Beiträge von Tiberia Septima

    Offensichtlich hatte sie ihren Onkel gestört, denn er hatte ihr allem Anschein nach nicht richtig zugehört. „Das ist ein Geschenk zu deinem Amtsantritt als Consul.“ erklärte sie daher noch einmal und stand wartend vor seinem Schreibtisch. „Und das ist kein Schiff.“ fügte sie lachend hinzu. „Nur zu… Schau rein.“ forderte sie ihn freundlich auf und ging langsam um seinen Schreibtisch herum, um gemeinsam mit ihm einen Blick in den Holzkasten werfen zu können, der die Schriftrollen von Odysseus barg.


    Frija trat derweil unauffällig in den Hintergrund und positionierte sich schon mal an der Tür, damit sie gemeinsam mit ihrer Herrin das Zimmer verlassen konnte, wenn diese gehen wollte.

    Purgitius Antwort zauberte kurzzeitig ein Lächeln auf Septimas Gesicht und sie entspannte sich wieder ein wenig. „Das ist gut. Nass dürfen sie ruhig werden.“ antwortete sie und schaute kurz zu dem Praetor urbanus.


    Die Schlacht ging weiter und Septima sah, wie jeweils zwei der Liburnen eines der Schiffe von Antonius in die Zange nahmen und nach dem Entern der gegnerischen Schiffe eine blutige Schlacht an Deck der antonischen Schiffe ausbracht. Etwas, was der jungen Frau nicht so gut gefiel. Zwar gehörte es zu den Spielen im allgemeinen dazu, dass Blut floss und auch immer Menschen oder Tiere starben, aber das waren immer genau die Momente, die Septima nicht mochte. Für sie war nur der Kampf interessant, nicht aber das Töten.


    Dann kam auch noch Feuer ins Spiel, denn eines der schnellen, wendigen Schiffe von Augustus schoss mit Brandpfeilen auf eines der antonischen Schiffe. Ein erschrockenes einatmen und die anschließende Hand vor Septimas Mund, war Zeugnis ihrer Aufregung. Absolut beeindruckt schaute sie weiter zu was noch geschehen mochte.


    Auch auf den anderen Schiffen wurde verbissen gekämpft und Septima konnte gar nicht fassen, wie viele Menschen dort unten miteinander am kämpfen waren, „Die... die... töten sich doch nicht alle gegenseitig, oder?“ fragte sie leicht geschockte den neben sich sitzenden Purgitius Macer und schaute kurz vom Geschehen zu ihm. Nachdem sie endlich für einen Moment den Blick vom Becken genommen hatte, winkte sie ihren Leibwächter heran und gab ihm den Auftrag, ihr etwas zu trinken zu besorgen. „Möchtest du auch etwas Wein?“ erkundigte sie sich freundlich bei Macer.

    Durus war ein gestandener Mann, der sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen ließ, wie Septima leicht enttäuscht feststellte. Nun gut, er war schließlich auch ihr Onkel. Ihr Lächeln wurde noch etwas breiter, als er meinte, sie solle sich wenigstens noch etwas über die Tunika ziehen, wenn sie so das Haus verlassen wollte.


    „Aber sicher doch, Onkel.“ erwiderte sie brav. Außerdem hatte sie ja gar nicht vor, so das Haus zu verlassen. Nein, so unverfroren war sie nun doch nicht.


    Das Lächel erstarb bei den nächsten Worten von Durus und Septima verschluckte sich an ihrem Wein. Schlagartig richtete sie sich auf und beugte sich nach vorne. Dabei streckte sie den Arm mit dem Becher verdünnten Weines von sich, so dass ein Sklave ihn ihr abnehmen konnte, und hustete erst einmal . Nachdem sie sich von dem Hustenanfall erholt hatte, richtete sich die junge Frau wieder auf und schaute aus großen, leicht feuchten Augen vom Husten, ihren Onkel an. „Wie bitte?“ fragte sie mit einer Mischung aus Empörung, Enttäuschung und Unsicherheit noch einmal nach.

