Beiträge von Tiberia Septima

    | Stesichoros


    „Selbstverständlich ist der Herr anwesend. Seit dem sich Dominus Durus sein Bein verletzt hat, verlässt er nicht mehr so häufig das Haus.“ vertraute Stesichoros der jungen Tiberia hinter vorgehaltener Hand an, während er einen Skalven herbei winkte, der sie zum tablinum führen und anschließend dem Hausherren bescheid geben sollte.




    IANITOR – GENS TIBERIA

    Im Tablinum angekommen, verabschiedete sich der Sklave mit den Worten: „Ich werde Dominus Durus sofort bescheid geben.“ von ihr. Kurz darauf erschien eine hübsche, junge Sklavin mit einem Tablett, auf dem zwei Krüge und mehrere Becher, so wie eine Schale mit Melonenstücken war, im Tablinum. „Salve, Herrin.“ begrüsste sie Septima mit gesenktem Blick und erkundigte sich anschließend nach ihrem Wein-Wasser-Gemisch, um der Domina einen Becher zu reichen. „Ein Teil Wein und drei Teile Wasser.“ ordnete Septima an, denn nur so empfand sie den Wein als trinkbar.
    Mit dem Becher in der Hand, ging Septima zum Fenster und schaute hinaus. ‚Alles noch genau so, wie vor einigen Monaten, bevor ich ausgezogen bin.’ sinnierte sie und nippte an ihrem Getränk.

    Wie zu allen möglichen und unmöglichen Jahreszeiten, quälte sich der Ianitor der Tiberia mit seinem unerklärlichen Schupfen herum und trotzdem war Septima erfreut, dass Gesicht mit der roten Nase und den leicht verquollenen Augen zu sehen. „Salve.“ grüßte sie den Skaven zurück und lächelte ihn tatsächlich an. „Ist mein Onkel anwesend? Dann würde ich gerne zu erst mit ihm sprechen.“ bat Septima ihn in freundlichem Ton.

    | Stesichoros


    Der ewig verschnupfte Ianitor der Villa Tiberia hockte wie ein Häufchen Elend auf seinem Stuhl, als es mal wieder an der Porta klopfte. Konnte ein Sklave in diesem Haus denn nie seine Ruhe haben? Schnaufend erhob sich Stesichoros von seinem Stuhl und wischte schnell noch einmal mit dem Ärmel seiner Tunika über die Nase, während er sie lautstark hochzog.
    Die Tür wurde geöffnet und der iberische Sklave sah sich direkt einem tiberischen Familienmitglied gegenüber stehend.
    „Salve Domina Septima. Bitte tritt ein.“ begrüsste er sie leicht näselnd und öffnete die Porta weit. „Wen darf ich über deine Ankunft in Kenntnis setzten lassen?“




    IANITOR – GENS TIBERIA

    Bereits einen Tag nach ihrer Ankunft in Rom, kurz nach der Salutatio ihres Onkels, stieg Septima vor dem Haus ihrer eigenen Gens aus der Sänfte und ließ Baldemar voran gehen, damit er für sie an die Porta klopfen konnte. Anschließend gab sie ihm durch das Wedeln ihrer Hand zu verstehen, dass er von der Porta wegtreten sollte, damit Stesichoros sie sogleich erblicken und ins Atrium führen konnte.

    Im Atrium deutete der Ianitor auf eine der steinernen Bänke, deren Sitzfläche mit Kissen gemütlicher gemacht worden waren, damit Phintias sich setzen und auf Lukios warten konnte. Ein kurzer Wink und ein Sklave löste sich aus den Schatten der Säulen des Atrium, um sich beim Gast nach seinem Getränkewunsch zu erkundigen und selbigen sofort zu erfüllen.
    Ein anderer Sklave benachrichtigte Durus Sekretär, dass Besuch auf ihn wartete.

