Beiträge von Iunia Serrana

    Mit einer gewissen Faszination beobachtete Serrana, wie Septima ihre Möhre verspeiste. Unglaublicherweise sah diese sogar noch elegant aus, wenn sie auf rohem Gemüse herumkaute...
    Da ihr eigenes Erscheinungsbild nicht für besonders bemerkenswert, geschweige denn schön, hielt, lächelte sie ihre Freundin dankbar an, auch wenn sie deren Kompliment nicht wirklich glaubte. Und was immer man sich auch unter "ergötzen" vorzustellen hatte: als sie bei ihrem gemeinsamen Einkaufsbummel das durchsichtige Kleid anprobiert hatte, hatte Sedulus sie angesehen, wie ein Katze eine Schale Milch, und das war schon ein recht aufregendes Gefühl gewesen...
    Ein geistesabwesendes Lächeln breitete sich auf Serranas Gesicht aus und sie nahm sich eine weitere Olive.


    "Wie war das eigentlich bei dir und Ursus?" fragte sie dann, nachdem die beiden jungen Frauen eine Weile einfach nur friedlich zusammen gesessen und gegessen hatten. "Ihr wart ja so plötzlich verheiratet, wie habt ihr euch denn kennengelernt?"

    Durmius Verus hielt sie für eine wunderbare Frau? Das ging der kleinen Iunia mit all ihren Komplexen natürlich runter wie Öl und sie strahlte den alten Priester an, bevor sie auf Sedulus erneutes Geflüster nur mit Mühe ein Kichern unterdrücken konnte. [SIZE=7]"Lass das mal bloß nicht unsere Gäste hören, was sollen die denn nur von uns denken?"[/SIZE]Kaum hatte Durmius Verus jedoch den Beginn der Leberschau angekündigt, da wurde Serrana schlagartig wieder ernst, denn immerhin würde sich bald die Haltung der Götter zu ihrer baldigen Hochzeit offenbaren. Sie war so aufgeregt, dass sie am liebsten nach Sedulus' Hand gegriffen hätte, aber da sie nicht wusste, ob sie so etwas schicken würde, ließ sie es lieber doch sein und starrte gebannt auf den Haruspex und dessen Handbewegungen, mit denen er dem Lamm erst die Kehle durchschnitt und dann seine Eingweide untersuchte. Ob auch alles in Ordnung sein würde? Was, wenn eins der Organe erkrankt war, oder sonstige Mängel aufwies oder gar fehlte? Was für eine schreckliche Vorstellung... Als Longinus dann jedoch sein Ergebnis verkündete und nichts negatives dabei war, stieß Serrana hörbar den angehaltenen Atem wieder aus und holte erleichtert wieder Luft. Glücklich sah sie Sedulus an und lächelte dann auch zu Calvena und Valerian hinüber. "Ist das nicht wunderbar? die Götter scheinen uns wirklich gewogen zu sein."

    Wie würdevoll und attraktiv Sedulus doch in seiner feierlichen Toga aussah! Serrana betrachtete ihn ungeniert von oben bis unten (schließlich war sie ein wenig durch ihren Schleier getarnt) und nickte dann. "Oja, das bin ich. Und wie....Und was ist mit dir?" Ein wenig angespannt sah ihr künftiger Ehemann nämlich auch aus, aber vielleicht irrte sie sich da ja. Schließlich war es für Sedulus im Gegensatz zu ihr ja nicht die erste Hochzeit, und der Gedanke daran versetzte Serrana einen kleinen Stich, obwohl sie wusste, dass das Unsinn war.
    Ausgesprochen zufrieden beobachte sie, wie formvollendet er jetzt ihren alten Lehrer begrüßte, nur um Sekunden später derart rot anzulaufen, dass sie sich wünschte, die Fliesen unter ihr würden sich öffnen damit sie im Boden versinken konnte. Diese Frage hätte ihr vermutlich schon zu schaffen gemacht, wenn sie mit Sedulus allein gewesen wäre, aber jetzt und hier und während die ehrwürdigen Priester direkt neben ihnen standen! Wie gut, dass Durmius Verus nicht mehr allzuviel hörte, auf diese Weise hatte er von Sedulus' Anspielung hoffentlich nicht allzuviel mitbekommen...


    [SIZE=7]"Natürlich nicht, sowas ist doch gar nicht erlaubt." [/SIZE]wisperte sie schnell zurück, bevor er weiter nachhaken konnte. [SIZE=7]"Aber vielleicht kann ich es ja später anziehen, wenn wir drüben sind, meine ich." [/SIZE]Oh, gütige Minerva, hatte sie das jetzt etwa wirklich gesagt? Serrana war einen Moment lang von der eigenen "Unanständigkeit" schockiert, bis ihr auffiel, dass sie "drüben" ja bereits verheiratet sein würde. Ein kleines Kribbeln wanderte langsam ihre Wirbelsäule hinauf, und Serrana war einen Moment lang abgelenkt, bis sie sich wieder ihrer guten Erziehung erinnerte und sich Octaviern Macer und Catiena zuwandte, die gerade von Sedulus begrüßt worden waren.


