Beiträge von Cimon

    Mit etwas verträumten Blick hörte Cimon Floras Worten zu und lächelte sie offen an. Der Gedanke, das die Kätzchen auch irgendwann so zutraulich würden sein können, gefiel dem Nubier. Dann waren sie doch wieder vergessen, denn sie kam ihm immer näher und näher. Leicht zitterte nun auch der Rest seines Körpers.
    Ihre Lippen wollten zu den seinen. Cimon kam ihr entgegen, denn auch sein Innerstes hatte zu denken aufgehört. Langsam schloss er die Augen und hörte nur am Rande wie die Kater in seinem Schoß sich leise beschwerten. Sie rutschten gemeinsam in eine Ecke und schnurrten dennoch munter weiter.


    Für den Nubier aber gab es nur noch eines. Flora. Seine Hand glitt wie von alleine in ihren Nacken. Leicht begann er sie dort mit den Fingern sachte zu verwöhnen. Nur langsam öffneten sich seine Lippen und er genoß wie die seinen dabei sanft ihren Mund umspielten. Es war ein zarter Hauch. Vorsichtig und zurückhaltend. Cimon hatte keine Eile. Dazu gefiel ihm dies viel zu sehr.


    Allerdings spürte er wie Hitze in ihm aufstieg und sein Kopf voller unrechter Gedanken und Verlangen war. Sein Körper drängte sich zusehends gegen Floras. Langsam rutschten die Kater zu Boden und rollten sich, sich gegenseitig wärmend, zusammen.


    Nun ging die Hand, die er auf die ihre gelegt hatte wie von alleine auf Wanderschaft. Langsam und sachte strich er ihre Haut, den Arm entlang. Cimons Atem war dabei etwas erhöht und er wollte, konnte nicht mehr aufhören. Etwas tief in ihm verlangte nach Strafe, nach einem barschen Wort, nach Abstand. Etwas hoffte, das sie dem ganzen ein Ende setzen würde, denn er war zu schwach dafür.

    Drei Jungen und ein Mädchen? Cimon lachte. Auch etwas lauter, als Flora meinte das die Jungs nicht auf dumme Ideen kommen sollten. Kurz stieß er sie an. Dann sah er seinen Jungs zu, wie sie an ihm herumkletterten und sich füttern ließen. Ernst hörte er ihren Worten zu. Cimon selber hatte keinerlei Wissen über Katzen.


    "Wir werden es versuchen und... sie sehen so aus, als würden sie es schaffen... sie müssen einfach."


    Ja, alle Kätzchen hatten sich bereits in sein Herz gestohlen und würden nie wieder daraus entlassen werden. Langsam schienen auch die Jungs genug zu haben und rollten sich aneinander. Hier und da war ein genüßliches Schmatzen sowie leises Schnurren zu hören.


    Das Flora seiner Bewegung nicht negatiev gegenüber stand, ließ ihn ebenfalls aufschauen. Ihre Blicke trafen sich. Cimon konnte nichts dagegen unternehmen, das seine Finger anfingen sich leicht, sanft über ihre Haut zu bewegen. Alle Bedenken waren fort und er sah nur ihre tiefen Augen, ihre sinnlichen Lippen und diese weiche Haut, die sich unter seiner Hand wie samt anzufühlen schien. Der Nubier griff ohne nachzudenken mit der anderen hand nach ihrem Kinn und hob es etwas weiter an. Dabei strich er ihr leicht über die Wange. Seine Lippe zitterte. Alles in ihm kämpfte und doch gewann nicht die Vernunft. Zum Glück waren die drei Kater in seinem Schoß am einschlafen, was verhinderte, das er völlig seinem Drang nachkommen konnte, sich ihr mit dem ganzen Körper zuzuwenden.

    "Ja...Herr. Ich werde dir berichten, Dominus Ursus."


    Seichte Literatur also. Cimon würde es versuchen und nahm sich vor ehrlich zu Ursus zu sein. Dann spürte er etwas...sie, als Flora ihm das Kästchen überreichte. Der Nubier zuckte kurz und sah sie direkt an. Rasch blickte er aber wieder zu seinem Herren und anschließend ergeben zu Boden. Ergebener als er es normalerweise tat.


