Als sich Narcissa so sehr über ihre Zusage freute, bekam Serrana direkt ein schlechtes Gewissen, weil sie eigentlich gar keine Lust auf eine derartige Reise hatte. Schliesslich hatte sie es gerade erst vom Land in die große Stadt geschafft, da zog sie eigentlich noch nichts wieder zurück. Aber ihrer Cousine würde sie gern diesen Gefallen tun.
Dann schlug ihre Cousine Großmutter Laevina als Aufpasserin vor und Serrana schauderte unwillkürlich, fiel dann jedoch in Narcissas Lachen ein. Ja, diese Vorstellung hatte durchaus ihre Reize...
"Glaub mir, Narcissa, wenn meine Großmutter etwas gut kann, dann ist es für Anstand zu sorgen. Die würde deine Tugend sogar erfolgreich bewahren, wenn sie mit dir und hundert Galeerensklaven allein auf einem Schiff wäre. Vermutlich würde es nur einen halben Tag dauern, bis der letzte Mann freiwillig über Bord gesprungen wäre...."
Dann wurde sie wieder ernst und sie sah Narcissa prüfend an.
"Nein, er wäre sicher sogar eine sehr gute Partie, und dein Vater wäre zweifellos entzückt... Aber magst du ihn denn so sehr, dass du dir eine Ehe mit ihm vorstellen könntest?"
In diesem Augenblick betrat eine junge dunkelhaarige Frau den Raum, die Serrana nicht kannte und die eindeutig nicht zum Personal gehörte. Narcissa hatte in ihrem Vortrag kaum Frauennamen erwähnt, also handelte es sich vermutlich um Duccia Venusia, wenn sie sich den Namen richtig eingeprägt hatte. Allerdings war sich sich ihrer Sache alles andere als sicher und sah Narcissa deshalb hilfesuchend an.