    "Salve, Octavius Macer, und Salve, Catiena. Wie schön, dass ihr gekommen seid, um mit uns zu feiern." sagte sie aufrichtig erfreut. Macer kannte sie immerhin schon seit den letztjährigen Ludi Romani und mit Catiena hatte sie sich bei ihrer Geburtstagsfeier in der Taverna Aspicia recht schnell angefreundet.
    Und plötzlich war auch Calvena wieder ganz nah bei ihr, natürlich in Begleitung ihres zukünftigen Ehemanns Valerian. Sie lächelte ihre Freundin an und stutzte dann kurz, als sie deren prüfenden Blick auf ihr Gesicht bemerkte. Leuchtete sie etwa durch ihren Schleier hindurch? Götter...

    Serrana nickte zufrieden, als Archias ihr endlich nicht mehr wegen dieser leidigen Lupanar-Geschichte widersprach. Wirklich überzeugt sah er zwar nicht aus, aber im Grunde war sie ganz froh, jetzt wieder auf unverfänglichere Themen wie Axillas Nebentätigkeit als seine Verwalterin umschwenken zu können. Wobei es leider nur bei einem weiteren Nicken ihrerseits bleiben sollte, denn nur einen aelischen Satz später zuckte Serrana leicht zusammen und ihr gerade absinkender Rotpegel machte direkt wieder einen ordentlichen Satz nach oben. GEPOPPT? Was war denn das für ein Wort, um der Götter Willen? Das ging ja gar nicht....und dann auch noch aus dem Mund eines Mitglieds der kaiserlichen Familie!


    "Ähm ja, wenn du es unbedingt so nennen willst." antwortete Serrana widerwillig und zog die Nase kraus, als röche es im Raum plötzlich nach zehn toten Ratten. Im Grunde war sie ja selbst schuld, wie war sie nur auf die Idee gekommen, einen im Grunde wildfremden Mann auf so ein Thema anzusprechen? Ganz abgesehen davon, dass sie nicht sicher war, ob sie die Antwort darauf wirklich hören wollte. Der kleine aber nicht unerhebliche Bedeutungsunterschied zwischen der "erste" und der "einzige" ging völlig an ihr vorbei, denn Serrana machte sich zunehmend Gedanken, wie sie das Gespräch jemals wieder zum ursprünglich mal unverbindlichen SmallTalk zurückführen sollte. "Ist aber auch egal, schließlich geht mich das ja gar nichts an." brummte sie in einer Mischung aus Ärger und Verlegenheit. Eine wahre Erkenntnis, aber Serranas betont desinteressierter Blick verschleierte nur höchst unzureichend die Neugier dahinter. Eine begnadete Schauspielerin war sie noch nie gewesen, in dieser Hinsicht würde sie ihrer Großmutter nie das Wasser reichen können.

    Bei den Göttern, dieser Mann schien aber auch wirklich gar nichts ernst zu nehmen; entweder lachte er wie ein Ziegenbock oder er grinste über das ganze Gesicht! Und das bei derartig ernsten Themen! Serrana warf ihm einen strafenden Blick zu, der vermutlich wie alles andere an ihm abprallen würde und riss dann kurz die Augen auf, bevor sie vehement nickte. "Ja, natürlich gehen da nur Männer hin! Wer denn auch sonst?" antwortete sie im Brustton der Überzeugung. Dann kam ihr eine Idee, auf was sich die Anspielung des Aeliers bezogen haben könnte und wieder stieg die vermaldeteite Röte ihren Hals hoch und wanderte fröhlich bis zum Haaransatz. "Ähm, also natürlich gibt es da auch Frauen.." schickte sie schnell hinterher, "aber...die ...ähm arbeiten da. Das muss ja einer machen." Und ein Großteil dieses Berufstandes rekrutierte sich selbstverständlich aus ursprünglich mal unbedarften jungen Mädchen, die irgendwann "moralisch gefallen" waren, wie es Großmutter Laevina immer so schön umschrieben hatte. Gut, dass Axilla jetzt bald heiraten würde, dann war diese Gefahr wenigstens gebannt, auch wenn Serrana immer noch sicher war, dass sich Archias da etwas zusammenspann, was dieses ominöse stille Einverständnis zwischen ihm und ihrer Cousine anging.


    "Ach, Axilla ist deine Verwalterin? Das wusste ich gar nicht." Serrana war tatsächlich ein wenig überrascht, und daher rutschte ihr die nächste Bemerkung auch eher unbeabsichtigt heraus. "Nein, deshalb nicht. Ich hab mich nur gerade gefragt, ob du...ähm.. der erste warst, der mit Axilla...äh...befreundet war. Ist aber eigentlich auch egal." Aus streng moralischer Sicht natürlich nicht, aber schließlich waren ihre Cousine und der seltsame Aelier ja im Begriff, ein anständiges Ehepaar zu werden, da konnte man über den Rest ja den Mantel des Vergessens breiten!

