geantwortet hatte und auch nicht, als Caelyn fortfuhr. Doch erneut brachte ihre Aussage ihn dazu innezuhalten und die Stirn zu runzeln. "Sag mal...jetzt mal ernsthaft. Was hast du eigentlich für eine verquere Einstellung zu deiner Stellung hier im Haus?" Issa kam da nicht mehr so ganz mit. Er war seit jeher ein gefolgsamer Sklave gewesen, denn bereits in jungen Jahren hatte er gelernt, dass er so am angenehmsten über die Runden kam. Was hatte Caelyn nur für ein Problem damit, sich auf dem Pfad zurechtzufinden, den die Götter ihr vorgegeben hatten?




    SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO

    Es waren wenige Wochen nach seiner Reise vergangen, die Sermo mitsamt Hausrat und Gefolge nach Mogontiacum geführt hatte. Seit er sich in der Casa Quintilia eingerichtet hatte, war seine Zeit knapp bemessen gewesen, was nicht zuletzt der unfassbaren Arbeitsschwemme anzukreiden war, die ihn ob der Provinzreform erfasst hatte. Jetzt endlich war es ihm gelungen den Weg zum Heiligtum des Mercurius einzuschlagen. Um ihn zu besänftigen, da er so lange mit einem Dankesopfer für die geglückte Reise auf sich hatte warten lassen, und um für weiterhin von Erfolg geprägten Reisen zu bitten, wollte der Quintilius am heutigen Tag die Aufmerksamkeit des Gottes erheischen. So schlängelte sich eine magere Prozession, bestehend aus je zwei Tibicines und Fidicines, eines weißen Ziegenbocks, und drei Opferhelfern sowie zwei Liktoren, in Sermos Gefolge über die Via Praetoria durch die frühlinghafte Aprilsonne*. Unter neugierigen Blicken erreichten sie bald das Heiligtum, das Sermo - den Vorsteher der Kultstätte freundlich begrüßend - zu betreten wagte, wobei er von einem Opferhelfer begleitet wurde. Er hatte dafür sorgen lassen, dass er das Sacellum an diesem Tag für die Zeit des Opfers für sich allein hatte - der Platz würde ohnehin nicht für mehr als vier oder fünf Opfernde gleichzeitig ausreichen - und hatte sich bereits im Vorfeld bei dem Mann erkenntlich gezeigt.


    Der Straßenlärm brach abrupt ab, als Sermo die Kultstätte betrat. Es war mangels Fensteröffnungen relativ düster. Dennoch stach Sermo die Figur sofort beim Eintreten ins Auge, der heute seine ganze Aufmerksamkeit gebührte. Das Abbild des Mercurius war zwar nicht das beeindruckenste, das er je zu Augen bekommen hatte. Allerdings war es zugegebenermaßen mit viel Geschick gearbeitet worden und stellte somit eine höchst angemessene Ehrerbietung für den Götterboten dar. Einen Augenblick lang verharrte Sermo in stiller Betrachtung des in Rauchschwaden gerahmten Bildnisses, bevor er seinen Geist sammelte und sein Vorhaben umzusetzen begann.


    "Möge dieses Wasser alles Unreine von mir waschen, meine Glieder und Gedanken reinigen. So sei es," murmelte er bei der rituellen Waschung, die er am entsprechenden Becken vollzog. Sermo trocknete seine Arme und sein Gesicht mit einem dargereichten Tuch und wandte sich dann dem Götterbild zu. Wie zuvor angewiesen gab der Opferdiener - der nebenbei ein gemieteter junger Tempelsklave war, der in dieserlei Dingen bereits überdurchschnittliche Erfahrung hatte - eine Handvoll Weihrauch in die Kohlebecken, woraufhin er zurücktrat und dem Opferherrn Gelegenheit zur Anrufung gab. Würdevoll bedeckte Sermo sein Haupt mit den entsprechenden Falten seiner Toga. Mit erhobenen Armen, die Handinnenflächen gen Decke gerichtet, begann er dann sein Gebet.


