Beiträge von Germanica Sabina

    Sabina versuchte sich aus dem Griff zu befreien und als es mit zerren und jammern und heulen nicht klappte, versuchte sie einfach die Finger von Laevina von ihrem Handgelenk weg zu bekommen. „Ich hab nichts getan!“ schluchzte sie und gab erst einmal alle Versuche auf. Ganz kleines braves Mädchen ließ sie Schultern und Kopf hängen und betrachtete ihre Füße. „Ich hab nur mit meinem Schiff gespielt…“, Sabina deutete auf das kleine Spielzeugschiff mitten auf den Fliesen. Drumherum kullerten die bunten Schneckenhäuser. „Laevina hat meine Schnecke zertreten und wenn man was kaputt macht, dann soll man sich entschuldigen... das hat sie aber nicht getan...“, beschwerte sie sich dann mit ganz leiser Stimme. Dass sie ein Schneckenhaus nach der Alten geworfen hatte, erwähnte sie nicht. „Wenn ich keinen störe, dann darf ich hier spielen. Ich war ganz leise!“ beteuerte sie und wieder liefen ihr Tränen über die Wangen. Aus großen Augen sah sie Serrana an. Sie ahnte, dass Serrana auf ihrer Seite war und in ihrer Stiefmutter eine unerwartete Verbündte gefunden hatte.


    Sabina gab sich alle Mühe sich aus dem Klammergriff zu befreien. „Lass lohooooos!“ gab sich durchdringend von sich. Wenn sie etwas konnte, dann laut und quengelig zu sein. Doch Laevina ließ sich einfach nicht beeindrucken von den Bemühungen des Mädchens. Unverhofft bekam sie dann Hilfe von Serrana. Durch einen Tränenschleier sah sie von der alten Schreckschraube zu ihrer Stiefmutter und wieder zurück. Wer war das kleinere Übel? In diesem Moment eindeutig die Iunia, die anscheinend ziemlich aufgebracht war und nichts von den Erziehungsmaßnahmen der Alten hielt.
    Es folgte ein Wortduel, dem sie nicht wirklich folgte. Denn sie versuchte die Finger von Laevina zu lösen.

    Laevina war nicht im Geringsten von Sabinas gezicke beeindruckt. Eine Tatsache die das Mädchen etwas verwirrte. Spätestens wenn sie heulte und schrie, bekam sie alles was sie wollte. Doch Laevina war da anders. Mit aller Kraft stemmte sich Sabina gegen den Griff der Alten.


    „Lass mich los!“ kreischte und heulte sie und zappelte und machte sich schwer. „Ich will nicht!“ Wurde sie immer lauter und quengliger. Am Ende würde nur noch eines helfen: Papa rufen. Der war IMMER auf ihrer Seite. „Lass mich los!“ quietschte sie aber noch einmal.

    Sabina wusste dass sie zu weit gegangen war. Sie hatte mit voller Absicht die Grenze einfach überschritten und zeigte sich von ihrer tyrannischen und herrischen Seite und bewies dass sie durchaus den germanicischen Dickschädel geerbt hatte und diesen auch durchzusetzen wusste. Womit sie nicht rechnete, dass sie es eben nicht mit einem der nachsichtigen Sklaven zu tun hatte, sondern ausgerechnet mit dem ältesten Familienmitglied, welches älter wie die Steinkohle zu sein schien. Laevina schien im Gegensatz zu Bia, da keine Gnade oder Nachsicht zu kennen. Zwar hatte sie schon die eine oder andere Ohrfeige bekommen, wenn sie es übertrieben hatte, aber die alte Germanica war da sogar noch eine Spur durchsetzungsfähiger. Ihr klauenartiger Griff umschloss ihren Oberarm und mit erstaunlicher Kraft zog diese Sabina zu sich und schaute sie grimmig an. Auf den Zügen des Mädchens war aber immer noch nur Trotz zu sehen und keinerlei schlechtes Gewissen. Sie reckte sogar noch etwas den Kopf, nur um ihren Schrecken zu verbergen. Die Alte konnte ihr nichts, davon war sie überzeugt, sie war der kleine Liebling des Hauses. Doch Laevina war nicht dieser Ansicht, stattdessen folgte nicht nur ziemlich deutliche Worte zu ihrem Benehmen, sondern auch noch recht schmerzhafte Klappse auf dem Hintern des Mädchens.