    Nun hörte der Sklave lieber beiden ruhig zu und versuchte nicht zu sehr aufzufallen. Besser er blieb in der Defensieve und würde so auch keine all zu groben Fehler begehen. Davon hatte er bereits mehr als genug gemacht.

    Floras Worte, ihre Nähe, alles machte ihm das Denken schwerer. Als sie ihm zeigte, wie er nachsehen konnte, versuchte er es selber einmal mit dem Schwarzen...und ja, er meinte ihn als Jungen erkannt zu haben und grinste breit. Während der eher Hungrige bestimmt ein Mädchen war...Nein, auch ein Junge. Kurz lachte er auf und strahlte Flora gradezu an. Bei allem vergaß er das Füttern keinen Augenblick.


    "Beides sind Männer. Wir sind also die Männerrunde. ... Hm...Keine Kuhmilch? Wir haben doch sehr viel Ziegen und Schafsmilch. Könnte das besser sein? ... Ich werde noch heute Ursus...Dominus Ursus fragen."


    Ja, beide Kater mochten ihn und kuschelten sich an den Nubier. Sie ließen sich gut füttern und er war sehr vorsichtig mit beiden. Immer wieder strich er über den Flaum des Felles und gab ihnen wonach sie verlangten.


    Bei der folgenden Berührung merkte auch er einen Schauer und er zuckte leicht. Seine Augen fanden umgehend die von Flora und er sah nur sie...nur ihre wunderbaren Haare, ihre zarte Haut ihre...nein, er durfte sie nicht sehen. Ihr Laut brachte ihn entgültig zurück in die Realität und auch er kümmerte sich weiter um die Kätzchen.


    "Ja, sie sind sehr hungrig. Es ist gut...oder?"


    Er hatte beide Katzen nun bei sich und kümmerte sich liebevoll um diese. Immer wieder sah er neben sich und musste offen lächeln, wenn er Floras Blick erhaschen konnte. Er wollte etwas sagen...sie mochten den Nubier? Ja, so wie er Flora... aber das würde er niemals aussprechen dürfen.
    Es war falsch, das hatte sie sehr deutlich gesagt.... als sie im Garten. Unsicher sah Cimon zu ihr auf. Leicht befeuchtete er seine trocken gewordenen Lippen.
    Wieder eine zufällige Berührung. Diesesmal aber zuckte er nur kurz. Dann ging eine Hand langsam, wie auf Pirsch, zu der Ihren. Nur sachte berührte er sie. Und seine Augen leuchteten vor Verlangen...Verlangen nach etwas was er nicht benennen konnte oder durfte.

    Einen Moment noch sah Cimon beiden nach und sank in recht unangebrachte Gedanken. Doch dann schüttelte er leicht den Kopf und fing an sich um Lysandra zu kümmern. Er würde bleiben und ihr etwas zu trinken nachschenken oder bringen, was immer sie wünschte. Der Nubier zeigte durchaus gewisse Sorge, ohne dabei seine Ruhe zu verlieren.


    Bei allem hoffte er auf eine baldige Rückkehr der Zwillinge, vor allem aber von Flora ... Diese Gedanken sollte er sich aus dem Kopf prügeln lassen. Cimon wusste nicht einmal, was es war, das ihn in solch unangebrachter Weise denken ließ.

    Zufrieden über Mareis Worten, ging er mit ihr gemeinsam weiter die Straße entlang. Als sie ihre Hand in die seine Legte, grinste er sie brüderlich an. Ganz sicher mochten die beiden seltsam wirken, doch das war Cimon gleich.
    Also war er wohl drann. Leicht nickte Cimon.


    "Ja, dann werde ich es mal versuchen. ... Ach was, Marei, wir bleiben zusammen. Wir sind doch gut aufeinander eingestimmt."


    Freundschaftlich stieß er ihr ganz leicht nur in die Seite und lachte leise und sehr kurz. Rasch kamen die Gedanken zurück, weshalb sie untrwegs waren...