    "Göttlicher Mercurius, Schutzherr der Reisenden, der die Verwirrten auf den rechten Weg zurückführt. Edler Bote der Götter, mit Wohlwollen betrachte mich, der ich als ehrerbietiger Gast dein Heim aufsuche. Komm in Windeseile auf geflügelten Schuhen und nimm an die Gaben, die ich dir bringe dar." Auf Sermos Wink hin trat der Junge nun mit einer Schale weißen Weines heran. Sermo nahm sie und gab den Wein dann in die Opferschale auf dem Altar. Dann nahm er einen flachen Korb mit weiteren Opfergaben entgegen. Aus diesem holte er ein Bündel lukanischer Würste und ein dunkelbraun gebackenes Fladenbrot hervor, das mit Honig gesüßt worden war. Er legte alles auf den Altar, woraufhin er wieder die Arme ausbreitete und fortfuhr.


    "Mercurius, der du die Straßen und Wege deine Machtsphären nennst. Oh göttliches Wesen, das die Geschicke der Reisenden lenkst und über rechte Ankunft oder Unglück bestimmst. Nimm dar was ich dir bringe. Siehe, dort sind weißer Wein und würzige Würste und süßes Brot, die ich dir und nur dir allein widme, deinen Namen in Ehre zu halten." Die obligatorische Rechtsdrehung zog einen Schlussstrich unter diesen ersten Teil des Opfers. Nun wurde das Opfertier, der weiße Ziegenbock, gebracht, das auf dem Vorplatz des Sacellums bei einem weiteren Opferaltar platziert wurde. Der Quintilius verließ gemäßigten Schrittes das Heiligtum und wurde sogleich vom Klang der Flöten und Lauten empfangen, die sein Tun begleiteten. Man reichte Sermo das Messer und das "Favete lingius!" kündete vom gewichtigsten Teil, der nun beginnen sollte. Sermo zog den symbolischen Strich über den Rücken des Tieres und wandte sich dann wiederum mit erhobenen Händen an Mercurius, die Stimme und den Blick gen Himmel erhoben.


    "Mercurius, Sohn des Jupiter und der Nymphe Maia. Vater des Pan, des Daphnis, des Hermaphroditos, des Abderos und des Autolykos. Ich, Iullus Quintilius Sermo, Sohn des Marcus Quintilius Drusus und der Lavinia Callista, rufe dich an in Fügsamkeit und Demut! Dir weihe ich diesen Bock zum huldvollen Dank für die geglückte Einkehr in diese nördlichen Gefilde und zum Ausdruck meines Flehens, mir und den Meinen auch auf kommenden Wegen Schutz und Schirm zu gewähren und mir eine sichere Heimkehr in die Urbs Aeterna zu ermöglichen. Gewähre mir diese Bitte und lass mir deine Gunst zukommen und ich will dir üppig danken in Wort und Tat!" Erneut brachte eine Drehung nach rechts das Gebet zum Ende. Nun war der Zeitpunkt gekommen, der das Ende des kurzen Lebens des Ziegenbocks markieren würde. Auf Rat des Aedituus hatte Sermo sich dazu entschieden, das Opfer selbst zu vollführen. Heutzutage wollten sich insbesondere die Reichen nicht mehr mit Opferblut besudeln und es schien in Mode zu kommen, die wirklich ehrerbietige Opferhandlung von Helfern durchführen zu lassen. Sein Vater jedoch hatte ihn traditionell und nach den Sitten ihrer Vorväter erzogen und so nahm Sermo das Messer selbst an sich und wandte sich dem Bock zu.


    Geschickt war der Kopf des Tieres gepackt, das jämmerlich zu Quäken begann, bevor ein schneller Schnitt seine Kehle öffnete und den roten Lebenssaft in raschen Stößen entweichen ließ. Die quintilische Toga färbte sich fleckenweise dunkelrot, als einer der Opferhelfer das restliche Blut in einer Schale aufzufangen sich anschickte. Mit jedem Hervorquellen der Flüssigkeit trat auch der Lebensgeist des Bockes aus und bald lag das Tier gänzlich bewegungslos am Boden. Der Opferhelfer öffnete den Bauch des Kadavers und bot Sermo nun also Gelegenheit, die Innereien zu schauen. Hoffentlich machte er das nun richtig, denn viel Übung hatte er noch nicht in der Eingeweideschau sammeln können, waren seine Opfer bisher doch nicht sehr häufig blutiger Art gewesen. Dennoch tat er sein Bestes und stellte sich so geschickt wie ihm nur irgend möglich an, den Willen des Mercurius zu deuten. Einzig die Flöten- und Lautenklänge erfüllten hierbei die Luft, während die Umstehenden in gespannter Erwartung den Atem anhielten.



