Eigentlich waren Botengänge nichts, was zu Alexandros' Aufgaben gehörte, doch dieser Gang war zu wichtig um einen einfachen Boten zu schicken. So war Alexandros losmarschiert, nachdem er instruiert worden war.
Nachdem er dann den nicht sonderlich langen Weg zwischen seinem Ausgangspunkt und seinem Ziel überbrückt hatte, richtete er noch kurz seine Kleidung, bevor er an der Porta der Germanicer anklopfte.
Beiträge von Tiberius Prudentianus Alexandros
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Und ich danke dir für deine Zeit, Senator. sagte er und erhob sich ebenfalls.
Ich werde mich bemühen beim nächsten Mal an einem anderen Ort stehenzubleiben. erwiderte er das Augenzwinkern.
Es war mir eine Ehre dich kennenzulernen, Senator Annaeus. Vale Senator, mögen die Götter deine Schritte positiv lenken. sagte er zum Abschied, bevor er den Senator wieder aus seinen Fängen freigab um ihn zu seinem Gefolge zurückkehren zu lassen. -
Ich setze meine Hoffnungen auf die Zukunft und bin sicher, dass es eines Tages klappen wird. sagte Alexandros zuversichtlich. Vielleicht schaffe ich es dann auch einmal nach Alexandria, denn die Stadt soll ja ein wahres Wunder sein.
Fast hätte er sich nun in traumartige Gedanken an mögliche Reiseziele ergeben, doch er konnte sich gerade noch stoppen.
Aber verzeih Senator, ich möchte dich nicht mehr mit meinem Problemen und Wünschen beladen als nötig.
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Ein Wenig von der plötzlich vorgebrachten Frage überrascht, nickte Alexandros leicht.
Ja, eben jener. antwortete er dann, ohne sich dabei groß etwas zu denken. Sollte der Senator doch ruhig wissen, wem er schon sein ganzes Leben lang loyal diente. Alles in allem sah der Mann immerhin nicht aus, als wolle er etwas böses. -
Ich bin mir sicher, dass er mir dabei helfen wird, schon weil er selbst diese Reise in die alte Heimat nie machen konnte. Vielleicht werden wir es auch irgendwann zusammen tun.
sagte Alexandros, der wusste das Balbus es immer bereut hatte, dass er noch nie in Attica war, während fast alle anderen Mitglieder der Gens diese Reise irgendwann in ihrem Leben gemacht hatten. -
Das war eine Frage über die Alexandros noch nicht wirklich nachgedacht hatte. Vor allem, da er es bisher noch nicht für nötig erachtet hatte darüber nachzudenken, denn der halbe Tag in Freiheit war bisher noch nicht groß anders gewesen als der gestrige in Unfreiheit.
So brauchte er auch einen Moment bevor er antwortete.
Ich weiss es eigentlich noch gar nicht. Ich werde weiterhin im Haus meines alten Herren arbeiten und wer weiss, ob ich da nebenher überhaupt groß Zeit habe um meine Entscheidungsfreiheit zu geniessen. Aber vielleicht werde ich mir beizeiten mal die Zeit nehmen ein wenig zu reisen. In die alte Heimat meiner Familie vielleicht. -
Hmm.. Das ist natürlich wahr. Wobei es natürlich genügend Sklaven gibt, die sich die Zeit irgendwie nehmen. Ein Umstand, den ich nie verstanden habe, als ich noch Sklave war. Wenn ich in der Stadt unterwegs war, hatte ich immer soviel zu tun, dass ich für so etwas keine Zeit hätte finden können. sagte er und beobachtete die wogende Masse auf dem Forum. Eigentlich war es kaum vorzustellen, dass er allein sie hatte zum Stehen bringen können.
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Alexandros folgte dem ganzen weiterhin aufmerksam schweigend, auch wenn ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erschien, als der Praetor verkündete, dass er nun ein freier Mann und sein eigener Herr war. So ganz stimmte das natürlich nicht, dass wusste er genau, doch trotzdem tat es gut das zu hören.
