Beiträge von Tiberia Septima

    Voller Vorfreude hatte Septima die Schriftrolle entgegen genommen, die ihr ein Sklave gebracht hatte. Das Siegel war von den Iuniern, somit konnte dieses Schreiben nur von ihrer Freundin Serrana sein. Mit fliegenden Kleidern stürmte Septima in das Tablinum, wo sie ihre Korrespondenz zu erledigen pflegte, und brach das Siegel. Gierig verschlagen ihre Augen die Worte und hin und wieder schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Es tat gut ein Lebenszeichen einer ihrer Freundinnen in Händen zu halten. Kaum hatte sie zu Ende gelesen, begann Septima den Brief ein zweites mal zu lesen. Anschließend legte sie das Pergament auf den Tisch und griff nach einem neuen Stück Pergament, Feder und Tinte.


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    Iunia Serrana
    Casa Germanica
    Roma


    Meine liebe Freundin,


    ich danke dir von Herzen für deine schnelle Antwort auf meinen Brief und werde Gleiches mit Gleichem vergeten. Es freut mich sehr zu lesen, dass die Ehe mit Sedulus all deine Erwartungen zu erfüllen scheint und du dich nicht scheust, gemeinsam mit ihm Orte aufzusuchen, an denen ihr euer Eheleben genießen könnte. Was ihr beide am ersten Tag eurer Ehe im Balneum getrieben hat, möchte ich auf jeden Fall persönlich von dir erfahren, weshalb ich dich umgehend unterrichten werde, sollte ich nach Roma reisen.
    Die Zurückhaltung deiner Großmutter könnte auch in einem Gespräch mit deinem Gemahl begründet sein. Hast du Sedulus mal danach gefragt? Immerhin ist es seine Aufgabe, dich vor allem Übel zu beschützen, sogar wenn es aus der eigenen Familie zu kommen droht. Ich bin mir sicher, jetzt, wo du mit einem Senator verheiratet bis, wirst du dich gut mit deiner Großmutter arrangieren.
    Von deiner Schwangerschaft, mit als erste zu erfahren, macht mich unglaublich Stolz und ich gratuliere dir und Sedulus von ganzem Herzen. Bei der Gelegenheit sollte ich dir berichten, dass ich mich ebenfalls in anderen Umständen befinde. Ursus und ich wissen es schon seit unserer Abreise aus Roma, jedoch hatte ich Angst irgendwem davon zu erzählen, denn die Gefahr, dass Kind in der ersten Zeit gleich zu verlieren, erschien mir viel zu groß. Ich hoffe du bist mir deswegen nicht böse, doch ich weiß, ich hätte es nicht ertragen allen von meiner freudigen Empfängnis zu berichten und bei einem womöglichen Verlust des Kindes die ganze Trauer in den Gesichtern derer zu lesen, die es bereits erfahren hatten. In meinen Gebeten wirst du ab sofort einen festen Platz haben, liebe Serrana, denn ich werde für den guten Verlauf deiner Schwangerschaft, einer unkomplizierten Geburt und eines gesunden Knabens für dich beten. Bitte richte auch Sedulus meine Glückwünsche aus. Das habt ihr ganz wunderbar gemacht.
    Wenn es deine Zeit und dein Umstand zu lassen, so weißt du, dass ich mich über jedes politische Ereignis, von dem du mir berichten kannst, sehr freuen werde. Hier in Mantua ist leider nicht besonders viel los. Doch so bleibt mir mehr Zeit für lange Briefe an gute Freunde.
    Solltet ihr, Sedulus und du, und wenn es sich nicht vermeiden ließe, auch gerne deine Großmutter, uns hier in Mantua besuchen kommen, so seit ihr auf das aller herzlichste eingeladen. Ich sage dir Serrana, beim Anblick der vielen Soldaten im Castellum, wird auch dir ganz anders werden. Dein Mann wird das bereits kennen, doch kann ich dir aus eigener Erfahrung berichten, dass ein Truppenappell der gesamten Legio I einfach unglaublich ist. Es gäbe hier viel für dich zu sehen und ich bin mir sicher, Sedulus würde dich gerne im Castellum herum führen. Von unserer Seite aus steht einem Besuch von euch nichts im Wege. Du siehst, ich lasse nichts unversucht, um euch nach Mantua zu locken.
    Mögen die Götter, insbesondere Iuno, dich und dein ungeborenes Kind fleißig beschützen.


