Beiträge von Tiberia Septima

    Neugierig ließ Septima ihren Blick über die Bekanntmachungen des Senats wandern. Aha, von den Wahlen wußte sie schon, denn immerhin war es ihr Onkel gewesen, der den Termin festgelegt hatte und so manches bekam sie schon im Hause der Tiberier mit. Von der Inquisito Senatus wußte sie auch bereits, denn bei er Diskussion um die Probleme in den Provinzen war sie selbst bei der Curia Iulia gewesen und hatte anschließend noch eine sehr interessante Unterhaltung mit dem Senator Flavius Furianus gehabt.


    Auf der Suche nach interessanteren Neuigkeiten vernahmSeptima plötzlich eine weiblichen Stimme, die ihre Frisur lobte und sie auch prompt ansprach. Aus dem erstaunten Gesichtsausdruck wurde ein freudiger als sich Septima umdrehte und die junge Iunia erkannte. „Salve Serrana.“ grüßte sie ihre Bekannte freudig zurück. „Nein, nein, du störst überhaupt nicht. Ich war nur auf der Suche nach interessanten Neuigkeiten, die ich nicht schon zu Hause erfahre, beziehungsweise, die mir Manius vorenthält, da er glaubt mich würden Gesetzesänderungen nicht interessieren.“ Septima lachte kurz auf. „Und du? Was treibt dich aufs Forum?“

    Kaum war der Vorlauf des Wagenrennens vorbei und die Freude über den Sieg des Veneta-Fahrers langsam abgeklungen, bemühte sich auch Septima wieder um ihre gewohnte, an sich mehr zurückhaltende Art. Ihre Wangen waren noch immer rosig von der Aufregung, aber ihre Gesichtszüge wurden wieder ernst. Erst recht bei den Worten von Celsus, der ihr versicherte, dass es Menschen gab, die aus weit niederen Gründen handgreiflich wurden. Also sollte sich Septima mit Anfeuerungsrufe für die falsche Factio im blauen Block zurück halten, was sie sich auch ganz fest vor nahm.


    „Sollten wir uns nicht lieber andere Pläzte suchen?“ fragte sie vorsichtig ihren Vetter. „Nicht das es hier noch zu Ärger kommt. Vielleicht ist dies doch nicht der richtige Platz für uns?“ Septima versuchte so leise zu reden, das nach Möglichkeit nur Celsus sie verstehen konnte, denn sie wollte die Menschen um sich herum, unter ihnen der Flavier, der Aelier und natürlich Iulius Centho nicht zu brüskieren. Viel Zeit für die Suche nach neune Plätzen würden die beiden Tiberier nicht mehr haben, denn die Quadrigafahrer nahmen bereits Aufstellung. Unter diesen Bedingungen war es wohl eher unwahrscheinlich, dass Celsus sich den Start des Rennens durch die suche von besseren Plätzen versauen ließ.

    Durus' Scriba war es, der sie ins Tablinium einließ. Septima nickte diesem und Lepidus kurz zu. Letzterer bekam noch ein Lächeln von ihr, ehe der Blick der jungen Frau auf ihren geschäftigen Onkel fiel.


    "Salve, Durus." grüßte sie zunächst freundlich und trat vor den großen Schreibtisch des Consuls. "Wie ich sehe bist du beschäftigt, so dass ich dir jetzt nicht viel deiner Zeit nehmen will." In Gedanken fügte sie noch ein 'wie immer' zur Beschäftigung hinzu. Viel zu sehr stürzte sich Durus in die Aufgaben seines Consulats, als dass er sonderlich viel Zeit für die Familie erübrigen konnte.