    *Zeitebenen sind bekanntlich unglaublich flexibel.

    SACELLVM MERCVRII MOGONTIACI


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    Das Heiligtum des Mercur ist im Vicus Salutaris gelegen, der kleinen Häuseransammlung, die sich im Laufe der Zeit um den Portus Militaris gebildet hat. Die konsekrierte Kultstätte ist Anlaufpunkt für viele durchreisende Händler und stellt auch den Hauptbezugspunkt des örtlichen Mercur-Kultes dar, dessen Leitung der mogontinischen Händler- und Handwerkervereine unterliegt.


    Das Heiligtum hat die Form eines Pseudoantentempels, wobei es aufgrund seiner Größe allein schon nicht als Tempel bezeichnet werden kann, sondern mit dem Status als Sacellum vorlieb nehmen muss.


    In einer schmuckvoll ausgestatteten Nische hat hier das fein gearbeitete bronzene Götterabbild des Mercurius seinen Platz. Der geflügelte Helm und die Flügelschuhe weisen ihn eindeutig als den Götterboten aus. Hinzu kommen als Symbole der Kaufleute und des Handels der Geldbeutel und der Caduceus, der Mercurstab. Vor dem Götterabbild findet der Hilfesuchende einen Opferaltar mit Kohlebecken, während sich Opfergaben durchreisender Händler zu beiden Seiten der Mercurstatue häufen.

    [Blockierte Grafik: http://img130.imageshack.us/img130/7191/cleonjung.jpgIssa


    Forschend sah Issa die Keltin an, die sein Bild vom Quintilius festigte. Der Mann wusste seinen Willen durchzusetzen. Das Problem war, dass Sermo nicht unbedingt berechenbar wirkte, so wie Caelyn ihn jetzt beschrieb. Ein Unberechenbarer Herr war jedem Sklaven ein Dorn im Auge.


    "Öh?" machte er dann, überrascht von ihrem plötzlichen frechen Hinweis. Der erste Fuß war verbunden, jetzt kam der zweite Fuß dran. Unangenehm irritiert von Caelyns Dreistigkeit trotz ihrer Situation machte er sich einfach weiter zu schaffen und trug auch hier die Salbe auf.


    "Ein paar schöne Tage?" kam es ihm schließlich ungläubig über die Lippen. Issa schaute verdutzt auf, traute seinen Ohren nicht. "Du glaubst doch wohl nicht, dass der Dominus dir nach einer Bestrafung auch noch arbeitsfreie Tage einräumt?!" So wie er den Quintilius jetzt kennen gelernt hatte, erwartete er keinerlei Milde. Caelyn würde vermutlich nicht so viel laufen müssen. Aber in der Küche konnte man beispielsweise auch ziemlich viel Arbeit sitzend verbringen.




    SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO

    "Es war mir ein Vergnügen," floskelte Sermo zurück, der seine Worte selbstverständlich nicht so meinte. "Vale Magonidas," verabschiedete er seinen Besucher daraufhin und gab Issa einen gebieterischen Wink, auf dass der Sklave Malchus zur Tür geleite. Stirnrunzelnd sah er dem Mann einen Augenblick gedankenverloren nach, als dieser hinausgeführt wurde, darüber grübelnd was in mancherleuts Köpfen so vor sich ging. Wie kam dieser Tor auf die Idee, er wolle ernsthaft eine schwangere Sklavin verkaufen, bevor sie überhaupt das Sklavenkind zur Welt gebracht hätte? Hielt dieser Peregrinus ihn etwa für so verschwenderisch? Wie dem auch sei, jetzt war es Zeit für den Thermenbesuch, von dem Sermo sich auch nicht weiter wollte aufhalten lassen.

    Zitat

    Original von Rambosius
    Mich wundert es eben, dass es trotzdem nicht mehr Kinder gab, obwohl man so viele Geschlechtsverkehr hatte.