    Erschrocken machte Sabina erst mal nur großen Augen, ehe dann die Tränen liefen, als Laevina sie los ließ. Er schniefte das Mädchen nur und dann kam, dass wovor sich im Grunde alle im Haus fürchten. „Du bist doof!“ schrie sie Laevina in einer Tonlage an, die nur kleine wütende Mädchen beherrschen.

    Sabina war bockig UND wütend, eine Kombination, die selbst Bia nicht zu bändigen wusste, wenn das Mädchen dieser Stimmung war. Im Grunde tat die kleine Germanica dann immer genau das, wonach ihr der Sinn stand und selbst die Androhung von Prügel war mehr eine Herausforderung. Wirklich wütend auf Laevina war sie eigentlich nicht, eher auf Serrana und ihren Vater, weil ihr Vater keine Zeit mehr für sie hatte und viel zu oft mit seiner neuen Frau rum schäkerte, als sich mit ihr zusammen zu setzen und zu spielen.


    „Ich darf hier spielen!“ erwiderte sie bockig und stur. „Es ist doch auch keiner da, den das stören könnte. Ich war leise!“ giftete sie und wurde dabei schon etwas lauter. Auch wenn es nicht klug war sich ausgerechnet mit Laevina anzulegen, so war diese doch gerade ein lohenswertes Opfer für ihre kindliche Wut. Sie sollte still sein? Na gut das konnte sie haben. Zielsicher nahm sie ein Schneckenhaus und warf es der Alten kurzerhand an den Kopf. Das hatte sie nun davon.

    Zitat

    Original von Germanica Laevina
    Sie war gerade derart in Gedanken, dass sie Sabina und das auf dem Boden des Atriums verteilte Spielzeug erst wahrnahm, als irgendetwas mit einem lauten Knirschen unter ihrem Fuß zerbrach und sie durch die dünne Sohle ihrer Haussandalen ein schmerzhaftes Pieksen verspürte. Als sie erkannte, dass es sich bei dem Übeltäter um ein noch minderjähriges Mitglied der Familie handelte, unterdrückte Laevina mit Müh und Not einen recht gotteslästerlichen Fluch, doch bei der Aufschrei des Mädchens schnellte unwillkürlich ihre Augenbraue nach oben.


    "Wie bitte? Ich hab mich wohl verhört! Wie sprichst du denn mit mir, kleines Fräulein?"


    Trotzig sah Sabina hoch zu Laevina, immer noch war das Mädchen auf allen vieren, weil sie ja den Gefährten von Odysseus hatte retten wollen. Doch es war zu spät, das bunte Schneckenhaus war nur noch Staub und Scherben. Ausnahmsweise hatte sie mal keine Angst vor der Alten, sondern war drauf und dran einen gefürchteten Wutanfall zu bekommen.
    „Ich rede mit dir, wie ich will!“ fauchte sie wütend und beleidigt. Warum musste Laevina auch ihr Spielzeug kaputt machen. „Du hast mein Schneckenhaus kaputt gemacht“, anklagend deutete sie mit dem Finger auf die Germanica und kam auf die Beine. Mit finsterer Miene stapfte sie zum Impluvium und brachte erst einmal das Schiff und die anderen Schneckenhäuser in Sicherheit. Dabei fiel sie fast in das Becken rein, weil sie nach dem ertrunkenen Gefährten hangelte.


    „Du bist ein Trampel…“, grummelte sie leise zu sich.

    Mit finsterem Blick sah Bia hinab auf die beiden Kinder. Was sie mit Sabina anstellen würde, wusste sie bereits, doch für Primus war sie eigentlich nicht zuständig. Es behagte ihr aber so gar nicht, den Jungen weiterhin allein durch Rom rennen zu lassen. Leise seufzte sie, Primus nahm ja Sabina auch noch in Schutz.
    „Du wirst mitkommen“, bestimmte sie kurzerhand und nahm den Knaben an die Hand. „Ich will aber nicht!“ „Was du willst oder nicht, ist mir egal“, würgte sie eine Diskussion bereits im keim ab. Primus könnte durchaus Politiker werden, schon jetzt setzte er oftmals Rhetorik ein um keinen Ärger zu bekommen. Sabina hingegen war einfach verstummt bei dem Anblick des Kindermädchens. „Auf geht’s zu deinem Vater!“ erklärte Bia dann Sabina. Mit hängendem Kopf ließ sie sich zurück zu Sedulus und Serrana führen.