Als alles vorbei war, dankte er ebenfalls kurz dem Praetor, bevor er seinem früheren Herren folgte.
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Das Schweigen des Senators entmutigte den Griechen ein Wenig, denn er hatte das Gefühl, dass er seinem Gegenüber eventuell doch dessen kostbare Zeit stahl.
Er nippte an seinem Wein. -
Natürlich wusste Alexandros, dass es in den großen Poleis seiner Heimat nie anders war, als hier in Rom, aber dennoch fand er es einfach sehr verwirrend.
Nun, ich werde vermutlich eh niemals ein Römer, daher sollte ich mir darüber gar nicht so viele Gedanken machen. Ich sollte mich vermutlich einfach darüber freuen, dass ich keine Sklave mehr bin und damit glücklich sein. sagte er, mehr zu sich selbst.
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Alexandros war etwas hibbelig und wartete schweigend neben den beiden Römern, denen er hierher gefolgt war. Er wusste nicht genau, was hier passieren würde, aber er war trotzdem leicht aufgeregt.
Als sie dann an der Reihe waren, folgte er seinem früheren Herren und blieb einen halben Schritt hinter ihm stehen, wo er wartete. -
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Schraubzieris nickte leicht.
Du hast Glück, der Dominus ist gerade vor einer halben Stunde nach Hause gekommen. Sicherlich wird er dich empfangen. sagte er und öffnete die Tür ein Stück weiter.
Bitte folge mir. Er deutete auf die Tür und führte dann den Gast ins TABLINUM. -
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Schraubzieris führte den Quintilier in das Tablinum und parkte ihn dort ersteinmal.
Wenn du einen Moment wartest, der Dominus wird sicherlich gleich da sein. sagte er und liess den Quintilier dann allein, nicht ohne draussen noch schnell eine junge Sklavin zu alamieren, die dem Gast etwas zu trinken bringen sollte.So kam die junge Sklavin ins Tablinum und servierte dem Centurio einen stark verdünnten Wein, ohne dass dieser groß darum bitten musste.
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Ein wenig unwohl war ihm schon, wie er so an der Seite seiner beiden Begleiter in die Basilica kam und dort neben ihnen wartete.
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Schraubzieris hatte es nicht eilig die Tür zu öffnen, denn in letzter Zeit ärgerte ihn im Haus vieles. Doch als er die Tür öffnete, blickte er freundlich drein und als er den Quintilier erkannte, sagte er:
Salve Quintilius Valerian, Herr. Was kann ich für dich tun? -
Aber sind diese Soldaten, wenn sie das Bürgerrecht erhalten, weniger Römer als jene, die es von Geburt an sind? Ich dachte immer Römer ist man oder nicht und nicht dass man nur ein Bisschen Römer sein kann.
Er war ein Wenig verwirrt, mehr noch als zuvor. -
Alexandros blickte nachdenklich in seinen Wein und brummte ein wenig zustimmend. Konnte es wirklich sein, dass alle Menschen frei waren? Und wenn alle frei waren, waren dann nicht eigentlich alle mehr oder minder von gleichem Stand und die Unterscheidungen zwischen den Schichten der Gesellschaft völlig unsinnig? Er schüttelte leicht den Kopf, denn solche Gedanken fand er einfach zu abwegig. Allgemeine Freiheit und Gleichheit konnten einfach nicht richtig sein, das wusste doch jedes Kind wenn es sich in Rom umblickte.
Das klingt für mich alles sehr philosophisch. So reden sicherlich die Menschen in der Heimat meiner Familie über Freiheit, aber hier in Rom ist das doch eher unpraktisch. sagte er und schwenkte dabei recht weit um.