    Das lag schlichtweg an der hohen Kindersterblichkeit. Von fünf Geschwistern erreichten schätzungsweise zwei das Erwachsenenalter (das damals aber auch schon bei 16 Jahren für Männer und 14 Jahren bei Frauen lag).


    Zitat

    Original von Rambosius
    Im Mittelalter war das ja viel extremer, zum einen war ja Sex durch die hohe Macht der Kirche schon fast ein Verbrechen als kam es sicher nicht so häufig vor, aber wenn man Sex hatte war die folge meistens ein Kind.


    Es gab im Mittelalter genauso viele Bordelle und Huren wie schon in der Antike. Verhütungs- oder Abtreibungsmittel waren Prostituierten gewiss ebenso bekannt wie heute. Und auch die Sterblichkeitsrate unter Kindern und gebärenden Frauen war damals horrend.


    Ich glaube man darf insbesondere in den armen Bevölkerungsschichte keine so strenge Haltung zur Sexualität und den Vorgaben der Kirche von damals annehmen.

    Mit Wohlwollen registrierte Sermo, dass der Legionär ihn mit vollem Titel meldete und er auch sogleich in vollem Umfang vom Optio informiert wurde. Da er bereits bescheid wusste, gab er Issa lediglich einen Wink, woraufhin dieser einen Beutel hervorzog und diesen dem Optio reichte. "Selbstverständlich ist mir das bewusst, Optio," gab er zurück, als fünf Aurei klimpernd auf den Tisch plumpsten.


    Sim-Off:

    Edit: Welches Konto?
    Edit2: Ein Vögelchen zwitscherte mir zu, dass es sich um die Staatskasse II handelt. 500 Sz sind damit überwiesen. :D

    Für alle die es noch nicht ganz mitbekommen haben:
    Das RL nimmt mich zur Zeit ziemlich ein, weshalb meine Aktivität im IR augenscheinlich recht spärlich gesät war und auch in den nächsten Wochen möglicherweise sein wird. Ich bitte dies zu entschuldigen und hoffe auf eure Geduld.

    "Genau so war es ja geplant," kommentierte Sermo einfach Massulas Bemerkung zur Kompetenzenumverteilung.
    Den Irrtum des Princeps Praetorii ließ Sermo dagegen gänzlich unkommentiert, abgesehen von einem dezenten Nicken, das aber völlig unbestimmt war.


    "Ich sehe das so," mischte Sermo sich dann in den Zwist über die Landvermessung ein. "Oberaufseher' klingt so negativ. Sagen wir lieber 'Experte mit beratender Funktion'. Der würde die Civitates dann erst einmal so lange unterweisen, bis die alle auf einer Ebene stehen was die Landvermessung angeht. Und dann kann man immer noch darüber diskutieren, ob diese Zwischenlösung behalten wird oder nicht. Hm?" Erwartungsvoll wechselte sein Blick zwischen dem Duccius und dem Domitius.


    "Ansonsten fällt mir jetzt erst einmal auch nicht mehr zur Reform ein," fügte er dann hinzu. Oder hatte er etwa ein wichtiges Puzzlestück in diesem umfangreichen Umstrukturierungsgebilde übersehen?

    "Nichts dergleichen," gab Sermo zurück, als Malchus ihn ob des Feilschens fragte. Man konnte ihm schon glauben, wenn er eine solche Aussage tätigte. Was sein Gegenüber dann weiter ausführte, irritierte den Quintilius allerdings irgendwie.
    "Eh...nein. Du verstehst mich falsch. Ich beziehe mich nicht strikt auf eine Sklavin. Ich meine einfach nur 'Schwangere'. Also schwangere Frauen, egal ob Sklavin oder Peregrina. Es wäre doch kein Problem, eine Freie einige Monate als Amme einzustellen, oder nicht?" Irgendwie wollte ihm gerade nicht ganz klar werden, was der Mann da von ihm wissen wollte.

    [Blockierte Grafik: http://img130.imageshack.us/img130/7191/cleonjung.jpgIssa


    Zärtlicher sollte er sein? Issa sah bei dieser Bemerkung nur stirnrunzelnd zu Caelyn auf, sagte jedoch nichts. Er dachte sich einfach seinen Teil. Gerne wäre er zärtlich geworden, aber in Anbetracht von Caelyns Zustand würde er keinen ernsthaften Versuch wagen...


