Beiträge von Tiberia Septima

    Die Haare leicht wirr vom Schlaf, starrte Septima ihren Ehemann aus großen Augen an. Als er sie fragte, ob es eine Strafe für Baldemar oder für ihn sein sollte, stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Nur ganz leise erwiderte sie: „Auch kein schlechter Gedanke.“ versuchte aber sogleich wieder ernst zu sein. Was Ursus sagte, war durchaus richtig, allerdings war Baldemar ein besonderer Fall.
    Septima schlug nun die dünne Decke ganz fort und erhob sich vom Bett, um auf ihren Mann zu zugehen. Bei Ursus angekommen strich sie ihm mit der Hand über die frisch rasierte, glatte Wange und setzte sich anschließend, im Evakostüm, seitlich auf seinen Schoß. „Glaub mir, er weiß wie er sich zu benehmen hat.“ versuchte sie den Soldaten in Ursus mit weicher Stimme von den ehrbaren Absichten ihres Skalven zu überzeugen. „Baldemar muß nur lernen zu akzeptieren, dass du derjenige bist, der ihm ebenfalls Befehle geben darf.“ Sanft strich ihre Hand über seine nackte Brust. „Er wird dich nicht enttäuschen, da bin ich mir sicher.“ Die Hand wanderte aufwärts in seinen Nacken und sie bat Ursus durch sanften Druck, sie zu küssen.
    „Und was Cimon angeht. Wer soll mir denn sonst das Lager zeigen und mein custos corporis sein, wenn du alle Sklaven mit Beschlag belegst.“ Sie zog einen süßen Schmollmund, der unter Garantie wieder zu einem Kuss einlud.
    Erst nach dem sie ihren Gatten genügend umgarnt und hoffentlich wohlgestimmt hatte, schaute Septima zu Cimon auf, der hinter Ursus stand und versuchte seine Schulter zu massieren. „Nun Cimon, raus mit der Sprache.“ forderte sie den Nubier auf. Es hatte nach der Hochzeit nur zwei Wochen gedauert, bis sie sich seinen Namen hatte merken können, aber nun nutzte sie ihn rege. Wie eine Katze kuschelte sie sich an Ursus' Brust und wartete auf das, was Cimon gerne sagen wollte.

    Innerhalb der kurzen Zeit die ihre Ehe nun dauerte, waren aus zwei Fremden, zwei Vertraute geworden, wie Septima gerade feststellen mußte, als die Ursus Hand ebenfalls auf ihrem Bauch spürte und in seine Haselnussbraunen Augen schaute. Wann war das geschehen und wieso fiel es ihr ausgerechnet jetzt auf? Bevor Septima etwas falsches tun oder sagen konnte, begannen sie mit der Hausführung. Das war gut so, denn jetzt konnte sie sich erst einmal wieder sammeln und ihre Gefühle sortieren, die, seit sie von der Schwangerschaft erfahren hatte, ein wenig durcheinander gingen.


    Sie wurden durch das Haus geführt und Ursus war sehr genau in seiner Besichtigung. Während Septima sich mehr für die Vorbesitzer interessierte, schaute ihr Mann in jede Ecke und jeden Winkel, ob er nicht doch einen erheblichen Mängel an diesem Schmuckstück, wie es der Verkäufer genannt hatte, finden konnte. „Ein Eques und seine Familie haben dieses Domus bauen lassen? Ich bin überrascht. Ursus, offensichtlich verdienen die Soldaten beim Militär nicht schlecht.“ Scherzend schaute sie ihrem Gemahl und winkte anschließend in Messalinus Richtung hin ab. „Nur ein Scherz.“ Auch der Händler bekam ihr hübsches Lächeln und die Führung konnte weiter gehen.