    „Medicus ist ein wenig übertrieben, aber ich helfe gerne wo ich kann.“ erwiderte Septima lächelnd. Dann fiel ihr doch noch eine Möglichkeit ein, wie sie zu einem weiteren, zwanglosen Treffen mit dem Flavia kommen könnte, auch auf die Gefahr hin, dass er dies als aufdringlich empfinden könnte. 'Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.' dachte sich Septima. „Wenn du bei einem Spaziergang, oder ähnlichem zur Kräftigung deiner Gesundheit, Unterstützung in Form von Gesellschaft gebrauchen kannst, so würde ich mich durchaus zur Verfügung stellen und mein Onkel würde diesem Wunsch gewiss nicht ablehnend gegenüber stehen.“ Zumindest hoffte Septima, dass Durus einem solchen Unternehmen zustimmen würde, doch sie hatte den Eindruck, dass der Flavia und ihr Onkel sich recht gut verstanden.


    Aufmerksam registrierte die junge Frau, wie die Augen des Mannes ihrer Handbewegung folgten und er einen Moment länger auf ihren Mund schaute, in dem soeben die Olive verschwunden war. ‚Ja, genau so soll es sein.’ freute sie sich still und heimlich. Es bereitete ihr immer mehr Freude, zu sehen wie die Männer im Allgemeinen auf ihre Weiblichkeit reagierten.


    Wenn er nicht zur Ader gelassen wurde, was genau meinte der Flavia dann mit dem ‚Ungleichgewicht der Säfte’? Er hatte doch nicht etwa noch ein anderes, rein männliches ‚Problem’? Nun gut, dies erschien Septima nicht gerade als das beste Gesprächsthema zum Essen, somit ließ sie seinen Gesundheitszustand vorerst ruhen.


    Zu ihrem Glück, ließ der Senator seinerseits die Frage über ihren Vater ruhen und gab sich mit ihrer ausweichenden Antwort zu frieden.


    Galant hielt ihr Furianus die Hand hin, um sie zu den gerade angeordneten Klinen zu führen. Erfreut registrierte die Tiberia, wie warm und weich seine Hand war, während ihre sanft, wenn nicht gar streichelnd, in die seine glitt. Wenn sie weiterhin so willige ‚Opfer’ zum üben fand, würde sie ihre Art des Reizens in kürzester Zeit perfektionieren können. Ihre Augen ruhten für den Moment der Zusammenführung ihrer Hände auf denen des Flaviers. Das Bild eines Brautpaares drängte sich in ihren Geist und Septima schaute langsam in Richtung ihres Onkels. Mit einem strahlenden Lächeln und ihrer Verwandten Arvinia im Schlepptau, ging sie gemeinsam mit Furianus zu Durus und Lepidus.


    Während sie zu den Klinen gingen, erhielt Septima nur auf ihre zweite Frage, nach der Zukunft des Flaviers, eine Antwort. Wieso reagierte er auf die Frage nach einer Frau nur mit einem Lächeln? Dies konnte mehrere Gründe haben. Entweder er hatte schon eine Kandidatin ins Auge gefasst, aber wollte nicht darüber sprechen, oder er war einer der Männer, die sich lieber mit Knaben umgaben, oder er blieb schlichtweg lieber alleine, weil… Dazu fiel Septima kein guter Grund ein. Oder aber, er hatte in der Kürze der Zeit, die sie sich nun unterhielten, Gefallen an ihr gefunden?!


    Trotz ihrer Überlegungen, hörte sie Furianus aufmerksam zu. Wie gut das Frauen in der Lage waren, ihre Aufmerksamkeit zu teilen, so dass sie nichts verpasste. „Was für Möglichkeiten wären denn das?“ hakte sie sofort nach und wollte genaueres über die Pläne des Senators erfahren. „Wenn du die Kandidatur zum Consul schon ausgelassen hast, welch höheres Ziel gäbe es denn noch zu verfolgen?“ Nun war sie wirklich gespannt auf die Antwort. Sie trafen bei ihrem Onkel und seinem Scriba ein und Septima löste ihre Hand aus der des Flaviers um es sich auf der …. Kline gemütlich zu machen.


