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Artanes
Inzwischen hatte sich der Platz vor der heiligen Eiche vollständig gefüllt, und Artanes beschloss, dass es nun Zeit für das offizielle Opfer war. Er gab den anwesenden Helfern ein Zeichen, sich mit den einzelnen Gaben, Früchte, Getreide, Brot, Kuchen und vielerlei mehr, bereit zu halten und wandte sich mit erhobenen Händen dem Opferaltar zu.
"Oh, große Diana Nemorensis, sei mir, deinem demütigen Diener, gnädig, wenn ich dir jetzt ein Opfer darbringe." Seine dunkle Stimme schallte weithin hörbar durch den Hain, und die anderen Menschen um ihn herum verstummten nach und nach, um andächtig zuzuhören. Ein kurzer Blick zu einem Knaben an seiner Rechten und dieser reichte dem Rex Nemorensis den Weihrauch, den Artanes nun auf die glühenden Kohlen in den bereitstehenden Becken streute.
"Oh, große Diana, du Ernährerin von Mensch und Vieh, nimm diesen Weih...." Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick durchdrang ein Schrei den heiligen Hain, der derart beängstigend klang, dass sich sogar dem ehemaligen Sklaven Artanes die Haare auf den Armen und im Nacken aufstellten. Das war kein Schrei der Freude gewesen, auch ein einfaches Erschrecken klang anders...nein, dieser Schrei klang nach Verzweiflung und Tod. Aber das war doch unmöglich, oder nicht? Ohne lange nachzudenken, ließ Artanes die Arme wieder sinken und rannte, gefolgt von einigen Helfern, in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Nachdem er sich eine Weile durchs Dickicht geschlagen hatte, wurden beim Anblick des blutüberströmten Körpers auf dem Waldboden seine schlimmsten Befürchtungen wahr.
"FREVEL!" brüllte er so laut, dass es vermutlich jedes Lebewesen hören konnte, das sich gerade im heiligen Hain aufhielt und zog dann die weinende und laut klagende Frau am Boden unsanft in die Höhe. Natürlich war es möglich, dass sie zu einer guten Familie gehörte, aber das war Artanes in dieser Situation herzlich egal. "Was ist hier passiert, um der Götter Willen?" herrschte er sie an, fasste sie an beiden Schultern und schüttelte sie. "Warst du das?"