    "Ich habe Claudia Romana für morgen Nachmittag in unser Haus eingeladen. Du erinnerst dich gewiss an sie. Du hast es ihr ermöglicht Vestalin zu werden." fügte Septima mit an, damit Durus auch wußte um wen genau es sich handelte. "Nun wollte ich dich fragen, ob du morgen ein wenig Zeit erübrigen könntest, um uns ein bischen Gesellschaft zu leisten." Ohne es zu merken hatte sie mal wieder damit begonnen, mit dem Zeigefinger über die glatte Fläche von Durus Schreibtisch zu fahren und kleine Kreise zu ziehen. Als es ihr auffiel und sie den Finger zurück zog, fiel ihr Blick auf die Fingerkuppe, die leicht dreckig war und die Spuren auf der Tischfläche. "Ähhh... hier könnte auch mal wieder der Staub entfernt werden." kommentierte sie ihre unschöne Entdeckung.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Offensichtlich war Septima mit ihrer Fragerei zu weit gegangen. Es kam ihr so vor, als würde ein kühler Luftzug zwischen ihr und Macer durch die Sitzreihen wehen. Aber Macers Antwort ließ sie erneut die Enttäuschung spüren, dass die Ehefrauen für die Männer nur ein Mittel zum Zweck der Fortpflanzung waren. Oder aber schmückendes Beiwerk, doch mehr wohl eher selten bis gar nicht. Die Laune der jungen Frau passte sich somit der des Senators an und Septima erwiderte kühl. „Dann solltest du bald mit ihr darüber reden, denn dann weiß Albina an welchen Mann sie geraten ist.“ entfuhr es ihr mehr als unüberlegt.


    Sicher wäre es besser und klüger gewesen, sich für ihre vorhergehende Frage bei Macer zu entschuldigen, aber im Moment war Septima viel zu aufgebracht darüber, wie Männer ihre Frauen behandelten oder was sie in ihnen sahen, als das sie gerade logisch denken konnte. Das sie dabei das Gesagte und Gedachte absolut verallgemeinerte und der Purgitier es gewiss nicht so meinte, wie es bei Septima ankam, entging ihr dabei völlig.

    Interessiert hört Septima der weiteren Erzählung Arvinias zu. „Verliebt?! Ihr habt euch tatsächlich erst ineinander verliebt und dürft jetzt sogar heiraten?“ Ehrliches Erstaunen und ein wenig Bewunderung lagen in Septimas Stimme. „Oh wie ich dich darum beneide, Arvinia.“ gab sie sehnsüchtig zu, strahlte ihre Großtante aber freudig an. „Wann hast du denn Manius von dir und dem Aurelier erzählt?“ hakte Septima noch mal nach. 'Vielleicht sollte ich meinem Onkel auch von Macer erzählen... obwohl... bestimmt würde er es trotzdem nicht gut heißen, denn immerhin ist er NUR ein Octavier und kein Patrizier wie der Aurelier.' Nun konnte Septima einen Seufzer nicht mehr unterdrücken.


    „Lasst uns auf das Glück einer Liebe anstoßen!“ forderte sie ihre beiden Verwandten auf und erhob ihr Glas.

    Der Ianitor Stesichoros war entsprechend von Septima instruiert worden, dass er die groß gewachsene Claudia direkt von der Porta in das Triclinium führen sollte. Bis zur Cena war noch ein wenig Zeit, so dass Septima lieber den kleineren, warmen Raum nutzte, als das leicht zugige Atrium. Eine paar kleine Kuchen standen auf dem Tisch zwischen den Klinen, sowie ein Teller mit diversem Obst. Ein Sklave stand bei ein paar Krügen bereit, um die Getränkewünsche des Gastes und der Herrin zu erfüllen.


    Septima lag bereits seit einer Weile lang ausgestreckt auf einer der Klinen und wäre beinahe eingeschlafen, als sie von einer Stimme aus dem Atrium aus ihrem Dämmerzustand gerissen wurde. „Bitte hier entlang, Herrin.“ Ein Sklave begleitete Romana zum Triclinium.


