Beiträge von Cimon

    Anscheinend war sein Vergehen nicht der Rede wert. Ganz im Gegenteil, der Römer lobte ihn sogar. Lächelnd nickte Cimon Iulius Antoninus an. Dieser hatte ihn auch freie Hand gelassen, was dem Sklaven sehr gut tat. Denn er konnte es wirklich und wurde auch immer sicherer in seinem Handeln.


    Den anderen Sklaven hatte er gesehen. Er musste derjenige sein mit dem Cimon sich anfreunden sollte. Doch noch bevor er diesem Mann antworten konnte entließ der Soldat ihn und er wusste nun nicht was er machen sollte. Doch er entschied sich dafür das die Anweisung sich den anderen Sklaven als Freund zu suchen, oder sich zumindest darum zu bemühen, über den Worten des Iunius Antoninus standen. Cimon blickte zunächst zu dem Herren, ohne ihn dabei direkt anzusehen.


    "Ja, Herr. Es macht sehr viel Spaß. Danke Herr."


    Dann wand er sich Bashir zu, der die seltsame Angewohnheit zu haben schien das 'R' besonders zu betonen. Dies lag sicher an seiner Herkunft. Da dieser wie er auch ein Sklave war, konnte Cimon ihn direkt ansehen und schenkte ihm ein offenes Lächeln, das sehr selten an ihm war. Auch verschwand dieses recht schnell. Leicht senkte er dann den Kopf. Sah er wirklich wie ein Knecht aus? Nahm er sich zu viel raus, das er so wirken konnte?


    "Salve. Ich bin Cimon. Mein Herr ist Titus Aurelius Ursus. Du kümmerst dich um Hektor, nicht war? Ich bin gerade mit Arbo fertig. Kann ich dir helfen, Bashir?"


    Während sie sprachen bemühte Cimon sich etwas von dem Herren zu entfernen um diesen nicht zu stören. Aber er wusste auch, das er bald aufbrechen sollte, wenn er sich noch etwas umschauen wollte. Denn das war die Anweisung gewesen. Aber dabei erfüllte er gerade einen anderen Wunsch des Herren. Cimon hoffte nicht für seine eigene, relativ freie Entscheidung die er getroffen hatte bestraft zu werden. Der Sklave war es nicht gewohnt etwas selber zu entscheiden und so fühlte er sich recht unwohl dabei.
    Dennoch litt seine gerade Haltung in keinster weise. Sein Kopf war nun weitaus weniger gebeugt und er freute sich, mit jemandem vergleichbaren reden zu können. Allerdings war da etwas was ihm sagte, das er weit unter diesem stand. Cimon kannte es nicht anders, als der wertloseste der Besitztümer zu sein.
    Seine grauen Augen beobachteten den anderen Sklaven neugierig und er fragte sich schon, wie es diesem ging. Wie war Bashir in die Sklaverei gekommen? Wie war das wohl, mit Pferden ein solch inniges Verhältniss zu haben? Offene Neugier war durchaus in Cimons Augen zu erkennen.

    Also wirklich, dieser Bär weiß aber auch nicht was er will... Erst Honig, dann Menschenkette und jetzt absolute Unentschlossenheit. -.^


    Aber mir soll es recht sein, denn wenn der auf Septima los geht, dann landet garantiert was von dem Gebäck in seinen Augen. :D


    Übrigens Calvena: Das war ne tolle Idee mit dem Bären.... :app:


    Edit: ups... falscher Chara... Kommt davon wenn man den Compi von wem anders benutzt...

    Den Worten der beiden schenkte er nur unauffällig Aufmerksamkeit und nickte seinem Herren unterwürfig zu, als dieser ihm erklärte wie der Tag für ihn verlaufen sollte. Ein 'Ja, Herr' durfte da allerdings nicht fehlen.


    Den militärischen Gruß merkte er sich gut und nahm sich vor diesen bei den verschiedenen Soldaten zu vergleichen. Dann wand Jilius Antoninus sich umgehend an Cimon, der seinen Rücken sofort wieder straffte und um einiges stolzer wirkte, als ein Sklavenhändler dies erlauben würde. Doch sein Blick blieb gesenkt und nicht direkt in die Augen seines Gegenübers gerichtet.
    Er nickte und auch hier war das 'Ja, Herr' nicht zu vermissen. Er war nicht sein Dominus, doch er war ein Herr. Es folgte eine kurze Einweisung in den Großen Stall, mit seinen breiten Gängen, von dem sie in einem davon standen. An dem Gang reihten sich die Boxen der Pferde auf. Es waren Schilder angebracht an denen man sehen konnte wer hier seine Pferde untergebracht hatte.
    Iulius Antoninus zeigte ihm wo sich die Ausrüstung, wie Striegel oder Auskratzer befanden und wo Cimon Wasser her bekam. Dann den Lagerbereich für die Mistgabeln, die aus Holz waren und zwei Zacken besaßen. Dort fand er auch die Eimer und Schwämme.
    Das Stroh zum Abreiben und einstreuen befand sich ebenso in einem solchen Raum.


    Nach den Erklärungen wo sich was befand und dem Rundgang, erläuterte der Römer dem Nubier noch wie er das Pferd zu pflegen hatte, doch er unterbrach sich und ließ es lieber Cimon machen, da er meinte der Sklave wüsste bereits genügend. Er hoffte nun seinem Herren nicht Schande zu bereiten und dass am Ende alle über den Sklaven lachen würden.