    Hätte Sedulus sie nicht daran erinnert, dass sie an diesem Tag noch weitere Pläne hatten, dann wäre das Serrana in den nächsten Minuten oder vielleicht auch Stunden gar nicht mehr eingefallen, so hin und weg war sie von der schönen Atmossphäre im Minerva-Heiligtum. Offenbar war ihr Verlobter da doch ein wenig praktischer veranlagt und so riss sich Serrana ein unwillig von ihren Betrachtungen los und begann, die erst an diesem Tag gemeinsam erworbenen Gaben für die Opferung vorzubereiten. Da sie gerade erst ihre Priesterinnen-Prüfung abgelegt hatte, saßen alle Handgriffe für ein gut gelungenes Opfer immer noch wie blind, und so zwinkerte Serrana ihrem Verlobten nur kurz zu, bevor sie sich dem Altar zuwandte und ein wenig von den frisch erworbenen Benzoe-Körnern in die Glut vor dem Kultbild warf. Kaum war der erste Rauch emporgestiegen und hatte begonnen, den Tempel mit balsamischem Wohlgeruch zu erfüllen, da trat sie mit nach oben gedrehten Handflächen nach vorn und legte den Kopf in den Nacken, um ihre Lieblingsgottheit anzurufen und deren Segen für ihre und Sedulus' zukünftige Ehe zu erbitten. Dann brachte sie Minerva nacheinander den Kuchen, die Früchte und den Wein als Opfer dar und blieb danach noch einen kleinen Moment in stillem Gebet vor dem Altar stehen, bevor sie das Ritual mit einer Rechtsdrehung beendete und langsam zu Sedulus zurückging. Hoffentlich waren ihre Gaben der Göttin wohlgefällig gewesen, Serrana hatte sich bewusst nur für ein unblutiges Opfer entschieden, da ja spätestens am Tag der Hochzeit noch ein Tier geopfert werden würde.

    "Bei einer zukünftigen Familie wäre doch wohl auch ein kurzer Gruß angemessen, oder meinst du nicht?" fauchte Serrana zu Axilla hinüber und wollte gerade zu einer kleinen Litanei ansetzen, als Archias sie mit seinen Erklärungen erfolgreich ablenkte. Mit einem ärgerlichen Schnauben wandte sie sich wieder von ihrer Cousine ab und nickte, als sie von ihm erwähnten bronzefarbenen Delfine entdeckte. Von Wagenrennen hatte die Iunia, wie man unschwer bemerken konnte, nicht die geringste Ahnung, aber dieses doch recht einfache Prinzip war sogar für sie nachvollziehbar.
    "Ja, wenn es nicht zu viele Umstände macht, würde ich auch gern etwas trinken. Ein Becher Saft wäre prima." Dem anfänglichen Hin-und Hergezicke zum Trotz entspannte sich die Lage in ihrer Reihe jetzt allmählich, dennoch hatte Serrana Schwierigkeiten, sich wirklich auf das Renngeschehen vor ihr zu konzentrieren. Und siehe da, kaum hatte sie ein wenig Überblick gewonnen, da ertönte plötzlich eine bekannte Stimme in dem schmalen Durchgang neben ihrer Sitzreihe und Serrana erkannte Iulius Centho in Begleitung seiner Verlobten Calliphana. Nachdem sie ihrer Freundin erfreut zugewunken hatte, sah sie zu Centhos anderen beiden Begleitern hinüber. Das junge Mädchen kannte sie nicht, aber an den zweiten Mann konnte sie sich noch dunkel erinnern. War der nicht auch Gast auf Centhos und Callis Verlobungsfeier gewesen? "Salvete, euch allen." begrüßte Serrana die Neuankömmlinge, bevor sie sich suchend nach allen Seiten umsah. "Wir sitzen hier leider schon sehr eng, aber in der Reihe vor uns müsste noch Platz genug für euch sein, wenn ihr auch alle ein wenig zusammenrückt."