    Ohne übermäßige Eile erhob sich Septima aus ihrer bequemen Position, fühlte kurz nach, ob der Sitz ihrer Haare noch in Ordnung war und ging anschließend freudestrahlend – wie der junge Morgen – auf ihren Gast zu. „Romana! Wie schön das du kommen konntest.“ begrüßte sie diese herzlich. Etwas unschlüssig stand sie nun vor der arg großen Claudia. Eine neumodische Begrüßung, mit Küsschen links und rechts auf die Wange, konnte Septima nicht machen, denn dazu hätte sie Romana anspringen müssen, oder auf eine der Klinen klettern müssen. 'Ihr Götter, diese Frau ist noch größer als manch stattlicher Mann.' schoß es Septima durch den Kopf. Dabei tat die Größe ihrer Schönheit keinen Abbruch. Romana war mit einem wunderschönen Gesicht und einer schlanken Gestalt von den Göttern beschenkt worden, wo einfach alles zusammen passte. 'Ob Romana während ihres Wachstumes auch so unproportioniert war wie ich?'


    „Bitte, nimm doch Platz. Mein Onkel wird uns Gesellschaft leisten, wenn es seine Zeit erlaubt. Aber es kann auch sein, dass er nicht kommt, dafür entschuldige ich mich schon mal im Voraus.“ Besser sie bereitete Romana gleich auf eine eventuelle Enttäuschung vor. Immerhin hatte Septima ihre Freundin unter dem Vorwand in die Villa Tiberia gelockt, dass sie ebenfalls ein Gespräch mit dem Pontifex pro Magistro führen konnte. „Was magst du trinken? Wir haben Saft aus roten Trauben, einen guten Wein oder lieber etwas gewärmten Mulsum?“ Mit einer auffordernden Handbewegung bat sie Romana zu den Klinen.

    "Epikur? War das nicht der Philosoph, der behauptete, dass wir unser Leben hier und jetzt genießen sollten, da unsere Seele ebenso sterben wird wie wir eines Tages? Mhm...“ Septima ging mit ihrem Zeigefinger nachdenklich über die Unterlippe. „Ja, doch, ich glaube das könnte für mich zutreffend sein.“ gab sie dann ohne Umschweife zu. „Aber eher wegen der Diesseitigkeit des Lebens, die seine Lehre beinhaltet, als wegen der Vergänglichkeit der Seele. Die Vorstellung einer Seele ist sowieso ein schwieriges Unterfangen. Ist sie ein Organ, wie das Herz oder die Lunge, oder nur ein Hauch der uns umgibt? Ist die Seele eines Menschen gleich seinem Gewissen?“ Inzwischen ruhten Septimas Hände wieder in ihrem Schoss und sie schaute interessiert Macer an.
    „Wie denkst du über die Lehre des Epikur?“

    Sim-Off:

    Bitte vielmals um Entschuldigung für die mega späte Antwort. :(


    Durus war ein sehr hilfsbereiter Mensch, denn er bot Celsus sofort an, ihn unter seine Fittiche zu nehmen, beziehungsweise unter die eines Senatskollegen. 'Hach, als Mann müßte ich geboren sein.' seufzte Septima, aber nur in Gedanken.


    Gerade wollte Septima bei ihrem neuen Verwandten noch ein wenig seine Vergangenheit hinter fragen, da fing er an Fragen zu stellen. „Nein, aufgewachsen bin ich in Hispania, aber geboren in Roma.“ gab Septima brav Auskunft. Als Celsus Arvinia für ihre Schwester hielt, obwohl er sie noch nicht einmal gesehen hatte, mußte die junge Frau lachen. „Ja doch, ich glaube schon das Arvinia und ich für Schwestern gehalten werden könnten, aber dem ist nicht so. Durus und sie sind Cousin und Cousine. Also ist Arvinia meine Großcousine oder Großtante, wie auch immer man das sieht, was gewiss merkwürdig ist, da wir in etwa gleich alt sind.“ erklärte sie die Verwandtschaftsverhältnisse.