    So nahm er den Führhalfter und machte sich erstmal mit Arbo bekannt der wie er zuvor von dem netten Soldaten erfahren hatte ein Wallach von ungefähr elf Jahren war. Es dauerte einen Moment, denn Cimon ließ ihm die Zeit den Sklaven und zukünftigen Pfleger ruhig kennenzulernen. Dabei sprach er mit ruhiger Stimme und streichelte das Tier ausgiebig am Mähnenansatz. Erst als Arbo ihn als gut empfand legte Cimon ihm den Halfter um und führte ihn hinaus auf den Gang.


    Dort band er das Tier fest und strich ihm ausgiebig über das Fell und die Mähne um zu sehen wie schmutzig das Tier sein würde. Doch es hielt sich in Gränzen. Wär auch eine Schande das schöne stolze Pferd in seiner Box veröden zu lassen. Doch Cimon bemerkte den Drang den das Tier bereits hatte. Aber zunächst musste er seine Aufgabe erfüllen das Tier zu pflegen, wie es vom Herren verlangt wurde.


    Die nötige Ausrüstung hatte er bereits zurechtgelegt, selbst Stroh lag bereit, damit das Pferd nicht lange so stehen musste und noch unruhig werden würde. Zuerst strieglte er es gut und ausgiebig durch. Achtete aber auf die empfindlichen Stellen. Dann nahm er einen Schwamm nässte diesen und wusch alle empfindlichsten Teile zuerst. Dann sah er das der Wallach einen guten Tag hatte und offenbar nichts gegen das Wasser einzuwenden hatte. So nahm er den völlig durchnässten Schwamm erneut und drückte diesen auf dem Rücken aus. So wusch er das ganze Tier sehr ausgiebig und redete dabei mit Arbo über das Leben, die Weide seinen Auftrag den er als Reittier zu erfüllen hatte. Und schließlich rieb er ihn wieder mit Stroh trocken. Vom hals über den Rücken, vorsichtig den Bauch und mit besonderer hingabe die empfindlichen Beine, die so rasch brechen konnten, dass auch wenn es nicht möglich gewesen wäre Cimon Angst hatte dem Tier etwas zu tun. Die ganze Zeit achtete er aufmerksam auf die Reaktionen von Arbo und verharrte länger bei den Arbeiten die ihm besonders zu gefallen schienen. Hier war jedes Tier anders und Arbo und er mussten sich auch erstmal richtig kennenlernen. Bei allem ließ er sich viel zeit und seine Kraft schien nicht weniger zu werden. Seine Arme waren harte Arbeit gewöhnt und er liebte Pferde einfach viel zu sehr als dass er es hastig hinter sich bringen würde.


    Dann holte Cimon die Gabel und fing an die Box vom Kot zu entfernen. Dann folgte das schlechte Stroh. Das gute hob er mit der Gabel durch um auch hier noch mögliche schlechte Teile herauszufinden. Dann sammelte er dies direkt am Eingang neben der Box. Rasch machte er sich daran mit Eimern und Wasser die Box auszuwaschen, damit auch alles andere sauber wurde. Was er sich vorher Zeit ließ, machte er nun an Geschwindigkeit gut und dabei schaute Arbo ihm immer wieder soweit er konnte neugierig nach. Beim Vorbeigehen berührte Cimon das Pferd öffter und redete mit ihm bei seiner Arbeit.


    Als alles sauber war, legte er das alte noch gute Stroh hinein, in die Ecke, in der die meiste Feuchtigkeit gewesen war und füllte den Rest der Box mit neuer Streu auf. Die Alte brachte er fast laufend mit einer Schubkarre hinaus auf den Misthaufen hinter den Ställen.
    Kaum war er zurück blieb er bei Arbo stehen um ihn kurz zu kraulen und ihm etwas zuzuflüstern. Dabei drückte der Wallach sich leicht gegen ihn. Auf dem Weg hatte er von einem Knecht eine Möhre bekommen, als er danach fragte ob dieser etwas für ihn hätte um das Pferd von seinem Herren zu bestechen. An Arbo gedrückt versuchte er so heimlich es ging ihm die Möhre zu geben, die dieser auch rasch zu sich nahm. Sie waren sich einig sich zu mögen.


    Rasch kümmerte er sich nun um frisches Wasser und etwas neues Heu für die Raufe. Dann kam er wieder zu seinem Pferdefreund und begann ihm nach und nach die Hufe auszukratzen. Mit langsamen und sachten, wie auch gekonnten Bewegungen strich er am Bein entlang, hob es so, das der Huf auf seinem Schenkel platz hatte und war sehr gründlich mit seiner Arbeit. Dies wiederholte er bis jeder Huf sauber war.


    Dann führte er Arbo ein Stück weiter um ihn dort wieder anzubinden. Schnellen schrittes brachte er jede Ausrüstung die er gebraucht hatte zurück an seinen Ort, säuberte sie aber zuvor sehr gründlich. Dann nahm er einen Reisigbesen um den Bereich vor der Box gründlich zu säubern. Das zusammengekehrte brachte er in einen Behälter der für den Kleinmüll bereitstand.


    Nachdem er auch den Besen zurück gestellt hatte, ging er zum Wallach und band ihn los um mit ihm einige Schritte durch den Stall zu gehen und dabei mit ihm zu reden. Der Gang reichte aus um viel zu gehen und auch mal kurz etwas schneller wenn Arbo dies wollte. Dann strich er ihm erneut ausgiebig über den Hals bevor er ihn zurück in die Box führte. Bei alledem hatte er nicht darauf geachtet das Iulius Antoninus ihn ab und an beobachtete. Cimon war in seinem Element und vergaß für kurze Zeit sein Schicksal, das dank der Götter nun in wesentlich besseren Bahnen lief als jemals zuvor.