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    „Das Balneum befindet sich im hinteren rechten Teil des Hauses, schließlich möchten die Herrschaften durch nichts und niemanden gestört werden, der nicht zum Haushalt gehört, oder?“ Neckisch zwinkerte Messalinus dem Pärchen, oder doch mehr der Frau, zu. So wie sich die zwei gaben, war es wohl eine der seltenen Liebesverbindungen, die es hin und wieder in Rom unter Patriziern geben sollte. Ein Glück für die zwei. „Bitte, hier entlang.“ forderte er seine Kundschaft auf ihm weiter zu folgen. Das Balneum war äußerst großzügig angelegt worden und es verfügte sowohl über ein kleines, als auch ein größeres Becken. „Der ganze Raum wird durch ein separates hypocaustum beheizt, weshalb es hier sogar im kühleren Winter mehr als angenehm ist.“ erklärte er und fügte noch eine Geschichte über die farbenfrohen Wandmosaike hinzu, die den Seefahrenden Odysseus auf seinen Reisen zeigten. Der Verkäufer ließ den beiden etwas Zeit sich genauer umzuschauen, wobei er den Aurelier mehr im Auge behielt, denn dieser schien es ganz genau zu nehmen, so wie er hin und wieder eine Wand befühlte, oder Fragen stellte. Als er sich sicher war, dass genug Zeit verstrichen war, bat er die Herrschaften weiter. „Wenn ihr mir bitte hier entlang folgen wollt.“
    An das Balneum schloss sich die Culina an, welche groß, aber dennoch praktisch gestaltet war. Hier konnte ohne Probleme ein großes Essen für eine Cena zubereitet werden, ohne dass sich die Sklaven gegenseitig auf die Füsse traten. „Die Kochstelle ist groß genug um eine Cena für 18 Personen oder mehr ausrichten zu können. Die Vorratskammer bietet sowohl Platz für die Vorräte, als auch Schutz vor ungebetenen Mitessern.“ Was so viel heißen sollte wie, hier finden Ratten nicht so schnell ein Schlupfloch um sich vollzufressen.
    Die Hausführung ging weiter. Sie erkundeten die übrigen Räumlichkeiten, unter anderem dass Officium des Hausherren und die übrigen Schlafzimmer. Bis auf die Schlafräume war jedes Zimmer im Winter über das hypocaustum zu beheizen


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    Septima war absolut überwältig von der Großzügikeit des Hauses. Sie hatten nich nicht alles gesehen, und schon hatte sie sich in dieses Haus verliebt. Der Garten und die Sklavenunterkünfte fehlten noch, doch dass erschien ihr mit einem mal gar nicht mehr so wichtig. Sie trat neben Ursus und hakte sich wieder an seinem Arm ein. Mit einer Hand fuhr sie ihm sanft über das kleine Stückchen frei Haut, welches ihr die Toga ließ und schaute ihn aus großen, braunen Augen verträumt an. „Gefällt es dir?“ frage sie leise und mit sanfter, fast schon verführerischer Stimme nach. Wer sie kannte, und Ursus sollte seine Frau inzwischen gut genug kennen, der konnte ahnen, dass sie etwas ganz bestimmtes wollte. Septima fuhr fort. „Also ich finde es bisher sehr ansprechend.“ Was ihrer Meinung nach eine absolute Untertreibung war, doch galt es den Ehemann zu überzeugen und den Verkäufer noch nicht merken zu lassen, dass sie großes Gefallen an diesem Anwesen fand. „Ich könnte mir schon sehr gut vorstellen, wo unser Bett demnächst stehen würde.“ versuchte sie weiter ihren Gatten zu locken und ihn von ihrem Wohlwollen gegenüber diesem Haus zu überzeugen.


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    Messalinus räusperte sich kurz, um die Aufmerksamkeit der Herrschaften wieder auf sich zu lenken. Er glaubte aus dem Verhalten der Frau schließen zu können, dass ihr das Domus gefiel. Das war gut, denn dann konnte er mit einem höheren Preis beginnen, als er ursprünglich vorgehabt hatte. „Wir hätten dann nur noch die Sklavenunterkünfte und den Gästetrakt. Wenn ihr möchtet?“ Er überließ es dem Aurelier, ob er die Führung fortsetzen, oder lieber mit seiner Frau allein sein wollte.