    Irgendwie war es seltsam, die Welt nur durch diesen flammenfarbenen Schleier wahrzunehmen. Vermutlich lag es auch ein stückweit an ihrer Nervosität, aber Serrana kam im Moment alles um sie herum ein wenig unwirklich vor: das sich immer mehr mit Menschen füllende Atrium, all die vielen bekannten und unbekannten Gesichter um sie herum, all die Stimmen und Geräusche... Und natürlich die zahlreichen Blicke, die bei ihrem Weg durch den Raum auf Calvena und ihr lagen, doch das war Serrana, die es ohnehin nach Möglichkeit vermied, Aufmerksamkeit zu erregen, ganz recht. Mehr durch Zufall sah sie Priscas Lächeln und erwiderte es automatisch, auch wenn sie keine Ahnung hatte, ob die Aurelia das durch den Schleier überhaupt würde sehen können. Ihre Großmutter hätte sie ohne Calvenas Stuppser vermutlich gar nicht wahrgenommen, aber da diese ohnehin den Eindruck erweckte, erstmal in Ruhe gelassen werden zu wollen, richtete Serrana ihre Aufmerksamkeit wesentlich lieber auf ihren Fast-Ehemann, bei dem sie gerade angekommen war und die frisch eingetroffenen Priester unter der Regie ihres alten Lehrers Durmius Verus. Wie wundervoll, dass der sich bereit erklärt hatte, die Hochzeitszeremonie für seine ehemaligen Schülerinnen durchzuführen, das hatte Serrana angesichts seines doch recht fortgeschrittenen Alters und angeschlagenen Gesundheitszustands gar nicht zu hoffen gewagt. Ob es wohl irgendeine vorgeschriebene Wortwahl gab, mit der man seinen künftigen Ehemann am Tag der Hochzeit begrüßte? Serrana überlegte einen Augenblick lang und beschränkte sich dann auf ein "Salve, Sedulus", das aufgrund ihrer Aufregung nicht nur recht kurz sondern auch ziemlich leise ausfiel. Ob sie ihm in ihrem Hochzeitsgewand wohl gefiel? Blöde Frage eigentlich, schließlich konnte man durch den Schleier ja kaum etwas von ihr sehen. Serrana holte einmal tief Luft, und der nächste Satz kam dann prompt auch schon ein wenig kräftiger heraus. "Sedulus, darf ich dir Durmius Verus, meinen ehemaligen Lehrer vorstellen? Er hat Calvena und mich zur Aeditua ausgebildet und wir haben wirklich viel von ihm gelernt. Ich hab mir schon ein paarmal gewüscht, wir könnten mit dem Unterricht noch ein bisschen weitermachen."

    Es gab Schöneres? Mit einer Mischung aus Überraschung und Unglauben löste Serrana den Blick von ihrer Lieblingsgöttin und sah stattdessen Sedulus an, doch als sie bemerkte, auf welche Weise er seinerseits sie musterte, fühlte sie sich schon fast wieder besänftigt und lächelte ihn ein wenig verlegen an.


    "Was meinst du? Wollen wir anfangen?"

    Serrana war derart durch die rotglühenden Sternchen der Empörung, die gerade vor ihren Augen tanzten, abgelenkt, dass sie die farblich eigentlich sehr schön mit diesen harmonierenden Ohren des Aeliers gar nicht bemerkte. Zumal der es mit jeder seiner Bemerkungen noch zu verschlimmern schien, indem er ihr recht eng begrenztes moralisches Weltbild doch arg auf die Probe stellte. Allein der nächste Satz schon wieder...
    Serrana schnappte kurz nach Luft und überlegte kurz und krampfhaft, ob seine Formulierung vielleicht wieder Raum für Missverständnisse irgendeiner Art enthalten hatte, doch als sie beim besten Willen kein derartiges Schlupfloch entdecken konnte, brach es wieder aus ihr heraus. "Das glaub ich dir nicht! Nie und nimmer hätte Axilla bei sowas mitgemacht! Solche komischen Ideen haben nur Männer, deshalb gibt es nämlich auch Lupanare!"
    Wäre sie in diesem Moment nicht so empört gewesen, dann hätte Serrana vielleicht zu ihrem eigenen Entzücken gemerkt, dass sie bei diesem SEHR unanständigen Wort nicht einmal rot geworden war. Allein diese Idee war allerdings auch schon unfassbar... Ehepaare schliefen miteinander, weil es sich so gehörte und sie Kinder haben wollten, und vielleicht auch Liebespaare, eben weil sie einander liebten und nicht anders konnten. Aber einfach nur so...aus Spaß? Und auch noch zigmal? Ja, wo gab es denn sowas? In der Subura (vor der war sie schließlich von klein auf gewarnt worden) vielleicht, aber doch nicht bei anständigen Leuten!
    Vermutlich hätte Serrana noch ein Weilchen weitergezetert, aber dann lenkte das Wörtchen "verhindern" kurz ihre Aufmerksamkeit ab. Dieses Thema beschäftigte sie, zumindest unterbewusst, schon eine ganze Weile, ob sie da bei Archias einfach nochmal nachhaken sollte? Nein, besser nicht, schließlich belegte dieses seltsame Möbelstück da vor ihr ja, dass der Aelier auf diesem Gebiet offenbar eine Komplettnull war. Der Schuss konnte also nur nach hinten losgehen. Nein, dann konnte sie auch genauso gut mit ihren anderen Recherchen weitermachen.


    "Ein Scriba? Hm, ich glaub nicht. Oder fallen die auch unter das Heiratsverbot?" Sie runzelte ärgerlich die Stirn, als sich ihre schöne und so praktische Theorie schon so schnell wieder in Luft aufzulösen drohte.