    Als er die Box geschlossen hatte, wand er sich um. Wie spät war es? Sollte er nicht Abends zurück sein? Und sollte er sich nicht vorher im Lager umschauen? Er blickte sich fast hilfesuchend um und sah dabei dem Römer sogar direkt in die Augen. Rasch merkte er seinen Fehler und senkte den Kopf.


    "Verzeih Herr."


    Dabei besah er seine Hände und stand in untertäniger Kopfneigung aber gradem Rücken da. Arbo schnaubte und wand sich dem Heu zu.

    Cimon hatte seinen Dominus, Titus Aurelius Ursus auf einen Übungsmarsch, wie dieser es bezeichnet hatte, zu begleiten. So wie er es verstand musste er sich eher um das Wohl seines Herren als um dessen Schutz kümmern. Was nicht verwunderlich war, denn schließlich hatte sein Herr noch keinen Einblick in das Können des Sklaven.


    Nun stand Cimon an dem Wagen der das Nötige für seinen Herren enthielt und verzurrte noch das ein oder andere. Alles musste gut liegen damit auch im Ernstfall ncihts geschehen mochte. Wie auch immer so ein Ernstfall aussehen konnte. Das Beledan eines Wagens, sodass der Schwerpunkt gut lag, hatte er bei seinem früheren, griechischen Herren Atonis gelernt. Jetzt konnte er es weiter anwenden.
    Cimon war der einzige Sklave seines Herren der mitkam, also musste er jetzt schon an alles denken. Er allein wäre am Ende sicher Schuld wenn etwas fehlen würde. Wie gut dass er sich im Vorraus eine Liste auf einer Wachstafel erstellt hatte, um die er seinen Herren gebeten hatte. Nun, wo alles fest saß, ging er noch einmal alles durch und befand es als vollzählig.


    Dann klappte er die Tafel zusammen und legte sie so in den Wagen das sie nicht verloren gehen konnte. Denn er würde später kontrollieren müssen ob auf dem Marsch nichts verloren gegangen wäre. Cimon stieg sehr behände auf den Wagen neben den Lenker, der kein Soldat sondern ein Knecht war.
    Was diesen aber nicht daran hinderte Cimon mit Verachtung zu strafen. Das konnte ein sehr langer Marsch werden.

    Cimon hatte den Soldaten gesehen und erschrak sich nicht, als dieser zu ihnen kam, auch wenn er die Bewegung nur im Augenwinkel gesehen hatte und der Rest Vermutungen blieben, bis der Mann hinzukam. Was dieser sagte beruhigte den Sklaven, denn so musste er seinem Herren nicht zu sehr eingestehen wo er Hilfe benötigte, oder was er noch nicht richtig verstand. Am liebsten hätte er sich stumm und umgehend um Arbo kümmern, ihn auf die Weide bringen. Doch er kannte sich nicht gut genug aus und würde sicher irgendeinen Fehler begehen.


    Als der Miles zu ihnen trat, veränderte Cimon wie aus einem Reflex leicht seine Position um im Notfall eingreifen zu können. Hier wurden Waffen getragen doch sein Körper würde jeden Hieb zuersteinmal abfangen können, was seinem Herren Zeit verschaffen konnte. Es war kein logisches Denken was ihn trieb dies zu tun, doch Cimon hatte es von Atonis sowie seinen Lehrern so eingeprügelt bekommen, dass er nichts gegen solche Gedanken und einem solchen Handeln tun konnte.


    Dabei war es als würde er einfach nur Platz machen. Er hatte gelernt Dinge zu tun, ohne dabei zu sehr aufzufallen. Jedenfalls insoweit wie es seine Gestalt zuließ. Der Nubier wirkte so als würde er der weiteren Unterhaltung keinerlei Aufmerksamkeit schenken, da sie ihm nichts anging, doch er merkte sich den Namen. Zudem prägte er sich Gesicht und Kleidung des Mannes, der sich sicher vorstellen würde, ein.


    Als er vorgestellt wurde nickte er dem Mann zu ohne ihn direkt anzuschauen und senkte seinen Kopf. Sogar sein Rücken ging leicht hinunter, um seine Unterwürfigkeit gegenüber seinem Herren zu zeigen. Das Ansehen seines Dominus wurde auch durch sein Verhalten geprägt. Je besser erzogen um so besser war die Hand die ihn führte. Zumindest hatte er es so gelernt.


    Sein Herr sprach ihn direkt an und er wand sich ihm zu, ohne seine Körperhaltung zu vernachlässigen oder den Miles aus den Augen zu lassen. Sein Rücken zeigte dabei allerdings dass er stolzer war als die meisten die auf solche Art erzogen wurden wie er. Aber auch dieser Stolz, den sein letzter Besitzer hinausprügeln wollte, verneigte sich vor seinem Herren. Am Ende der Worte nickte er erneut und meinte etwas sagen zu müssen, um zu zeigen das er verstanden hatte.


    "Ja, Dominus. Das werde ich."


    Cimon sprach schnell aber in einem deutlichen und sehr klaren Latain. Er wollte das Gespräch der beiden Männer nicht durch seine Worte unangemessen unterbrechen.

    Cimon hörte den Worten seines Herren aufmerksam zu. Dass er nicht bestraft worden war, zeigte ihm, das Aurelius Ursus ein guter Herr war, dem zu dienen eine Ehre sein musste. Auf dem Weg durch die Ställe die wahrlich sehr groß wirkten, merkte der Sklave sich jedes Detail, das er auch nur erahnte. Er nickte immer wieder zur Bestätigung, schwieg aber, um die rede seines Herren nicht zu unterbrechen.