    In freundschaftlicher Liebe


    Septima


    Die Feder wurde bei Seite gelegt und Septima las den gesamten Brief noch einmal, während die Tinte trocknete. Nur kurz griff sie nach einem Becher mit verdünntem Saft, um einen Schluck daraus zu nehmen. Sie empfand tatsächlich tiefe, freundschaftliche Liebe für Serrana. Wie viel Zeit sie zwischen den Schwangerschaften wohl trennten? ‚Da fehlt nur noch Calvena und das Trio wäre komplett.’ schmunzelte Septima in sich hinein. Sie würde gleich hier sitzten bleiben und einen zweiten Brief an ihre Freundin Calvena verfassen.
    Septima rollte den ersten Brief zusammen, erwärmte das Siegelwachs über einer Kerze und drückte anschließend ihren Ring auf den roten Klecks vom Pergament.

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    Sp. Tiberius Dolabella
    Villa Tiberia
    Roma


    Salve Tiberius Dolabella,


    es überrascht mich, einen Brief eines Angehörigen meiner Gens in Händen zu halten und ich bedaure es zu tiefst, dass ich nicht der Gründungsversammlung der Societas Rei Equariae Italiana beiwohnen kann. Du verstehst sicherlich, dass eine Reise nach Roma für mich gut geplant sein muß, zumal ich mich in anderen Umständen befinde und nicht überstürzt aufbrechen kann.
    Bei meinem nächsten, geplanten Besuch in Roma würde ich mich freuen, wenn wir uns treffen und über die Societa sprechen könnten.


    Vale


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    Septima hatte einen Brief eines Tiberiers erhalten, den sie überhaupt nicht kannte, doch war es kein familiäres Schreiben, sondern es ging um die Gründung einer Societas zur italienischen Pferdezucht. Tiberius Dolabelle lud sie zu eben dieser Gründung ein, doch würde sie nicht rechtzeitig anreisen können, um ihm diesen Gefallen zu erweisen. Außerdem war es Septima noch nicht vergönnt, mit ihrem Gemahl über den Beitritt einer Societas zu sprechen, so dass sie sich daran machte, einen Brief an Dolabella zu verfassen.


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    Sp. Tiberius Dolabella
    Villa Tiberia
    Roma


    Salve Tiberius Dolabella,


    es überrascht mich, einen Brief eines Angehörigen meiner Gens in Händen zu halten und ich bedaure es zu tiefst, dass ich nicht der Gründungsversammlung der Societas Rei Equariae Italiana beiwohnen kann. Du verstehst sicherlich, dass eine Reise nach Roma für mich gut geplant sein muß, zumal ich mich in anderen Umständen befinde und nicht überstürzt aufbrechen kann.
    Bei meinem nächsten, geplanten Besuch in Roma würde ich mich freuen, wenn wir uns treffen und über die Societa sprechen könnten.


    Vale


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    Mit beginnender Dunkelheit war es den Besitzern von Fuhrwerken erlaubt, diese durch die Straßen Roms zu steuern, so dass der Lärm der Wagenräder in den Straßen nicht zu überhören war. Desweiteren waren die Bewohner Roms auf dem Weg zu einer Cena in ihrem Haus, oder dem eines Freundes, einem Treffen in einer Taverne oder einfach nur auf dem Rückweg ins eigene Heim. Jeder, dem Septima kurz ins Gesicht schaute, schien damit beschäftigt zu sein, von A nach B zu kommen, um eine Verabredung oder ein Treffen einzuhalten. Nur sie wanderte allein und ohne Ziel durch die Straßen. Na gut, ganz alleine war sie nicht, folgte ihr doch Baldemar auf Schritt und Tritt. Septima schaute sich nicht um, um zu wissen das ihr custos corporis bei ihr war. Sie wußte das sie sich auf Baldemar verlassen konnte und wollte auch nicht all zu weit gehen, immerhin konnte es für eine Frau gefährlich sein, nachts in den Straßen Roms herumzulaufen.