    „Und du? Willst du dich nun der politischen oder eher der cultischen Laufbahn widmen? Oder gar beides?“ lenkte die junge Frau wieder das Gespräch auf das neue Familienmitglied.

    Septima musste leise lachen als sie Priscas erstaunten Gesichtsausdruck sah. „Ja, mein Vetter, obwohl…“ Sie schaute selbst noch einmal zu Celsus herüber. „Wenn ich ihn mir so anschaue… Ist nen hübsches Kerlchen, mein Vetter.“ meinte sie frech und amüsierte sich köstlich, selbstverständlich mit Prisca zusammen. Septimas Lachen würde sofort einfrieren, wenn sie bemerkte, dass Prisca mit dieser Art Scherze nicht gut umgehen konnte.


    Ob Celsus zum ersten mal in Rom war, wollte Prisca wissen. „Ich denke nicht, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Zumindest hat er seine politischen Erfahrungen mehr auf der Insel gesammelt als hier in Rom. Aber Celsus ist noch jung, das wird er gewiss alles hier, im Herzen des Imperiums, nachholen können.“ Neugierig musterte Septima die junge Frau neben sich und versuchte einzuschätzen, was gerade in deren Kopf vor sich ging. „Mhm, leider ist neben Celsus nur noch ein Platz frei… aber wenn du gerne herüber gehen möchtest, so lass dich von mir nicht aufhalten. Mir gefällt der Platz hier hinten ganz gut. Und gewiss sind noch einige Gäste im Atrium, so das ich nicht lange alleine bleiben werde.“ Ein liebes Lächeln umspielte die roten Lippen der Tiberia, aber innerlich hoffte sie, dass Prisca bleiben würde. ‚Wieso nur verkrieche ich mich schon wieder, so wie früher?’ fragte sie sich mit einem Mal und ein Ruck ging durch Septimas Körper, fast so, als wolle sie gleich aufstehen. Gerade noch rechtzeitig bremste sich die junge Frau und tarnte ihre Aktion mit dem zurechtrücken eines Kissen.


    Da war das Lächeln, welches ihr von Flavius Furianus gerade herüber gesandt wurde eine willkommene Aufmunterung. Sie erwiderte seinen Gruß mit dem Becher, indem auch sie ihren Becher mit Mulsum erhob und nicht nur ihm, sondern auch der Frau an seiner Seite zuprostete. ‚Das wird dann wohl seine Frau sein. Nicht unatraktiv, aber wohl schon etwas älter.’ dachte Septima leicht gehässig bei sich, lächelte aber unverwandt freundlich weiter. Dann nahm sie einen Schluck vom Mulsum und fuhr sich anschließend mit der Zunge über die vollen, roten Lippen. Erst danach lenkte sie ihren Blick von Furianus zurück zu Prisca.


    Durch den netten Augenkontakt mit dem Flavier und seiner Frau, war Septima der Zwischenfall mit Marei gar nicht bewusst gewesen. Etwas irritiert schaute sie nun die Aurelia an. „Entschuldigung? Ach so… ähm… also…“ Verflixt, was stammelte Septima denn jetzt so herum. Hatte sie sich am Ende selbst von dem kleinen Blickspiel aus der Ruhe bringen lassen? „Ich glaube nicht das, wie schon eben erwähnt, der Platz auf der Kline unserer männlichen Verwandten für uns beide reichen wird.“ führte Septima noch mal den Umstand an, dass auf den drei Klinen beim Brautpaar nur noch ein Platz frei war. Blieb auch noch die Frage offen, wo denn der Hausherr, Aurelius Corvinus mit seiner Frau Platz nehmen wollte.