    Erst als dieser mit der Erläuterung über die Pflege des Pferdes fertig war, glaubte Cimon genau zu wissen was er sagen musste. Es kam rasch, deutlich und mit einem Nicken, das mit einem niedergebeugten Kopf endete um zu zeigen das er nicht nur verstanden hatte sondern auch alles zur vollsten Zufriedenheit erledigen würde.


    "Ja, Dominus"


    Dann kamen sie zu einer Box, an der sie stehenblieben. Dies war also Arbo. Ein schönes Pferd das für Cimon etwas unglücklich wirkte. Es musste also öffter raus? Das würde er doch nur zu gerne machen. Er liebte Pferde, wollte diese Begeisterung aber nicht zu offen zeigen, da es ihm seiner Meinung nach nicht zustand. Hektor, der von einem weiterem Sklaven versorgt wurde, mit dem er sich anfreunden sollte...Cimon nickte.
    Tribun Artorius Reatinus. Auch diesen Namen prägte er sich ein und blickte kurz zu dessen gut gepflegtem Pferd. Wieder ein Nicken.
    Dann folgten die Anweisungen, wo es die Utensilien gab und Cimon hörte auch hier genauestens zu. Dann musste der Nubier überlegen und merkte dass er es nicht genau wusste, ob er es sich zutrauen konnte.


    "Dominus vergib mir, doch ich bin mir nicht sicher. Aber ich werde es gerne versuchen und lernen, Herr."


    Cimon mochte Pferde und ging gerne mit ihnen um, doch er wagte nicht sein Können zu sehr zu loben. Denn sicher war er beiweitem nicht so gut wie der Sklave der Hektor versorgte.

    Als Antwort auf die Worte des Herren nickte Cimon und verharrte ohne Regung wo er war. Doch seine Augen erforschten den Raum. Er merkte sich was wo stand, was wo hingehörte. Mann konnte nie wissen wann dies von Nöten sein konnte.


    Es würde nun also zum Pferd gehen, erneut ein Nicken gefolgt von einem eher leisen 'Ja, Herr', um einerseits nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und andererseits den Herren nicht in seiner Rede zu unterbrechen. Obwohl er eh auf eine Pause gewartet hatte.
    Der Herr würde ihm alles zeigen? Ohne Tritte, ohne Stock? Cimon nickte und folgte seinem Herren mit gebürigem Abstand achtete aber darauf die Ohren offen zu halten um zu hören wenn dieser mit ihm redete.


    "Nein, Dominus. Ich hatte keine Schwierigkeiten. Wie du sagtest, Herr, ist alles sehr logisch aufgebaut."


    Wollte er damit etwa zeigen das er etwas besseres war? Nein, das wollte er nicht. Nur dumm wollte er auch nicht wirken. Der Nubier hoffte auf dem weiteren Weg zu den Ställen, dass sein Herr ihm dies verzeihen möge. Wobei seine Körperhaltung zeigte das er nun fast mit einem Hieb rechnete. In letzter Zeit war dies häufiger die Regel als die Ausnahme. Doch er würde jede Strafe die sein Herr ihm angedeihen lassen würde, mit erhobenem Haupt und doch gesenktem Blick entgegennehmen. Das schwor er sich als er sich langsam etwas mehr aufrichtete.

    Die Geste des Scriba reichte um Cimon umgehend mit Leben zu erfüllen. Mit flüssigen Bewegungen ging er in den zugewiesenen Raum. Den Centurio, der zuvor den Raum verlassen hatte wurde von seinen grauen Augen rasch erfasst und er merkte sich Kleidung, Rang sowie Gesicht. Jetzt fehlte nur noch der Name. Aber Cimon war geduldig und konnte sich die meisten Dinge lange merken.


    Kaum sah er seinen Herren neigte sich sein Kopf um einiges mehr, doch er tat nicht wie der Sklavenhändler es gerne sah. Denn Cimon kniete nur sehr selten. Noch hatte sein Herr dies auch nicht von ihm verlangt.


    "Dominus, ich habe getan was du befohlen hast und bin nun hier, Herr wie du gewünscht hast."


    Cimon wusste nicht ob er richtig geredet hatte, oder ob er besser still hätte sein müssen, doch Aurelius Ursus würde es ihm auf die eine oder andere Art schon zeigen, was richtig war. Und Cimon würde mit Freuden lernen.

    Cimon war frisch gebadet und sauber gekleidet. So ging er durch das Lager. Mit geradem Rücken aber gesenkten Blick bewunderte er die Umgebung. Er erinnerte sich an die Beschreibungen seines Herren und die Worte des Sklaven, als er ihm beschrieb wie er zu gehen hatte. Dann stand er vor einem weitren Haus. Das Officium war gefunden.


    Tief durchatmend blieb der Nubier vor der Principia stehen und war ein wenig stolz auf sich. Dann trat er langsam ein. Dann suchte er seinen Weg und fand dank des logischen Aufbaues rasch das gesuchte Officium. Doch all sein Grinsen, erstarb als der Scriba ihm mit barschem Ton befahl zu warten. Nun merkte er wieder wer oder was er war. Cimon nickte und senkte den Kopf. Dabei blieb sein Ausdruck ohne Wertung und der Körper noch immer wie gewohnt aufrecht.


    "Mein Dominus, Titus Aurelius Ursus wollte das ich erscheine. ... Herr"


    Allerdings stellte er sich in eine Ecke und wartete bis man ihn hineinlassen würde, nachdem der Scriba den Sklaven beim Herren anmeldet hatte. Cimon blieb ruhig und ging im Gedanken geduldig all jene Dinge durch, die ihm heute bereits geschehen waren.

