Celerinas Vorschlag, den neuen Veilchenduft von Alexandros am lebenden Objetzt zu testen, kam Septima sehr entgegen. „Ich würde dir den Vortritt lassen, falls du den Duft gleich heute abend ausprobieren möchtest.“ merkte sie freundlich an und wartete Celerinas Entscheidung ab.
Septima ließ der Flavia Zeit, auf ihre Frage nach der Liebe zu antworten, denn dies war gewiss nicht leicht. An dem Gesicht von Celerina war zu erkennen, dass sie ebenfalls nachdenken musste und Septima fragte sich, ob es jemanden in Celerinas Leben gab, dem diese Liebe zu teil geworden war.
„Aber kann Liebe nicht auch etwas sehr zärtliches und… leises sein? Kann eine Liebe, die auf Vertrauen, Freundschaft und Zeit basiert nicht genauso tief und ehrlich sein, wie die alles verschlingende Leidenschaft?“ Es gab viele verschiedene Arten der Liebe, wie Septima so eben begriff und ihre Frage konnte nun zu einem langen, philosophischen Gespräch führen. Außerdem war Septimas Neugier geweckt, denn wenn Celerina die Liebe so eindeutig beschreiben konnte, dann musste sie so schon einmal empfunden haben und irgend etwas sagte der jungen Tiberia, dass diese Gefühle nicht zwischen Celerina und ihrem Mann herrschten.
„Celerina? Hast du jemals so geliebt?“ fragte Septima vorsichtig und leise nach, denn dies ging die Sklaven nun wirkich nichts an und selbst wenn sie die Sklaven häufig wie Luft behandelte, so wusste die Tiberia, dass sie immer und überall anwesend waren und ihre Ohren durchaus alles mitbekamen. Zwar war Septima neugierig, wer diese Person sein würde, die diese leidenschaftliche Liebe der Flavia empfangen hatte, doch würde sie niemals so indiskret sein und nach einem Namen fragen.