Beiträge von Iunia Serrana

    "Oja, das ist sie. Adula passt wirklich gut auf mich auf." nickte Serrana mit einem gewissen Stolz in der Stimme. "Eigentlich wollte Großmutter mich mit ihr ärgern, aber das hat nicht wirklich geklappt. Adula ist immer für mich da und absolut verlässlich, da ist es auch nicht so schlimm, dass sie keine besonders talentierte Ornatrix ist. Oh, ich glaube, da ist sie schon wieder." Serrana sprang erneut vom Tisch, als sie ein fast unhörbares Klopfen hörte und ließ sich von ihrer Leibsklavin die neue Tunika durch die Tür reichen. Adula hatte das Ersatzstück gut ausgewählt, allerdings war das bei Serranas recht dünn bestückter Garderobe auch nicht besonders schwer.
    Jetzt gab es da nur noch ein kleines Problem...


    "Ähm, würde es dir etwas ausmachen, dich kurz umzudrehen, während ich mich umziehe?" fragte sie ein wenig verlegen. Vielleicht war diese Frage angesichts der vergangenen Minuten ein wenig albern, aber die Vorstellung, sich bewusst vor einem Mann auszuziehen, war für Serrana doch noch ein bisschen zu viel. Und leider bot die winzige Bibliotheca auch keine anderen Möglichkeiten, um sich vor Blicken zu schützen.

    "Das ist aber nett von Teutus, dass er die Pferde für dich gemacht hat. Vielleicht kannst du die mir ja zeigen, wenn ich mal bei... wenn ich euch mal besuchen komme." Irgendwie schien es Serrana nicht so ratsam zu sein, jetzt auf ihren baldigen Einzug in die Casa Germanica zu sprechen zu kommen und sie war froh, noch rechtzeitig die Kurve gekriegt zu haben. Sabinas Geschichte von einem eigenen Pferd war für Serrana tatsächlich eine Neuigkeit und sie sah erstaunt zwischen dem kleinen Mädchen und dessen Vater hin und her.


    "Du bekommst ein eigenes Pferd? Das ist aber großzügig von deinem Vater und deinem Onkel." sagte sie dann mit einem Lächeln."Ich hab mir als Kind auch immer ein Pferd gewünscht, aber meine Großmutter hat das leider nicht erlaubt." Die geplante Reise der Familie Germanica nach Germanien war Serrana neu. Im Frühjahr sollte es losgehen? Würden Sedulus und sie da nicht schon verheiratet sein? Wieder warf sie einen Blick zu ihm herüber, traute sich aber nicht, wegen der Reise nachzufragen. Schließlich hatte sie das Gefühl, Sabina in den letzten Minuten ein kleines bisschen näher gekommen zu sein, das wollte sie durch eine unbedachte Frage nicht gleich wieder kaputt machen.

    Jetzt, wo die Entscheidung getroffen war, ging es Serrana schon deutlich besser und sie entspannte sich zunehmend. "Ich danke dir." sagte sie, rückte noch ein Stückchen näher an Sedulus heran und legte kurz ihren Kopf auf seine Schulter, während sie nebeneinander mit baumelnden Beinen auf dem Tisch saßen. Kaum vorstellbar, dass sie um ein Haar ihre Jungfräulichkeit auf einem Tisch verloren hätte! Auf einem Tisch, das musste man sich mal vorstellen...Wie vermutlich viele junge Mädchen hatte Serrana sich bereits mehrfach ihr erstes Mal mit einem Mann vorgestellt, und in diesen Phantasien hatten romantische Requisiten wie seidene Laken, Kerzenschein und Blumen eine große Rolle gespielt, aber ein schmuckloser Tisch war ganz sicher nie darin vorgekommen. Irgendwann, wenn sie beide verheiratet wären, musste sie diese Geschichte unbedingt Calvena erzählen, aber fürs erste würde sie Sedulus' und ihr kleines Geheimnis bleiben.
    Als Sedulus plötzlich anfing, an ihrer Tunika herumzuzupfen, warf Serrana einen Blick an sich herunter und wurde, aller gerade erst vergangenen Aktivitäten zum Trotz, wieder einmal rot. Im Eifer des Gefechtes hatte sie nicht weiter darauf geachtet, aber sah erkannte sie deutlich, daß der nicht gerade rücksichtsvolle Umgang mit ihrem Kleid dazu geführt hatte, dass dessen Stoff an der Vorderseite stark eingerissen und ein nicht unerheblicher Teil ihrer Brüste deutlich zu sehen war.
    Mit einem verlegenen Lächeln begann nun auch sie, an ihrem Kleid herumzuzupfen und schüttelte schließlich ratlos den Kopf.