    Seine Augen wurden immer größer. Er sollte sich umsehen? Ja, er würde in kurzer Zeit alles genau untersuchen...jeden Raum, jeden Winkel, denn er musste sich genauestens auskennen, wenn er jemals den Herren beschützen wollte. Baden? Und die Kleidung anziehen... Essen? ... Cimon staunte über seinen Herren und wusste nicht mehr wie er den Göttern seine Dankbarkeit zeigen konnte. Doch er konnte es seinem Dominus zeigen.
    Sein ganzer Körper zeigte nun kurz all den Respekt und seine Unterwürfigkeit, bevor der Rücken sich wieder aufrichtete, der Kopf aber deutlicher geneigt war wie es normalerweise der Fall war.


    "Ja, Dominus, wie du wünscht."


    Ein 'Ja, Herr' bestätigte abermals das Cimon verstanden hatte und den Worten des Herren folge leisten würde. Als Aurelius Ursus gegangen war, wagte er aufzuschauen und blickte den anderen Sklaven namens Xenon an. Er würde sich nun alles zeigen lassen. Doch das Essen würde er mit dem Bad verbinden und danach sich rasch fertig machen, um seinem Herren zu folgen. Bei allem ging er, Xenon auffordernt ihm das Haus zu zeigen, Umwege. Denn so würde er schneller alles zu sehen bekommen.


    Es tat unglaublich gut, das Wasser auf der geschundenen Haut zu spüren und dann diese wesendlich bessere Kleidung anzuziehen. Es war schwer gewesen etwas zu finden, was ihm passte...schwerer als bei normalgewachsenen, doch trotzdem überraschend schnell für den Umstand seiner Körpermasse. Sie bedeckte seine Vernarbungen sowie die frischen Striemen und lag recht angenehm auf der Haut. Für alle anderen mochte ersichtlich sein, das er ein Sklave war, doch er fühlte sich im ersten Moment frei.... und es machte ihm Angst. Lieber dachte er nun an seinen Herren um so wieder zu klarem Verstand zu kommen.


    Bei allem was er tat war Xenon bei ihm, um ihm den Haushalt und das Haus zu erklären. Cimon war sehr dankbar, vorallem da der Sklave sehr freundlich zu ihm war und er das gefühl hatte selbst als Sklave, als Gegenstand hier sehr willkommen zu sein. Er versicherte dem erfahreneren Sklaven das er auf seine Ratschläge hören würde. Und immer wieder sah er sich selbst als minderwertiger an, verneigte sich bei Erklärungen des Anderen und schaute überrascht auf, als dieser ihn aufforderte aufzuschauen. Sie waren gleich. Auch das kannte er nicht. Unter den Sklaven war er meist der niedrigste. Selbst bei Atonis sahen die anderen ihn als Sonderling und kepselten ihn lieber aus der gemeinschaft aus.


    Doch Xenon zeigte dem Nubier so vieles, erklärte ihm was nur ging in der kurzen Zeit und dabei versuchte er immer wieder Cimon zur Ruhe zu bringen. Doch er wollte keine Zeit vergäuden und so schnell es ging zu seinem Herren gehen.


    Cimon musste den Weg finden, allein...aber er hatte gut zugehört und machte sich so, mit erhobenen Körper aber wie gewohnt gesenktem Haupt auf den Weg zum Officium seines Herren.

    Die Erklärungen seines Herren folgte Cimon mit wachem Verstand und nickte beflissen bei jeder Erläuterung, als Zeichen das er es verstand. Es schien wirklich leicht zu sein durch die Logik des Lageraufbaus durchzusteigen, doch er achtete auch auf die kleinigkeiten. Und nebenbei auf die Umgebung, die Menschen, die Soldaten auf alles und besonders auf das allgemeine Verhalten.
    Sie gingen direkt zu einem Haus, das für römische Verhältnisse vieleicht klein wirken mochte doch ihm erschien es riesig. Auch wenn er mit dem Lupanar seiner Kindheit etwas größeres kennengelernt hatte. So war dies doch ganz anders... es war für nur einen Mann.


    Das Atrium hilt ihn kurz gefangen doch nur seine Augen zeigten dies, ansonsten blieb er ruhig und senkte rasch den Kopf als er merkte wie er da stand. Bei dem Sklavenhändler hätte dies wieder eine Tracht gegeben... doch er meinte zu glauben das es nun besser werden würde.
    Ein herbeieilender Sklave, der dem Herren behilflich sein wollte, wurde von diesem gehindert und auf den Dienst hingewiesen. Dies sollte nun für kurze Zeit auch sein Heim sein? Und jenes in Roma war noch größer? Innerlich staunte Cimon doch er bemühte sich um ein neutrales Gesicht, was schwer möglich war bei einer solchen Freude die er empfand. Da war es nur gut das er seinem Herren nicht ins Gesicht schaute und den Kopf so hielt das der Blick so sehr gesenkt war, wie selten in seinem Leben.


    "Ich kenne römische Häuser, Herr. Aber vergib vergib mir, Dominus, dass mich erst noch zurecht finden muss. Denn dies ist ganz anders, Herr."


    Es war so schön und groß und ... es war das zu Hause seines Herren und damit das seine... er würde es lieben und es ebenso wie den Herren mit seinem Leben verteidigen, gleich wie Karg seine Schlafstätte oder sein Essen sein mochte.

    Die ganze Situation genauestens beobachtend nickte Cimon ergeben zu den Worten seines Herren und ließ noch bevor sie gingen mit zwar fester aber respektvoller Stimme ein;


    "Das werde ich, Dominus."


    verlauten. Bei allem achtete er darauf den Blick in korrekter Weise nieder zu halten und den Kopf gesenkt so dass die stechenden grauen Augen niemanden beleidigen mochten. Das war oftmals der Auslöser für diverse Züchtigungen gewesen.
    Was weiter gesprochen wurde ging Cimon nichts an und so blieb er still und unauffällig, soweit dies mit seiner Statur überhaupt möglich war. Dabei zeigte er sich sehr ergeben gegenüber seinem Herren, denn sein Verhalten würde auf diesen in irgendeiner Art zurückfallen. Gut wenn dies positiver Natur war.
    Schweigsam, die Umgebung beobachtend und das Lager bewundernt folgte Cimon seinem Herren zu dessen Haus.

