„Was kann es wichtigeres geben, als der Schutz einer jungen Frau in den immer dunkler werdenden Straßen Roms? Somit beantworte ich deine Frage, ob ich nicht etwas anderes zu tun hätte, mit einem klaren, nein.“ Charmant lächelte der Senator sie an. Zwar würde er nun etwas länger warten müssen, bis das er sich einer seiner Gespielinnen widmen konnte, doch was tat Mann nicht alles, um bei einer Patrizierin gut da zu stehen. „Ich war soeben auf dem Weg zu meiner Villa, um einen enspannten Abend alleine zu Hause zu verbringen.“ Er betonte es so, als sei es nichts besonderes und er würde öfters die Abende alleine zu Hause verbringen. Vielleicht gefiel dies einer Dame besser, als ein draufgängerischer Mann.
Septima hakte sich bei dem ihr angebotenen Arm ein und folgte neugierig den Ausführungen des Senators, während ein Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. ‚Perfekt.’ dachte sie nur und hatte bereits einen Plan gefasst. „Ich nehme an, es ist nicht all zu weit, bis zu deiner Villa?“ erkundigte sie sich und fragte vorsichtig weiter nach. „Und… deine Familie? Ich meine, ein so charmanter Senator wie du es bist, Faberius, der hat doch gewiss ein Eheweib und einen Stall voll Kinder, die zu Hause auf ihn warten.“ Sie ließ sich einfach von dem Mann neben sich führen, wusste Septima doch, dass Baldemar es locker mit ihm und auch mit seinen Leibwächten aufnehmen könnte, wenn es zu einer gefährlichen Situation kommen sollte.
„Ja, zur Zeit lebe ich alleine in meiner Villa, die gleich zwei Straßen weiter liegt. Meine Frau ist bei der Geburt des ersten Kindes gestorben, ebenso wie das Kind. Anscheinend wollte Iuno noch nicht, dass ich Nachkommen habe, weshalb ich mir mit der Wahl einer neuen Frau etwas Zeit lasse und somit alleine lebe.“ antwortete Agrippinus wahrheits gemäß, ehe ihm auffiel, dass die Tiberia Interesse an ihm zu haben schien. Woher das wohl kam? Nur kurz zuckten seine Mundwinkel, da sie sich zu einem triumphalen Lächeln verziehen wollten, ehe er sich ihr gegenüber als einfühlsamer Frauenversteher präsentierte. „Würde mir allerdings ein so hübscher Schmetterling wie du es bist begegnen, ich schwöre, ich würde nichts unversucht lassen, ihn einzufangen.“ Seine Linke wanderte zu ihrer, die er im Arm hielt und strich sanft über ihren Handrücken. Ob sie sich so leicht einfangen ließe?
Es war ein Spiel, welches sie hier spielten und Septima genoss es, begehrt und erobert zu werden. Sie wollte spüren, dass sie jemandem wichtig war, dass sie jemand um ihrer Selbstwillen wollte und bereit war, dafür ein Risiko einzugehen. Selbst wenn es nur ihr Körper wäre, den dieser Mann wollte, wäre sie bereit, ihm zu geben, wo nach es ihm verlangte, nur damit sie das kurze Vergnügen eines gemeinsamen Höhepunktes genießen konnte.
Mit ein wenig Verlegenheit, wie es sich für eine sittsame Patrizierin gehörte, reagierte sie auf seine Berührung ihrer Hand, in dem sie ihre Augen niederschlug und sein Streicheln beobachtete. Das bereits ein Feuer in ihr brannte, konnte Agrippinus unmöglich gesehen haben, und doch musste sie Signale ausgesandt haben, die ihn vermuten ließen, dass sie zu mehr bereit war. Septima war gewillt auf Alles oder Nichts zu setzten.
„Dann sollten wir zu deinem Haus gehen, ehe der Schmetterling sich aus dem Netz befreit.“