    Die Augen der Tiberia blieben an einer sentarischen Toga hängen, als ihr ein Mann mittleren Alters, mit zwei Sklaven - womöglich seine Leibwächter - entgegen kam. Ihr Blick blieb an dem fein geschwungenen Gesicht des Senators hängen, dass so gar nicht zu seiner stattlichen, durchaus gut durchtrainierten Statur zu passen schien. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie blickte dem Senator offen entgegen. 'Ihn habe ich noch nie auf dem Forum gesehen.' ging es ihr durch den Sinn und während sie die äußere Erscheinung des Mannes musterte und ihr durchaus gefiel was sie sah, überhörte sie den immer näher kommenden Wagen hinter sich.


    ~~~~~


    Spurius Faberius Agrippinus, nun schon seit mehreren Jahren Senator von Rom, ging die Via entlang, auf dem Weg zu seiner Villa. Heute wollte er sich einen ruhigen Abend in den Armen einer Sklavin gönnen, als ihm die dunklen Augen einer hübschen, durchaus gut gekleideten jungen Frau entgegenblickten. Unweigerlich erwiderte er ihr Lächeln, welches kurz darauf in seinem Gesicht gefror, denn er sah die Gefahr in Form des Wagens, der über und über mit Schutt von einer Baustelle beladen war, rasend schnell näher kommen. Der Fahrer schien entweder lebensmüde zu sein, oder aber er hatte die Ochsen nicht unter Kontrolle, die wie von dannen vor dem Wagen vorwegstürmten. Mit einem schnellen, langen Schritt war Agrippinus bei der jungen Frau, schlang einen Arm um ihr Taile und drehte sie mit den Worten „Verzeiht, werte Dame.“ gegen die nächste Hauswand. Schützend drückte er sich gegen sie, damit, sollte der Wagen ihn streifen, die junge Frau auf jeden Fall geschützt war.

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    Manius Tiberius Durus
    Villa Tiberia
    Roma


    Geliebter Onkel,


    es schmerzt mich sehr, so weit von dir und den meinen getrennt zu sein, doch weiß ich, dass es meine Pflicht ist an der Seite meines Mannes zu stehen. Somit will ich nicht zu viel klagen und dir lieber von den freudigen Ereignissen, hier in Mantua, berichten.
    Bereits ein paar Tage nach unserer Ankunft im Castellum, veranstalteten wir eine Cena für die höheren Offiziere der Castra und es war ein voller Erfolgt. Du kannst zu Recht stolz auf mich sein, denn es war die erste Cena, welche ich ganz alleine ausrichten mußte. Zur Unterhaltung gab es Tanz und Gesang von einer Künstlerin, hier aus Mantua. Ich sage dir, hier schlummern unglaubliche Talente. Wenn es mir gelingt, werde ich die junge Dame eines Tages mit nach Roma bringen, so dass auch ihr, meine liebe Familie in den wunderbaren Genuss ihrer lieblichen Stimme kommen werdet.
    Weiterhin kann ich dir berichten, dass du im Winter Großonkel werden wirst. Ursus und ich erwarten unser erstes Kind, weshalb wir die Wintermonate in Mantua bleiben werden, wo es leider für eine Dame der hohen Gesellschaft nicht besonders viel Zerstreuungsmöglichkeiten gibt. Allerdings wird mich der Umstand der Schwangerschaft daran hindern, kurz vor der Niederkunft noch die lange Reise nach Roma zu unternehmen. Vielleicht magst du, oder Arvinia oder Aulus, uns in Mantua besuchen kommen? Da stellt sich mir die Frage: Wie geht es deinem Bein, lieber Onkel? Wenn die Reise bis nach Mantua für dich zu anstrengend ist, dann verstehe ich es selbstverständlich, wenn du nicht kommen kannst. In jedem Fall würde ich dich bitten, Aulus und Arvinia meine herzliche Einladung zu übermitteln, dass sie hier jeder Zeit willkommen sind.
    Was gibt es neues von der Familie zu berichten? Wie steht es um die Hochzeit von Arvinia mit Aurelius Orestes? Dabei fällt mir etwas ein. Erst vor wenigen Tagen wurde mir ein Brief eines gewissen Tiberius Dolabella zugestellt, in dem es um die Gründung einer Societas Rei Equariae Italiana geht. Kannst du mir etwas über den Tiberier berichten und ihm in meinem Namen mitteilen, dass ich nicht zu dem vorgeschlagenen Termin in Roma sein werde? Ich danke dir von Herzen.
    Sollte es deine Zeit zulassen, würde ich mich sehr freuen, von dir zu lesen. Vielleicht kannst du mir von den Wahlen im Senat berichten? Wie ich hörte, ist ein Duccier für das Amt des Vigintivir angetreten. Mich würde es interessieren, wie er dabei abgeschnitten hat.
    Mögen die Götter unserer Familie und insbesondere deiner Gesundheit, wohlgesonnen sein.