    Ergeben, mit gesenktem Haupt aber gerader Körperhaltung blieb Cimon hinter seinem Herren und wartete was geschehen mochte. Seine grauen Augen suchten so unauffällig es eben ging nach gefahren. Dabei blickte er niemals jemandem in die Augen.


    Als sein Herr sprach sah er sich gezwungen, bei der Erwähnung seines Namens den Kopf ein wenig mehr zu senken und dabei änderte sich auch leicht die Körperhaltung als Zeichen das er verstanden hatte.
    Er selbst sah das Recht zu sprechen nicht auf seiner Seite. Also schwieg er besser.


    Gespannt auf die Reaktion der Soldaten beobachtete er genau was diese taten. Jede Bewegung alles verglich er mit den Worten des Centurios und Veteran, der ihn einst so sehr geschunden hatte. Das erste Mal nun sah er das wovon er bislang nur Geschichten kannte. Abermals dankte er still im Gedanken den Göttern für ihre Gnade. Einen solchen Herren hatte Cimon gar nicht verdient. Doch noch kannte er ihn auch nicht, wusste nicht was geschehen mochte wenn er jemals einen Fehler machen würde...und wann begann ein Fehler?

    Als sie näher kamen waren seine Augen wie gebannt auf die Castra gerichtet. Leise versuchte er seinen Atem zu regulieren und wusste erst nichts zu sagen. Dann hörte er die Stimme seines Herren und vermutete erneut das es keinerlei Antwort bedarf. So nickte er untertänig, bis Titus Aurelius Ursus mit seinen Worten am Ende schien. Gut, er sollte sich um das Pferd, Arbo kümmern. Dann das Verhalten im oder aus dem Lager heraus und er sollte sich mit den anderen Sklaven anfreunden... So verstand Cimon zumindest die Wortwahl des Herren, auch wenn er nicht glaubte diesen Befehl gut ausführen zu können, so würde er doch sein Bestes geben. Wenn er Fragen hatte sollte er diese Stellen? Es schien offen zu bleiben welche Bestrafung für das Unwissen erteilt wurde, so wollte er zunächst versuchen es ohne zu schaffen. Schließlich blieb ihm dann nur der Blick nach unten und ein...


    "Ja, Herr."


    Um die Worte zu bestätigen und zu zeigen das er sie verstanden hatte. Was dann folgte ließ ihn leicht erröten, was durch seine Hautfarbe nicht wirklich zu erkennen war. Denn offensichtlich hatte er sich sehr dumm angestellt...


    "Vergib mir, Dominus. Ich werde darauf achten dich richtig anzusprechen, Herr."


    Was dann folgte gab ihm fast einen Stich ins Herz. Gehorsam? Zeigte er eben diesen nicht gut genug, dass sein Herr es erwähnen musste? Cimon hatte sich und seinen Göttern etwas versprochen...doch das würde er seinem Herren nicht sagen können. Sicher würde dieser nur lachen, oder schlagen oder es interessierte ihn einfach nicht...besser er nickte nur und wartete ab, was noch kommen mochte. Langsam gewöhnte er sich an die Art seines Herren zu sprechen und dabei so vieles auszusagen und zu fragen.


    "Ja, Herr. Alles was du ansprichst, Dominus ist mir zu eigen."


    Damit beantwortete er alle Fragen doch er merkte bei sich das er so nicht wiedergegeben hatte, was sein Herr von ihm verlangte. Aber würde dies notwendig sein? Es war nicht viel was Aurelius Ursus gesagt hatte...Gehorsam, Höflichkeit, Augen und Ohren offen...und natürlich das Merken von Namen sowie Gesichtern. Und natürlich würde er alles sagen was ihm auffallen würde.


    Da sie dem Tor immer näher kamen, würde eh nicht genügend Zeit bleiben um es so genau zu beantworten. Cimon blieb hinter seinem Herren, denn hier lauerte keine offensichtliche Gefahr und er hatte auch noch nicht den Befehl bekommen...obwohl..er war der Sklave des Aurelius Ursus und hatte damit ab den ersten Moment immer auch die Aufgabe dessen Leben mit dem seinem zu schützen. Und zumindest momentan würde es ihm nicht schwer fallen dies für seinen Herren zu tun. Denn selten redete jemand in solch gutem Ton mit ihm und schlug nicht alle Regeln in seinen Körper ein. Nicht einmal Atonis war so.
    Der Körper war grade und der Schritt fest doch sein Blick war gesenkt, als sie zum Tor gingen, die Augen gingen rasch und stechend umher um doch unauffällig nach Gefahren ausschau zu halten.

    Und wieder musste Cimon sich einiges merken doch er sprach es in sich hinein und verinnerlichte seine Antwort, wie Atonis es ihm gelehrt hatte. Ja, sein Herr würde jetzt stolz auf ihn sein.


    "Übung wäre von Vorteil, Herr. Ich kann so gut reiten wie man es von einem Sklaven erwarten kann, Herr. Doch bei weitem nicht so gut wie ich es sollte, verzeih Herr. Aber ich kann mich gut um Pferde kümmern und Atonis ist nie ein Pferd gestorben, Herr.
    Ich verstehe nur ein wenig von Wein, eben was ich bei meinem Herren lernen konnte. Atonis kam aus Theben. Er hat mir viel erzählt, Herr. Doch wir waren nie dort. Er war ein reisender Händler und besaß eine Villa Rustica in Hispania."