    Sie fragten, suchten ...und der anfängliche Optimismus schwand immer mehr aus Cimon. Denn niemand hatte Caelyn gesehen oder konnte etwas hilfreiches über sie sagen. Der Nubier zeigte seine Niedergeschlagenheit nicht nach außen um Marei auf keinen Fall negatiev zu beeinflussen.


    Auf der Suche ging es immer weiter durch die Straßen und Gassen. Fragten sie einfach die falschen Personen? Waren sie an den falschen Orten? Er kannte Caelyn zu wenig. Er kannte sie gar nicht. Aus irgendeinem Grund gefiel ihm dieser Gedanke überhaupt nicht. Nervösität stieg in ihm auf, wobei Cimon sich bereits das schlimmste auszumahlen begann.

    Lächelnd hörte Cimon Marei zu und lachte kurz. Er nahm sich vor später, am besten in den folgenden Tagen das Schleifebinden weiter zu üben. Denn er erkannte durchaus den wahren Grund. Oder zumindest erahnte er diesen.


    "Guten Nacht, Marei. Träum von Prinzessinen und Tigern. Ja, das werde ich."


    Dabei wusste er genau das seine Tagträume nicht weniger werden würden. Mit etwas nachdenklichem Blick sah der Nubier Marei noch etwas nach, bevor er alles für die Nachtruhe zwar vorbereitete, doch zuvor zu seinem Herren würde gehen müssen.


    Wenig später kam er erfreut wieder zurück und machte sich daran sich zur Nacht zur Ruhe zu legen. Dabei nahm er dann eine Schrift an sich und las noch einige Zeit in dieser.

    Cimon stellte sich nachdem er seinem Herren das Zeichen gegeben hatte, das der 'Gast' gegangen war, wieder in den Hintergrund. Das weitere Gespräch seiner Herrschaften ging ihn nichts an. Zwar hörte er mit und achtete darauf, etwas zu reichen oder holen zu lassen, sollte dies erwünscht sein, doch selber zu sprechen stand ihm nicht zu, solange er in dieser Situation nicht angesprochen wurde.

    Was Cimon aus seinem Glauben heraus zu sagen hatte genügte also. Erleichtert nickte er dem Bithynier zu. Für den Nubier war dies das Zeichen, das er sich aus diesem Thema zurückziehen konnte, ohne das es negatiev auffallen würde.
    Aus müden Augen sah er sich dann um. Aus drei Betten? Ob er etwas brauchte? Leicht schüttelte er den Kopf. Er brauchte nicht viel. Nur die angenehme Ruhe dieses Raumes mochte reichen. Dann sah er überrascht auf und Phaeneas in die Augen. Die Enttäuschung konnte Cimon sicher nicht verbergen. Mit einem Blick, der einem Hund alle Ehre gemacht hätte, sah er zu, wie Phaeneas etwas mit dem neuen Stilus in die Tafel ritzte.


    "Du... Du schläfst... gut, ja. Ich habe es verstanden...Danke, Phaeneas."


    Nun sah er sich unsicher um. Alleine? Alleine in diesem Raum? Kurz sah er auch der Schrift nach, die Phaeneas zusammengerollt hatte. Mit vorsichtiger Hand griff Cimon nach der Tafel, die die Zeichnung festhielt, die der Bithynier ihm freundlicherweise angefertigt hatte.
    Allerdings verstand Cimon durchaus, das er den Weg gehen konnte, würde er früh aufstehen oder sollte etwas geschehen ... Kurz schmunzelte er traurig in sich hinein. Sicher würde er nicht gut schlafen... er schlief oft nicht gut oder gar lange. Ob er Phaeneas vorwarnen sollte? Ach was, sollte es zu früh sein, konnte Cimon die Zeit auch anders verbringen. Zumindest glaubte er dies zu diesem Zeitpunkt noch.


    "Wir.... wir sehen uns also morgen?"


    Irgendwie gefiel ihm ein Abschied nicht. Der Nubier wollte weiterlesen...gut, er wollte sich auch hinlegen. Bei diesem Gedanken lehnte er sich bereits müde nach hinten und schloß die Augen, um das leichte Brennen zu besänftigen. Hinlegen...ja... er hatte keine weiteren Sachen mit und... weiter gingen seine Gedanken nicht. Seine Lippen bewegten sich, doch er sagte kein weiteres Wort. Was gut war, denn ansonsten hätte er soetwas intilligentes wie ... wir haben keinen Wein mehr... gesagt.