Wenn wir ehrlich sind, dann ist es doch alles sehr eindeutig: Es gibt Römer und es gibt Nichtrömer und es gibt Freie und Nichtfreie. Und zumeist ist es so, dass Römer frei sind und Nichtrömer unfrei. So einfach ist das. Obwohl...
Ihm schoss wieder ein Gedanke durch den Kopf.
Was macht einem Mann denn eigentlich zum Römer? Muss man dazu in Rom geboren sein? Wenn ja, dann wäre ich mehr Römer als mancher Senator der heutzutage in der Curia sitzt. Aber ich bin kein Römer, oder? Ich bin nur ein freigelassener griechischer Sklave, der sich durch die Gutmütigkeit seines römischen Herren als freier Mann durch diese Stadt gehen darf. Aber was unterscheidet mich denn von meinem Herren? Wir sind beide in Rom geboren, sogar im selben Haus. Beide Familien stammen aus Achaia und kamen zusammen hierher, aber seine Familie hatte das Glück bereits in der alten Heimat über meine zu gebieten und so wurden sie Römer, während meine Vorfahren Sklaven wurden.
Er blickte den Senator fragend und zugleich entschuldigend an. -
Alexandros hatte davon gehört, dass es viele Sklaven gab, die einfach aus ihrem Haushalt davonliefen, nur um an einem Kreuz zu enden. Er konnte das nicht verstehen, denn er kannte keinen persönlich und kannte weder deren Beweggründe noch konnte er sie nachvollziehen.
Hmm.. Das ist natürlich wahr. Dann könnte man sagen, dass alle Menschen eigentlich frei sind. Dann wäre eine Freilassung auch unnötig, da einem freien Menschen die Freiheit nicht geschenkt werden kann.
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Ich denke der Unterschied liegt darin, dass das eine eine physische Unfreiheit ist und das andere eine Unfreiheit was Entscheidungen anbelangt. sagte er nach kurzem Überlegen.
Ein Sklave ist rein phyisisch gesehen unfrei, da er seinem Herren gehört, etwas ähnliches gibt es dann noch in der Form, dass ein Mensch eingesperrt wird, wo ihm ja auch die Freiheit genommen wird.
Er hoffte, dass er sich irgendwie verständlich machen konnte, denn er hatte schon Senatoren erlebt, die aufgrund von Missverständnissen dafür sorgten, dass ihr Gegenüber nie wieder Missverständliches von sich geben konnte.
Was du beschreibst ist meiner Meinung nach eine andere Art von Unfreiheit, die objektiv betrachtet vielleicht sogar keine Unfreiheit ist. Denn auch wenn ein Mensch in seinen Entscheidungen nicht frei ist, sei es durch gesellschaftliche Konventionen oder Befehle Vorgesetzter, so ist er dennoch soweit frei, dass er sich, gegen einen entsprechenden Preis, dagegen entscheiden kann, denn diese Entscheidung kann einem Menschen nie genommen werden.
Und ich persönlich würde 'dienen' nicht zwangsweise mit Unfreiheit in Verbindung bringen. -
Alexandros war, wenn auch in Rom geboren, Grieche und daher war ihm ein philosophischer Ansatz ebenso recht, wie ein praktischer, denn die Bedeutung von Freiheit erschloss sich ihm bisher weder auf der einen, noch auf der anderen Seite.
Aber ist das Streben nach etwas, das nie erreicht werden kann nicht ein Streben nach etwas Sinnlosem und sollte ein solches Streben nicht aufgegeben werden?
Er blickte den Senator fragend an, konnte eine weitere Frage dann aber trotzdem nicht sofort unterdrücken.
Sind nicht alle Römer dann eigentlich auch nur Sklaven? Sklaven? Und wer ist dann wirklich frei, von den Göttern einmal abgesehen? Und wenn selbst die Titanen nicht frei sind, wie können es dann die Götter sein? Sollten sie dann nicht das Schicksal jedes Lebewesens teilen und auch nur Sklaven sein?