    "So kann ich unmöglich aus dem Zimmer gehen, stell dir vor, Silanus sieht mich so oder einer der Sklaven." Serrana sprang vom Tisch, eilte zur Tür, öffnete diese so leise und unauffällig wie möglich und spähte hinaus. Als sie sah, dass Adula sich draussen auf dem Gang aufgebaut hatte, atmete sie erleichtert auf und wisperte: "Adula, geh in mein Cubiculum und hol eine andere Tunika her, schnell! Und achte darauf, dass sie die selbe Farbe hat wie diese hier." Dann huschte sie zurück zum Tisch und nahm wieder neben Sedulus Platz, natürlich nicht, ohne die Tür nicht wieder sorgfältig verschlossen zu haben.


    "Bleibst du jetzt trotzdem noch ein bisschen bei mir?"

    Irgendwie tat es gut zu wissen, dass auch Calvena beim Gedanken an ihre Hochzeitsnacht ein wenig nervös war. Es gab Serrana das Gefühl, dass ihre Ängste und Zweifel nicht ganz so anormal waren, wie sie bereits befürchtet hatte.


    "Ja, du hast sicher recht." antwortete sie und löste die Finger wieder von der Lehne. "Ich weiß auch nicht, warum ich mir so viele Gedanken darüber mache. Wegen Sedulus bin ich nicht besorgt, er ist bislang immer nur unglaublich lieb und nett zu mir gewesen. Aber irgendwie ist die Vorstellung auch komisch, dass ich schon bald und vielleicht bis zum Ende meines Lebens so eng mit einem anderen Menschen zusammenleben werde. Und dabei meine ich nicht nur das Cubiculum..." an dieser Stelle wurde Serrana gleich wieder rot,"....sondern auch so viele andere Dinge. Und dann frage ich mich natürlich, ob ich das alles schaffen werde. Geht dir das auch so?"


    Die Vorstellung einer mit ihrem Krückstock bewaffneten und die Unschuld ihrer Enkelin verteidigenden Laevina war gar nicht so unwahscheinlich, und Serrana konnte ein kurzes Kichern nicht unterdrücken, bevor auch sie wieder ernst wurde. "Meinst du wirklich, dass sie mir nicht mehr böse ist?" fragte sie und sah Calvena hoffnungsvoll an. "Vermutlich hört sich das albern an, weil ich mich schon so oft über Großmutter beschwert habe. Aber irgendwie ist es mir wichtig, dass sie Sedulus und mir ihren Segen gibt. Komisch, oder?"

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    Adula


    Mit der Villa Flavia Felix hatte Adula jetzt auch das letzte patrizische Domizil auf ihrer Gästeliste abgehakt und war fast ein wenig enttäuscht, dass sie bereits mit ihrem Pensum für den heutigen Tag fertig war. Schade eigentlich, dabei hatte sie sich gerade erst ein wenig warmgelaufen...



    Ad
    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix
    Roma


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    vale bene,


    Iunia Serrana

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    Adula


    Die Casa Decima kannte Adula noch von einem Besuch ihrer Herrin in deren Anfangszeit in Rom. Froh gestimmt, da sie heute mal keine Frisuren legen sondern einfach nur durch die Stadt laufen und Briefe überreichen konnte, klopfte sie an die Porta und gab die Einladung für Senator Livianus und seine Familie ab.