    Nach einem langen und aufgrund der wachsenden Menge an Paketen, Körben und Amphoren zunehmend beschwerlichen Fußmarsch kamen Sedulus und Serrana, in Begleitug ihrer beiden Sklaven Teutus und Adula schließlich beim Tempel der Minerva auf dem Forum Nervae an, das ein wenig eingezwängt zwischen dem Forum des Augustus, dem Caesarforum, dem Forum Romanum und dem Templum Pacis Vespasians lag.
    Kaum hatten sie das Heiligtum durch die hohe Tür betreten, da schlüpfte Serrana bereits aus ihren Sandalen, öffnete ihr Haar und wies dann auf die steinernen Wasserbecken direkt am Eingang. "Wir müssen uns hier die Hände und die Arme ganz gründlich waschen, damit unser Opfer nicht durch irgendetwas verunreinigt wird." erklärte sie Sedulus kurz, bevor sie es vormachte, und die Hände in das kalte Wasser eintauchte. Danach wartete Serrana geduldig, bis er es ihr gleich getan hatte und richtete ihren Blick dann auf das große Kultbild der Minerva, das das gesamte Innere des Tempels zu beherrschen schien.


    "Ist sie nicht wunderschön? Ich könnte stundenlang hier stehen und sie ansehen." sagte sie andächtig und vollkommen ernst. "Hier ist es so friedlich, findest du nicht? Vielleicht weist man mich ja diesem Tempel zu, dann wäre ich wirklich überglücklich." Erst einen Tag zuvor hatte Serrana ihre Prüfung zur Aeditua erfolgreich abgeschlossen und die endgültige Zuweisung durch den Pontifex Corvinus würde wohl noch ein oder zwei Tage auf sich warten lassen.

    "Ja, lass uns gehen." Serrana nickte lächelnd, war sich aber nicht sicher, ob Calvena das durch ihrer beider Schleier überhaupt würde sehen können. Die Brautvorbereitungen waren mit all den größeren und kleineren Handgriffen und Ritualen ausgesprochen aufwändig gewesen, dennoch waren die letzten Stunden wie im Flug an ihr vorbeigesaust. Unter normalen Umständen hätte sich die stets unsichere Serrana vermutlich noch zigmal davon überzeugt, dass alles ohne Fehl und Tadel war, und Schleier und Kranz am richtigen Platz saßen, aber sie wusste, dass sie Quadrata in dieser Hinsicht blind vertrauen konnte, denn die erfüllte schließlich seit über 40 Jahren die perfektionistischen Ansprüche ihrer Großmutter.
    Gemeinsam mit Calvena ging sie den kurzen Weg von ihrem Cubiculum hinüber zum Atrium, doch hielten die beiden Mädchen wie auf Befehl kurz davor noch einmal inne und warfen einen schnellen Blick auf den festlich geschmückten Raum und bereits anwesenden Menschen, die bislang von ihnen noch keine Notiz genommen hatten.
    Serrana schluckte kurz, als sie ihre Augen durch das Atrium wandern ließ. Soviel war hier bereits geschehen, vieles davon alltäglich, aber auch einige Dinge, an die sie sich auch in vielen Jahren noch würde erinnern können. In diesen vier Wänden hatte sie ihre Verwandten Silanus, Brutus und Axilla zum ersten Mal gesehen und kennengelernt, hier hatte Sedulus sie das erste Mal besucht und hier hatte auch das erste Zusammentreffen mit seiner Tochter stattgefunden. Und hier hatte sie nach den Ludi Romani auch zum ersten Mal in ihrem Leben offiziell Gäste für eine größere Cena in Empfang genommen. Und jetzt würde sie hier heiraten...
    Serranas suchender Blick glitt kurz über die anwesenden Gesichter, erkannte bereits den einen oder anderen Freund und Familienangehörigen, und blieb dann an Sedulus hängen, der gemeinsam mit Valerian in der Nähe vom Eingang stand, vermutlich um die eintreffenden Gäste zu begrüßen. Serranas Nervosität legte sich nicht wirklich, aber die unglaublich schöne Gewissheit, sich richtig entschieden zu haben, legte sich bei seinem Anblick jetzt wie ein warmes Tuch über ihre Aufregung, und sie begann unter ihrem safranfarbenen Schleier zu strahlen.
    Ganz leicht stuppste sie Calvena an, erwiderte deren Lächeln und gemeinsam traten die beiden Mädchen aus dem Schatten der Säule ins Atrium hinein. Noch immer waren Serranas Beine ein wenig wacklig, aber mit jedem Schritt, den sie auf ihren zukünftigen Ehemann zumachte, wurde es ein wenig besser.