    Sim-Off:

    Durus! Du bist dran. ;)

    | Stesichoros


    Rein zur Vorsicht mußterte der Ianitor seinen Gegenüber und nickte anschließend. Dies war immerhin der Sekretär eines Senator. Eines Senators, der mit dem tiberischen Haus durch die Heirat einer Tiberia leeirt war. Besser er ließ den Mann eintreten.
    „Bitte, tritt ein. Ich werde nach Lukios schicken lassen.“ Stesichoros deute mit der Hand in das Haus und führte den Besucher anschließend ins Atrium.



    Edit: Link



    IANITOR – GENS TIBERIA

    Zusammen mit ihrer Leibsklavin Frija - die ihr wegen des bevorstehenden Kampfes ihres Mannes Baldemar keine Ruhe gelassen hatte - erschien Septima kurz nach den Männern ebenfalls auf dem Hof der fabrica. Lächelnd ging sie auf die anwesenden Männer zu. „Salve.“ grüßte sie zunächst alle gemeinsam, ehe sie dem Optio die Hand reichte. "Optio Tallius, ich hoffe doch sehr, dass du für meinen custos corporis ein guter Gegner sein wirst.“ fragte sie ihn charmant lächelnd. Septima war davon überzeugt, dass Baldemar jeden Kampf gewinnen konnte, auch den gegen einen gut ausgebildeten Sodaten der Legio I.
    Ein weiterer Sklave aus dem Hause Aurelia/Tiberia war den Frauen gefolgt und stellte nun in angemessener Entfernung zum Kampfplatz zwei Klappstühle und einen kleinen Tisch auf. Frija hatte einen großen Korb dabei, aus dem sie nun zwei Amphoren, zwei Becher und ein paar Weintrauben, so wie Nüsse und Feigen hervor holte und auf dem Tisch anordnete.
    „Bitte, lasst euch von mir nicht aufhalten.“ entschuldigte sich Septima und ging, nach einem zärtlichen Blick zu ihrem Gemahl, auf einen der beiden Stühle zu. Frija stellte sich neben den Stuhl ihrer Herrin und der andere Sklave blieb einige Schritte hinter dem Tisch stehen, so dass er die Herrschaften nicht mit seiner Anwesenheit stören würde.
    Gespannt wartete Septima auf den Beginn des Übungskampfes und darauf, dass ihr Mann bei ihr Platz nehmen würde.


    Edit: hier wird nicht ge-sie-tst

    Nicht reden?! Hatte ihr Leibwächter gerade versucht ihr einen Befehl zu geben! Was bildete der sich eigentlich ein? „Ich rede so viel und so lange, wie ICH es will!“ fuhr sie Baldemar scharf an, ließ sich jedoch weiter von ihm am Arm führen. Immerhin sollte er sie heile aus diesem Tumult hinaus begleiten, ohne dass ihr auch nur ein Haar gekrümmt wurde.