    Wie es um die Erziehung ihrer späteren, eigenen Kinder aussehen würde, konnte Septima jetzt noch nicht beantworten. Wenn es ihre Zeit erlaubte, würde sie gerne ihre Kinder selbst im Schreiben und Lesen bilden, doch konnte der Haushalt eine Frau in der gehobenen Gesellschaft ganz schön fordern. Doch solange sie in der Villa Aurelia leben würden, hätte sie nicht viel mit dem Haushalt zu tun, so dass genügend Zeit für andere Tätigkeiten übrig bleiben könnte.
    „Ich habe ja noch ein wenig Zeit, bis ich mir Gedanken um die Erziehung eines Kindes machen muß.“ Damit war das Thema der frühkindlichen Erziehung für sie erledigt.


    Die Schriften großer Gelehrter reizten sie das schon mehr. Sokrates würde in den nächsten Wochen ihre bevorzugte Literatur sein. Danach könnte sie sich wieder mit Durus zusammen setzten und die ein oder andere Schrift durchsprechen. „Da du nichts dagegen hast, werde ich mir die ein oder andere Schrift aus der Bibliotheca holen und lesen.“


    So, so, der Bildungsaufenthalt in Griechenland diente also nicht nur den philosophischen Studien, sondern auch der Lehre von Feierlichkeiten? Das Durus dies offen zugab, beeindruckte die junge Frau. Durften junge Männer sich in anderen Ländern austoben, während die Frauen, oder Mädchen zu Hause blieben und sticken und nähen lernten? Das war Ungerecht, doch leider war dies sie römische Gesellschaft. „Hast du dich ebenfalls mehr den Feierlichkeiten, als den Studien in Alexandreia gewidmet?“ wagte sie es ihren Onkel zu fragen. Wobei sie die Wahrscheinlichkeit für nicht besonders hoch hielt, denn Durus Vater weilte in der Nähe und hatte bestimmt ein Auge auf seinen Sohn. Septima versuchte sich an einen jüngeren Durus zu erinnern, allerdings wollte ihr dies nicht so recht gelingen.


    Wie nicht anders zu erwarten, seufzte ihr Onkel auf, als sie ihn erneut danach fragte, ob sie, versteckt oder nicht, in seinem Officium sitzen dürfe, um bei der morgendlichen Salutatio dabei sein zu können. „Ich weiß.“ stimmte sie kleinlaut zu und mußte sich mit einem endgültigen nein zu Frieden geben.
    „Die Ämter des cursus honorum sind mir vertraut. Ich denke ich habe genügend Anregungen von dir erhalten, um das Leben eines jungen Mannes besser verstehen zu können. Habe ich dir schon einmal gesagt, dass du ein wunderbarer Onkel bist?“ Eine kurze Pause folgte, ehe sie mit einem breiten Lächeln weiter sprach. „Nein? Oh, dann kommt das gewiss noch.“


    Sim-Off:

    Ich denke wir sollten diesen Thread beenden. Was meinst du Durus?

    Die dünne Decke bot nicht genügend Schutz vor der aufgehenden Sonne und selbst die leisen Worte ihres Mannes und die seines Sklaven drangen an Septimas Ohr. Ohne es zu wollen, lauschte sie und es dauerte einen Augenblick, ehe sie das durch Ursus Gesagte verarbeitet hatte. In hohem Bogen flog die Decke von ihrem Kopf und Septima saß aufrecht im Bett und schaute Ursus an. Das sie nichts an hatte und nun halb entblößt war, während Cimon noch im Raum war, störte die junge Frau in keinster Weise. „Was soll das heißen, Baldemar wird EUCH begleiten? Er soll DICH begleiten!“ mischt sie sich aufgebracht in die Unterhaltung ein. Hatte sie sich letzte Nacht etwas missverständlich ausgedrückt? „Baldemar soll den Umgang mit DIR lernen, mein lieber Mann." fuhr sie sanfter fort. "Ich finde sein Benehmen nicht unhöflich und respektlos. Na gut, manchmal ist er etwas ungehobelt, aber normalerweise weiß er sich in Gegenwart von anderen Höhergestellten gut zu benehmen. In dieser einen Woche soll er den Umgang mit DIR lernen, Titus. Ihr müßt lernen miteinander auszukommen, nicht Baldemar mit Cimon. Und ein Verhalten, wie Cimon es als guter Sklave perfekt beherrscht, wird Baldemar niemals annehmen.“ Ein 'Und das will ich auch gar nicht' verkniff sie sich gerade noch.