    Sim-Off:

    Liebe Gäste, damit wir alle die Übersicht behalten, wäre es toll, wenn von jetzt an jeder unter einem bestimmten Thema postet =)

    Quadrata schnaubte kurz unwillig, als Serrana während des Schminkens kurz die Augen öffnete, als Calvena plötzlich auf sie zu kam und ihr ein kleines Kästchen in die Hand drückte. Neugierig öffnete sie dieses und stieß dann ein entzücktes "Oh, ist das schön" hervor, als sie den feingliedrigen goldenen Schmuck darin entdeckte. Bislang trug Serrana nur den filigranen Armreif, den sie sich an dem Tag gekauft hatte, an dem sie Calvena durch einen Zufall kennengelernt hatte, und der seit dem ein ganz besonderer Talisman geworden war. Wäre sie jetzt aufgestanden, hätte sich Quadrata vermutlich noch mehr geärgert, und da Serrana selbst an ihrem Hochzeitstag so schön wie möglich sein wollte, blieb sie ruhig auf ihrem Stuhl sitzen und strich ihrer Freundin nur kurz über den Arm. "Ich danke dir vielmals, aber ich fürchte, ich hab im Moment gar nichts für dich..." sagte sie aufrichtig betrübt. Natürlich hatten Sedulus und sie ein gemeinsames Hochzeitsgeschenk für Valerian und Calvena besorgt, aber das würden diese erst morgen zu Gesicht bekommen.
    Bevor sie die Augen wieder schließen konnte, stürmte Sabina ins Zimmer und Serrana nickte lächelnd, als die Kleine auch um ein bisschen Schminke bat. Kaum war diese zufrieden wieder zurück ins Atrium gelaufen, da schloss die Iunia die Augen und ließ Quadrata weiter werkeln. Vielleicht war es ganz gut, dass ihre Augen jetzt geschlossen waren, auf diese Weise würde man darin wenigstens nichts von der neuaufkommenden Nervosität erkennen können. Die ersten Gäste waren schon da...,und die Bräutigame auch....., das hieß, Sedulus befand sich auch schon irgendwo da draussen...Bald war es soweit, nur noch wenige Minuten oder maximal Stunden und sie würde seine Ehefrau sein. Da lenkte sie sich doch lieber mit ihrer künftigen Stieftochter ab... "Meinst du wirklich? Das wäre schön. Das Treffen mit Sabina war eigentlich viel angenehmer, als ich am Anfang befürchtet hatte. Hoffentlich bleibt es so..." Serrana seufzte kurz auf, dann spürte sie ein kurzes Tippen auf ihrer Schulter, mit dem Quadrata ihr signalisierte, dass sie mit dem Schminken fertig war. Die alte Leibsklavina prüfte das Gesamtergebnis noch einmal mit einem prüfenden Blick, nickte dann zufrieden und griff dann nach Kranz und Schleier, um diese auf Serranas Haupt zu drapieren. Jetzt war es wirklich so weit...

    Sie hatte das Gefühl gerade erst eingeschlafen zu sein, da wurde sie bereits wieder aus ihrem recht unruhigen Schlummer geweckt. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Serrana registrierte, dass dies keine normaler Tag werden würde sondern DER Tag. Nach endlosen Gesprächen war sie vor wenigen Stunden an ihre Freundin gekuschelt eingeschlafen und setzte sich jetzt schlaftrunken in ihrem Bett auf und fuhr eher unbewusst über den Stoff ihrer Tunica recta, die sich doch deutlich ungewohnter anfühlte als ihr normales Nachtgewand.
    Viel Zeit zum Wachwerden blieb allerdings nicht mehr, denn Quadrata war bereits wieder äusserst aktiv, und machte der nun ebenfalls anwesenden Elissa ein Zeichen, die mitgebrachte Hochzeitslotion in die Haut ihrer Herrin einzumassieren, während sie selbst Hand an Serrana legte. Eigentlich wäre das ja Adulas Aufgabe gewesen, aber die war wie immer froh, sich vor Dingen, die mit Schönheitspflege zu tun hatten, drücken zu können.
    Nachdem dieser Teil erfolgreich absolviert worden war, kamen die Frisuren der beiden Bräute an die Reihe. Quadrata teilte Serranas lange Haare mit dem Lanzeneisen in sechs Strähnen, um diese dann mit wollenen Bändern zusammenzuflechten. Dann reichte sie das Eisen an Elissa weiter, ließ die weit jüngere Sklavin bei ihrer Arbeit jedoch nicht aus den Augen, um im Fall der Fälle eingreifen zu können. Mit einem wachsamen Auge auf Calvenas Frisur bereitete Quadrata nun die Schminke vor. Alle Handgriffe wirkten dabei ruhig und routiniert, immerhin hatte sie dasselbe auch schon bei Serranas Mutter und Großmutter getan. Ob sie auch noch bei der Hochzeit ihrer Tochter dabei sein würde, wagte sie allerdings zu bezweifeln, schließlich waren ihre Herrin und sie ja bereits in einem recht fortgeschrittenen Alter.