    Sabina war der Schreck ganz ordentlich in die Glieder gefahren, als sie gegen den Mann gestoßen war. Wie gut dass sie da einen Freund hatte, der ihr ganz schnell aus der Patsche half und sie ohne ein weiteres Wort durch die Menschenmenge zog. Dass sie soeben noch gerufen worden war, war vergessen, bei dieser kleinen Flucht. Sie wuselten zwischen den Beinen der Erwachsenen umher und kamen dann atemlos an einer Hausecke zum stehen. „Das war lustig!“ grinste Primus. Sabina erwiderte sein Grinsen und nickte.


    „Hab ich dich!“ erklang plötzlich Bias Stimme hinter ihr. Grimmig sah sie auf beide Kinder hinunter. Schuldbewusst zog Sabina den Kopf zwischen die Schultern. „Kannst du mir mal erklären was das soll? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Dein Vater sucht dich bereits, ebenso wie domina Serrana!“ „Aber“, versuchte Sabina zu Wort zu kommen. „Nichts aber, du kannst was erleben Fräulein!“ „Das war meine Schuld!“ versuchte Primus zu erklären, duckte sich dann aber auch unter dem bösen Blick. „Was machst du eigentlich hier? Seit wann darfst du allein durch Rom stromern? Dein Vater wird von diesem Abenteuer auch noch erfahren“, prophezeite sie und nahm den Jungen am Arm ehe er auf den Gedanken kam, weg zu rennen. „Ich darf das“, versuchte Primus sich lahm raus zu reden, doch Bia glaubte ihm kein Wort. Na wunderbar, jetzt durfte sie sich auch noch um das Kind eines Nachbarn kümmern. Das konnte was werden.

    Kreischend und lachend jagte sie Primus hinter her und versuchte den Jungen an seiner Tunika zu fassen. Es ging nicht darum, dass er ihr ein Stück des süßen Kuchens geklaut hatte, sondern, weil er einfach frech war. Noch war sie in dem Alter wo sie sich keine Gedanken machen musste, wie es aussah, wenn sie sich auf einen Jungen warf und dann rangelnd im Staub wand. Kurz wurde sie davon abgelenkt, dass jemand ihren Namen rief. Dabei drehte sie den Kopf und prallte dann rennend gegen den dicken Bauch eines Mannes stieß Erbost sah er auf sie hinab. „Kannst du nicht aufpassen?“ fuhr er sie an und Sabina machte eine erschrockene Miene. Noch ehe der Mann zu einer verdienten Standpauke ansetzen konnte, nahm Primus an sie Hand und zog sie mitten hinein in die größte Menschenmenge. Ganz vergessen über diesen Schreck war es, dass Sabina ja gerufen worden war.

    Ein wenig war sie schon darüber enttäuscht, dass sie mit dem Äffchen nicht spielen durften und da der Mann auch sonst recht unfreundlich war, beschlossen die Kinder sich weiter auf dem Markt herum zu treiben. Das sie ja eigentlich mit ihrem Vater da war, hatte sie einfach vergessen, wann hatte sie mal die Gelegenheit ganz allein ohne Aufsicht sich herum zu treiben. Sie war sogar Bias wachsamen Blick entkommen, welche sich dem Senator angeschlossen hatte und auf der Suche nach dem Kind war. Sie war in heller Panik. Nur Marcus hatte sie an den Rand eines Nervenzusammenbruches gebracht. Eigentlich hatte sie geglaubt Sabina es gut eingeimpft zu haben, sich nicht allein herum zu treiben, aber anscheinend hatte sie sich geirrt. Sie war eben noch ein Kind und deswegen auch Leichtsinnig und auf Spaß auf.