    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus, dass Septima weiß, auf welche Kline sie sich setzten darf, aber ich weiß es leider nicht.

    Nach der Cena hatte Septima ihre Serva nochmal in ihr Cubiculum geschickt, um ihr ein Schultertuch zu holen, da sie befürchtete sich sonst im Garten zu verkühlen. Eine leise Vorahnung hatte die junge Tiberia schon beschlichen, nachdem sie den Brief ihrer Großtante auf dem Bett gefunden hatte, aber Arvinia war ihr die vergangenen zwei Tage geschickt aus dem Weg gegangen. Offensichtlich wollte sie nicht vor diesem Treffen mit der Sprache heraus rücken.


    Nun trat Septima, mit dem Tuch über ihren Schultern, durch die großen Türen in den Hortus. Gemütliche Korbstühle mit Kissen, sowie ein Tisch auf dem schöne Gläser für den Wein, sowie mehrere Krüge standen. 'Arvinia hat alles gut vorbereitet.' dachte Septima schmunzelnd bei sich. Leise ging sie näher. „Endlich hast du auch mal Zeit für deine Nichte.“ begrüßte Septima ihre Verwandte mit einem strahlenden Lächeln, welches ihre vorwurfsvolle Aussage Lügen strafte. „Albina ist noch nicht eingetroffen?“ fragte sie, während sie ihre Tante umarmte als ob sie sich nicht jeden Tag sehen würden. Aufregung machte sich in Septima breit. 'Was Arvinia uns wohl mitteilen will?'

    Als sie die Gruppe von Männern verließen, spürte Septima die Blicke in ihrem Rücken, aber sie ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sollten sie ruhig gucken. Das war ihr lieber als die direkten Worte, die Rusius ihr gegenüber geäußert hatte.


    Da war der Kollega von Macer schon wesentlich angenehmer. Mit ihm zusammen entstand eine angenehme Gesprächsrunde und Septima bemerkte gar nicht wie die Zeit nur so dahin eilte. Erst als ein Sklave des Hauses Octavia an sie heran trat und ihr flüsternd eine Nachricht von ihrem Leibwächter, welcher draußen bei der Sänfte wartete, überbrachte, wand sie sich danach an die beiden Herren.


    „Ich muß mich leider entschuldigen, aber meine Anwesenheit wird in der Villa Tiberia erwünscht, so dass ich mich nun verabschieden muß.“ Sie drückte ihren Becher Wein dem Sklaven in die Hand. „Es war sehr unterhaltsam und ich wünsche dir noch alles Gute für deine Amtszeit, Octavius Macer. Und es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen, Manlius Apicius.“ verabschiedete sie sich von den zwei nettesten Herren im Atrium. „Überbringe deinen Freunden bitte meinen Abschiedsgruß, Macer. Du wirst verstehen, wenn ich dies nicht persönlich tun möchte.“ Ein verschwörerisches Lächeln deutete noch einmal auf die peinliche Situation hin, die durch Rusius Quirinalis entstanden war.


    Anschließend schritt Septima sehr würdevoll aus dem Atrium und ließ sich in ihrer bequemen Sänfte zurück zur Villa Tiberia bringen.

    Der Octavia stimmte ihrem Vorschlag zu, und legte sich zu ihr auf die Kline. „Gerade weil der Tag so anstrengend und aufregend war, können wir uns nun bei der Cena vollends entspannen.“ Versuchte sie den jungen Mann mit fröhlicher Stimme aufzumuntern. Der Tag hatte für alle hier versammelten einiges an Überraschungen parat gehalten.


    Priscas Antwort überraschte Septima ein wenig. „Du wurdest von deinen Eltern dazu angehalten das Reiten zu lernen? Hast du denn keine Brüder, deren Aufgabe es wäre, sich um das Gut deines Vaters zu kümmern?“ Septima war sichtlich beeindruckt. „Gehe ich recht in der Annahme, dass du somit viel Zeit auf dem Landgut verbracht hast?“ Vielleicht war die Aurelia auch noch nicht so lange in Rom und sie hatten mehr gemeinsam, als Septima im Moment annahm.