    "Ach, war sie nicht?" Jahrelang hatte Serrana ihre Großmutter um die Kunst beneidet, eine Augenbraue skeptisch in die Höhe zu bewegen, ohne dass sich im Rest des Gesichts auch nur ein weiterer Muskel regte. Immer wieder hatte sie diese Mimik vergeblich vor einem polierten Kupferspiegel geübt, doch als Reaktion auf Archias' Bemerkung gelang ihr, ohne dass sie es überhaupt mekte, ein fast perfektes Spiegelbild von Laevinas mimischer Kunst. Komisch, dass sich der Aelier in dieser Sache so sicher war, aber vielleicht hatte er Axilla auch nicht so zu sehen bekommen wie Serrana seinerzeit. Sie konnte sich jedenfalls noch hervorragend an den komplett verzückten Gesichtsausdruck erinnern, mit dem ihre Cousine im vergangenen Dezember mit Valas Namen auf den Lippen durch das Atrium der Casa Iunia getanzt war. Aber gut, wenn er meinte....Angeblich waren er und Axilla ja so gute Freunde, da hatten sie sicher auch keine Geheimnisse voreinander. Aber egal, das konnte ihr im Grunde auch egal sein.
    Serrana zuckte leicht die Schultern, aber schon der nächste Spruch des Aeliers weckte erneut ihre moralische Entrüstung. Was war denn das schon wieder für ein Kommentar?


    "Wie jetzt? Beim ersten Mal war's Zufall? Und beim zweiten und dritten Mal nicht mehr, oder wie? Und was heisst, ihr habt es nicht auf ein Kind angelegt, wenn man miteinander...du weißt schon, dann kann man jederzeit schwanger werden, das weiß doch jedes Kind!" Bei ihrer letzten Bemerkung wurde Serrana selbst kurz flau im Magen, aber dann verdrängte sie das wieder. Noch waren es ein paar Tage bis zur Hochzeit, also war das in ihrem Fall überhaupt noch kein Thema. Axilla und Archias hatten also tatsächlich schon in Ägypten damit angefangen, nicht zu glauben... Aber da war doch auch dieser andere mysteriöse Kerl gewesen, dieser Soldat... Oder ob Archias und der vielleicht in Wahrheit ein und die selbe Person waren? Die Episode lag laut ihrer Cousine zwar schon zwei Jahre zurück, aber angeblich währte diese "Freundschaft" ja auch schon recht lange. Das musste doch rauszubekommen sein...


    "Sag mal, warst du eigentlich bei der Armee?" fragte Serrana daher kurzentschlossen und wartete gespannt auf seine Antwort, ohne darüber nachzudenken, dass ihr plötzlicher Themenwechsel vielleicht ein wenig irritierend wirken konnte.

    "Ja, du hast Recht." nickte Serrana, ohne groß nachdenken zu müssen. Venus mochte die allseits verehrte Göttin der Liebe sein, aber sie selbst hatte ihr Leben noch vor nicht allzu langer Zeit in den Dienst Minervas gestellt, also gebührte dieser auch der erste Besuch.


    "Wir müssen zum Forum Nervae, weißt du, wie man da von hier aus am schnellsten hinkommt? Müssen wir den gleichen Weg wieder zurück, oder können wir das irgendwie abkürzen?"


    In den kleinen Straßen und Gassen rund um den Tiberhafen kannte Serrana sich bislang so gut wie gar nicht aus und so schweifte ihr Blick unschlüssig zwischen Sedulus und ihrer Umgebung hin und her.

    Also hatte sie das Fohlen doch richtig erkannt. Und sie würde es tatsächlich behalten dürfen, wirklich glauben konnte sie das immer noch nicht ganz.


    "Oja, er ist wirklich wunderschön." sagte Serrana an Calliphana und Chaerea gewandt und warf einen sehnsüchtigen Blick zur Tür. Am liebsten wäre sie gleich zu dem kleinen Kerl hinausgelaufen, aber das ging natürlich nicht, schließlich konnte und wollte sie ihre Gäste nicht noch einmal allein lassen. "Wie heisst er denn?"


    Serrana war noch derart auf den kleinen Hengst fixiert, dass sie den jungen Mann erst bemerkte, als er unmittelbar vor ihr stand. Überrascht und ein wenig aus dem Konzept suchte sie fieberhaft nach den richtigen Worten, um sich für die doch immerhin netten Geburtstagsgrüße zu bedanken, als er sich plötzlich ohne jegliche Vorwarnung vorbeugte, ihre Arme fasste und sie küsste. Sie küsste! Ein wildfremder Mann hatte sie soeben mitten in einer öffentlichen Taverne geküsst! Noch Tage später würde sie diese Situation in Gedanken immer wieder durchgehen und es würden ihr massenhaft passende Reaktionen einfallen, aber in diesem Moment war Serrana zu solchen Erwägungen gar nicht in der Lage. Sie wedelte wild mit den Armen in der Luft herum und machte hektisch ein paar Schritte nach hinten, bis sie an der langen Sitzbank hängen blieb und ein wenig undamenhaft auf Aurelia Priscas Schoß landete.