    „Komm, ich hab ein paar Münzen. Wir besorgen uns Gebäck und dann setzen wir uns dort hin!“ Primus deutete auf einen Brunnen. Zustimmend nickte Sabina. Nur wenig später hatten sie klebrige Küchlein erworben und ließen die Beine über den Brunnenrand baumeln.
    „Warum bist du weg gelaufen?“ fragte Sabina zwischen zwei bissen. „Meine Eltern streiten sich mal wieder und ich hatte keine Lust mir das anzuhören!“ „Sie streiten oft, oder?“ „Immer mehr…“, meinte er betrübt. „Das tut mir Leid!“ „Wie ist eigentlich deine Stiefmutter?“ wechselte der Knabe das Thema. „Mhm…“, machte Sabina und wackelte leicht mit den Kopf. „Sie ist netter, wie ich erwartet hab… aber sie ist eben nicht meine Mama!“ Verstehend nickte der Junge und wischte sich seine klebrigen Finger an seiner Tunika ab, bevor er dann Sabina den Rest ihres Kuchen stibitze und dann weg rannte. „Hey! Das ist meins!“ lachte sie und rannte ihm hinter her mitten zischen den Erwachsenen durch. Dabei näherten sie sich lachend und neckend wieder den Sklavenmärkten.

    Das die Erwachsenen wegen ihr in Aufregung gerieten, bemerkte sie gar nicht, dazu machte es viel zu viel Spaß unter dem Stand eines Stoffhändlers im Schatten zu sitzen und die vorbeieilenden Menschen zu beobachten. Primus förderte sogar ein paar kandierte Früchte zu Tage die sie sich dann teilten. „Ich bin über die Mauer geklettert. Wie Marei“, erzählte er ihr grinsend. Sabina kicherte. „Marei ist eine Sklavin von den Aureliern. Mein Papa hat mir versprochen mich einmal mitzunehmen, damit ich sie besuchen kann. Wir sehen sie ja sonst nicht." „Marei ist wirklich lustig. Oh schau mal, ein Äffchen!“ Primus deutete auf die andere Seite des Marktes wo ein Mann im Staub saß und einen Affen mit Obst fütterte. „Ob wir das Tier mal streicheln dürfen?“ „Wir können ja fragen!“ Gesagt getan, schwupps waren die Kinder unter dem Stand heraus und standen dann vor dem Mann mit dem Affen. „Wie heißt er denn?“ fragte Sabina sogleich Neugierig. „Unfug“, kam eine knappe Antwort. Primus und Sabina tauschten einen belustigten Blick. "Dürfen wir ihn streicheln?" "Lieber nicht. Er beißt!" Sabina zog ganz schnell ihre Hand zurück, sie hatte noch während sie ihre Frage stellte die Hand nach dem Affen ausgestreckt."Oh!"

    Bia drehte den Kopf kurz herum. Wollte sich vergewissern, dass sie die Herren nicht aus dem Blick verlor. Da standen sie, direkt vor der Bühne dieses furchtbaren Sklavenhändlers. „Sabina, komm dort drüben steht dein Va…“, Bia wurde schlagartig blass. Eben noch hatte Sabina sich einen Stand mit Spielzeug angesehen und jetzt war sie verschwunden. Hecktisch drehte sich die Sklavin um ihre eigene Achse und suchte den Markt nach dem Mädchen ab, doch es war fast unmöglich Sabina auszumachen, zwischen all den Leibern. Die Sklavin stieß einen ziemlich unpassenden Fluch aus. Da war sie einen Augenblick unachtsam und schon war die kleine Germanica verschwunden. Nach einigem hin und ehr suchen stand es fest: Sabina war weg! Und sie hatte es zu verantworten. Dieses Kind brachte sie noch ins Grab.



    Sabina hatte Primus entdeckt. Ihr Freund war seinem Kindermädchen entkommen und hatte dann Sabina an die Hand genommen und mitten unter einen Stand gezogen, wo sie nun die Köpfe zusammen steckten und sich leise über die Erwachsenen lustig machen.
    „Schau mal, der hat ne Glatze, in der wir uns spiegeln könnten“, kicherte Primus und deutete auf einen äußerst fülligen Mann, der sich schwerfällig durch die Menschen drängte. „Und die sieht aus wie ein Vogel“, meinte Sabina. Beide lachten sie.

    Sabina folgte den Erwachsenen durch die Straßen Roms. Immer wieder aber blieb sie stehen, um sich dies oder jenes anzusehen. Bia musste gehörig darauf aufpassen, dass ihr das Mädchen nicht plötzlich verloren ging. Hinter sich her schleifen wollte sie das Kind nun auch wieder nicht, das würde nur für Theater sorgen. Also musste sie aufpassen dass sie weder das Ehepaar noch das Kind aus den Augen verlor.