    Baldemar kam ihrer Aufforderung, Flora und der Octavia zu helfen, nach. Zusammen mit zwei weiteren Sklaven aus Septimas Besitz, strebte Baldemar die Seitenstrasse an, in der sie gerade eine Gruppe von Menschen hatte erspähen können. Zwei Sklaven blieben zu ihrem leiblichen Schutz zurück. Das war der Tiberia mehr als Recht. ‚Völlig schutzlos wollte ich hier auch nicht bleiben.’ Baldemar hatte völlig richtig entschieden und nun konnte Septima auch mehr von den Menschen in der Seitengasse sehen. Zügigen Schrittes ging sie näher heran, zum Glück unbehelligt durch den Rest der aufgebrachten Menschen, die alle zum Tempel der Diana strebten, um dort ihrem Ärger Luft machen zu können. Inzwischen waren die Ereignisse, die zur Schändung des heiligen Hains der Diana geführt hatten, für Septima nicht mehr wichtig. Einzig die Sicherheit von Flora zählte.
    „Was ist denn da los? Was soll das?“ echauffierte sich die junge Frau, während sie gerade mal bis zur Mündung der Seitengasse ging, um auch ja nicht dem Handgemenge zu nahe zu kommen. Sie sah, wie ihr Leibwächter sich schützend vor die zwei jungen Frauen stellte, von denen eine Flora war, oder doch Narcissa? Es ging alles sehr schnell und schon lag die zweite Frau im Dreck der Via und Flora versuchte nach irgendwo hin auszuweichen, um bloss nicht von einem der fiesen Kerle gepackt zu werden.
    „Flora! Hier her!“ rief Septima in das Getümmel, ohne weiter über die Konsequenzen ihres Rufes nachzudenken. Und tatsächlich, beide Frauen bewegten sich in ihre Richtung, während die übrigen Männer miteinander kämpften.
    Das Germanicus Aculeo bereits zu Boden gegangen war, wäre Septima gänzlich entgangen, wenn er sich nicht wieder aufgerappelt und ihre Richtung geschaut hätte. „Oh nein! Ist das etwa…“ Das konnte doch unmöglich wahr sein! Was machten Flora, Germanicus Aculeo und eine Octavia hier? „Los, geht und helft ihm.“ wies Septima ihre übrigen zwei Leibwächter an, Aculeo zur Hilfe zu eilen. Die beiden Sklaven schauten sich an, schauten zu Baldemar und einer von ihnen nickte. Daraufhin eilte nur einer der Sklave zu Aculeo, um ihm beim aufstehen behilflich zu sein.

    „So, so, ein Freund.“ wiederholte Septima leise flüsternd, während ihr Lippen über Ursus’ Wange zu seinem Hals wanderten und sie sich nicht mehr für den Artorier, sondern viel mehr für ihren Mann interessierte. Sie genoss die Berührung seiner Hand auf ihrem Körper und vergass darüber ganz, dass sie Priscas Brief hatte holen wollen. „Mhmm… eine Ablenkung wie zu Hause…?“ Ihr Blick ging zu seinem Schreibtisch und wieder zurück zu Ursus. Es lagen einige Tabulae, sowie Schriftrollen und Schreibwerkzeug herum. Dort könnten sie sich nicht lieben, ohne vorher aufzuräumen, oder den Scriba durch herunterfallende Schreibutensilien zu alarmieren. Allein der Gedanke daran, dass sie hier gestört werden könnten, steigerte ihre Lust noch.
    Durch den Brustpanzer würde Septima nicht so viel von ihrem Mann haben, wie wenn er nur eine einfach Tunika oder auch eine Toga trug, doch inzwischen war ihr das fast egal. Ihre Hand begab sich auf Wanderschaft und suchte einen Weg unter seine Tunika.

    Ursus trat ein und schon ging die Sonne auf dem Gesicht der jungen Tiberia auf. Ein Lob aus seinem Mund bedeutete ihr sehr viel und sie nahm seine Anerkennung über ihre Mühen für die Ausrichtung der heutigen Cena lächelnd entgegen. „Ich habe mir die größtmögliche Mühe gegeben. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre es gewiss noch eindrucksvoller geworden.“ stichelte sie ihn ein wenig und rückte kurz seinen Blütenkranz zu recht. „Gut siehst du aus.“ stellte sie fest und strich mit ihrer Hand über den freien Teil seiner seidenen Tunika. „Mhmm... Seide.“ Ihre Augen blitzten, als sie ihrem Mann in die Augen sah.
    „Ich hoffe deine Offiziere sind pünktlich!“ neckte sie Ursus weiter und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen kurzen Kuss auf den Mund zu geben. Der Ianitor war informiert und jeder Gast würde, nachdem ihm Hände und Füsse gewaschen worden waren, von einem Sklaven direkt ins Triclinium geführt werden.
    Sie mußten auch gar nicht lange warten, bis die ersten Gäste eintrafen.