    In Liebe


    Septima.

    Nur leichte schüttelte Septima den Kopf, um die Aussage von Narcissa zu verneinen. „Narcissa, du bist kein Klotz.“ Was war das überhaupt für eine Ausdrucksweise? „Ich freue mich über deine Gesellschaft und bin sehr froh, dass es dir inzwischen wieder besser geht. Warte ab, wenn du einen Schluck Wein zu dir genommen hast, dann wird es gleich noch ein bisschen besser gehen.“ Umsichtig tätschelte Septima die Hand der jungen Aurelia. Selbst wenn sie vorher eine gewisse Skepsis gegen die Begleitung durch Narcissa gehegt hatte, war sie jetzt wirklich froh, dass diese bei ihr und dem Germanicer war. Wo blieb der junge Mann eigentlich mit dem Wein?„Wenn du dich wieder gut genug fühlst, dann können wir eine Runde um den Platz gehen und uns die Tempel anschauen. Es gibt hier so viel zu sehen, und meistens ist sogar die Luft hier oben ganz gut.“ Sie zwinkerte ihrer Banknachbarin aufmunternd zu.
    Kurz schwiegen beide Frauen, ehe Narcissa eine Bemerkung fallen ließ, die Septima aufhorchen ließ. "Was meinst du mit stürmisch?" hakte sie sofort, leicht misstrauisch, nach. Was verband Aculeo und Narcissa?

    Die Soldaten, die gekommen waren um nach dem Rechten zu schauen, zogen wieder ab und Septima war mit ihren Sklaven wieder allein auf der Hügelkuppe. Nur kurz drehte sie sich um, um zu schauen wo ihr Leibwächter stand. Auffordernd hatte sie eine Hand zur Seite ausgestreckt, damit ihr ein anderer Sklave den Weinbecher reichen konnte. Sie nippte an ihrem Becher. „Kannst du schwimmen, Baldemar?“ Sie wartete, bis ihr custos corporis neben sie trat und sie gemeinsam das weitere Geschehen am Flussufer verfolgen konnten.

    Was sie gern wäre? Mann oder Frau? Etwas irritiert schaute Septima, die gerade dabei war ihren Mann mit ihren sinnlichen Lippen zu verwöhnen, auf zu Ursus und dachte darüber nach, ob er diese Frage wirklich ernst gemeint hatte.
    „Selbstverständlich ein Mann.“ erwiderte sie ruhig und streichelte dabei sanft über seine nackte Brust. Es war seltsam, aber Septima verspürte keine richtige Lust mehr auf eine körperliche Vereinigung mit ihrem Ehemann. ‚Verflixte diskutiererei!’ schimpfte sie mit sich selbst und kuschelte sich lieber wieder in die Armbeuge ihres Mannes. „Lass uns schlafen, Liebster.“ forderte sie ihn leise auf. Ihre Stimme enthielt alle Nuancen ihrer Gefühlslagen. Trauer, Hoffnung, Wärme, Zärtlichkeit und auch Frust und Angst. Woher das alles in diesem Moment kam, wusste Septima selbst nicht.