    Übermäßig begeistert schien Alba nicht über das Wagenrennen zu sein. Septima würde auf jeden Fall hingehen. Das ihr eine kurzzeitige Krankheit dazwischen kommen würde, konnte sie nicht ahnen.


    „Morgen? Auf den Markt? Mhm... das passt mir leider gar nicht so gut. Wir müssten das auf ein anderes mal verschieben, aber ich bin mir sicher, dass ein Besuch auf dem Markt nicht all zu lange auf sich warten lassen wird. Was ist mit dir, Arvinia? Wirst du uns begleiten?“ Septima schaute fragend zu ihrer Tante und als diese zustimmend nickte verabredeten sich die Frauen zu einem gemeinsamen Besuch auf einem der vielen Mäkte in Roma.


    „Und jetzt müsst ihr mich leider auch entschuldigen. Ich erwarte meinen Mann bald vom Senat zurück.“ Eine herzliche Umarmung für jeden und Septima begab sich auf den Rückweg zur Villa Aurelia, welche ihr neues zu Hause war seit der Hochzeit mit Ursus.

    Am Tag nach ihrer Ankunft im Castellum, wurde die Tür zu ihrem Cubiculum geöffnet, als gerade mal die Sonne begann über den Horizont zu steigen. Septima drehte sich genervt von Ursus weg und zog das dünne Laken ein Stück über ihren Kopf, um die störenden Einflüsse von außerhalb des Bettes draußen zu halten. Es war ihr definitiv noch viel zu früh.
    Etwas wurde neben ihrem Bett auf das Tischchen gestellt und sie wußte, dass es ein Becher mit Wasser war, wie Cimon es jeden Morgen zu tun pflegte. Grummelnd erwachte die junge Frau langsam.

    Sie quietschte leicht auf und wirbelte herum, als seine Hand ihr einen Klaps auf den Allerwertesten verpasste. „Behälst du wohl deine Finger bei DIR!“ rügte sie Ursus mit einem frechen Lächeln. „Na warte, dass gibt heute Abend Rache.“ Gewiss würde ihr etwas einfallen, was ihrem Liebesleben einen Kick geben und sie weiter experimentieren lassen würde. Ob Ursus sich auf weitere Experimente einließ? Septima schaute auf den Stoff in ihrer Hand und ihr kam eine Idee für etwas Neues. „Bis heute Abend, Titus.“ verabschiedete sie sich mit verführerischer Stimme von ihm und verschwand um die Ecke der Tür seines Officiums. Frija würde ihr gewiss besorgen können, was sie für die heutige Nacht zum Liebesspiel mit ihrem Mann brauchen würde.

    Häh.... Wieso das denn nicht... Welche Wahl hab ich verpasst? Wieso rennt die Zeit so schnell... wo ist das Loch in dem ich verschwinden kann?


    Edit: Und wer schaltet mir nun den Betrieb frei? ?(

    Wie es für Baldemar üblich war, und Septima es sich gedacht hatte, gab er den Befehl, ihr einen Hocker zu bringen, an einen Sänftenträger weiter. Dieser
    brachte schnellstens einen zusammenklappbaren Stuhl zu seiner Herrin. Septima wollte sich gerade setzten, als sie zu Baldemar schaute. „Was ist?“ Hatte ihr Leibwächter etwas auffälliges bemerkt? Konnte es hier draußen für sie Gefahren geben? Die junge Frau war fest davon ausgegangen, dass ihr nichts passieren könnte, denn immerhin war eine Centurie von Legionären direkt in ihrer Nähe.
    Doch plötzlich war das scheppern von wenigen Rüstungen hinter ihnen zu vernehmen. Erschrocken und mit großen Augen schaute Septima sich zunächst um und dann zu Baldemar. Was hatte das zu bedeuten?