    „Oh nein, meine Eltern haben mir das Reiten immer untersagt. Sie fanden es zu gefährlich für ein junges Mädchen. Ich kenne Pferde nur vom Reisewagen her und auf der Weide.“ erwiderte Septima mit einem Lachen. Den wahren Grund verriet sie nicht, nämlich das ihre Mutter zu früh gestorben war, um ihr etwas zu verbieten oder zu erlauben und ihr Vater keinerlei Notiz von seiner ‚hässlichen’ Tochter nahm und sie somit niemals gefragt hatte.


    Ein Sklave trat an die junge Frau heran und Septima tauchte ihre Hände in das Rosenwasser. Die Blütenblätter sahen sehr schön aus im Wasser, klebten jedoch an ihren Händen fest, was sie leicht störte. Endlich waren ihre Hände abgetrocknet und die Tiberia konnte sich dem reichhaltigen Essensangebot widmen. Septima ließ sich von der gemäßteten Drossel geben, sowie eine Auswahl des Gemüses und ein extra Schälchen mit Oliven. Nachdem sie einen neuen Becher mit Mulsum erhalten hatte, roch sie vorsichtig an dem gewürzten Getränk. „Mhm…“ Septima war ein sehr geruchsbezogener Mensch. Alles in ihrer Umgebung musste gut riechen, ohne all zu aufdringlich zu sein, so wie sie selbst auch.


    Nachdem sie sich mit allem versorgt hatte, begann Septima von den Vorspeisen zu naschen und wand sich wieder an Duccia Clara. „Deine Familie besitzt also ein Gestüt? Seid ihr Lieferant für die Armee?“ erkundigte sie sich interessiert bei der Duccia. „Und ja, ich hätte es auch lieber, wenn der Bär noch am Leben wäre.“ griff sie das Thema vom bunten Kuchenbären noch einmal auf. „Manchmal sind die Wege der Götter sehr merkwürdig.“ fügte Septima noch hinzu.


    Octavius Macer, schmecken dir die Oliven?“ erkundigte sie sich freundlich bei ihrem Tischnachbarn und trank einen Schluck vom Mulsum. Der Gewürzwein war sehr schmackhaft. Sie warf Serrana einen anerkennenden Blick und ein kurzes Nicken zu.


    Sim-Off:

    Edit: Schönheitskorrekturen, damit ihr seht wen ich angesprochen habe. ;)

    Die Seeschlacht war im vollen Gange und lenkte die Aufmerksamkeit der Tiberia auf das Geschehen. Mehr abwesend antwortete sie auf Macers Erklärung zu Albinas Abwesenheit. „Das ist wirklich sehr schade.“ Ein erschrockener Laut entfuhr ihr, als das ägyptische Schiff in eine der Liburnen fuhr und das Schiff rammte. „Was geschieht nun mit den Soldaten an Bord des römischen Schiffes?“ fragte sie mit banger Stimme den neben sich sitzenden Purgitius Macer, jedoch ohne den Blick vom Geschehen in der Mitte zu nehmen. Zu spannend waren die Ereignisse. Und wo bitte blieb Durus?

    Septima betrat vom Hortus aus das Atrium. Erst als sie wieder in der Casa war, merkte sie, wie kühl ihr draußen geworden war. Dabei war ihr Herz entflammt worden, was sie aber nicht annähernd genügend wärmen konnte, zu mal die betreffende Person noch im Hortus weilte. Das Atrium hatte sich merklich geleert und Septima ging an der Gruppe um Tiberia Arvinia vorbei ins Triclinium. Sie wollte ihre Verwandte nicht in ihrer Unterhaltung stören, zu mal der Mann in Trauerkleidung noch bei ihr stand und nach Trauer war Septima im Moment gar nicht.