    „Warum eigentlich ein Lehrer? Ich will keinen!“ beschwerte sich Sabina irgendwo zwischen einem Stand mit bunten Vögeln und einem Schmuckstand. „Oh“, machte sie entzückt und wurde durch einen Stand mit kleinen Holzfiguren. Ein kleiner hund hatte es ihr auf Anhieb angetan. Wie gut das der Stand nicht ganz so weit weg vom Sklavenmarkt war.

    Etwas ratlos sah sich Sabina in ihrem Zimmer um. Irgendwo versteckte sich in dem durcheinander ihre Puppe und diese wollte sie eigentlich mitnehmen. Die Frage war nur: Wo war sie? Kurzerhand verschwand sie unter ihrem Bett, ein zuverlässiges Versteck, doch da war sie nicht.
    „Sabina! Dein Vater wartet!“ ermahnte Bia sie. „Ich komm gleich. Wo ist Vara?“ fragte das Mädchen und kam unter dem Bett hervor. Die Sklavin machte eine ratlose Miene, auch ihr fehlte der Überblick bei dem ganzen Spielzeug. Aber ausgerechnet die Puppe war jetzt weg. Das Spielzeug das Sabina noch von ihrer Mutter hatte und nicht hergab. „Ich muss sie finden“, erklärte Sabina nur und verschwand fast vollständig in eine ihrer Truhen. Bia suchte derweil im Bett unter Decke und Kissen. Sabina war den Tränen nahe, als sich nach weiteren Minuten die Puppe immer noch nicht finden ließ. „Sie kann nicht weg sein“, versuchte Bia einen Tränenausbruch zu verhindern. Ihr Augenmerk viel auf einen unordentlichen Haufen Kleider. Und siehe da, irgendwo zwischen einer gelben und einer grünen Tunika tauchte dann auch die Puppe auf. Sabina jubelte und war glücklich und wenig später stand sie dann im Atrium, die Puppe im Arm und lächelte den Erwachsenen honigsüß zu. Ihr Kleid war zwar zerknittert, aber wen störte das schon, solange sie ihre Puppe hatte.


    „Ich bin soweit“, erklärte sie dann einfach. Wenn sie schon einkaufen gingen, dann würde sie sicherlich auch etwas bekommen. Zumindest eine Süßigkeit würde sie bekommen.

    Mitten im Atrium saß Sabina auf dem Boden halb beugte sie sich über das Impluvium und ließ ein kleines Holzschiff schwimmen. Die Mannschaft bestand aus lauter bunten Schneckenhäuser. Es war Odysseus und seine Mannschaft tapferer Männer auf der Irrfahrt nach Hause. Gerade gerieten sie in einen furchtbaren Sturm. Mit den Händen erzeugte das Mädchen viele große Wellen und sie blies gegen das kleine Segel aus weißen Leinen.


    ’Männer!’ Schrie Odysseus und klammerte sich verzweifelnd an das Ruder. ‚Betet zu den Göttern das wir dies überleben’, schrie er gegen den tosenden Wind. Doch die launische Göttin dieser kleinen Fantasiewelt schien keine Gnade zu kennen. Immer höher wurden die Wellen und das Schiffchen schaukelte wild hin und her. Kreischend stürzte ein rotes Schneckenhaus in das Meer und war den Elementen hilflos ausgeliefert. ’HILFE! RETTET MICH!’ schrie er und ertrank dann. Ganz langsam füllte sich das leere Schneckenhaus mit Wasser und sank dann auf den Grund. ’Oh nein! Warum nur? Er war unser bester Mann!’ jammerte Odysseus. Nach einem langen Kampf mit den Gezeiten stuppste das Schiffchen gegen den Beckenrand. Sie waren gerettet. Eilig kletterten die Schneckenhäuser an das rettende Land. Eins war zu eilig und rollte dann quer über den gefliesten Boden…


    „Hey komm zurück!“ rief Sabina dem Spielzeug hinter her und krabbelte eilig über den Boden um den Ausreißer wieder einzufangen. „Ihr kommt doch gerade bei Circe an“, meinte sie und sah sich suchend um. Wo war denn das Schneckenhaus. Plötzlich hörte sie das Geräusch eines zerbrechenden Schneckenhaus. „Kannst du nicht aufpassen?“ fuhr sie den Hausbewohner an, der nun einen weiteren Gefährten von Odysseus auf dem Gewissen hatte.