    Die Gereitzheit des Germanen lag deutlich spürbar in der Luft. Ein kurzer scharfer Blick von ihr, als er sie wieder Septima nannte und schon folgte ein Herrin hinterher. Ein strahlendes Lächeln war seine Belohnung. „Also... geht doch.“ kommentierte sie amüsiert und gab ihm ein leichtes Handzeichen, welches Baldemar zu verstehen gab, dass er nun gehen durfte. Sie selbst blieb noch so lange sitzen, bis sie ihren Wein ausgetrunken hatte, dann war es auch schon Zeit zum Antreten der Legio zu erscheinen. Das Bad mußte noch etwas länger warten.

    Baldemar war kein Mann von vielen Worten, was ihm in diesem Moment sehr entgegen kam, dachte sich Septima. Sie nahm die Anspannung in seiner Körperhaltung durchaus wahr. Owohl sie sich um gute Erziehung bei dem Germanen bemühte, konnte und wollte sie dem ehemals stolzen Krieger nicht das Rückrat brechen. Ein zu vorsichtiger und ergebener Sklave war in ihren Augen kein guter Leibwächter. Es ging darum ihr Leben zu schützen, koste es was es wolle und dazu benötigte der custos corporis an ihrer Seite das volle Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten. Septima hatte Baldemar kämpfen sehen, sowohl mit dem Gladius, als auch mit den Fäusten, ehe sie ihn erworben hatte und kurz darauf bereits zu ihrem Leibwächter erhoben hatte. Es war ein riesen großer Vertrauensbeweis in seine Loyalität ihr gegenüber, allerdings hatte Baldemar in Anwesenheit anderer Nichtsklaven ein gutes Benehmen zu zeigen, was ebenso von Ergebenheit, als auch von Stolz und Können in seine Fähigkeiten zeugen sollte. Gegenüber Ursus hatte er dieses Benehmen nicht gezeigt, weshalb er nun eine Woche an dessen Seite dienen sollte, um sein Benehmen zu verbessern.


    Ohne groß zu murren nahm Baldemar die 'Strafe' hin. „Du wirst ihm ab morgen früh zur Seite stehen. Ursus steht mit der ersten Stunde auf und absolviert sein Training mit Cimon. Ich habe mich bei seinem custos corporis erkundigt, er wird auch hier das Training mit seinem Herrn übernehmen, allerdings verlange ich, dass du anwesend dabei bist. Sieh zu und lerne. Cimon ist ein Paradebeispiel eines gut erzogenen Sklaven.“ Ja, sie wollte das Baldemar ein klein wenig mehr wie Cimon wurde, aber nicht ganz. Seine Aufmüpfige Art und Weise gefiel ihr durch aus, doch ließ sie sich dieses nie anmerken.

    Baldemar erschien nicht so schnell, wie sie es von Cimon gewohnt war, doch in angemessener Zeit für den Germanen. Seine Begrüssung fiel zunächst sehr persönlich aus, was dafür sorgte, dass die Tiberia verärgert zu ihm herauf schaute. Das Glas mit verdünntem Wein in der Hand, lehnte sie sich etwas auf der Steinbank zurück. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht mit meinem Namen anzureden hast?“ fragte sie ihn in leicht ärgerlichem Tonfall. Es war eine nie enden wollende Auseinandersetzung zwischen dem Sklaven und ihr, denn obwohl die junge Frau dem Germanen vertraute und ihm die Sorge für ihre Sicherheit überlassen hatte, wollte Baldemar sich einfach nicht wie ein guter Sklave benehmen, was seinen Ausrutscher gegenüber Ursus in keinster Weise rechtfertigte.