    Durch die Kaskade aus blauem Stoff betrat sie wieder das Triclinium, welches inzwischen regen Zullauf bekommen hatte. Die Wangen der Tiberia waren rosig und sie lächelte noch immer leicht, ob der schönen Erinnerung an Macer und ihre ersten Küsse. „Da bin ich wieder.“ Mit diesen Worten trat sie zu Centho, Calliphana, Romana, Calvena und Valerian an den Tisch. Die kleine Sabina war wohl schon zu Bett geschickt worden, dafür hatte sich ein grauhaariger Mann zu der Runde gesellt. „Salve, Senator.“ grüßte sie den ihr unbekannten Germanica freundlich und setzte sich auf einen freien Platz bei den jungen Leuten. Appetitt hatte Septima im Moment keinen mehr, aber ein wenig verdünnten Weines würde ihr jetzt gut tun. Sie winkte einen Sklaven herbei und erhielt umgehend das gewünschte Getränk von ihm. Vorsichtig nippte sie an dem Becher um das Mischungsverhältnis zu testen und ließ sich anschließend noch ein wenig Wasser nach geben.


    Um sich abzulenken, lauschte sie den Gesprächen am Tisch. Hoffentlich erkundigte sich keiner bei ihr nach Octavius Macers Verbleib. Ihre Augen entdeckten einen weiteren Senator in diesem Raum. Es war Germanicus Sedulus. Unweigerlich mußte Septima schlucken. Hoffentlich hatte er sie tatsächlich nicht im Garten erkannt.

    Der Mann von Albina war sehr höflich, jedoch war Septima etwas enttäuscht, dass seine Frau ihn nicht zu den Naumachie begleitete. „Darf ich?“ fragte sie und deutete auf den leeren Platz neben ihm. Erst nach seiner positiven Antwort setzte sie sich und schaute kurz konzentriert auf das Spektakel der Schiffe. „Dies ist meine erste Naumachie.“ erklärte sie dem Praetor Urbanus aufgeregt. „Manius ist übrigens auch hier, allerdings wurde er von einem Senator am Einang aufgehalten. Ich nehme mal an, sie haben etwas wichtiges zu besprechen.“ Septima war etwas freizügiger, was das Erklären der Abwesenheit einer Person angeht. „Was ist denn mit Albina? Fühlte sie sich nicht wohl, dass sie dich nicht begleiten wollte?“ Oder gab es gar Unstimmigkeiten in der Ehe? erkundigte sie sich freundlich bei Purgitius Macer.


    Ihre Augen wanderten von der Mitte der Arena über die anwesenden Zuschauer. In der Ferne glaubte sie Octavius Macer zu sehen, der gebannt auf das Geschehen in der Mitte schaute. Unweigerlich fing ihr Herz schneller an zu schlagen und ihre Augen ruhten einen Moment länger auf dem jungen Mann. Baldemar hatte sich einen unauffälligen Platz gesucht, an dem er sitzen konnte, ohne seine Herrin aus den Augen zu lassen. Auch für ihn war dies die erste Seeschlacht, die er im Naumachia Augusti sehen durfte.


    Edit: Fehlerteufel ;)

    ~ am nächsten Morgen nach Durus Amtseinführung zum Consul
    ~ noch vor dem Gespräch zwischen Durus und Septima (Familienplanung)


    Nachdem ihr Onkel alle seine Klienten empfangen hatte, betrat Septima, gefolgt von ihrer germanischen Sklavin Frija, das Tablinum von Durus. Frija hatte einen hölzernen Kasten mit einem goldenen Aufdrucken von einem Schiff auf den Armen. „Guten Morgen, Onkel.“ grüßte Septima den Bruder ihres Vaters mit einem fröhlichen Lächeln und trat näher an den Schreibtisch heran.


    „Ich habe noch ein Geschenk für dich, zu deinem Amtsantritt als Consul.“ kam sie direkt zum Punkt und gab Frija einen kurzen Wink. Die Germanin trat vor und stellte den blank polierten Holzkasten mit den Goldaufdrucken vor Durus auf den Schreibtisch. Der Kasten hatte kein Schloss, war aber mit einem blauen Band, der Farbe der Tiberia, umwickelt und mit einer Schleife dekoriert. Im Innern befanden sich mehrere Schriftrollen, die die Geschichten des Odysseus enthielten. Gespannt wartete die junge Frau ab, ob ihr Onkel sein Geschenk gleich öffnen würde.