    Direkt nach dem sie das officium ihres Mannes verlassen hatte, begab sich Septima zum officium von Artorius Reatinus. Vor der Tür des Tribunus angusticlavius saß ebenfalls ein Scriba und Septima sprach diesen direkt an. „Salve. Ist Tribun Artorius in seinem officium? Wenn ja, dann melde ihm bitte umgehend, dass Tiberia Septima ihn zu sprechen wünscht. Wenn nein, dann gilt das gleiche und ich warte hier so lange.“ Sollte sich der Legionär erdreisten sie zu fragen, in welcher Angelegenheit sie den Tribun zu sprechen wünschte, würde Septima ihm die passende Antwort vor seine Rüstung knallen.
    Vom Besuch ihres Gatten hatte die junge Frau noch gerötete Wangen und das ewig währende Lächeln ihrer so wunderbar verlaufenden Schwangerschaft zierte ihr Gesicht und milderte ihre fordernd klingen Worte ein wenig ab.

    Nein, Ursus hatte sie nicht gesehen. ‚Gut, besser wenn ich ihn nicht ablenke.’ nahm Septima sich fest vor und starrte weiter gebannt auf den Kampf. Bisher konnte sie nicht ausmachen, wer wohl der bessere Kämpfer von beiden war. Inzwischen hatte sich die Kenntnis über den Kampf im ganzen Haus verteilt und fast alle Sklaven hatten sich im Garten des Praetoriums versammelt. Es wurde zunehmend lauter, denn die Sklaven feuerten sowohl Baldemar, als auch ihren Herren an. Es bildeten sich zwei Lager und es wurden auch Wetten abgeschlossen. Etwas irritiert schaute Septima zu den neben ihr stehenden Haussklaven, die gerade darüber diskutierten, ob sie auf die Technik des Herren, oder die Stärke von Baldemar wetten sollten, je nach dem, wer wohl eher gewinnen würde.
    „Tzzz…“ entfuhr es Septima und schnell schaute sie wieder auf das Geschehn. Sklaven waren auch nicht anders wie alle anderen Bürger Roms. Jeder wettete gerne. Und schon setzte Baldemar zum nächsten Angriff auf Ursus an, doch dieser ahnte bereits was sein Kontrahent vor hatte und entwand sich geschickt dessen Griff, nur um gleich darauf einen Versuch zu starten, dessen Gleichgewicht mit einem Tritt zu stören.
    Septima hatte bereits tief Luft geholt, um ihren Gemahl anfeuern zu können, als ihr der gute Vorsatz, ihn nicht durch ihre Anwesenheit abzulenken, wieder ein fiel. Langsam atmete sie wieder aus und schaute mit leuchtenden Augen weiter zu. Es gefiel ihr zu sehen, wie sich die Muskeln an Armen und Beinen und auch an der Brust anspannten, wenn Ursus versuchte einem Angriff ihres Leibwächters zu entgehen, oder wenn er selbst Baldemar zu packen bekam. ‚Er sieht wirklich sehr gut aus.’ Für einen kurzen Moment ließ Septima erneut ihre Augen über die anwesenden Zuschauer gleiten. Sie suchte nach jungen, hübschen Skavinnen und versuchte zu erkennen, wen von den beiden Kontrahenten sie wohl anfeuerten. Zum ersten Mal in ihrer Ehe keimte Eifersucht in ihr empor. ‚Ob Titus vor mir eine oder mehrere von ihnen in sein Bett geholt hatte?’ Das ihr Mann dies seit ihrer Ehe nicht mehr tat, dessen war sich Septima absolut sicher, doch sie wollte wissen, was und wie er vor der Ehe gewesen war. Immerhin verspürte er einen ebenso häufigen Drang nach körperlicher Liebe, wie sie selbst.

    Etwa zwei Stunden später verließ Septima im Schutze der Dunkelheit und mit einem politischen Versprechen von Agrippinus, den Gatten von Septima, Aurelius Ursus, im Senat hin und wieder zu unterstützen, die Casa Faberia. Baldemar geleitete seine, in einen Mantel gehüllte Herrin zwei Straßen entlang, bis sie wieder bei ihrer Sänfte ankamen und Septima in dieser Platz nahm. Nun ging es zurück zur Villa Aurelia, wo sie ihrem Gemahl von einer schönen, wenn auch traurigen – da sie ihre Freunde nun so lange nicht wieder sehen würde – Cena berichten würde.