    Sim-Off:

    Reserviert, aber später darf gern noch wer dazu kommen ;)

    Leicht wackelte Sabina mit den Beinen und gab sich alle Mühe nett zu Serrana zu sein. Dennoch war sie sich ganz schön unsicher, was sie nun von der Iunia halten sollte. Es war alles so neu für sie und auch einfach anders wie sie erwartet hatte. Außerdem hatte sie ja versprochen brav zu sein. Ein Ausflug zu Pferde jedenfalls war da schon der richtige Vorschlag für das Mädchen um sich für Serrana noch ein wenig mehr zu erwärmen. Trotzdem sie nahm sich immer noch vor Serrana nicht zu mögen.


    „Reiten ist gar nicht schwer“, erklärte sie und fragte sich, wann es denn soweit sein würde und wann sie endlich ihr eigenes Pferd bekommen würde.


    Sabinas Augen leuchteten, als Serrana ihr die Holztiere lieh. Sie gab sich alle Mühe die Tiere nicht alzu hastig zu sich herüber zu ziehen und dann einzustecken. „Esel und Kuh werden nicht getrennt“, versprach sie.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen
    Bias stellte Marcus wieder auf seine eigenen Beine und reichte ihm dann die Soldaten, dass freche viel sagenden Grinsen einen Augenblick später bemerkte sie nicht, sonst wäre sie wohl sofort alarmiert sein. Stattdessen lachte sie leise, als sie fest stellte, dass sie glatt den Nubier in Verlegenheit gebracht hatte. Sie konnte es also noch. Bia war also noch nicht die alte Schachtel. Wobei sie noch lange nicht so alt war wie Quadrata, diese war ja nun wirklich ein Relikt aus grauer Vorzeit.


    „Ich weiß wo die Villa ist, aber drin war ich noch nicht“, plapperte Sabina einfach munter weiter. „Marei ist über die Mauer geklettert und hat dann mit uns gespielt. Ich darf allein durch unser Viertel spazieren, aber ich muss Bescheid geben, wenn ich zu meinen Freunden will. Papa will mich mal in die Villa Aurelia mit nehmen, damit ich mit Marei spielen kann.“ Das Mädchen konnte ohne Punkt und Komma reden. „Wir haben mit meinen Schneckenhäuser gespielt!“ fügte sie dann noch hinzu und ließ sich von Bia nun auch wieder auf die eigenen Beine stellen. Sie gesellte sich zu Marcus und betrachtete ebenfalls die Soldaten, sie hatte sie ihm geschenkt, weil sie nicht so gern mit ihnen spielte. Aber zu ihrem Cousin passten sie, er wollte Soldat werden. Fragend sah sie ihn an, als sie seinen frechen Blick auffing. Verstohlen sah sie zu Bia, doch diese schien sich mit Cimon gut zu unterhalten.[SIZE=7] „Was hast du vor?“ [/SIZE]fragte sie flüsternd den Germanicus.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen
    Bia musste Schmunzeln, wann hatte sie schon die Gelegenheit einmal mit einem Mann zu scherzen, ansonsten war sie ja meist den lieben langen Tag damit beschäftigt die Kinder im Zaum zu halten. So genoss sie diesen kurzen Moment der Atempause, nichts ahnend, dass Marcus bereits seine Pläne hatte und hoffte ihren wachsamen Augen erneut zu entkommen.
    „Ihr Männer habt auch andere Vorzüge!“ erwiderte sie nur kess und lachte noch einmal, ehe sie dann die Arme ausstreckte. Sie konnte sehen, dass es Marcus langweilig wird. „Komm runter, Bursche. Ich hab deine Soldaten mitgenommen!“ erklärte sie ihm. „Du kannst auch hier bleiben, aber dann musst du etwas leiser sein!“ erklärte sie dem Jungen und wartete einfach ab, was jetzt kommen würde.