    Sim-Off:

    WiSim für Durus ;)

    Während sie den zweiten Schritt tat, schaute sich der junge Octavia noch einmal im Garten um und noch ehe sie es richtig begriffen hatte, befand sich Septima in seinen Armen und spürte seine Lippen erneut auf ihren. Dieser Kuss war anders wie die vorherigen, denn er war intensiver und Septima spürte, wie sich Hitze in ihrem Körper ausbreitete. Sanft legten sich ihre Hände auf Macers Arme während sie seinen Kuss erwiderte. Was für ein berauschendes Gefühl...


    Viel zu schnell war der Moment vorbei und Septima kam sich ein wenig wie 'abgestellt' vor, denn nun war es Macer, der einen Schritt zurück trat, um sie vorbei gehen zu lassen. Leicht außer Atem konnte sie ihren Blick nicht von seinem Gesicht abwenden. Langsam, wie in Zeitlupe wand sie sich von ihm ab und ging durch den Garten auf das Haus zu.


    Innerlich war Septima völlig aufgewühlt und auf den paar Metern zur Casa der Germanica versuchte sie einen neutralen Gesichtsausdruck auf ihr Gesicht zu bekommen. Es wurde mehr ein Strahlen, welches zu einem schmalen Lächeln wurde, als sie die Casa erneut betrat.

    „Ein Mann und eine Frau die Freunde sein können? So etwas geht nur in seltenen Fällen gut. Oder würdest du uns schon als Freunde bezeichnen?“ Kurz dachte Septima über ihre gerade gesprochenen Worte nach. Hatte sie damit etwas über sich selbst verraten? Sie mußte vorsichtig sein. Im Moment mochte sie den jungen Octavia einfach nur und wäre mit einer Freundschaft durchaus zu Frieden. Aber wer wußte schon was die Zukunft noch bringen würde...


    „Oh ja, die Ludi Romani.“ stimmte Septima in Macers Aussage ein. „Und der wütende, bunte Honigkuchenbär. Aber diese Geschichte kennt ihr bestimmt schon.“ wand sie sich an die jungen Männer. Bestimmt hatte Macer bereits mehrfach die Aufregende Geschichte von dem entlaufenden Bären erzählt, der sich während der Festlichkeiten zu den Ludi Romani von seinem Domteur losgerissen hatte und durch die Straßen Roms gelaufen war, auf der Suche nach etwas leckerem zu Essen. Dabei war er auf die Gruppe Frauen getroffen und Octavius Macer war einer der Männer gewesen, der den Bären von weiteren Schandtaten abgehalten hatte.


    Auf den nächsten Ausspruch von Rusius Quirinalis hin, konnte Septima ihre Entgeisterung nicht länger verbergen. „Ich denke du solltest deine Zunge in Zaum halten, Rusius. Oder ich sehe mich gezwungen diese kleine Feier schneller zu verlassen, denn offensichtlich hat Bacchus dir dir Zunge über die Maße gelöst.“ wiß sie den Mann fast schon empört zu Recht. Nichts hasste Septima mehr, als betrunkene Männer, immerhin hatte sie dies viel zu oft bei ihrem Vater und seinen Freunden erleben müssen.


    Zum Glück wiß auch Macer seinen Freund zu Recht, wenn auch wesentlich freundlich als Septima es gerade getan hatte. „Ja, deinen Kollega würde ich auch gerne kennen lernen.“ nahm sie die ihr gebotene Fluchtmöglichkeit wahr.

    Das Schicksal... In den letzten Wochen hatte sich alles für die junge Tiberia zum Guten gedreht und sie wollte hoffen, dass das auch weiterhin der Fall sein würde. 'Ich muß unbedingt Fortuna ein Opfer erbringen.' nahm sie sich fest vor, damit ihr Glück nicht so bald enden mochte.