    Keiner der beiden Kontrahenten bemerkte sie, was Septima ermutigte, ein klein wenig mehr hinter ihrer Säule vom Peristylgang hervor zu kommen. Viel zu spannend war es, Ursus und Baldemar zuzuschauen, wie sie sich gegenseitig umklammerten und versuchten durch schiere Kraft, zumindest war dies Septimas Eindruck, den anderen zu Fall zu bringen.


    Ein kurzer Blick ging über die Sklaven, als Ursus seines letzten Stück Stoffes bereaubt wurde. ‚Nun wird Baldemar es noch schwerer haben, Ursus zu fassen zu kriegen.’ grinste Septima in sich hinein und schaute gebannt hin, wie der Kampf weiter gehen würde.


    Sim-Off:

    Ringen:
    Es gab weder Runden, noch Pausen oder Zeitlimits. Beim Ringen siegte, wer seinen Gegner dreimal zu Boden warf, wobei auch zählte, wenn der Gegner mit dem Knie den Boden berührte.

    Hallo liebe Mitspieler,


    ich oute mich jetzt mal, dass ich den Thread zur Gründungsversammlung des "Reitvereines" :D nicht wirklich verstehe.


    Wieso ist Dollabella schon automatisch der Praeses und was heißt die Abkürzung "SREI" als Signum für den Verkauf der Waren?


    Und ich bräuchte mal einen guten Link zum übersetzten lateinischer Wörter, denn was ein "Suppliciter" ist, spuckt mein Programm nicht aus. :)

    Bei der jungen Aurelia angekommen, vernahm Septima mit Wohlwollen die Bestätigung, dass es Narcissa schon wieder besser gehen, sowohl aus ihrem eigenen Mund, als auch aus dem der sie begleitenden Sklavin. Dies beruhigte sie ungemein.
    Aculeo stimmte ihrer Bitte nach etwas zu trinken zu und entfernte sich sogleich, auf der Suche nach einem Weinhändler. Septima schaute ihm kurz nach und wand sich dann sofort wieder an Narcissa. Mitfühlend legte sie ihr eine Hand auf den Unterarm.
    Ahh, das ist der Grund für dein Unwohlsein.“ Die junge Tiberia lächelte. Das war eine einleuchtende Erklärung. Sie hatte schon davon gehört, dass die ein oder andere Dame der römischen Gesellschaft an ein paar Tagen im Monat unpässlich waren, was wohl immer in den nahezu gleichen Zeitraum fiel. „Wenn du lieber zurück zur Villa möchtest, können wir auch eine Sänfte nehmen und gleich gehen.“ schlug sie ihrer angeheirateten Verwandten vor. Zwar wäre es schade, erst diesen Berg erklommen zu haben, um ihn kurz darauf schon wieder zu verlassen, aber das Wohl der Aurelia ging eindeutig vor.
    Die Frage nach ihrer schnellen Rückkehr tat Septima mit ein paar wohlgemeinten Worten ab. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht und wollten dich nicht zu lange allein lassen. Deshalb haben wir den Gang über den capitolischen Hügel abgekürzt.“ ein Lächeln begleitete ihre Worte. Zwischen den Zeilen hätte man lesen können. ‚Der Germanicer hat seine Meinung, mit MIR spazieren zu wollen, von jetzt auf gleich geändert!’ Doch dem Gesicht der Tiberia war nichts weiter anzusehen, außer ein mitfühlendes Lächeln für Narcissas Zustand.

