Bia war eine Sklavin, schon ihr ganzes Leben lang, als solche wusste sie welche Position sie hatte. Gegenüber den Kindern war sie zwar eine Respektsperson, aber gegenüber den Erwachsenen ließ sie es an selbigen selten mangeln. Aculeo gegenüber hatte sie gemischte Gefühle, sie wusste nicht was sie von ihm halten sollte, durchaus hatte sie Verständnis dafür, dass er es nicht leicht gehabt hatte, allein mit seinem kleinen Bruder, aber auf der anderen Seite konnte sie nicht verstehen, dass er so wenig Konsequent war. Sie hatte ihre Liebe Müh mit Marcus, auch wenn dieser durchaus ein nettes Kind war. Aber man hatte ihm gegenüber zu viel Nachsicht gezeigt. Was sollte aus dem Kind werden, wenn er keine Grenzen kannte. Zumindest als Soldat würde er sich dann sehr schwer tun, denn die verlangten ja nicht nur Gehorsam, sondern auch Disziplin. Hinzu kam dann noch Sabina, wenn diese sah, welche Freiheiten Marcus hatte, dann würde sie das Selbe verlangen. Und Sabina war bereits jetzt schon ein Wildfang und Wirbelwind und derzeit besonders schwierig. Jedes falsche Wort konnte zu einem Wutausbruch führen, oder zu Tränen.
„Es sind Drei!“ erklärte Sabina Aculeo. „Alba, das ist meine beste Freundin! Und dann Lyso, der ist der will auch Soldat werden und Primus, der wird Händler!“ erklärte sie. „Boah!“ machte sie, als der Junge seine Zahnlücken entblößte. „Ich hab auch einen Wackelzahn!“ erklärte sie und zeigte es ihm.
Bia warf die Hände über den Kopf. „Wenn das so weiter geht, werdet ihr wieder nur Brei essen können“, meinte sie scheinbar entsetzt und zwinkerte dann beiden Kindern zu. Sollten sie ihren Spaß haben. Solange dabei nicht etwas zu Bruch ging. Sie zu ermahnen leise zu sein, würde nichts bringen, sie hörten gerade eh nicht.
Auf die Aufforderung von Marcus war sich Sabina wieder die Decke über den Kopf. Sie rannte im Kreis herum und spielte Gespenst. „Buhuuuuu!“ machte sie dabei und warf sich dann lachend auf Marcus.
Während Sabina den armen Marcus kitzelte, wandte sich Bia wieder Aculeo zu. Sie hatte ihn doch soeben gefragt, ob er sie begleiten wollte. Anscheinend hörte er ihr nicht zu. Warum auch sie, war ja nur eine Sklavin. „Komm ruhig mit, dominus!“ meinte sie von daher schlicht. Es spielte doch keine Rolle ob es sie störte. Außerdem war sie ja nicht allein, die Kindermädchen der anderen Kinder würden auch dabei sein. Gemeinsam hatten sie diesen Tag geplant. Sie drehte sich dann wieder zu den Kindern um. „Sabina, du geht’s dich vernünftig anziehen, deine Tunika hast du immer noch verkehrt herum an. Marcus, du wirst dich jetzt waschen und dann anziehen. Wenn ihr fertig seid, dann gehen wir los!“ ermahnte sie Beide.