    "Abgeluchst?" fragte Issa unbedarft wirkend. "Wie darf ich das verstehen?" Die Antwort auf seine Frage würde ihm möglicherweise recht aufschlussreiche Informationen über seinen Herrn liefern. War er besonders gerissen? Es klang zumindest so. Oder war er einfach ein betrügerischer Kerl? Na, er wusste jedenfalls, dass der Quintilius brutal sein konnte, wenn es nötig war. Fragend sah er Caelyn also an, während er in seinem Bestreben Caelyns Fuß zu versorgen innehielt.





    SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO

    Sermo und sein Sklave folgten dem Miles geduldig und erreichten somit das Officium, in dem die Academia Militaris hier in Mogontiacum ihre Außenstelle unterhielt. Er war in gewisser Weise gespannt was ihn hier erwarten würde, auch wenn er wusste, dass es sich beim Examen Primum letztlich schlicht um einen Wissenstest über das Exercitus Romanus handeln musste.

    Quintilius Sermo erreichte die Porta Praetoria in Begleitung seines neuen Sklaven Issa. Formgerecht meldete dieser seinen Herren an. "Salvete Milites," begrüßte er die wachhabenden Soldaten. "Mein Herr, Procurator Civitatium Quintilius, wünscht zur Außenstelle der Academia Militaris geführt zu werden. Er möchte das Examen Primum ablegen." Sermo nickte den Legionären wortlos zu in der Erwartung zum entsprechenden Büro durchgelassen zu werden.

    Eine krepierte Amme. Soso. Und deshalb sollte Sermo jetzt seine kleine Keltin verkaufen? An diesen dahergelaufenen Südländer? Wohl kaum!
    "Caelyn ist unverkäuflich," ließ er daher ungerührt verlauten. "Und an einem Tausch bin ich auch nicht interessiert, danke." Wieso sollte er auch gerade die Sklavin verkaufen, die er seit viel zu langer Zeit vernünftig zu erziehen versuchte? Wenn er sie jetzt abgab, würde er nie erfahren, ob sie nicht doch noch zu etwas zu gebrauchen war. Aber das würde er natürlich Magonidas nicht erzählen. "Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Caelyn die einzige Schwangere in Mogontiacum ist. Du solltest dich also genauer informieren. Irgendwer wird deinem Weib schon als Amme zur Verfügung stehen wollen."

    Der Procurator Civitatium Iullus Quintilius Sermo hatte sich endlich dazu durchgerungen, Confluentes einen nicht gerade freundlichen Besuch abzustatten. Im Schlepptau hatte er vier Liktoren, drei Schreiber, seinen persönlichen Sklaven Issa und zwei weitere namenlose Amtshelfer. Die Schreibstuben der Scribae stürmte er dabei mit seiner Anhängerschaft wie ein Invasionsheer, überrumpelte die Besatzung und überwand mit Leichtigkeit die Tür zum Officium des Duumvirn. Issa trat direkt hinter ihm in das Amtszimmer und verkündete gut vernehmbar:


    "Procurator Civitatium Iullus Quintilius Sermo aus Mogontiacum! Wer hat hier das Sagen?"


    Scribae und Liktoren strömten langsam hinter dem Amtsträger ins Zimmer und bildeten einen stillen Halbkreis. Jetzt wurde hier aufgeräumt. Und zwar nicht mittels rauer Soldatenmethoden. In dieser Stadt galt jetzt erst einmal Sermos Wort. Und das war damit Gesetz.

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Da ich solche 'Aus-dem-Stand-in-den-Tod'-Geschichte liebe, teile ich hier mal ungefragt meine Meinung mit: jemand, der sich nicht die Mühe macht das Ende seiner IDs auch nur in einem Post in seinem Sinne auszuformulieren, kann von den Hinterbliebenen wohl kaum erwarten, dass die sofort springen wenn man bequem aus dem Off irgendeine abstruse Erklärung rausballert.


    Vernünftiges Argument. Das nehme ich mal so in meine Umsetzung auf. Sorry Verus. ;)