    Septima schien den Halt zu brauchen, den Cimon gab. Das sie sehr fest zugriff bemerkte er zwar, doch es machte ihm nichts aus. Schließlich tat er es für seine Herrin. Als sie ihn losließ ging seine Hand ihrer Bewegung kurz nach. Doch ihre folgenden Worte sorgten für ein leichtes zucken derselbigen.
    Umgehend ruckte er zurück und sah kurz direkt auf, bevor er wieder den Blick senkte.


    "Ja, Domins Septima. Wie du wünschst."


    Sie wollte alleine sein...doch seine Sorge war noch immer gegenwärtig. So bewegte er sich zwar sehr langsam rückwärts von ihr weg, war aber bereit jeder Zeit wieder Hilfe zu leisten.
    Nein, er würde nicht ganz gehen. In der Nähe bleiben war in seinen Augen von Nöten. Cimon meinte Septima als einen Menschen einordnen zu können, der sich Schwächen nicht eingestehen würde. Vor allem niemals vor einem Sklaven. Was aber bedeutete, das es schlecht war, würde er einfach so gehen. Denn würde ihr etwas zustoßen, so hatte er nicht wenig Schuld daran. Da der Nubier sich aber für den Schutz Septimas zuständig fühlte, solange Baldemar nicht zu gegen war, musste er auch hier und jetzt auf sie acht geben.

    Neugierig hörte Cimon Frijas Beschreibungen zu und sah mit offenen Augen zu ihr auf, als sie das Ur beschrieb. Der Nubier nickte öffters, als Zeichen das er verstand. Das alles klang sehr interessant. Dieses Germanien war also nicht nur unerträglich kalt es hatte auch durchaus imposante Tiere.


    Als Marei ihn ansah und nach seiner Meinung fragte musste Cimon verlegen den Kopf senken. Leicht zuckten dabei seine Schultern. Vieles von diesen Dingen wusste er nicht. Nicht so gut wie Frija. Er mochte es nicht Marei zu enttäuschen. So bemühte er sich um innere Ruhe und suchte nach guten Wörtern.


    "So wie ich es verstanden habe, gibt es Weiden, allerdings eher weiter außerhalb von Rom. Marei, das Fleisch schmeckt nicht gleich. Das was du als gleich empfindest sind die Soßen. Beim nächsten Essen nimmst du weniger Soße und achtest auf den Fleischgeschmack. Dann wirst du den Unterschied bemerken."


    Bei seinen Worten lächelte er sie offen an.
    Dann ging sein neugieriger Blick zu Frija. Was sie erzählt hatte erinnerte ihn an die Geschichten seiner Mutter über ihr...sein Volk. Die Tagelange Jagd, das Verfolgen von Tierherden. Aber wirklich mitreden konnte der Nubier nicht. So blieb es bei einem sehr direkten Blickkontakt.

    Nocheinmal verneigte sich Cimon und folgte dann lächelnd der kleinen Marei. Ihre Art mit der Frau zu sprechen war durchaus sehr höflich aber der Nubier sah bereits an ihrer Mine, das sie keine Gedult haben würde, Marei zuende reden zulassen. Also stellte der Nubier sich mit verschränkten Armen hinter Marei auf, um klar zu machen, das sie zu zuhören hatte. Und tatsächlich... es funktionierte.


    Als Marei ihn ansah, erhellte sich sein Gesicht erneut etwas und er nickte ihr zustimmend sowie aufmunternd zu. Dabei zog er das Bild hervor und zeigte dies der alten Frau.
    Nun schien sie sich wirklich zu bemühen etwas in ihrem Gedächnis zu finden und machte eine deutliche Geste. Cimons Augenbrauen hoben sich. Nur leicht schüttelte er den Kopf und sah sie erbost an. Er würde das Geld seines Herren nicht unter das Volk mischen, nur weil diese andeuteten unter umständen jemanden gesehen zu haben, der etwas wissen konnte, wenn letzte Nacht Vollmond war.


