Während Septima ins Wasser glitt, musterten sich die beiden Frauen gegenseitig. Als Septima direkt bei Celerina war, hatte sie ihre Musterung abgeschlossen und noch keinerlei Anzeichen von Alter in dem Gesicht der Flavier gefunden. Entweder war sie noch recht jung, oder benutzte eine gute Creme. Ob sie auch bei Iulius Proximus kaufte?
„Oh ja, wie recht du hast. Ein Bad ist perfekt nach dem anstrengenden Tag. Und wir haben schöne Sachen bekommen.“ Die Tiberia war rund um zu frieden. „Eine Überraschung?“ fragte sie erstaunt und durch aus neugierig nach. „Ich glaube kaum, dass du heute irgend etwas gekauft hast, was ich nicht gesehen hätte, aber ich werde abwarten und mich gebührend überrascht zeigen, wenn du die Überraschung präsentierst.“ Wenn Celerina aufmerksam war, würde sie die Neugier und den versteckten Humor hinter der Äußerung von Septima sehen und diese gab sich auch nicht sonderlich viel Mühe, das ganze zu verstecken.
Das Celerina nicht sonderlich politisch interessiert war, machte Septima herzlich wenig aus. „Mhm…“ quitierte sie zunächst die Antwort auf die Frage nach dem Verwandtschaftsverhältins zwischen Celerina und Furians. „Damit habt ihr auch einen amtierenden Consul in der Familie.“ merkte sie lächelnd an. „Und ja, ich bin Falvius durchaus hin und wieder begegnet. Nichts Großartiges. Mal bei einem Empfang, mal auf dem Forum Romanum… halt hier und da.“ Kurz dachte sie an den Kauf einer goldenen Libelle zurück, welche ihr der Falvier bei einem gemeinsamen Spaziergang geschenkt hatte. „Er ist ein angenehmer Gesprächspartner, somit wäre ich einem Treffen nicht abgeneigt. Vielleicht wenn sich mal die Gelegenheit dazu bietet?“ Je eher, desto besser, dachte sich Septima, denn sie mochte Furianus durchaus und das nicht nur in körperlicher Hinsicht.
Genüsslich ließ sich Septima im Wasser treiben und genoss die enspannende und ruhige Atmosphäre in diesem Raum. Mit Celerina unterhielt sie sich in eher leisem Ton, denn die gefliesten Wände gaben den Hall ihrer Stimmen zu sehr wieder. „Ich weiß es ist nicht gern gesehen, aber ich selbst interssiere mich brennend für die Politik. Als die Candidatii im Senat ihre Reden gehalten haben, und die Senatoren ihnen Fragen stellen konnten, habe ich draußen, vor der Curia Iulia gestanden und zugehört. Wußtest du, das Decimus Livianus sich ebenfalls als Consul beworben hat und versucht hat mit Stimmen gegen Salinator zu werben, um gewählt zu werden?“ Septima hielt in ihren Schwimmbewegungen inne und schaute zu Celerina. „Oh verzeich… nun bin ich doch schon wieder in diese Thema abgerutscht.“ Entschuldigte sie sich. „Ich wollte damit nur sagen, dass der Decimer sich offen gegen Salinator ausgesprochen hat und der ganze Senat mehr auf ihm, als auf Salinator und seiner Macht herum gehackt hat.“
Ein Blick zum Beckenrand. Septima hatte die Schale mit frischem Obst entdeckt. „Oh, lecker, Feigen.“ Sie steuerte direkt drauf zu und biss in eine der Feigen hinein. „Mhhhmmm…“ kaute kurz und sprach erst wieder, nachdem sie herunter geschluckt hatte. „Wußtest du das Feigen zu meinen liebsten Früchten gehören, oder war das nur geraten?“