    Ursus reagierte in seiner unverwechselbaren, ruhigen und vernünftigen Art und Weise auf sie, dass es Septima gar nicht mehr interessierte, was er ihr alles sagte. Trotzdem ließ sie ihn reden, winkte aber am Ende seiner Rede mit einer Hand ab, während sie mit der anderen zu ihrer Stirn ging. „Lass es gut sein, Titus. Ich weiß das ich nichts ändern kann, dass ich eine Frau bin und mich mit meiner Rolle zu frieden geben muß.“ Da war er wieder, ihr Frust darüber, dass sie niemals das in der Politik erreichen könnte, was ein Mann erreichen kann. Trotzdem erklärte dies nicht ihren heftigen Ausbruch von eben. Septima seufzte, ließ die Hand an ihrer Stirn sinken und schaute in Ursus’ braune Augen. Braun, nicht blau. „Bitte entschuldige, ich wollte nicht so unbeherrscht sein und dir Vorwürfe machen. Ich weiß selbst nicht woher das kam.“
    Sie überließ sich seinen schützenden Armen. Dabei wiederholten sich seine Worte in ihrem Geist. ‚Wir müssen für ein gutes Einkommen sorgen, für den Schutz,…’ Ja, hier konnte sie sich sicher fühlen. Ursus würde immer für sie sorgen, dass hatte er ihr auf der Reise nach Mantua versprochen.
    Nun war es Septima egal, ob noch ein Stück Stoff zwischen ihnen war, oder nicht. Sie wollte Nähe, Liebe und Geborgenheit. Vergessen war, dass sie am heutigen Abend mit ihrem Mann einfach nur reden wollte. Manchmal sagten Gesten viel mehr als Worte und Septima konnte sehr überzeugend sein, wenn sie nicht sprach.

    Furianus war nicht so leicht für einen politischen Gefallen zu gewinnen, wie Septima gehofft hatte. Er stimmte nicht, um des lieben Friedens Willen, einfach zu und ließ sich anschließend von ihr verwöhnen. Oh nein, das wäre auch viel zu einfach. Sie überließ ihm den Becher mit Wasser und verfolgte seine Bewegung, als er das restliche Wasser auf seine Brust tropfen ließ. Sie lächelte, ob seiner Worte und erwiderte den Kuss, ehe sie sich etwas aufrichtet und ihre Lippen langsam an seinem Hals entlang tiefer wanderten. Zwischen den zärtlichen Liebkosungen ihres Mundes antwortete sie ihm auf seine Frage, mal wieder mit einer Gegenfrage. „Waren wir nicht alle einmal, mehr oder weniger unbedeutend?“ Mit ihrer Zungenspitze folgte sie leicht der Wasserspur und fand eine Stelle, an der sie einen Moment länger verharrte. Sie beendete das erregende Spiel und schaute hinauf zum Flavier. Mit beiden Armen hatte sie sich rechts und links seiner Taile auf dem Bett abgestützt und setzte sich nun auf. Gewiss hatte er nun einen guten Blick über ihren schlanken Leib, der an zwei Stellen leider nicht so schlank war, wie sie es gerne gewollt hätte.
    Septima wusste, dass sie Furianus eine Antwort schuldete und mit einem einfachen ‚Tu es einfach für mich.’ würde sie ihre Bitte um besagte Stelle für den Octavier nicht genügend unterstützen können. Somit holte Septima etwas weiter aus.
    „Bevor du dir falsche Dinge in deinem Kopf vorstellst, versuche ich es dir zu erklären. Besagter Octavier wurde mir bei einer Feier zu den Ludi Romani von einer hiesigen Freundin vorgestellt, so dass wir ins Gespräch kamen. Eine Weile später trafen wir uns auf den Feierlichkeiten der Fontinalia erneut, und wieder ergab sich das Gespräch. Dabei habe ich einen guten persönlichen Eindruck über den jungen Mann gewonnen und halte ihn für einen durchaus fähigen und unterstützungswürdigen Politiker.“ Langsam strichen ihre Hände an den Seiten des Brustkorbes von Furianus entlang, über seinen Bauch und den Lendenansatz entlang. „Nun versuche ich meinen Einfluss auf dich geltend zu machen, dass du ihm ein wenig unter die Arme greifen magst.“ Sie lächelte ihren Liebhaber an und ihre Hände wanderten wieder hinauf zu seiner Brust, den Hals entlang und kurz darauf spürte er ihre Brüste auf seiner Haut und die Lippen auf seinem Mund. „Bitte, tu mir einfach den Gefallen.“ fügte sie leise hinzu ehe sie ihren Kuss leidenschaftlicher fortsetzte. Sie hatte nicht gelogen, höchstens eine Kleinigkeit, wie die Liebe, weggelassen, weshalb Furianus nicht an ihren Worten zweifeln dürfte.