    [Blockierte Grafik: http://img503.imageshack.us/img503/1383/adula.jpg]


    Adula hatte in der Zwischenzeit Baldemar unauffällig gemustert, während sie auf seine nächste Bemerkung wartete, bei der sich zeigen würde, ob er sich über sie lustig machte oder nicht. Nein, offensichtlich war dem nicht der Fall.
    "Hm, müsste die Sprache hören." sagte sie auf seine Vermutung hin. Der Name Sparta sagte ihr nichts, aber es war ja auch schon lange her, dass sie daheim gewesen war. Bei den diversen Besuchen mit ihrer Herrin auf den Märkten der Stadt hatte sie erst einmal ein paar Wörter aufschnappen können, die einen vertrauten Klang gehabt hatten, aber in der Menschenmenge hatte sie die entsprechende Quelle nicht schnell genug ausfindig machen können. Adula überlegte gerade, ob sie jetzt wohl wieder etwas fragen müsste, als plötzlich etwas geschah, dass schlagartig ihre komplette Aufmerksamkeit forderte. Mit einer für eine derart große Frau ungewöhnlichen Geschwindigkeit sprang sie auf, war in zwei Sätzen bei ihrer Herrin angelangt und packte den vorwitzigen Kerl, der diese gerade geküsst hatte, beim Schlawittchen. Sie brauchte nur den einen Arm, um ihn soweit nach oben zu stemmen, das seine Fußspitzen gerade eben noch so den Boden berührten, fixierte ihn einen Moment lang drohend aber immer noch verdächtig ruhig und schleuderte den Knaben dann mit den Worten "Mach das nicht noch einmal" von sich, so dass er mit einem lauten Plumps kurz vor dem Tisch seiner Kumpane auf dem Hosenboden landete.

    Möhren? Was wollte Septima denn jetzt mit Möhren? Serrana sah ihre Pronuba einen Moment lang verwirrt an, aber dann siegte die Erleichterung, dass ihr kein nackter Sklave vorgeführt werden würde und sie nickte einer jungen Sklavin zu, die eilig in die Küche lief, um das gewünschte Gemüse zu holen.


    "Ich weiß ja, dass du recht hast, Septima, aber ich kann einfach nicht anders." antworte sie ein wenig kläglich. Ein durchsichtiges Kleid in der Kleidertruhe machte eben noch keinen entspannten und selbstbewussten Vamp, das stellte Serrana gerade zum wiederholten Male bedauernd fest. "Aber ich werde mir Mühe geben, dann wird es sicher nicht so schlimm werden. Vielleicht würde ich auch gar nicht so viel darüber nachdenken, wenn Sedulus nicht schonmal verheiratet gewesen wäre. Seine erste Frau soll nämlich sehr schön gewesen sein, weißt du? Und die hat sich bestimmt nicht so dumm angestellt wie ich. Was ist denn, wenn er mich im Vergleich zu ihr langweilig findet? Ich muss einfach alles richtig machen!" Mit diesem Thema beschäftigte sich Serrana bereits seit dem Tag in der Eheregistratur, als man Sedulus gesagt hatte, dass seine frühere Ehe trotz des Todes von Germanica Paulina noch als geltend eingetragen war. Der Umstand, dass die vermeintliche Konkurrentin bereits tot war, machte die Sache auch nicht einfacher, ganz im Gegenteil. Serrana biss sich kurz auf die Unterlippe, dann riss sie sich zusammen und konzentrierte sich auf Septimas Erklärungen, denn mittlerweile war die Sklavin mit einem Gemüsekorb zurückgekommen. Nach einer Weile aufmerksamen Zuhörens bezweifelte sie zwar, dass sie jemals wieder im Leben unbefangen Möhren würde essen können, aber die Sache an sich hatte sie verstanden.


    "Ja, ich glaub schon." nickte sie ein wenig erleichtert und griff wieder nach den Oliven. Allmählich bekam sie trotz der ganzen Aufregung ein wenig Hunger.

    Sie war kaum in ihr Hochzeitsgewand geschlüpft, da klopfte es an der Zimmertür und Tiberia Septima kam herein. Serrana ließ sich die Umarmung ihrer Freundin gern gefallen, doch kam sie nicht einmal mehr dazu auf deren Begrüßung zu antworten, denn nur wenige Augenblicke später rauschte ihre Großmutter ins Cubiculum, deren Anblick bei Serrana ganz wie in alten Zeiten sofort eine Art Erstarrung auslöste. Widerspruchslos ließ sie sich von Laevina gürten und brachte gerade noch ein kleines "danke" heraus, dann war diese auch schon wieder aus dem Zimmer verschwunden. Serrana warf einen ungläubigen Blick erst zur Tür und dann an sich herunter. Nein, geträumt hatte sie diesen Auftritt nicht, denn jetzt war ihre Tunica recta wirklich komplett.


    "Ja, salve, Septima." holte sie die Begrüßung ihrer Pronuba schnell nach, als sie sich von dem Schreck wieder erholt hatte. "Tut mir leid, dass du meine Großmutter auf diese Weise kennenlernen musstest, sie ist manchmal ein wenig barsch in ihrer Art, um es freundlich auszudrücken."