Beiträge von Tiberius Claudius Nero

    Claudius Nero bezweifelte ernsthaft, dass jeder das für seine Großeltern getan hätte, er nahm sogar an das die wenigsten es getan hätten, aber im Grunde war das ja egal, Romana war ihren Großeltern beigestanden und Nero bewunderte das. Die von Romana vorgeschlagene Tour durch Etrurien klang vielversprechend, die Frage war nur, ob der Claudier auch Zeit dafür finden würde, immerhin wollte er sich ja in Rom um das Fortschreiten seiner „Karriere“ kümmern, was sicher einiges an Zeit kosten würde. "Ich werde mir vornehmen Etrurien ausgiebig zu besuchen", erwiderte er und bemühte sich möglichst interessiert dreinzuschauen. "Allerdings fürchte ich, dass ich sobald keine Zeit dazu haben werde."


    "Das klingt fabelhaft!" Die Idee, ein Gastmahl im Kreise der gesamten Familie abzuhalten, gefiel ihm wirklich sehr. Viele waren sie ohnehin nicht. Außer Menecrates, ihm selbst, Ofella, Brutus, Lepidus und Romana befanden sich keine Claudier in Rom. Also sechs Leute, wobei Nero fast davon ausging, dass Brutus und seine Mutter nicht erscheinen würden, also nur vier. "Hoffentlich verfügen wir über gute Köche!", ließ er sich nun sogar zu Scherzen hinreißen. Romanas Gesellschaft tat ihm ganz offensichtlich gut.


    "Über mich?" Nero schmunzelte und blickte sie an. Ein zauberhaftes Lächeln hatte sie an sich. Der Claudier trank einen Schluck Wein und antwortete dann: "Nunja, wie es sich gehört habe ich vor den Cursus Honorum zu beschreiten. Allerdings erst in fernerer Zukunft, was die nähere Zukunft betrifft, habe ich vor mich um einen Platz in einem der Kollegien zu bemühen."


    Sim-Off:

    Tschuldigung. ;(

    Flavius Grachhus schien nicht gerade begeistert zu sein, allerdings sah er, wenn der Claudier das richtig deutete das Amt, das Nero auserkoren hatte auch nicht als generelles Ausschlusskriterium an. Dann kam schon die nächste Frage des Senators. "Nein, dem Ordo Senatorius gehöre ich noch nicht an", antwortete der Claudier und überlegte. War der Ordo Senatorius denn Vorraussetzung für einen Sitz in einem der stadtrömischen Kollegien denn Vorraussetzung? Nero war sich nicht ganz sicher, daher fragte er einfach nach: "Verzeich mir meine Unwissenheit, aber ist der Ordo Senatorius denn Vorraussetzung für den Posten des Quindecimvirs?" Oder zielte die Frage des Senators auf etwas ganz anderes ab?

    Nero blickte den Flavier sichtlich irritiert an. Selbstverständlich war ihm das klar. "Äh, ja", erwiderte der Claudier dementsprechend. Das war doch logisch, oder? "Dessen bin ich mir bewusst", setzte er noch hinzu, während er überlegte, was die Frage seines angeheirateten Onkels wohl bedeuten mochte. Sollte sie eine Abneigung gegen das Amt des Quindecimvirs ausdrücken? Claudius Nero vermutete das, auch wenn es ihm nicht ganz einleuchtete. Immerhin waren die Quindecimviri eines der ältesten Kollegien Roms, deutlich älter beispielsweise als die Septemviri, gingen die Fünfzehnmänner doch auf den König Tarquinius Superbus zurück. Darüberhinaus hatten bereits so edle Männer wie Cato der jüngere und Augustus selbst im Kollegium der Quindecimviri gesessen. Männer, die sich, wie Nero auch stets für die Bewahrung römischer Traditionen eingesetzt. Was mochte also der Grund für eine eventuelle Abneigung sein? Etwas ratlos griff der Claudier nach seinem Weinbecher und trank einen Schluck.

    Claudius Nero nickte verstehend. Dass sie sich um ihre schwerkranken Großeltern gekümmert hatte, fand er sehr ehrenvoll von ihr, Familiensinn erachtete der junge Claudier als eine sehr wichtige Eigenschaft. "Was du für deine Großeltern getan hast, ehrt dich", sagte er anerkennend, lächelte leicht und trank ebenfalls einen Schluck Wein. Als die Sprache auf das Land der Etrusker, schüttelte er verneinend den Kopf. "Nein, leider bin ich dazu bisher nicht gekommen. Schön soll es dort sein, stimmt das?" Vermutlich war ihm mit Etrurien bisher wirklich etwas entgangen, aber Caere oder Clusium waren ja nicht allzu weit weg von Rom, so dass sich gewiss eine Reise dorthin ausgehen würde.