    - finis -

    "Oh gut, dann werde ich Artorius nach meinem Besuch bei dir in seinem Officium aufsuchen." stellte Septima fest.
    Avianus sollte sich also um die Baustelle kümmern. Sehr gut. Dann würde Septima gleich am ersten Tag ihrer Ankunft in Rom versuchen, mit ihm zu sprechen, um zu erfahren, wie die Umbaumaßnahmen von statten gingen.
    Septima trat noch einen Schritt näher an Ursus heran, der sie mit unverkennbar erregter Stimme zu einer Ablenkung aufforderte. Lächelnd ließ sie sich die Zärtlichkeiten gefallen und setzte sich auf seinen Schoß. „So… und an welche Art von Ablenkung hattest du dabei gedacht?“ erkundigte sie sich amüsiert und fuhr mit ihrer zweiten Hand in seine Haare am Nacken. „Ich hatte an sich an den Brief von Prisca gedacht.“ gestand sie verführerisch flüsternd und beugte sich langsam vor, um ihren Mann zu küssen. Inzwischen war Septima einem kurzen Akt der gegenseitigen Zuneigung nicht abgeneigt. Principia hin oder her.


    Nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft in der Castra der Legio I, fand auch schon der von Ursus befohlene Truppenapell statt, bei dem ihr werter Herr Gemahl auch sogleich eine Überraschung parat hielt. Obwohl sie noch gar nicht richtig angekommen waren, lud der neue Legat, Titus Aurelius Ursus, seine höchsten Offiziere zu einer kleinen, beschaulichen Cena ins Praetorium ein und Septima hatte die nächsten zwei Tage alle Hände voll zu tun.
    Wie sie es im Endeffekt geschafft hatte, ihre zweite eigene Cena mit mehr oder weniger hohen Besuchern in einer ihr fremden Stadt zu organisieren, behielt die junge Frau stillschweigend für sich.


    Ein letztes Mal ließ die junge Hausherrin ihren kritischen Blick über das Triclinium wandern. Sie hatte auf ausgefallenen Schmuck verzichtet, denn die Wände dieses Raumes waren bereits Schmuck genug, da benögte es keiner weiteren Verschönerung. Die roten Klinen harmonierten sehr gut mit dem Rot an den Wänden und die hohen, kunstvoll gearbeiteten Feuerschalen hatte sie in einer Seitengasse des hiesigen Marktes entdeckt.


    Marei hatte zusammen mit den anderen Sklavinnen des Hauses Blumenkränze gebastelt, die nun an der Porta bereit lagen, wo sie die Gäste zur Begrüssung aufs Haupt gesetzt bekamen.
    Septima selbst war in eine dunkelblaue Tunika gekleidet, die durch silberne Blütenstickerei am Saum und den Ärmelausschnitten verziert war. Auf ihrem kunstvoll hochgetürmten Haaren war der Blütenkranz festgesteckt worden, so dass er ihr nicht ungewollt herunter rutschen konnte und ihre Füsse zierten weiche Sandalen in einem ebenfalls dunklen blau.
    Auf dem Tisch zwischen den Klinen standen bereits ein paar Leckereien wie Oliven, Käsestücke aus Ziegenmilch sowie sauer eingelegtes Gemüse für die Gäste bereit. Die warmen Vorspeisen würden erst serviert werden, wenn alle Gäste anwesend waren.