    Vertraulich legte Septima eine Hand auf Priscas Unterarm und zog so die junge Frau etwas näher zu sich heran. „Gewiss ergibt sich im Laufe des Tages noch eine Möglichkeit, dass wir uns alle gegenseitig vorstellen. Da brauchen wir uns doch nicht zu beeilen, oder liebe Prisca?“ Auch wenn Septimas Lächeln leicht gezwungen wirkte, war sie erleichtert eine Ausrede gefunden zu haben und einen weiteren Aufschub zur Vorstellung ihres zukünftigen Verlobten erhalten zu haben. „Außerdem kann Augenkontakt auch sehr amüsant sein.“ fügte sie noch neckisch hinzu und warf einen kurzen Blick auf Ursus.

    Kaum war Baldemar vom Atrium Vestae zurück, überbrachte er seiner Domina die positive Antwort der Claudia.


    Septima passte daraufhin einen Zeitpunkt ab, wo ihr Onkel in seinem Tablinium weilte und über irgendwelchen Schreiben oder ähnliches brütete. Sachte klopfte sie an die Tür und wartete ein ‚Herein’ von seinem Scriba oder Durus selbst ab.

    Obwohl es von der Villa der Tiberia nicht weit bis zum Forum Romanum war, ließ sich Septima mit der Sänfte dort hin tragen. Wer konnte ihr denn jetzt schon sagen, was sie nicht noch alles erledigen wollte. Besser sie hatte ihr eigenes Reich im Inneren der Sänfte, als dass sie ständig von irgendwem angerempelt wurde. Außerdem war die junge Frau noch am überlegen, ob sie nicht auf einem der zahlreichen Märkte vorbei schauen sollte. Ihr Onkel Durus hatte ihr Geld gegeben, damit sie sich neue Kleider nähen lassen konnte, und noch hatte Septima nicht alles von diesem Geld ausgegeben.


    Am Forum Romanum ließ Septima die Sänfte anhalten und entstieg ihr mit Baldemars Hilfe. „Ich will mal schauen ob es irgend welche neuen Bekanntmachungen gibt.“ teilte sie ihrem Leibwächter völlig nebensächlich mit und schritt auf die Aushänge zu.


    Sim-Off:

    Reserviert :)

    An einem bewölkten aber trockenen Tag im Dezember ging Septima mit ihrem Leibwächter Baldemar im Schlepptau mal wieder zum Forum Romanum. Von Durus hatte sie erfahren, dass heute eine öffentliche Senatssitzung stattfand bei der die jungen, aufstrebenden Politiker zuhören konnten. Die Seitenwände der Curia Iulia wurden geöffnet, so das jeder der wollte, zuhören konnte. Ohne Scheu mischte sich die junge Tiberia unter das neugierige Volk. Baldemar sorgte derweil dafür, das niemand seiner Herrin zu nahe kam, was er hervorragend mit einem grimmigen Gesichtsausdruck unterstützte.


    Durus, als amtierender Consul, ließ zwei Briefe verlesen, in denen die Proconsule von Galia und Hispania um Verstärkung ihres Verwaltungsapparates in Forum von weiteren Iuridiculi und Procuratores baten. Neugierig trat Septima noch etwas näher an den Eingang der Curia Iulia um den ein oder anderen Blick auf die dort befindlichen Senatoren werfen zu können. Nur hören war ihr nicht genug.


    Zu einer großartigen Diskussion kam es an diesem Tag jedoch nicht in der Curia Iulia, denn schnell stellte sich heraus, dass mehr Informationen benötigt wurden, als den Senatoren gerade vorlagen. Eine Inquisitio Senatus sollte gebildet werden, um heraus zu finden, in wie fern die Neuaufteilung der Provinzen tatsächlich zu Einsparungen in Sachen Verwaltung geführt hatten, oder ob dem Staat womöglich noch Geld durch die Finger ging, da nicht alle Steuern durch die Proconsule eingetrieben werden konnten. 'So ein Pech aber auch.' schimpfte Septima still vor sich hin. Die Abstimmung über die Einsetzung der Inquisitio Senatus folgte sofort und die junge Frau reckte den Hals um ein paar der erhobenen Hände den ihr bekannten Gesichtern zuordnen zu können. 'Ach sieh mal einer an. Senator Furianus enthält sich?' Lächelnd beobachtete sie den ehemaligen Statthalter von Hispania. 'Na warte, dich schnapp ich mir.'


