Serrana seufzte innerlich auf, als Archias noch einmal nachhakte. Sie würde es doch jetzt nicht etwa noch einmal erklären müssen, schließlich hatte sie sich für einen Tag oft genug an dieses peinliche Thema herangewagt! Nein, scheinbar nicht, denn er machte gleich selbst weiter, nur konnte sie aufgrund seiner Husterei fast nichts verstehen. Sollte das ein Name gewesen sein?
Ein paar Sekunden war sie versucht weiterzubohren, doch dann ließ sie es trotz aller Neugier doch sein. Axilla würde bald heiraten, und Archias hatte mit der alten Sache nichts zu tun. Zumal ihr der Name ohnehin nichts sagen würde, und der wahre Schuldige ohnehin nicht wert zu sein schien, dass man sich seiner über Gebühr erinnerte.
"Ist schon gut, ich glaub's dir ja." sagte sie schnell, auch um ihn davon abzuhalten, mehr Details über sein Liebesleben mit ihrer Cousine zum Besten zu geben, als sie wirklich wissen wollte. Je näher ihre Hochzeit rückte, desto mehr beschäftigte sich Serrana bewusst oder auch unbewusst mit diesem Thema und mit den diversen Bildern in ihrem Kopf, und allmählich tauchten nun unfreiwillig auch Axilla und Archias als Darsteller auf. Als hätte sie Angst, er könnte ungefragt ihre Gedanken lesen, sah nun Serrana ihrerseits angestrengt zu Boden und nickte nur, als er über die missglückte Abtreibung sprach. "Ja, das kann ich verstehen, ich hab auch furchtbare Angst gehabt in jener Nacht. Ich hab wirklich gedacht, dass sie stirbt, weißt du?" Serrana schüttelte sich kurz, um die unangenehmen Erinnerungen wieder abzuschütteln, sah Archias dann jedoch wieder überrascht an.
"Wieso nennst du den Medicus denn einen Kurpfuscher? Immerhin hat er Axillla das Leben gerettet, und er machte auf mich auch einen netten und vor allem kompetenten Eindruck." Dass sie diesen Eindruck nicht zuletzt während ihres eigenen Besuchs bei Crios gewonnen hatte, verschwieg Serrana natürlich. Schließlich hatten ihre persönlichen Probleme nichts mit dieser Geschichte zu tun, und ausserdem war sie froh, wenn sie bis zur Hochzeit nicht allzuviel darüber nachdenken musste.
"Ja, ganz bestimmt." nickte sie ein wenig geistesabwesend und ließ dabei unbeabsichtigt offen, ob sich ihre Zustimmung nun auf sein Schuldeingeständnis oder die hoffnungsvollen Wünsche für dir Zukunft bezog.