    Ad
    Marcus Decimus Livianus
    et
    familia
    Casa Decima Mercator
    Roma


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    vale bene,


    Iunia Serrana

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    Adula


    Da Adula heute noch eine weite Strecke zurückzulegen und eine Menge Einladungen abzugeben hatte, hielt sie sich an der Villa Aurelia nicht übermäßig lange auf und überreichte an der Porta ohne größeres Zinnober und gewohnt wortkarg die Briefe für die verschiedenen Familienmitglieder, bevor sie sich wieder auf den Weg machte.



    Ad
    Titus Aurelius Ursus
    et
    Tiberia Septima
    Villa Aurelia
    Roma


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    vale bene,


    Iunia Serrana




    Ad
    Marcus Aurelius Corvinus
    et
    Flavia Celerina
    Villa Aurelia
    Roma


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    vale bene,


    Iunia Serrana



    Ad
    Aurelia Prisca
    Villa Aurelia
    Roma


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    vale bene,


    Iunia Serrana

    Ob er jetzt wohl böse auf sie war? Serrana war mit dieser Situation und der damit verbundenen Entscheidung vollkommen überfordert und Sedulus' Worte und sein Kuss ließen einen riesigen Stein von ihrem Herzen plumpsen. Dankbar ließ sie zu, dass er ihre Hand in seine nahm und blieb für einen kurzen Augenblick still sitzen, bis sie sicher war, dass sie sich entschieden und auch die richtigen Worte dafür gefunden hatte.


    "Du darfst nicht glauben, dass ich es nicht tun möchte, eigentlich möchte ich das schon...." begann sie langsam und sah Sedulus zum ersten Mal wieder in die Augen."Aber ich möchte auch, dass alles so ist, wie es sein soll, das ist mir irgendwie wichtig. Und wenn es für dich wirklich in Ordnung ist, dann würde ich doch lieber warten...."


    So, jetzt war es heraus. Serrana strich mit ihren Daumen sanft über Sedulus' Finger, als hätte sie die Befürchtung, dass er seine Hand jede Sekunde wieder wegziehen könnte.

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    Jetzt erst fiel Araros wieder ein, dass sich die Küchensklavinnen kichernd darüber unterhalten hatte, dass heute die Pronuba für domina Serrana vorbeikommen würde. Da er nicht so wirklich hatte nachvollziehen können, warum dieses Thema so erheiternd war, hatte er sich lieber aus den Frauengesprächen ausgeklinkt und stand jetzt ein wenig dumm da.


    "Oh, ähm ja, natürlich." sagte er sofort und öffnete die Porta einladend, damit die junge Herrin bequem eintreten konnte. "Willkommen in der Casa Iunia, Domina, wenn du mir bitte in den Hortus folgen würdest."

    Obwohl diese ihr Kommen ja bereits schriftlich angekündigt hatte, wurde Serrana ganz nervös, als ihr gemeldet wurde dass Septima soeben eingetroffen war. Ihre Pronuba war da....unglaublich...
    Eilig überprüfte Serrana den Sitz ihrer Kleidung und ihrer Frisur, auch wenn sie neben der stets perfekt zurechtgemachten Tiberia ohnehin niemals würde bestehen können und eilte dann eilig in den Hortus, um ihre Freundin in Empfang zu nehmen. Auf dem Weg dorthin befahl sie noch einem der Sklaven, die bereits vorbereiteten Erfrischungen im besten Geschirr des Hauses nach draussen zu den beiden bereitstehenden Sesseln zu bringen.
    Mit vor Aufregung geröteten Wangen baute sie sich am Eingang zum Garten auf und spähte ungeduldig in die Richtung, aus der Septima kommen würde.