    Die Alte hatte keine Gedult und zuckte schlussentlich nur mit den Schultern. Cimon aber legte die Hände auf Mareis Schultern und drückte sie Brüderlich. Besser sie würden wo anders ihr Glück versuchen.


    "Sehr gut Marei. Und merk dir, nicht jeder bringt dir die gleiche Höflichkeit entgegen. Das ist keine Schwäche anderer sondern eine Stärke von dir. Denn du kannst leicht darüber hinweg sehen. ... Danke für deine Hilfe."


    Cimon blieb höflich, distanziert aber zeigte durchaus, das ihr Verhalten ihm missfiel. Was der Frau sicher gleich war...war das doch nur ein Nubier...ein großer, starker Nubier... schnell nickte sie und machte sich daran rasch weiter zu machen.

    Noch blieb er auf Abstand doch er bemerkte Septimas leichtes Wanken durchaus. Auch ihre Hand die nach Halt suchte sprach eine deutliche Sprache. Sofort überbrückte der Nubier mit einem schnellen Schritt die Distanz zwischen sich und der Herrin.
    Sein Arm ging zu ihrem und wollte ihr Halt geben. Ansonsten hielt er sich noch etwas zurück. Es schien keinen Grund für eine weiterreichende Maßnahme zu geben.
    Dennoch sah er sie sehr besorgt an.


    "Domina Septima? Alles in Ordnung?"


    Natürlich blieb seine eher ergebene Haltung erhalten, und der Sklave gab sich mühe sie nicht all zu direkt anzusehen.

    Bestätigend lächelte Cimon Marei an und strich ihr kurz über den Kopf. Dann kamen diese Bilder und er bakam nur noch die Hälfte von dem mit, was Marei sagte. Als sie ihn anstieß sah der Nubier sie verblüfft an.


    "Wie? Was?...Ähm...Nein, schon gut...bitte entschuldige...ich hab wohl ... geträumt."


    Ja, das hatte er. Aber niemals würde er sagen was er gesehen hatte und an wen er dachte. Schnell lächelte er verlegen und hoffte damit das Thema 'Träumen' abgehandelt zu haben. Was war da noch? Die Mimik und...wieder dachte er an Flora. Leicht schüttelte er den Kopf um diese Gedanken los zu werden.


    "Vieleicht ist es wirklich besser, wenn ich schlafen gehe. Du solltest aber auch bald zur Ruhe kommen, Marei."


    Freundlich tadelnt sah er sie an. Wusste er doch wie schwer der Kleinen es fallen mochte, schlafen zu gehen. Aber eine Geschichte würde Cimon sicher nur erzählen wenn sie danach fragen mochte. Denn es sollte nicht zur Gewohnheit werden. Soetwas sollte etwas besonderes sein. Auch wenn Cimon es sehr mochte ihr etwas zu erzählen, er glaubte, das es negatieve Folgen haben mochte, würde er Marei zu viel nachgeben und durchgehen lassen.

    Der schöne Tag lud ein, um in den Hortus zu gehen. Doch Cimon wusste das ihm in diesem Augenblick keine freie Zeit zustand. So suchte er sich den Weg einfach nur, um dort etwas erldigen zu können. Sicher gab es etwas, irgendetwas aufzuräumen.


    Auf seiner angenehmen Suche nach wärmender Arbeit sah er Domina Septima, die den Tag zu genießen schien. Ergeben neigte er den Kopf, als sie sich sahen. Nur um dann etwas aufzusehen. Natürlich lang nicht so offen und so direkt, vertraut wie mit Ursus. Doch seinen Stolz und seine Stärke zu zeigen, gefiel dem Nubier zunehmend. Dabei noch auszudrücken, das der Gegenüber weit über einem Stand, war eine Herausvorderung, die Cimon gerne annahm.


    "Salve, Herrin. Kann ich dir etwas bringen?"


    Niemand sonst war da, also war es seine Aufgabe, ihre Wünsche zu erfüllen. Etwas zu trinken oder zu knabbern holen um es standesgemäß zu reichen. Ja, er wusste oder ahnte, das Septima sehr auf ihren Stand achtete und Cimon würde niemals wagen etwas anderes zu tun, als ihren Wünschen gemäß zu handeln.