    Kaum war die Sitzung zu ende, suchte sich Septima einen guten Platz in der Nähe des Ausgangs der Curia, um den Flavier abzufangen und in ein Gespräch verwickeln zu können.


    Sim-Off:

    Edit: Reserviert ;)

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer schaute eine Weile auf das Wasser und die Bewegungen der verbleibenden Schiffe darauf und dachte dabei vage darüber nach, was die Liebe eigentlich für einen Mann bedeuten konnte. So genau hatte er noch nie darüber nachgedacht, wollte aber andererseits auch nicht ausgerechnet jetzt den Rest des Tages damit verbringen. "Viel und wenig, vermute ich", antwortete er dann. "Publius Ovidius Naso hätte keine Lehrgedichte über die Liebeskunst geschrieben, wenn er nicht gelaubt hätte, damit vielen Männern bei einem wichtigen Problem zu helfen. Und viele wichtige Männer wären nicht mehrfach verheiratet, wenn es nicht andere Dinge gäbe, die wichtiger sind als die Liebe."


    Verwirrt schaute Septima Macer an. „Ob du... Nein! Also das habe ich nicht mit meiner Frage gemeint.“ Septima erklärte. „Ich wollte von dir wissen, welche anderen Dinge für dich wichtiger sind als die Liebe.“ Wovon sonst hatten sie die letzten Minuten gesprochen? Dann fiel Septima ein, worauf der Prugitier wohl ansprach. „Oder meinst du damit Nachkommen? Würdest du dich von Albina scheiden lassen, wenn sie dir keinen Sohn gebähren würde?“ Ihre ordentlich gezupften Augenbrauen schoben sich kritisch zusammen, denn sollte Macer ihr hierauf eine ehrliche Antwort geben, so würde er damit schon eine Menge über sich selbst und seinen Charakter preis geben. Noch hatte die junge Tiberia einen guten Eindruck von dem Mann ihrer Verwandten.

    „Wie bitte? Du findest noch nicht einmal Zeit zum lesen?“ Sooo über beschäftigt konnte doch kein Mensch sein! Dachte zumindest Septima. „Durus? Besteht dein Leben auch nur aus Politik?“ fragte sie sogleich ihren Onkel um ihre Theorie, dass Furianus ihr einen vorflunkerte, zu beweisen. Sie selbst hatte Durus die Reisen des Odysseus als Buch geschenkt und gewiss hatte er es schon gelesen.


    Septima mußte schmunzeln, als Furianus fort fuhr und von seinen Medicii berichtete. „Wieso bestimmst du keinen Sklaven zu deinem Vorleser? So kannst du auf und ab gehen und gleichzeitig einer Geschichte, einem Gedicht oder was immer dich interessiert, lauschen.“ schlug sie dem Flavier vor. 'Ob ich mich als Vorleser anbieten sollte? Oh nein, besser nicht, und ganz gewiss nicht in der Gegenwart meines Onkels.' Das Lächlen bei ihrer gedachten Idee blieb jedoch auf Septimas Gesicht.


    „Da bin ich mir sogar sicher, dass es hier in Roma mehr Zerstreuungsmöglichkeiten gibt als in Tarraco. Rom ist der Mittelpunkt des Imperiums. Die größte Hauptstadt mit den vielseitigsten Märkten, den aufregendsten Spielen und den interessantesten Leuten.“ Absolute Begeisterung lag in der Stimme der jungen Frau und in ihrem Gesicht, so dass sich die Wangen der Tiberia rosa färbten und sie Furianus aus leuchtenden Augen anschaute. „Mein Vater hat es meiner Mutter und mir nur selten erlaubt in die Hauptstadt Hispanias zu gehen, so dass ich deren Zersteuungsmöglichkeiten noch weniger kenne als die in Rom.“ erklärte Septima doch noch ein wenig mehr aus ihrem mageren und ereignislosen Leben in Hispania.