    Septima deutete weder auf einen Sitzplatz – außerdem wäre dies nur neben ihr auf der Steinbank möglich – noch war sie anderweitig gewillt es Baldemar bequemer zu machen. Der Germane mußte stehen und ihre Ansprache nun über sich ergehen lassen. „Nun wo wir endlich in Mantua angekommen sind, werde ich dir die Strafe für dein Fehlverhalten gegenüber meines Mannes mitteilen. Um zu lernen, auch ihm gegenüber gehorsam zu sein, wirst du Titus eine Woche lang als sein custos corporis zur Verfügung stehen. Ich verlange von dir ein tadelloses Verhalten, sollte dies nicht der Fall sein und mein Mann äußerst sich mir gegenüber negativ über dein Verhalten, werde ich mir eine andere Art der Bestrafung für dich überlegen und glaube mir, die nächste Strafe wäre nicht halb so nett wie die jetzige.“ Trotz ihre Jungend verstand es Septima, ihrer Stimme den nötigen Ernst zu verleihen. Ihre Augen waren fest auf den großen Mann vor sich gerichtete, während sie einen kleinen Schluck Wein aus dem Glas zu sich nahm.

    Septima nickte verstehend zu Ursus ausführungen. Sie war froh darum, dass sie bereits zwei der höheren Offiziere kannte, nämlich Iulius Licinus und, wie es schien, Ursus Freund Artorius Reatinus. "Gut, ich werde da sein." versprach Septima, ohne genauer zu definieren, ob sie damit das Erscheinen beim Antreten der Legio meinte, oder die morgige Führung durchs Lager. Sie verabschiedete sich mit einem sanften Kuss von ihrem Mann und widmete sich dem einrichten des Hauses.

    Obwohl Septima Narcissas Frage nach der Villa Aurelia beantwortet hatte, schien diese in ihren Gedanken gefangen zu sein, denn es kam keinerlei Antwort von ihr. Aculeo verneinte Septimas Frage nach Romulus Hütte und sie nickte dem Germanicer kurz zu, trat etwas näher an Narcissa und flüsterte kurz mit ihr, damit Aculeo sie nicht verstehen konnte. „Wenn es dir lieber ist, dann lassen wir dich einen Moment alleine. Ich gehe mit Germanicus und zeige ihm Romulus Hütte.“ Leichte Sorge schwang in der sanften Stimme der Tiberia mit. Wenn es Narcissa nicht gut ginge, dann würden sie selbstverständlich bleiben. „Vielleicht setzt du dich einen Moment auf die Bank dort?“ Sie deutete mit dem Kopf leicht in die Richtung, in der eine Steinbank zum verweilen einlud. Hier würde Narcissa genügend Zeit haben, um sich vom Treppensteigen zu erholen.


    Anschließend wand sich Septima wieder an den jungen Germanicus. „Komm, ich zeig dir die Hütte. Du kannst unmöglich in Rom gewesen sein, ohne dir die Hütte des Romulus angesehen zu haben.“ Nach einem letzten Blick zurück auf Narcissa, gingen die zwei durch einen Säulenbogen auf den Vorplatz des Tempel des Jupiter Capitolinus, an seiner Statue vorbei auf die linke Seite des Tempels, wo neben der Curia Calabra die Hütte des Romulus stand. Vor der Hütte stand die bronzene Statue der Wölfin, welche Romulus und Remus angenommen und gesäugt haben sollte. Von hier aus hatten sie einen ungehinderten Blick auf den Tiber und dessen Insel darin. „Siehst du, dies ist die Hütte von der ich sprach.“ Septima machte eine einladende Handbewegung um sich herum. „Und hier fand sie statt, die Gründung Roms.“ Septima kam sich unglaublich weltgewandt und erfahren vor. Sie lebte selbst noch nicht lange in Rom, glaubte aber die Stadt bereits zu kennen, wobei sie nur einen Bruchteil, nämlich die vornehmsten Wohngegenden der Stadt kannte.

    Während Septima sich dem guten Essen widmete, unterhielt sich Calliphana mit Licinus und Septima nutzte die Zeit, um die Kline ihres Mannes zu beobachten. Das dabei ihr Blick häufiger auf dem jungen Octavier, als auf ihrem Ehemann ruhte, fiel diesen nicht weiter auf, was Septima als sehr enttäuschend empfand, denn sie hatte sich von dieser Feier und dem Besuch in Mantua wesentlich mehr erhofft. Nach und nach verstrich die Zeit und endlich war es soweit, dass sie sah wie Ursus sich erhob und sie gemeinsam zu Licinus gingen, um sich zu verabschieden.