    Septima nickte nur kurz zu Macers Vorschlag, dass sie zu erst wieder hinein gehen sollte. Ihre Augen, sowie ihr Herz, sprachen eine ganz andere Sprache als ihre Stimme. „Dann sollte ich wohl besser gehen.“ sagte sie, wollte aber lieber noch bleiben. Doch es war empfindlich kühl geworden, was der Tiberia gerade wieder bewußt wurde. Und ihre Stola hang drinnen im Eingangsbereich. Septima schlang ihre Arme um den Oberkörper, doch sie wollte noch nicht so recht gehen. „Ich will nicht hoffen, dass Sedulus im Atrium den Hintereingang zum Hortus beobachten wird, nur um zu Erfahren, wer mit dir im Garten war.“ meinte sie daher und ein kleines, leises Lachen folgte. Irgendwie mußte sie diese bedrückende Stimmung ein wenig auflockern. Langsam ging sie einen Schritt auf Macer zu, um an ihm vorbei Richtung der Casa zu kommen.

    Er fasste ihr Gestammel als Ablehnung auf, durchfuhr es die junge Frau. Angst und Sehnsucht kämpften in gleichem Maß in ihr. Und wieder fielen ihr nicht die passenden Worte ein. Septima fühlte sich ohne Macers direkte Nähe plötzlich sehr allein und wäre sie keine gut erzogene Patrizierin, so hätte sie sich sofort wieder in seine Arme geworfen.


    Gut eine Armbreite standen sie auseinander, aber es kam Septima wie eine unüberbrückbare Entfernung vor. „Ich wage es zu hoffen, dass wir uns eines Tages auf diese Art und Weise wider treffen können.“ antwortete sie ihm. Sanfte Röte stieg in ihre Wangen, was durch das Grau des Gartens zu ihrem Glück nicht zu erkennen war. Nun wartete sie, ob Macer sich umdrehen würde und zurück ins Atrium gehen würde, so wie er es vorgeschlagen hatte.

    Amüsierte beobachtete sie den jungen Octavia, wie er ihr von seinem Verhältnis zu den Germanicern berichtete. „Wieso heiratest du dann nicht ebenfalls eine Germanica?“ fragte sie neugierig nach. „Calvena zum Beispiel.“ Dies war natürlich nur ein geschickt eingefädelter Test, denn Septima hatte über Romana schon erfahren, dass Germancia Calvena bereits vergeben war, nur noch nicht offiziell. Aber es reizte Septima zu sehen, wie Macer auf dieses Angebot reagieren würde.


    Zusammen mit Macer ging sie zu einer Gruppe junger Männer und nickte diesen mit einem Lächeln freundlich zu. Die Namen sagten ihr nichts. 'Wohl eher unbedeutende Männer.' dachte sie bei sich. „Es freut mich sehr.“ erwiderte sie höfflich, zog jedoch leicht echauffiert eine Augenbraue in die Höhe, ob der vorlauten Äußerung des Rusia. Definitiv kein guter Umgang, im Vergleich zu dem wesentlich höflicheren Octavia. Aber Septima war nicht auf den Mund gefallen. „Was heißt denn hier geschnappt? Vielleicht ist er auch mir in die Falle gegangen?“ stellte sie daher ein freche Gegenfrage.

    Septima war innerlich angespannt und als Macer die Arme um sie legte, waren sie sich für einen Moment wieder ganz nah, ehe sie erneut ihre Hände auf seine Brust legte, mehr abwehrend, um wieder etwas mehr Abstand zwischen sie zu bringen. Allerdings übte sie nicht viel Druck auf den Mann aus, denn im Grunde sehnte sie sich nach einer solch liebevollen Geste, aber die Unterbrechung durch Sedulus hat ihr mehr als deutlich gemacht, dass sie hier nicht alleine waren, und sie hatte als Nichte des amtierenden Konsuls auf ihren Ruf zu achten.