    Die Tänzer lenkten Septima genügend vom Gespräch mit Sedulus ab, so dass seine Aussagen keinen Sinn mehr für sie ergaben und die junge Tiberia wollte die Cena nicht weiter mit Familienzwistigkeiten belasten.


    „Lass es gut sein, Sedulus. Ich habe keine Lust mich mit dir zu streiten und es tut mir sehr leid, dass ich mich in euer Gespräch eingemischt habe, aber in dem Moment war ich einfach zu wütend.“ gestand Septima ohne zu zögern ihren Fehler ein und hoffte somit das leidige Thema der Feindschaft zwischen den Germanicern und Tiberiern für heute aus der Welt geschafft zu haben. Viel lieber wollte sie sich noch ein wenig die hübschen Tänzer anschauen und vielleicht das Gespräch mit einer der Damen auf der Cena zu suchen.


    Als hätte sie es geahnt, kam Iunia Serrana in diesem Moment auf sie zu und erkundigte sich, ob alles zu ihrer aller Zufriedenheit sei. 'Hat sie etwa was von dem Streit mitbekommen?' fragte sich Septima schuldbewußt. Sie wollte der jungen Frau nicht die Cena verderben und war doch auf dem besten Weg dorthin gewesen. „Es ist alles ganz großartig, liebe Serrana. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, eure Sklaven sind sehr bemüht uns alle Wünsche zu erfüllen. Und das Unterhaltungsprogramm kann kaum noch überboten werden.“ grinste Septima die junge Iunia verschmitzt an. „Wirklich hübsch anzuschauen die jungen Männer.“


    Einer dieser Männer lag zu Romanas Füssen und lenkte somit die Vestalin von dem Streit und dem weiteren Gespräch ab.

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    Baldemar


    Kurz nachdem er geklopft hatte, öffnete sich die Tür und Baldemars Augenbrauen hoben sich als er in das Gesicht einer gleich großen Frau blickte. Er war es von den Römern gewöhnt, immer nach unten schauen zu müssen. Als die junge Frau ihn ansprach fiel auch bei ihm das As und ein schiefes, sehr kurzes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Germanen. „Salve, werte Claudia.“ grüßte er die Vestalin und senkte seinen Blick, wie es sich für einen Sklaven gehörte.


    „Ja, meine Herrin hat mich geschickt dieses Schreiben hier abzugeben und auf eine schriftliche oder mündliche Antwort zu waren. Es ist für dich.“ Damit zog Baldemar die Papyrusrolle unter seinem Mantel hervor und reichte sie Romana. Dann trat er wieder einen Schritt in den Nieselregen zurück um zu warten.


    In einer schwungvoll, eleganten Handschrift geschriebenen stand dort:


    Ad Claudia Romana
    Domus Atrium Vestae
    Roma


    Liebe Romana,


    wie ich es dir bereits vor Wochen versprochen hatte, möchte ich dich gerne zu einem Besuch am PRIDIE NON IAN DCCCLX A.U.C. (4.1.2010/107 n.Chr.) in die Villa Tiberia einladen.


    Baldemar wird deine Antwort auf diese Einladung abwarten, so dass wir beide, solltest du keine anderweitigen Verpflichtungen haben, uns auf ein baldiges Wiedersehen freuen können.


    Vale Septima

    Stellvertretend für Titus Aurelius Ursus.


    Der Spieler läßt sich entschuldigen, da er Schwierigkeiten hat ins Netz zu kommen und das wird wohl noch bis Sonntag 03.01.2010 so sein.


    Dies gilt auch für Lucius Quintilius Valerian.


    Schöne Grüße und nen guten Rutsch ins neue Jahr! :)