    Für Ursus war das Gespräch offensichtlich vorbei und der 'Geduldete' verabschiedete sich. Dieser war recht schnell im Gehen, doch wenn er sich nicht in Luft auflösen würde, so konnte er wohl nichts dagegen unternehmen, das Cimon ihn begleiten mochte. Niemals würde er diesen Mann alleine gehen lassen, wo sein Herr doch deutliche Anweisungen gegeben hatte. Dabei blieb er ernst aber nicht unhöflich.
    Er war schon gespannt, ob der andere, um ja alleine zur Tür zu kommen nun anfangen würde zu laufen. Eine recht komische Vorstellung, die Cimon lächeln ließ. So ein Schauspiel würde er gerne einmal betrachten.


    Erst nachdem der Aelier hinausbegleitet worden war, würde Cimon zurück zu seinem Herrschaften gehen und ihnen bestätigend zunicken.

    Gespannt verfolgte Cimon die Bemühungen von Flora die Kleinen zu füttern. Als das Kätzchen den ersten Tropfen zu sich nahm atmete der Nubier hörbar auf und stieß sachte gegen Flora und nickte.


    "Es klappt.... das ist gut, oder?...Wir?...Ich.... also...wenn Ursus nichts dagegen hat...ich könnte die kleinen in meiner kleinen Kammer ... ich könnte ein warmes Nest für sie bauen...eines aus dem sie nicht weglaufen können... damit es ja keinen Ärger gibt...und wir...ich...wir könnten jeder Zeit nach ihnen sehen. ... Also nur wenn Urs...mein Herr nichts dagegen hat."


    Unsicher sah er sie an. Doch sein Gesicht strahlte etwas. Nun fing er an mit dem Kätzchen auf seinem Arm ebenso vorzugehen wie Flora zuvor. Aber er merkte recht schnell, das dieses kleine Wesen mehr Hunger zu haben schien. Er versuchte es einfach mal und nahm eine etwas größere Menge des Gemisches in die Handfläche. Ein wenig musste er nun lachen, als das kleine Katzenbaby sich über die Flüssigkeit hermachte ohne auf irgendetwas anderes zu achten.


    "Na, das passt ja. Der Kleine...die Kleine?... Das Kätzchen was am meisten...appetit hat, landet bei mir."


    Dabei hielt er selbst sich stehts und ständig zurück. Nun aber war er froh, das sie sich um dieses kleine Ding keine Sorgen würden machen brauchen. Fragend sah er sie an. Er wollte nicht einfach so nach einem Kätzchen greifen, das sich in ihrem Schoß befand. Auch wenn es mehr als nur verlockend war. Kurz wurde er etwas verlegen und wich ihren Augen lieber wieder aus. Den kleinen Nimmersatt setzte er ersteinmal auf seinem eigenen Schoß ab und strich sanft über das Fell. Dann ging eine andere Hand vorsichtig zu einem der anderen Tiere. Aber würde Flora auch nur einen winzig kleinen Einwand von sich geben...seine Hand würde zurück zucken. Zunächst wollte er eh nur über das Fell streichen um zu sehen welche der Kleinen zu ihm wollte...dieses mochte er dann gerne etwas füttern. Zusammen mit dem Vielfraß der bereits an dem Stoff seiner Tunika leckte und mit den Pfötchen darauf rum trampelte.

    Ernst und zunehmend besorgt hörte Cimon Flora zu. Nun kamen auch seine Gefühle ein wenig zur Ruhe. Sodass er die beiden Schalen direkt zu ihr brachte und abstellte, während sie noch redete. Erst mit etwas Verzögerung bemerkte der Nubier wie Flora ihm das Kätzchen hinhielt und schaute dieses einfach nur an.
    Seine Hand ging vorsichtig vor. Mit sachten Händen nahm er das Kleine sogar in die warmen Hände, in die sich dieses kleine Wesen hineinkuschelte.


    "Dann müssen wir dafür sorgen, das sie etwas trinken... meinst du, sie werden aus den Schüsseln trinken?"