    Bei Macers Worten ging ihr Blick hoch in sein Gesicht. Ja, dies hier war echt, aber durften sie das? Wenn sie wollte das aus diesen Gefühlen, die Macer offensichtlich zu erwidern schien, etwas mehr werden könnte, so müsste sie mit ihrem Onkel darüber reden. Unsicherheit lag in den braunen Augen der Tiberia. Sie wußte nicht recht was sie Macer auf seine Frage antworten sollte. „Ich... Macer... all das... geht viel zu schnell. Bitte... wir...“ es fiel ihr sichtlich schwer die richtigen Worte zu finden. Sie senkte erneut ihre Augen und schaute auf ihre Hände, welche seinen Herzschlag spüren konnten. Warme Wellen gingen dabei durch ihren Körper und Septima schaute wieder empor in Macers blaue Augen, die zu leuchten schienen. „Ja,... es ist echt.“ offenbarte sie ihm mit samtweicher Stimme ihre Gefühle, erhörte aber gleichzeitig den Druck ihre Hände, so dass sie sich langsam aus dieser wundervollen Umarmung befreite und einen Schritt zurück trat von dem Octavia. „Aber bitte, Macer, wir dürfen das nicht. Nicht hier, nicht jetzt.“ appellierte sie an seinen gesunden Menschenverstand. Nicht das er sich jetzt vor den Kopf gestoßen fühlte, aber es war zu gefährlich. Was wenn Sedulus nun eins und eins zusammen zählte? Sie durften auf keinen Fall zusammen zurück ins Atrium der Casa Germanica gehen. Niemand sollte von diesem herrlichen, kleinen Ausrutscher der Tiberia und des Octavia erfahren. „Dies muß unser kleines Geheimnis bleiben.“ versuchte sie ihn zum Stillschweigen zu verpflichten.

    Da direkt nach dem Empfang seiner Gratulanten und Klienten der Prozesszug zum Capitol folgte, zog sich Septima recht bald wieder zurück und ließ sich eine Sänfte bringen. Sie würde nicht mit all den anderen zusammen zu Fuß zum Tempel des Iuppiter gehen, sondern lieber die gemütliche Sänfte bevorzugen. Zu groß erschien ihr die Gefahr, in irgend eine Art von Unrat zu treten und sich die hübschen Schuhe zu ruinieren.


    Inzwischen war ihr auch eine Idee gekommen, was sie ihrem Onkel als kleine Aufmerksamkeit schenken konnte, somit beauftragte sie einen Sklaven damit, ihr das gewünschte zu besorgen. Bestimmt würde sich im Laufe des Tages noch eine Gelegenheit ergeben, dieses Geschenk an Manius zu überreichen.

    Die Verzweiflung über die Entdeckung, und was sie hier gerade in aller Öffentlichkeit mit Octavius Macer getan hatte, kroch immer höher in Septima. 'Aber es war so schön gewesen.' Tränen traten in ihre Augen. Durus würde eine solche Verbindung gewiss nicht gut heißen, oder?


    Sehr zu ihrer Erleichterung, verschwand Sedulus gleich wieder. Einen Moment blieb Septima noch im Dunkeln des Garten stehen. Langsam drehte sie sich wieder zu Macer um. Ihr Herz schlug wieder schneller als sie ihn anschaute, wie er das im Mondlicht stand und nun auch zu ihr herüber schaute. Jetzt gerade war er ihr Held. „Ich danke dir, Macer.“ brachte sie leise hervor und drängte tapfer die noch nicht vergossenen Tränen weg.

    Gemeinsam gingen alle ins Triclinium, welches sich in ein wahres Blütenmeer verwandelt hatte. Ahhhs... und Ohhhs waren zu hören, an denen sich Septima rege beteiligte. Unauffällig hatte sie sich in die Nähe des jungen Octavier geschlichen.


    „Magst du dich vielleicht zu mir auf die Kline legen?“ fragte sie ihn freundlich. Irgend wie machte der junge Mann einen recht abgelenkten Eindruck auf die Tiberia. „War dir der Nachmittag zu anstrengend?“ erkundigte sie sich mitfühlend.


    Nach der Antwort von Macer wand sich Septima wieder an Aurelia Prisca während sie sich auf eine der übrigen freien Klinen legte. „Sag, Aurelia Prisca, kannst du tatsächlich reiten?“ fragte sie mit einem charmanten Lächeln, welches nicht verriet, wie abgeneigt Septima selbst dem reiten war.