    Serrana stellte zu ihrem eigenen Entsetzen fest, dass es ihr lieber gewesen wäre, wenn Sedulus nicht nachgefragt und einfach weitergemacht hätte. Bedeutete das etwa, dass sie verdorben war und unanständig? Bis vor wenigen Augenblicken hatte sie sich noch wundervoll und wunschlos glücklich gefühlt, aber als hätte Sedulus auf einen Knopf gedrückt, meldete sich plötzlich ihr schlechtes Gewissen und machte ihr das Leben schwer. Wiedererwachtes Pflichtbewusstsein auf der einen und eine neuerwachte Sehnsucht gepaart mit dem Wunsch, ihrem Verlobten zu gefallen auf der anderen Seite, fochten einen harten Kampf in Serrana aus und sie wurde immer unglücklicher.


    "Ich...ich weiß es nicht." murmelte sie und nestelte an ihrem Armreifen herum, um Sedulus nicht ansehen zu müssen. "Ich möchte eigentlich alles richtig machen, aber ich will auch nicht, dass du meinetwegen enttäuscht bist."

    Im ersten Augenblick war Serrana nur enttäuscht, als Sedulus plötzlich seine Liebkosungen einstellte, aber dann drang die Bedeutung seiner Worte allmählich in ihr Bewusstsein durch, das sich in den letzten Minuten auf völlig andere Dinge als normalerweise umgestellt hatte. Noch immer wirkten seine zärtlichen Berührungen auf ihrer Haut nach, aber jetzt realisierte sie auch, dass sie gerade mit eingerissener Tunika und zerwühlten Haaren bei ihrem Verlobten stand und diesem bereits Dinge gestattet hatte, deren Kenntnis ihrer Großmutter vermutlich zu einem Hirnschlag verhelfen würden.
    Standen sie denn tatsächlich so kurz davor, DAS zu tun? Auf die Idee wäre Serrana gar nicht gekommen, sie hatte sich einfach treiben lassen und das schöne Zusammensein mit ihm genossen. Ob das bei Axilla damals wohl auch so gewesen war?
    Bei dem Gedanken an ihre Cousine ging ein kleiner Ruck durch Serranas Körper, wie sollte sie der jemals wieder in die Augen sehen, wenn sie jetzt genau das tat, was sie immer so vehement verurteilt hatte?


    "Oh, ähm,....ich weiß nicht." stotterte sie nach wie vor hin- und hergerissen und sah Sedulus ein wenig unglücklich an. "Ei...eigentlich soll man das ja nicht tun, aber du möchtest es doch sicher, oder?"

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    Welche Blumen es wohl heute sein würden? Die eine oder andere freie Vase gab es mittlerweile wieder in der Casa Iunia, also würden sie wohl einigermaßen gerüstet sein, wenn sich das neue Bouket in halbwegs normalen Dimensionen bewegte.
    Araros öffnete mit einem resignierten Seufzer die Porta und konnte eine gewissen Überraschung nicht verbergen, als er sah, dass es sich bei diesem Gast zur Abwechslung um eine Frau handelte. Und sie hatte keine Blumen dabei...
    Ob nach den beiden jungen Herrinnen jetzt wohl auch noch dominus Silanus auf den Geschmack gekommen war?


    Angesichts dieser Möglichkeit und natürlich auch aufgrund der eleganten Kleidung der Besucherin, schlug Araros seinen höflichsten Tonfall an.


    "Ja bitte? Womit kann ich behilflich sein?" fragte er den jungen Bediensteten, der an die Tür geklopft hatte.

