Beiträge von Gaius Eprius Graeceius

    Während der Centurio auf den Optio zuging, führten die Probati ihre letzten Schüsse mit dem Bogen durch, ehe sie den Ausbildungstag hinter sich lassen konnten und den verdienten Feierabend entgegennehmen würden. Die Übungen mit den verschiedenen Fernwaffen würden die Auszubildenden heute abend ohne Zweifel in den Armen spüren.

    Der 'junge Freund' konnte tatsächlich sehr gut mit dem Bogen umgehen. Er brauchte nicht lange um zu zielen und traf eine der Puppen, die nun auch für das Bogenschießen aufgestellt wurden, recht gut. Den Umgang mit dem Bogen hatte er schon früh gelernt und weckte in ihm auch das größte Interesse, was Waffen betraf. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass er aus einer skythisch-römischen Familie stammte. Sicherlich würde er sich später dafür einsetzen, dass er auch nach der Grundausbildung viel mit diesem zu tun haben würde. Auf jeden Fall konnte ihm keiner der Probaten bei den ersten Versuchen das Treppchen streitig machen. Graeceius selbst stellte sich nach den ersten Schüssen auf jeden Fall immer besser an und konnte einige präzise Treffer landen. Es folgte Schuss auf Schuss und man konnte deutlich erkennen dass sich die meisten Probaten recht schnell steigerten.

    Gaius schnappte sich weitere fünf Pila. Während die ersten drei lediglich die 30 Meter entfernte Markierung treffen konnte und das vierte die 40 Meter Puppe streifen konnte, nahm der Grieche bei seinem letzten Wurf all seine Konzentration zusammen und traf die 50 Meter Puppe direkt in der Brust. Zufrieden nickte Graeceius und wartete auf die weiteren Instruktionen.

    Gaius brauchte erst ein, zwei Würfe, bis er die Technik vollends raus hatte. Eine Wurfwaffe hatte er bei seinem eigenen Training in Griechenland schließlich seltener oder fast noch gar nicht in der Hand gehabt. Sein dritter Wurf traf die 30 Meter Puppe, genauso wie sein vierter Wurf. Sein letzter, fünfter Wurf konnte zu Graeceius Zufriedenheit die Puppe, die bei der 40 Meter Markierung positioniert war, treffen.

    Sim-Off:

    Klar, beachte ich das nächste Mal :) Und ich hab ja nicht geschrieben das Posca zu spät kommt.^^


    Gaius absolvierte wie die anderen Probati auch die fünfzig Liegestütze, ehe er wieder aufstand und sich, im Gegensatz zu seinen Kollegen, für die Erklärung bereitmachen musste.


    "Das Pilum ist eine Wurfwaffe der Legion und wird meist dazu verwendet, anstürmende Feinde zu stoppen oder zu behindern."

    So sollte der immer noch andauernde Kampf also fortgeführt werden. Der Großteil der Probati war nun fertig und versammelte sich um den Römer und den Griechen, die immer noch energisch mit dem Gladius versuchten den Gegner auszuschalten. Weitere Minuten verlief der Kampf ausgeglichen und keiner konnte die Überhand gewinnen - zumindest nicht in dem Ausmaß, dass es für den Gegenüber gefährlich werden konnte. Das Schicksal in Form eines Steines sollte nach einer halben Ewigkeit dann doch endlich die Entscheidung bringen. Graeceius ging zu Boden und war aufgrund dieses tückischen Zeichens der Götter seinem Gegner hilflos ausgeliefert, der den Kampf mit einem angedeuteten Stoß in den Brustkorb des Griechen beendete. Der Römer half Seleucus nach oben und lächelte. Auch wenn der Eprianer verloren hatte, dachte er nicht daran sich von seiner Niederlage abzuwenden und dem Stein die Schuld in die Schuhe zu schieben. Er hatte ehrlich verloren und würde ein andermal sicher auch wieder ehrlich gewinnen.