    Fragend sah er sie an. Cimon wusste es nicht. Aber er wollte diesen kleinen hilflosen Wesen unbedingt helfen. Sie konnten ja nicht einmal etwas sehen. Oder zumindest nicht viel. Cimon strich sanft über das Fell des Kätzchens. Seine Hitze war vergessen. Doch die Wärme war noch da.
    Langsam setzte er sich neben sie und berührte sie dabei leicht. Es war angenehme Wärme die er spürte, die ihm Hoffnung gab, das Flora sicher wusste was zu tun war.

    Schon einige Zeit, eine unglaublich lange Zeit war er Flora aus dem Weg gegangen. Nur ab und zu sah er sie. Doch niemals unter vier Augen. Doch nachts sah er sie immer und immer wieder. Träume machten ihm das Leben schwer und der Nubier musste sich mit viel Arbeit ablenken, was kein Problem darstellte. Wenn man wollte, hatte man immer was zu tun als Sklave.


    Nun floh er schon fast in den Stall um seine Gedanken zu ordnen. Tiere waren einfach so viel weniger falsch wie Menschen und sie gaben einem das Gefühl... gleich zu sein. Kaum war er einige Schritte gegangen da hörte er ihre Stimme und musste sie ersteinmal suchen. Dann sah er sie und hätte fast gelacht. Die Stimme verriet sie nicht wirklich, oder doch? Sie klang so ... oder war sie doch Narcissa? Dann bemerkte er etwas in ihrer Stimme und er spürte wie es warm in seinem Herzen wurde... aus irgendeinem Grund war er sich nun sicher...Flora war einfach einmalig.
    Sie aber schien ihn nicht zu erkennen...oder wollte sie ihn nicht erkennen? Cimon stutzte, nickte und sah dem süßen Kopf nach, der verschwand.


    Wenig später kam er mit zwei Schüsseln, eine mit Wasser, die andere mit Milch, wieder. Vor der Leiter blieb er kurz stehen, betrachtete seine vollen Hände und arangierte die Schüsseln ein wenig um. Aber auch das ging nicht. Am Ende stellte er die eine Schale mit Wasser ab und brachte die andere herauf. Nur kurz sah er über den Rand hinaus und stellte die Milch neben dem Aufgang ab. Dann holte er rasch die andere Schale. Diese brachte er direkt zu ihr. Auch er hatte sich zuerst einmal an das Licht zu gewöhnen, so merkte er zu spät, das sie so nahe war. Ein wenig rämpelte er Flora sogar an. Sofort griff er sanft nach ihrem Arm, damit sie nicht das Gleichgewicht verlieren mochte.


    "Flora...verzeih. Ich habe dir alles gebracht. Wozu brauchst du es?"


    Er wollte ihr nicht zu nahe kommen, wollte nicht das es ihm warm wurde. Doch leider wurde es ihm unerträglich heiß und der Nubier musste sehr auf seine Atmung achten. Auch hielt er sie noch immer am Arm und bewegte leicht die Finger. Kaum merkte er es zog er die Hand ruckartig zurück. Zwar hörte er die Katzenjungen doch er verarbeitete es nicht im Geringsten. Es schien alles so unüberwindbar zu sein. Cimon wusste nicht mehr was er sagen konnte. So blieb er lieber ersteinmal still und schaute zu Boden.

    Ein Wink reichte und Cimon verstand. Aus dem Hintergrund trat der kräftige Nubier hervor und sah den Gast seines Herren ernst an. Inzwischen hatte er gelernt, das es Herren, Gäste und...geduldete gab. Dieser Mann schien offenbar in den Augen von Cimons Herren in eine tiefere Kategorie zu fallen. Noch blieb der Nubier aber ruhig und war sich der Wirkung seines Auftretens durchaus bewusst. Nicht zuletzt da er es manchmal in seiner kleinen Kammer übte. Schlussendlich war er eine Art Aushängeschild für einen Senator.
    Nun hieß es abzuwarten, ob der Gast sich hinausbegleiten lassen würde, wobei Cimon davon ausging das dies so sein mochte. Alles andere wäre doch ein wenig unhöflich gewesen. Zumindest soweit er diese Gesellschaft verstand, in der sich Ursus befand.