    Serranas Atmung hatte sich schon vor einer ganzen Weile ein wenig beschleunigt, aber als Sedulus' Mund auf seiner Wanderschaft schließlich bei ihrer Brust anlangte, schnappte sie vernehmlich nach Luft. Dies war nun definitiv eine Region ihres Körpers, die von der einen oder anderen Badesklavin mal abgesehen, noch nie von einem anderen Menschen berührt, geschweige denn geküsst worden war. Da ihr von ihrer Großmutter in all den Jahren immer wieder eingeimpft worden war, dass man einem Mann vor der Ehe maximal einen Kuss auf die Wange gestatten durfte, tauchte das Wörtchen "Unanständig" diesmal in dicken roten Lettern vor Serranas innerem Auge auf und sie glaubte fast, Laevina mit schwingendem Krückstock vor der Bibliotheca stehen zu sehen.
    Vermutlich wäre es jetzt an der Zeit aufzuspringen und die Tugend unter Beweis zu stellen, die sie bei Axilla so vehement eingefordert hatte... Doch wer hätte auch ahnen können, dass sich etwas derart Unanständiges gleichzeitig so gut anfühlen könnte? Serrana seufzte erneut auf, als Sedulus sie enger an sich zog, ließ die eine Hand in seinem Nacken und fuhr mit der anderen von oben in das Rückenteil seiner Tunika. Wie schön warm sich seine Haut anfühlte...

    Für einen winzigen Moment lang rührte sich in Serrana ihr normalerweise perfekt funktionierendes moralisches Gewissen und flüsterte ihr laut und vernehmlich das Wörtchen "Unanständig!" ins Ohr, doch irgendwie war es ihr erfreulicherweise gelungen, mithilfe des Türriegels nicht nur unliebsame Besucher sondern zumindest für eine Weile auch unliebsame Stimmen auszusperren.


    Ein wenig ratlos, wie es jetzt weitergehen sollte, beschloss Serrana kurzerhand, Sedulus die Initiative zu überlassen und ließ sich von ihm zu dem kleinen Tisch hinüberziehen, auf dem bereits die zur Zeit schmählich übersehene Schriftrolle des Cornelius Sisenna lag und auf ein wenig Beachtung wartete.
    Von Serrana bekam sie diese allerdings nicht, denn die war jetzt viel zu sehr damit beschäftigt, Sedulus' Kuss zu erwidern und dabei mit der Hand erst ganz langsam die Linien seines Gesichts nachzuzeichnen und dann in sein kurzes dunkles Haar zu fahren, um die Finger schließlich in seinem Nacken liegen zu lassen, wo sich die Härchen ganz besonders weich und flaumig anfühlten.
    Ein kurzer Schauer ging durch ihren Körper, als sie seinen Mund erneut auf ihrem Nacken fühlte, und als sich sein Kopf allmählich an ihrem Hals herab bis zur Schulter bewegte, streckte sie ihren Hals automatisch ein wenig zur anderen Seite, um seinen Lippen den Weg ein wenig zu vereinfachen. "Das ist schön." murmelte sie leise, die eine Hand immer noch in seinem Nacken, während die andere jetzt ganz langsam über den unbekleideten Teil des Arms, mit dem Sedulus sich auf dem Tisch abstützte, nach oben glitt.

    Ein Liedchen vor sich hinsummend kam Adula bei der Villa Aurelia an und gab, von der vornehmen Umgebung deutlich weniger beeindruckt als ihre Herrin, einen Brief für Tiberia Septima ab, bevor sie sich wieder auf den Rückweg machte.



    Ad
    Tiberia Septima
    Villa Aurelia
    Roma



    Salve liebe Freundin,


    wie du seit deinem wundervollen Hochzeitsempfang ja bereits weißt, werden auch Sedulus und ich bald heiraten.
    Nun ist es ja Sitte, sich aus dem Familien- oder Bekanntenkreis eine gute Vertraute als Pronuba zu wählen, und ich würde mich unendlich darüber freuen, wenn du das in meinem Fall sein könntest.Da du dieses Amt aber auch bereits für Calvena übernommen hast, könnte ich allerdings verstehen, wenn du dafür keine Zeit mehr hättest, du müsstest mir dann bitte nur kurz Bescheid geben, damit ich noch rechtzeitig jemand anderen fragen kann.