    Nach einem Partner für die Übung suchend schaute sich Gaius in der Ansammlung der Probati um. Recht schnell konnte er einen Vollblutrömer finden, der bereit war mit dem Griechen zu kämpfen. Nachdem sich beide positioniert hatten begann der Kampf, der von einem langsamen anpirschen beider Seiten eröffnet wurde. Graeceius' Gegner führte den ersten Stoß aus, woraufhin der Grieche mit dem Schild parieren konnte. Es folgte ein weiterer Angriff des Römers, auf den der Eprianer ebenfalls wieder mit dem Schild reagierte. Diesmal allerdings führte Gaius einen schnellen Gegenstoß aus, mit dem er seinen Gegenüber zu überraschen versuchte. Die Spitze traf den Oberkörper des Römers, der konnte allerdings noch rechtzeitig zurückweichen um den Schaden, den er vom Gladius bekommen hätte, möglichst gering zu halten. Recht ausgeglichen wurde der Kampf weitergeführt. Anscheinend hatte Graeceius einen relativ gleichwertigen Kampfpartner gefunden, der ebenso keine Anstalten machte frühzeitig aufzuhören und abzubrechen. Einige der anderen Probatenpärchen waren bereits fertig, jedoch sollte dieser Kampf wohl am Ende vom Centurio beendet werden...

    Wie vom Centurio befohlen ging Graeceius mit den linken Bein nach vorne, das rechte bot ihm den nötigen Halt. Er nahm den Gladius in die rechte Hand und führte danach einen Stich nach dem anderen aus. Auch wenn es für ihn recht ungewohnt war, mit einer Stichwaffe anstatt mit einem normalen Schwert zu kämpfen, konnte er sich seiner Meinung nach recht schnell in den neuen Kampfstil einfinden.

    Im Gegensatz zu den 40 Runden am vorhergehenden Tag waren die 20 Runden ja vermeintlich wenig, weshalb sie ohne größeren Aufwand erfolgreich von allen Probaten abgeschlossen werden konnten. Nun war Gaius gespannt auf das Training mit dem Gladius. Zwar hatte der Grieche im Umgang mit Schwertern schon geübt, einen Gladius hatte er allerdings bisher immer nur kurz in der Hand gehabt.

    Am zweiten Tag der Grundausbildung war Graeceius mit den anderen Probaten erneut rechtzeitig am Exerzierplatz angekommen. Den vorhergehenden Abend genoss der Grieche noch in den Thermen des Castellums, um sich wieder bereit zu machen und sich zu erholen. Nun standen die Auszubildenden also wieder bereit und in Reih und Glied vor dem Centurio.

    Sim-Off:

    Ich hab alles im Auge ;) Nein, du kommst nur zu günstigen Zeitpunkten on^^


    Gaius nickte zufrieden. Bei der letzten Frage war er sich nicht ganz sicher, doch anscheinend war seine Antwort richtig. Mit den anderen Probaten verließ er heute also den Campus, um am nächsten Tag wieder bereit für die weiteren Übungen zu sein.

    Vor der Ausbildung hatte sich Gaius natürlich ein wenig schlau gemacht, so wie jeder andere Probat wahrscheinlich auch.


    "Die Legion besteht aus circa 5.500 Mann und ist in zehn Kohorten unterteilt, die, abgesehen von der ersten Kohorte mit 5 Doppelcenturien, aus 6 Centurien bestehen. Jeder Centurie steht ein Centurio vor. Zusätzlich gibt es noch die Legionsreiterei, die aus 4 Turmae besteht. Kommandiert wird eine Legion vom Legionslegaten, oder, wie in unserem Fall, vom Legionspräfekten. Ihm zur Seite stehen 11 weitere Offiziere, der Praefectus Castrorum, mehrere Tribune und der Primus Pilus, der höchste Centurio", führte Graeceius aus und hielt dann wieder inne.

    Nach einem sehr kurzen Ausschnaufen ging Gaius mit den anderen Auzubildenden in Liegestützeposition und begann zu zählen. Einer der Probati schaffte es nicht die 30. Liegestütze zu überschreiten, weswegen die Gruppe zu zehn weiteren gezwungen wurde. Nach einigen Minuten konnten die 50 Liegestütze jedoch absolviert werden und die Gruppe stellte sich wieder auf.

    Offensichtlich gehörte Posca wirklich zu der typischen Art von Centurio, die ihre Probati versuchten auf Schweiß und Blut zu drillen und ihnen Disziplin einzubläuten. Sicherlich war dies besser, als ein Ausbilder der nicht wusste auf was die Grundausbildung hinauslief. Graeceius würde Posca auf jeden Fall standhalten und ihm zeigen, dass er für die Legion bereit war.


    Auch wenn es im Gegensatz zu Achaia noch deutlich heißer in Ägypten war, würde Gaius die 40 Runden sicherlich überstehen. Er war trainiert und hatte sicherlich genug Ausdauer solcherlei, mit Sicherheit übertriebenen Aufwärmübungen zu meistern. Neben seinen Kollegen begann der Grieche also Runde um Runde zu absolvieren, bis sie schließlich mehrere Minuten später wieder bei Posca ankamen und sich in Reih und Glied positionierten.