    Sim-Off:

    Edit: Einiges hinzugefügt und ausführlicher geschrieben.

    Noch von ihrem ursprünglichen Platz aus, konnte Septima sehen wie Ursus seine Tunika und Baldemar sich seiner Hose entledigte, bis beide Männer nur noch mit ihrem subligaculum bekleidet waren. Unweigerlich zog Septima einen Vergleich zwischen der Muskelstärke ihres Mannes und der ihres custos corporis. Baldemar schnitt dabei eindeutig besser ab.
    Doch Ursus zögerte nicht lang. Kaum war der Platz für den Ringkampf markiert, griff er den Germanen an und versuchte ihn sogleich zu fall zu bringen. Septima war aufgeregt, wie ein kleines Mädchen und huschte schnell ein paar Säulen weiter, damit sie näher am Geschehen war. Sollten die Männer einen Schatten aus dem Augenwinkel wahr nehmen, so würden sie beide wohl zuerst an eine Sklavin denken, denn Septima war nicht geschminkt und trug auch nur eine leichte Tunika, die sie mit einem Gürtel in der Taile gebunden hatte. Auf Unterwäsche hatte sie wegen des Zeitmangels gänzlich verzichtet.
    Außerdem waren durchaus der ein oder andere Sklave anwesend, so dass sie gar nicht weiter auffiel und dem einen Sklaven durch ein abfälliges Winken zu verstehen gab, dass er sie nicht anzusprechen habe.
    Aufgeregt schaute sie dem Kampf weiter zu.

    Die Amphore traf ihr Ziel, was Septima verwunderte. Allerdings gab ihr custos corporis keinen Laut von sich, sondern nahm ihr die Amphore ab und knurrte anschließend leise. Jetzt erst grinste Septima. ‚Das hast du davon.’ dachte sie hämisch bei sich und wartete, dass Baldemar ihr die geöffnete Amphore wieder herein reichte.
    Vorsichtig füllte sie etwas von dem Mulsum in den Tonbecher, stellte die Amphore zwischen ihre Beine, damit sie Halt hatte, und stopfte den Korken hinein. Dann erst legte sie sie zur Seite. Wieder schnupperte Septima an ihrem Getränk und nahm einen Schluck, welchen sie einen Moment im Mund behielt, ehe sie herunter schluckte. „Ahhhh….“ Mulsum war eindeutig ihr liebstes Weingetränk.
    Während sie am Rande des Marktes in ihrer Sänfte hockte und hin und wieder am Mulsum nippte, so wie die Datteln verspeiste, wurden die Geräusche vom Marktplatz her immer weniger. Die Sonne ging unter und der Markt wurde geschlossen. Septima leerte ihren Becher und legte ihn ebenfalls zur Seite. Nun wollte sie sich kurz die Beine vertreten. Sie schob den Vorhang ein Stück bei Seite und schwang die Beine über den Rand der Sänfte. Auffordernd hielt sie Baldemar ihre Hand entgegen. Als er ihr aus der Sänfte geholfen hatte, schüttelte sie seine Hand ab und schaute sich um. Dieser Teil des Marktes kam ihr nicht bekannt vor. Ach was solls.’ dachte sie bei sich. ‚Noch ist es nicht völlig dunkel, da kann ich ruhig ein paar Schritte gehen.’ Ein kurzer Wink in Richtung ihres Leibwächters und den übrigen Skalven und Septima ging am Rande des Marktes entlang. Die drei Becher Wein die sie getrunken hatte, reichten nicht aus um sie ihrer Balance zu berauben, allerdings fühlte sie sich deutlich besser, leichter.