    Vale bene,


    deine

    Serrana

    Als sie sah, mit welchem Interesse Sabina den kleinen Esel betrachtete, war Serrana kurz versucht, ihr das Tier zu schenken, entschied sich dann aber doch dagegen. Vielleicht würde das Mädchen das nur als Anbiederei missverstehen und das winzige Band der Sympathie, das zwischen ihnen im Verlauf der letzten Minuten entstanden war gleich wieder zerreissen.
    Stattdessen warf sie einen Blick auf die säuberlich aufgestellten Tiere und nickte dann. "Ja, du hast Recht. Die Küken hat mein Vater wohl aus irgendeinem Grund vergessen." Vermutlich waren die Enten als letzte dran gewesen, denn Iunius Macro hatte nach dem frühen Tod seiner jungen Frau kein einziges weiteres Tier mehr geschnitzt und die Ente damit zu einem kinderlosen Dasein verurteilt.


    "Und du hast tatsächlich Pferde?" fragte sie schnell, um über dieses Thema nicht länger nachdenken zu müssen. "Meinst du Spielzeug-Pferde so wie diese hier oder richtige Pferde im Stall?" Die erste Version war natürlich die wahrscheinlichere, aber man konnte ja nie wissen. Schließlich war die Gens Germanica nicht gerade verarmt und konnte sich sicherlich auch Pferde für die einzelnen Familienmitglieder leisten.

    Septimas Entschuldigung war ihr reichlich unangenehm und Serrana beeilte sich, ihre Freundin in dieser Hinsicht zu beruhigen.


    "Nein, nein, ist schon alles in Ordnung, mach dir bitte keine Gedanken." sagte sie schnell und lächelte die Tiberia ein bisschen verlegen an. "Es ist ja auch kein wirkliches Geheimnis mehr, Sedulus und ich wollten halt nur warten, bis er mit meinem Vetter Silanus gesprochen hat. Aber der hat uns ganz schnell seinen Segen gegeben, deshalb darf es jetzt ruhig jeder wissen." Mittlerweile war das glückliche Strahlen in Serranas Gesicht zurückgekehrt und sie biss gutgelaunt in eine der angebotenen Datteln im Speckmantel. "Für einen genauen Termin haben wir uns noch nicht entschieden, aber es wird sicher schon im Aprilis sein." Und was sonstige Möglichkeiten für Feiern betraf.... Die Iunia runzelte für einen Moment nachdenklich die Stirn, dann erhellte sich ihr Gesicht wieder. "Hm..., ich weiß nicht, ob das wichtig genug für eine Feier wäre, aber im März ist mein Geburtstag, da werde ich endlich sechzehn." sagte sie und reckte sich unwillkürlich, als könne sie auf diese Weise ein wenig erwachsener aussehen. "Vielleicht könnten wir da ja alle gemeinsam etwas unternehmen, also natürlich nur falls ihr Lust dazu habt ..."
    Serrana biss erneut in ihre Dattel und warf einen Blick in die Runde. In diesem Moment fiel ihr auf, wie schneeweíß Romana plötzlich geworden war. Jetzt starrte die Vestalin sie nicht mehr wütend an sondern ehe entsetzt, stand plötzlich auf und lief aus dem Triclinium. "Aber..., aber was hat sie denn nur?" fragte Serrana fassungslos und sah der Claudia hinterher. Ob sie aufstehen und ihr folgen sollte? Es war ja ganz offensichtlich, dass es Romana alles andere als gut ging.

    Was hier drin geschieht? Was geschah denn gerade? Serrana hätte diese Frage nicht beantworten können, sie war von den bisherigen Geschehnissen und Eindrücken des heutigen Tages bereits vollkommen konfus und war nur froh, dass Sedulus ihr die Entscheidung abnahm. Schnell lief sie die paar Schritte zur Tür, verriegelte diese und kam ein wenig langsamer wieder zurück.
    Und was jetzt? Serrana wusste im Moment nur, dass sie so nah wie möglich bei Sedulus sein wollte, daher schmiegte sie sich einfach an ihn und drückte ihr Gesicht an seine Brust, wie sie es schon bei ihrem gemeinsamen Spaziergang getan hatte. Ja, das fühlte sich gut an. Sicher und warm.