    Bei allem was Cimon sagte wirkte seine Stimme zwar fest, zeigte aber durch gewisse aussprache den Respekt vor dem Herren. Ein kleiner Haushalt, der viel zu tun gab? Cimon würde sich überraschen lassen müssen. Denn nachfragen sah er als Fehler an. Noch musste er vorsichtig sein, er konnte noch nicht einschätzen wie sein Herr reagieren würde und wo genau die Grenzen lagen. Doch ausprobieren wollte er es auch nicht wirklich.
    Lager? Cimon dachte nach und erinnerte sich an die harte ausbildung die ihm jetzt noch schmerzte wenn er darüber nachdachte.


    "Nein, Herr. Ich war noch nie in einem Lager. Aber der Centurio hat oft darüber geredet um mir zu zeigen was ich alles n icht konnte und weshalb ich ein Sklave und er ein Legionär war."


    Zu spät merkte er was er gesagt hatte und setzte eilig ein 'Herr' nach. Cimon redete zu viel, dann passierte soetwas zwangsläufig. Er musste rasch weiter reden...warum fragte sein Herr auch so viel?
    Als es um die Familie des Herren ging machte sich kurz Furcht in ihm breit, denn er wusste nicht wie der Vorstand des Hauses mit ihm umgehen würde. Doch er würde sich immer an sein Versprechen an die Götter erinnern und schlussendlich war wichtig was sein Herr von ihm dachte.


    "Wie du es wünschst, Dominus Ursus."


    Bei diesen Worten nickte er untertähnig und wusste nicht so recht wie er in Zukunft die Worte richtig gebrauchen sollte. Aber wenn etwas sicher war, dann das ein Herr es einem im Zweifel schon beibringen würde. Besser aber er bemühte sich es am Anfang schon richtig zu machen. Eben so wie Atonis es ihm beigebracht hatte.

    Der Herr wollte schauen was der Händler verlangte? Cimon strahlte nun etwas deutlicher und wartete geduldig auf die ANtword. Von außen war ihm nicht anzusehen wie gerne er aufgesprungen wäre.
    Seine Augen suchten nach dem was geschah, ohne dabei jemanden direkt anzuschauen.
    Sie Handelten, aber offensichtlich um eine Frau. Der Nubier war verwirrt und glaubte sich bereits verloren...doch dann wies der mann auf ihn und es sah dabei so nebensächlich aus, dass mann denken konnte, er hätte kein wirkliches Interesse. Cimon musste eingestehen das dieser Römer wirklich erstaunliches leistete. Wie er den Händler in seinem Sinne lenkte... Cimon hoffte mehr denn je nun gekauft zu werden.
    Innerlich schwor er absoluten Gehorsam, sollten die Götter ihn erhören...


    'Komm Cimon'... das war sein Signal. Sofort kam Bewegung in seinen Körper und er folgte seinem neuen Herren mit aufflammender Freude. Dabei blieb sein Blick noch immer gesenkt. Gespannt hörte er den Worten seines Herren zu und blieb doch erstmal still, denn es klang nicht so als würde sein Herr bis auf ein Nicken viel von ihm verlangen.
    Titus Aurelius Ursus ... Patrizier. Was für ein Glück er doch hatte. Und dann noch einen Mann der normal mit ihm redete. So normal man mit Sklaven eben sprach. Noch einen Nubier? Seine Augenbrauen bewegten sich, doch er sagte nicht das es nur die Farbe seiner Haut war, die ihn mit diesem Sklaven verband...das und der Stand.
    Allerdings nahm er wie selbstverständlich die Kleidung, denn die konnte der Herr unmöglich selber tragen. Das sah er als seine Aufgabe. Und wie froh er war es zu halten. Allein die Tatsache das er bald etwas besseres tragen würde ließ Cimon leicht lächeln.


    Dann folgte etwas mit dem er nicht gerechnet hatte. Er sollte von Anfang an erzählen? Doch was interessierte und was war Beiwerk? Was sollte er nur sagen? Von Anfang an...nun gut. Er brauchte einen Moment um sich die Worte zurecht zu legen.


    "Mein bescheidenes Leben, Herr? Ich bin Sohn einer...Sklavin, einer Lupa. Als Junge wurde ich verkauft, da mein Verhalten nicht gefiel, Herr. Nach kurzer Zeit kam ich zu einem griechischen Weinhändler namens Atonis von Theben. Er bestand auf gute Aussprache und eine Ausbildung in den gängigen Sprachen, Herr. Nach kurzer Zeit zahlte er einen Unterricht bei einem Gladiator für mich, kurz darauf auch bei einem Veteran, der als Centurio die Legion verlassen hat, Herr.
    Atonis lehrte mich das meiste was ich heute weiß, Herr. Aber er starb vor einem Jahr und seine Erben sahen keinen Wert in mir. So kam ich zu diesem Händler, Herr."


    Cimon wollte noch so vieles sagen. Doch sicher interessierte seine Meinung über seine ersten Herren oder diesem Händler nicht. Er wollte nicht dafür sorgen sofort nach dem Kauf unangenehm aufzufallen. Das geschah oftmals noch früh genug. Doch bei Titus Aurelius Ursus hatte er ein gutes Gefühl. Voller Respekt vor diesem Mann schaute er ihn kurz an, ohne ihm wirklich in die Augen zu schauen. Dann senkte er wieder seinen Kopf und wusste dass es besser werden konnte. Nicht wie mit Atonis, doch wesentlich besser als bei allen anderen. Und dann noch eine solche Familie. Die Götter waren ihm gnädig und er würde sein Versprechen niemals vergessen.