    Es überraschte die junge Frau, dass die Aussprache ihres Mannes nach dem ganzen Weinkonsum noch so deutlich war, aber die Überraschung war auch durchaus positiv. Lächelnd wand sie sich an den Primus pilus. „Es war mir ein Vergnügen, dich kennen zu lernen, Iulius. Vielleicht ist die Vorsehung der Götter uns hold, so dass wir uns in nicht all zu ferner Zukunft wieder begegnen.“ Ein leichtes Nicken mit dem Kopf und schon verließen sie die Taberne.

    Ohne zu zögern stimmte Ursus ihr zu, dass sie, sollten sie keine passende Villa oder ein Grundstück auf dem Quirinal finden, sie sich auf dem Esquilin umsehen würden. Dafür bekam er ein ehrliches und dankbares Lächeln seiner Frau zurück. „Das ist gut zu wissen. Dann sind wir in unserer Suche nicht gar so eingeschränkt.“ Wobei, warum war sie nicht schon eher auf dieses Idee gekommen? Ursus hatte bereits Leute mit der Suche nach einem Anwesen ausgesandt, denn heute schauten sie sich die ausgewählten Stücke an. Dann wäre es ein leichtes gewesen, sich ein paar Objekte auch auf dem Esquilin heraus suchen zu lassen. Nun ja, jetzt war es vorerst eh zu spät. „Ich denke fürs erste wird es reichen, wenn wir uns in dem Haus wohl fühlen.“ Unbewußt glitt ihre Hand zu ihrem Bauch, wo bereits ein neues Leben in ihr reifte. „Unsere Kinder haben da vorerst kein Mitspracherecht.“ merkte sie amüsiert an. Es erfüllte Septima mit Zufriedenheit, dass sie ihre frauliche Pflicht so bald schon erfüllen würde. Die Hebamme war sehr zu frieden mit ihr und bisher hatte Septima, bis auf das leichte ziehen ihrer Brüste, keinerlei negative Auswirkungen ihrer Schwangerschaft gespürt.


    Der Verwalter oder Verkäufer der Villa trat aus dem Haus und kam freudestrahlend auf sie zu. Ursus erwiderte die freundliche Begrüssung ebenso freundlich und Septima nickte und lächelte unverbindlich, begleitet von einem „Salve.“ Sie hakte sich an Ursus' Arm ein und sie folgten dem Verkäufter durch die Säulen des Eingangsbereiches ins Innere des Hauses. „Hoffentlich hält die Villa, was sie von außen verspricht.“ flüsterte Septima ihrem Gemahl so zu, dass Messalinus sie nicht verstehen würde. Der Mann hatte eine markante Stimme, die ihr ein leichtes Prickeln über den Rücken jagte. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf ihren eigentlichen Grund hier zu sein. Die Villa.


    Im Atrium fiel Septimas Blick zu erst auf das Impluvium mit seinem sehr gut gearbeiteten Mosaik auf dem Boden. Auch der Brunnen mit den Delphinen fand ihre Zustimmung und sie nickte in Ursus Richtung. Einzig die schlichten, gekalkten Steinsäulen nahmen dem Anblick die Eleganz eines hochherrschaftlichen Atriums. Die Wandmalereien mußten ebenfalls ausgebessert, oder gleich ganz ersetzt werden. Nun war Septima kein Architekt und sie hatte keinerlei Ahnung, ob es möglich wäre die schlichten Steinsäulen im Atrium durch welche aus Marmor zu ersetzten. Vorerst hielt sie sich mit einem Kommentar zurück und ließ zunächst den Verwalter reden.