    Septima verdrehte in der Sänfte die Augen als sie nur ein einfach ‚Ja’ von Baldemar vernahm. Dieser Skalve lernte es nie!
    Dafür konnte er Gedanken lesen, denn wie durch Zauberhand, reichte er ihr ein Tuch und Schminke herein, so dass sie sich wieder herichten konnte. So fühlte sich Septima gleich besser. Die gewünschte Amphore Mulsum traf ebenfalls kurz darauf ein und kaum hatte sie diese entgegen genommen, hielt ihr Baldemar noch eine hin. Septima musste kichern. Was hatte der Sklave mit ihr vor? Wollte er sie betrunken machen?
    Sie horchte auf als er ihren Namen nannte. ‚Was?’ Oh, wie konnte er es nur wagen?! “Halt die Klappe und öffne mir lieber den Mulsum!” fuhr sie den Germanen verbal an und schleuderte förmlich eine der Amphoren zu ihm nach draußen. Durch den Stoff konnte sie erkenenn wo Baldemar stand und der Germane musste verdammt gute Reflexe haben, wenn er die Amphore von ihr nicht vor den Bauch geknallt bekommen wollte. Sie hielt sie noch am Hals fest, galt es doch den guten Tropfen nicht zu verschwenden, allerdings war ordentlich Schwung hinter ihrer Hand.

    Baldemar tat wie sie ihm befohlen hatte und eine ganze weile später hörte Septima die typischen Geräusche eines Marktplatzes. Die Sänfte hielt und wurde abgesetzt. ‚Na toll, soll ich etwa so verheult wie ich jetzt bin über den Markt schlendern?’ fluchte sie in Gedanken auf ihren Leibwächter, wurde aber kurz darauf eines besseren belehrt, als Baldemar ihr eine kleine Amphore durch die Stoffe der Sänfte herein reichte. Erstaunt nahm sie das Gefäß entgegen und suchte nach der Aufschrift. Falaner. Und wie sollte sie den jetzt trinken? Direkt aus der Amphore? Septima legte das Gefäß bei seite und strich sich mit den Fingern unterhalb der Augen entlang, entfernte die verschmierten Kohlespuren ihrer Schminke und sah kurz darauf schon wieder eine kleine Amphore durch die Stoffe gereicht. Auch diese nahm sie entgegen und legte sie zur ersten. Kopfschüttelnd saß sie da und wartete was noch folgen würde.
    Eine dritte Amphore, ein einfacher Tonbecher, Obst, ein paar Datteln im Speckmantel in einer kleinen Schale. Ungläubig schüttelte sie den Kopf über ihren Sklaven und schaute auf die Leckereien und den Wein. Seine Taktik half, denn nun dachte sie nicht mehr über den Octavier nach, sondern beschäftigte sich lieber mit den hereingereichten Sachen.
    Zuerst versuchte sich Septima an dem Verschluss des Mets. Die Amphore war mit einem Korken verschlosen und dieser war mit Wachs versiegelt. Das Wachs bekam Septima mit dem Fingernagel gelöst, aber der Korken wollte nicht heraus kommen. Sie zog und zerrte, bis der Naturstopfen endlich nach gab und sie mit einem mal nach hinten fiel. „Uhhh…!“ Erschrocken hielt sie die Amphore in die Höhe, damit sie ja nichts auf sich verschüttete. Es ging noch mal gut. Der Met wurde von ihr in den Becher gefüllt und Septima probierte einen winzigen Schluck. ‚Oh… lecker!’ Sie leerte den Becher in einem Zug und goß den Rest aus der Amphore in den Becher. Wieder leerte sie diesen. Wenn Männer sich betrinken konnten, dann konnte sie das auch. Das leere Metbehältnis reichte sie durch die Vorhänge nach draußen, wo sie Baldemar vermutete. „Geh und besorg mir Mulsum. Guten Mulsum, ist das klar?“