    All diese Fragen. Aber dank Atonis, seinem früheren Herren der immer verlangte das Cimon 'hellwach' bei der Sache war, konnte er sich gut merken, was der Römer ihn fragte. Die erste schmerzte dabei besoders, denn was sollte er sagen. Ein rascher Seitenblick und die Feststellung das er offen reden konnte, machte es ihm leichter. Er wollte ehrlich sein.


    "Meinem Herren missfällt meine Körperhaltung, Herr. Ein anderer Herr vor ihm allerdings tat es aus guten Gründen. Doch ich wurde gut ...erzogen , Herr."


    Das war die schwerste Frage für ihn und sein Körper spannte sich dabei unangenehm an. Auch wenn er nicht ganz ehrlich war, so log er doch nicht wirklich. Denn sicher interessierte sich dieser Mann nicht für Cimons Lebensgeschichte. Vielmehr wollte er bestimmt nur schauen ob der Sklave etwas taugte. Alles weitere war leicht zu beantworten.
    Dabei strahlten seine stechenden Augen vor Freude. Der Römer suchte also einen Leibwächter?


    "Ja Herr. Auch das Lesen und Schreiben beider Sprachen hat man mich gelehrt.
    Einem früheren Herren diente ich als Leibwächter und Bote, Herr. Als Sklave für alles, Herr. Es war eine Lange Zeit, Herr. Und er starb durch Krankheit, nicht durch eine Waffe. Aber in Rom, Herr? Ich kann dir nicht ehrlich antworten, Herr. Ich kenne Rom nicht. Aber ich kann gut lernen, Herr."


    Ja, er konnte sehr gut lernen. Dies war seine Möglichkeit. Hatte er richtig geantwortet? Oder würde dieser Mann sich gleich abwenden und fortgehen? Cimon hoffte so sehr diesem Menschen zu entkommen der doch meist nur die Nubier mit solcher Verachtung segnete... Doch es war nur leicht in seinen Augen zu sehen wie sehr er sich wünschte gekauft zu werden. Allerdings sah er niemals jemanden direkt in die Augen. Das hatte er schmerzhaft lernen müssen.
    Sein Körper blieb ruhig. Nichts zeigte seine Anspannung, bis auf das ganz leichte zucken vereinzelter Muskeln. Würde der mann ihm glauben? Wo Cimon doch diese unangemessene Kleidung trug? Und der Händler würde sicher nicht für ihn sprechen, es sei denn er würde dann glauben den Preis erhöhen zu können.

    Ein Tag an dem die Sonne Cimon die Haut wärmte von der mann seiner Meinung nach in dieser Kleidung, die eher einen Arbeiter auszeichnete, zu viel sehen konnte. Ein Tag wie viuele andere. Auf einem Markt wie einige die er bereits kennengelernt hatte. Zumindest sorgte die Darstellung der Sklaven auf dem Markt dafür das sein Herr ihn nicht bestrafen konnte.


    Seine grauen, stechenden Augen betrachteten den Boden, denn der Kopf war gesenkt. Doch er hielt seine große, athletische Gestald aufrecht. So wie sein Herr es nicht mochte. Doch wenn Cimon hier schon präsentiert wurde, wieso dann nicht in voller Größe? Der Nubier wusste das dieses Verhalten erneut bestraft werden würde, doch er wusste auch das dieser Händler ihn irgendwann verkaufte...irgendwann. Warum nicht jetzt?


    Ein Römer dem er durchaus einen hohen Rang absehen konnte, ging auf den Stand zu. Doch offenbar wollte er eine Frau... Auch wenn sein eigenes Interesse an diesem Herrn nun nicht mehr das größte war, versuchte er dennoch den Römer zu beobachten. So gut dies mit einem gesenkten Kopf und den Blick gen Boden ging. Doch dank seiner Größe war es nicht unmöglich.


    Dann wand der Mann sich doch ihm zu und kurz ruckte sein Kopf fast erschrocken hoch. Sein Blick aber blieb im Nirgendwo gefangen. Die Fragen waren berechtigt für jemanden der Interesse an der Ware hatte und so begann innere Freude seine Körperspannung ein wenig zu lockern. Doch ansonsten blieb er äusseröich ungerührt.


    Was konnte oder sollte er denn nun sagen? Wo kam er nur her? Eine Frage die er nicht beantworten konnte...etwas was ihm nun auch nicht mehr wichtig war. Jedenfalls nicht so wichtig wie damals als heranwachsender.


    "Cimon, Herr. Mein Name ist Cimon. Ich kann dir nicht sagen woher ich komme. Aber meine Mutter war Nubierin. Ich bin kräftig, Herr. Ein früherer Herr lehrte mich Latain und Griechisch. Waffen sind mir nicht fremd, Herr."


    Cimon sprach mit einem fehlerfreien Latain und wollte so auch zeigen dass er nicht log. Dabei hielt er sich lieber kurz was seine WWaffenausbildung anging, denn es konnte als unangebracht angesehen werden. Es gab nur selten eine zweite Möglichkeit für einen guten ersten Eindruck. Auch wenn der Sklavenhändel ihn sicher für all die Lügen, die er in seinen Augen von sich gab, bestrafen würde, so hoffte Cimon doch nun endlich nach einem Jahr dieses Leid verlassen zu können. Sein Äußeres blieb ruhig und der Blick niedergeschlagen in die Ferne gerichtet. Die Körperhaltung hingegen zeigte durchaus soetwas wie Stärke und Präsenz, soweit man soetwas in einem Sklaven sehen mochte.