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    Messalinus ging gemäßigten Schrittes in das Haus und blieb zwei Schritte neben dem Impluvium stehen, damit die Interessenten sich in aller Ruhe umschauen konnten. Der Herr fragte bereits nach Einzelheiten und Messalinus fing an aufzuzählen. „Das Anwesen verfügt über ein großes Grundstück, welches allseits von einer hohen Mauer eingefasst ist. Der Garten ist gut gepflegt und hat meist Baumbewuchs, welcher genügend Schatten spendet, um zu Lustwandeln oder den lieben Kleinen ein ungestörtes Teraint zu bieten, in dem sie spielen können.“ Der Verkäufer ging selbstverständlich davon aus, dass das Paar auf der Suche nach einem neuen Heim war, da es mit vielen Kindern in der eigenen Familienvilla etwas enger werden konnte. Somit mußte der Garten eine entscheidende Rolle bei der Auswahl spielen. „Vom Atrium gehen neben dem Officium des Pater familias, dem Triclinium und dem Tablinum vier weitere Räumlichkeiten ab. Desweiteren befindet sich hinten links der Sklaventrakt, in dem sich durchaus auch weitere Gäste unterbringen lassen. Im Ersten Stock stehen ebenfalls viele Räumlichkeiten zur Verfügung. Vielleicht schauen wir uns alles in Ruhe an, dann kann ich mehr über jeden einzelen Raum erzählen.“ schlug der Verkäufer vor und deutete mit seiner Hand rechts am Impluvium vorbei, wo er mit der Besichtigung beginnen wollte.


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    Bisher klang alles recht vielversprechend und Septima ließ sich glücklich von Ursus zum ersten Raum, einem Cubiculum gleich neben dem Vestibulum führen. Schlichte, leicht abblätternde Wandmalerei ließ darauf schließen, dass dieses Zimmer als Schlafzimmer genutzt worden war. Die Abdrücke an den Wänden verrieten deutlich wo einmal das Bett und die Kleidertruhe gestanden hatten. Der Boden war mit terrakottafarbenen Bodenplatten versehen. Das nächste Zimmer war ebenfalls ein Cubiculum, woraufhin das Triclinium, mit großen breiten Türen in Richtung des Gartens folgte und anschließend das Tablinum. Sämtliche Wandmalereien ließen durchaus zu, dass der ursprüngliche Charme und die gute Pinselführung zu sehen waren, täuschten aber auch nicht darüber hinweg, dass hier schon eine Weile niemand mehr gewohnt hatte. Zu fast jedem Zimmer hatte Messalinus eine Geschichte zu erzählen, was die Hausführung wesenltich interessanter gestaltete. Septima wurde neugierig und fragte somit beim Verwalter nach. „Wer hat dieses Haus zuvor bewohnt?“ Ein entgültiges Urteil, ob dies das geeignete Haus für Ursus und sie war, wollte die junge Frau erst treffen, wenn sie alles gesehen hatte. Bisher war ihr erster Eindruck durchweg positiv, was Septima hoffen ließ. Wenn dies das richtige Haus wäre, könnten sie den restlichen Nachmittag mit anderen schönen Dingen verbringen. Schon wieder ging ein Kribbeln durch ihren Körper und sie schaute erregt zu ihrem Mann. Deutlich spürte Septima die warme Haut von Ursus unter ihrer Hand.

    Zitat

    Original von Tiberia Alba
    Da ich im Moment überhaut keine Zeit habe, bitte ich darum, meine ID auf in Elysio zu setzen, damit ich in der Gens Tiberia nicht unnötig einen Platz einnehme. Ich habe alle Waren in der WiSim (auch mein Grundstück) für 0 Sesterzen angeboten (hoffe, das ist für die SL so ok :)), damit die Waren nicht verschwendet werden. Wer will, kann sich die dann nehmen.


    Gruß!


    Okay, da eine PN schicken (an Alba) nicht geht, möchte ich hier kurz meinen Protest zu dem Verhalten von Tiberia Alba los werden. Deine Aktion mit dem Grundstück war so absolut nicht in Ordnung.


    Frage an die Spielleitung: Ist so etwas, wie das Grundstück an irgendwen verschenken, zulässig? Wie habe ich mir das dann vorzustellen? Steht Alba plötzlich mit ihrer Besitzurkunde auf dem Forum und wedelt damit rum "Wer wills haben? Ich verschenke es?"


    Müsste soetwas nicht automatisch an die Familie fallen?