    Umgeben von ihren Sklaven, ging es nun langsam an der aufgebrachten Menschenmasse vorbei. Septima fühlte sich sichtlich unwohl. Während sie gingen erklärte ihr Baldemar, wohl nur nach seiner Meinung, was er mit den Worten Redelsführer, Blut und Vorschlag gemeint hatte. Leider verstand Septima noch immer nicht, was ihr custos corporis damit meinte. „Was interessieren mich die Redelsführer? Soll ich etwa mit ihnen diskutieren? Sie dazu auffordern, die Leute nach Hause zu schicken? Der heilige Hain der Diana wurde entweiht. Die Leute sind zu Recht augebracht. Da wird ein bisschen Gerede mit ein paar Anführern nicht viel ändern.“ Sie spürte die Hand ihres Leibwächters an ihrem Arm und zuckte kurz zusammen. Sepitma mochte es nicht, sah aber in dieser Situation ein, dass Baldemar es nur tat, um für ihre Sicherheit sorgen zu können und in dieser Hinsicht vertraute sie ihrem Leibwächter blind. „Bring mich einfach nur hier raus.“ befahl sie Baldemar.


    Die Gruppe um die Tiberia drängte sich am Rande des Mob durch, zur Not sogar mit Gewalt und sie kamen recht gut voran, bis Baldemar ihr erneut etwas zuraunte. „Flora? Wo? Wo ist sie?“ Hecktisch schaute sich Septima um, hüpfte gar ein wenig auf und ab, da die sie umgebenden Männer alle größer waren, um Flora irgendwo zu erblicken. Leider sah sie nur eine weitere Gruppe von Gestalten, die in einer Seitengasse beieinander standen. Jemand sprach laut den Namen von Flora und einer gewissen Octavia Varena aus. „Na los!“ Septima schlug kurz gegen Baldemars Arm. „Geh und hilf ihr!“ Was stand denn ihr Sklave hier noch rum? Wenn eine Aurelia und eine Octavia in Gefahr waren, dann sollte er gefälligst helfen.

    Es fiel Septima in der Tat nicht weiter auf, dass sie den pater familias noch immer bei seinem cognomen nannte, allerdings war sie auch keine Person, die sich der Vertraulichkeit eines Praenomen einfach so bediente, wenn es nicht der Träger selbst angeboten hatte. Ohne es zu ahnen, respektierte sie den Wunsch von Corvinus, sie nicht näher als nötig an sich heran zu lassen, wozu ohne Frage auch sein praenomen Marcus gehörte.


    „Ich würde gerne ein paar Wochen hier verbringen. Vielleicht vier?“ antwortete Septima freundlich auf die Frage des Hausherrn und musterte über den Rand ihres Bechers hinweg die Reaktion von Corvinus. Da er Celerina und ihr gegenüber saß, konnte sie ihn leichter beobachten, wie die Falvia. Als Celerina sich allerdings nach der Schwangerschaft erkundigte, stellte Septima den Wein mit einem betretenen Gesicht wieder bei Seite und legte die Hände sittsam in den Schoß. Langsam wand sie ihren Kopf in Celerinas Richtung. Wieder hatte sie dieses flaue Gefühl im Magen, denn der Zeitpunkt der Wahrheit war schneller gekommen, als Septima angenommen hatte.
    Mit ruhiger Stimme antwortete sie. „Oh, dass heißt ich kann nicht in Titus cubiculum schlafen? Na ja, ist nicht weiter schlimm. Und das alle hier in Rom sind, kommt mir sehr entgegen. Titus hofft darauf, dass ich ihm bei meiner Rückkehr möglichst viel erzählen kann.“ Ein kurzer Blick zu Corvinus, ehe Septima wieder zu Celerina schaute und auf ihre eigentliche Frage zu sprechen kam.
    „Was meine Schwangerschaft angeht… Celerina, ich fürchte unser Opfer im Tempel der Iuno Sospitas wurde meinetwegen nicht angenommen. Ich… also… Ich war zum Zeitpunkt des Opfers bereits schwanger, wusste es aber nicht. Die Niederkunft soll bereits im November sein. Es tut mir so leid, Celerina, es ist alles meine Schuld.“ Trauer lag in ihrem Blick, denn wenn Celerina das Opfer an Iuno alleine durchgeführt hätte, dann wäre es bestimmt von der Göttin angenommen worden. Wieder glitt ihr Blick zu Corvinus. Würden sie sie jetzt bitten, doch lieber in der Villa Tiberia zu nächtigen?