    Etwas verwirrt sah Sabina ihre Sklavin an. Die Aussage von Bia konnte sie nicht verstehen und sie setzte schon zu einer neugierigen Frage an, als Bia sie erneut ermahnte nicht so laut zu sein.
    „Du könntest wirklich Gladiator sein“, flüsterte Sabina Cimon zu. „Du bist so stark!“ fügte sie hinzu. „Dein Herr ist Aurelius Ursus? Das ist ein Freund von meinem Papa. Kennst du Marei? Sie ist meine Freundin? Ich weiß wo die Villa ist!“ plapperte sie munter wieder drauf los, doch diesmal etwas leiser. Stattdessen hob einer der Gäste seine Stimme gerade an und sie sah sich um und entdeckte dann ein ihr unbekanntes Gesicht. Kurz warf sie Bia einen vielsagenden Blick zu. Die sind auch nicht leise formte sie mit den Lippen.

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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Wenn Bia gewusst hätte, dass der Nubier sie für eine reife Schönheit hielt, hätte sie wohl gelacht. Zeit für Männer hatte sie nicht, dazu waren Sabina und Marcus einfach zu wild und ließen sich immer wieder neue Spiele einfallen. Außerdem hatte sie ja bereits auch ein gewisses Alter erreicht, als das Mann sich für sie interessierte.
    Sie musste dennoch lachen, als Marcus vorschlug, dass sie ja auch hoch gehoben werden konnte. „Nein, danke. Ich bleib lieber mit beiden Beinen auf dem Boden“, kurz überlegte sie, Cimon von den Kindern zu befreien, aber irgendwie wirkte der Mitsklave recht zufrieden mit seiner neuen Aufgabe. „Sabina zappel nicht so rum!“ ermahnte sie das Mädchen und musterte diese kritisch. Das Kleid war zwar nun voller Falter, aber noch sauber.


    „Calvena hat mir das alles erzählt!“ erklärte sie Cimon und verlagerte ein wenig das Gewicht. „Ich zappel nicht“, widersprach sie und baumelte dann doch frech mit den Beinen. „Marcus will Soldat werden“, plapperte sie weiter.


    „Still jetzt!“ erklang die Stimme Bias dann leise. Du meine Güte die Kinder waren ja heute überdreht.

    Sabina strahlte über beide Ohren, als Cimon sie in die Höhe hob, damit sie was sah. Das Marcus nicht ganz so kontaktfreudig war und auch nicht so schnell vertrauen schöpfte, bekam sie in ihrer Aufregung gar nicht mit. Schließlich hatte sie gerade jede Menge Spaß.
    Marcus hingegen schien sich in der Rolle des großen jungen wieder zu finden, der seine kleinere Cousine beschützen wollte. Sabina wusste das noch gar nicht richtig zu würdigen. „Ich hab keine Angst!“ erklärte sie ihm deswegen und genoss die Sicht über die Köpfe der Erwachsenen hinweg. So brauchten sie sich nicht durch die Gäste drängeln.


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    Bia, Sklavin und Kindermädchen


    Bia suchte in der Zwischenzeit nach ihren Schützlingen. Marcus und Sabina waren ihr in eine unachtsame Minute ausgebüxt. An sich nicht schlimm, dennoch wollte sie die Kinder schnell wieder finden, ehe sie auf dumme Ideen kamen. Von daher wollte sie ihren Augen erst einmal nicht trauen, als sie die Beiden auf den Armen eines großen dunklen ihr unbekannten Sklaven entdeckte. Sie seufzte und verspürte einen Stich der Sorge. Unauffällig drängte sie in Richtung der Kinder.


    Cimon versuchte Marcus zu erklären, was gerade vor sich ging. „Das erste Lamm war kein Opfer für Iuno!“ erklärte sie. Sabina hatte aufgepasst, als Calvena ihr erklärt hatte, was heute passieren würde. „Das war die Leberschau und die Frage danach ob die Götter was gegen diese Hochzeit haben!“ erklärte sie schulmeisterlich. „Das Opfer ist jetzt für Iuno!“ meinte sie und schaute mit kindlicher Faszination zu, wie das Lamm sein Leben aushauchte und das rote warme Blut in einer Schale gesammelt wurde. Leicht eklig fand sie das Ganze schon. „Und jetzt schaut er, ob das Lamm makellos ist, erst dann ist das Opfer angenommen!“


    „Hier steckt ihr!“ flüsterte Bia hinter Cimon leise und sah hinauf zu Sabina. „Ich hoffe die Beiden waren artig. Ich bin Bia und das sind eigentlich meine Schützlinge!“ erklärte sie mit einem freundlichen Grinsen. „Was macht ihr da oben eigentlich?“
    „Zu schauen“, erklärte Sabina grinsend.