    "Ja, vielleicht liegt es auch ganz einfach daran, dass Rom meine Heimat ist", sagte Nero etwas nachdenklich. "Zuhause ist es doch immer am schönsten, nicht wahr?" Was die Feste betraf, hob der Claudier beschwichtigend die Hände und berichtigte seine Aussage: "Nein, nein. Ich mag Feste durchaus, solange sie.. wie soll ich sagen... gesittet zu gehen. Was man von den Festlichkeiten, die ich ihn Athen beobachten konnte keineswegs behaupten kann." Die Griechen, ja, die Griechen durchschaute wohl niemand so recht. Ob sie sich wohl selbst durchschauten? "Aber Athen und Griechenland im Allgemeinen sind schon immer eine Reise wert", setzte er noch hinzu.


    "Oh", sagte er nur im Bezug auf Claudius Brutus. Das hörte sich ein bisschen sehr seltsam an, so dass er gar nicht recht wusste, was er dazu sagen sollte. Ofella und Romana schienen sich nicht unbedingt zu mögen, was Nero ein wenig schmunzeln ließ. Ob es dafür berichtigte Gründe gab? Wobei, so genau wollte er das eigentlich gar nicht wissen. "Keine Sorge, ich verrate deinem Vater schon nichts", zwinkerte er ihr zu.

    "Die meiste Zeit habe ich auch in Athen mit eingehenden Studien verbracht, für kürzere Zeit habe ich auch in Pergamon und Milet studiert, aber die Atmosphäre in Athen ist unvergleichlich, da hast du zweifelsohne Recht. Besucht habe ich während meines Aufenthalts in Griechenland auch noch Sparta, Ephesus, Rhodos und sogar kurz Alexandria", berichtete Nero nicht ohne Stolz. Er war während seines Studienaufenthalts mehr herumgekommen, als die meisten anderen Studenten, was allerdings auch daran liegen mochten, dass jene die meiste Zeit ihres Aufenthalts in Griechenland mit rauschendne Festen verbrachten, anstatt tatsächlich zu studieren.


    Dann folgte die obligatorische Frage nach der Wahl des Kollegium. Darauf hatte sich der Claudier natürlich schon eine Antwort zurecht gelegt. Er atmete einmal tief durch und sprach dann zu seinem Onkel: "Ich hätte an die Quindecimviri sacri faciundis gedacht. Sowohl die Deutung der sibyllischen Bücher, als auch die Zuständigkeit für fremde Kulte, die beiden Hauptgebiete der Quindecimviri finde ich höchstinteressant. Wobei es mir besonders die sibyllinischen Bücher angetan haben, immerhin sind sie sehr wichtig für unsere Religion und somit auch unseren Staat. Aber auch die Zuständigkeit für fremde Kulte und das Opfern für nichtrömische Götter stelle ich mir aufregend vor." Ob die Antwort die gewünschte Reaktion erreichen würde?

    "Verstehe." Nero nickte. Wenn sie gemeinsam aufgewachsen waren, erklärte das ihre offensichtliche Verbundenheit. Er horchte auf, als sie sagte dass Lepidus auch in Griechenland gewesen war, aber eigentlich war das ja nicht verwunderlich, sie stammten ja beide aus der selben Sippe. Vielleicht waren sie sich ja sogar einmal über den Weg gelaufen, bei den vielen Senatorensöhnen, Patriziern und Söhnen von neureichen Homines Novi wäre das gewiss kein Wunder gewesen. Dagegen wunderte ihn etwas anderes. "Aber was hast du in Clusium gemacht?", fragte er neugierig.


    "Oh, beide Städte haben ihre Vorzüge", erwiderte der Claudier, nachdem er einige Augenblicke überlegt hatte. "Doch eigentlich sind sie sich recht ähnlich. Beide verfügten sie über imposante Bauwerke, man denke nur an die Akropolis und die Agora beziehungsweise das Kapitol und das Forum Romanum und beide Städte sind vom Gegensatz zwischen Elend und Reichtum, aber das muss wohl so sein. Jedenfalls fühle ich mich doch in Rom um einiges wohler, immerhin bin ich hier aufgewachsen. Außerdem sind mir unsere Sitten viel näher als die der Griechen, die ich nie so ganz durchschaut habe. Nicht zu vergessen, die rauschenden Feste in Athen, an denen die Neureichen so gerne teilgenommen haben, die mir immer suspekt waren. Aber schön sind auf jedenfall beide Städte. Sehr schön." Zwar schätzte Nero die griechischen Schriften, die Philosophen und deren Wissen, aber die Griechen waren im doch irgendwie suspekt. Diese Feste gab es gewiss auch, aberhier war er ihnen wenigstens noch nicht begegnet, denn er verabscheute sie, waren sie doch Symbol für Dekadenz der Neureichen und Patrizier von heute.


    Der Claudier meinte eine gewisse Abneigung von Romana gegenüber dem Claudius Brutus erkennen zu können. Das verwunderte ihn aber nicht mal, der Sohn des Menecrates war schon immer ein wenig eigen gewesen. Claudia Ofella kannte er allerdings überhaupt. Gewiss hatte er sie ein oder zweimal gesehen, aber nie ein Wort mit ihr gewechselt. "So so...", sprach Nero nachdenklich und trank wieder einen Schluck Wein. "Wie ist denn diese Claudia Ofella so?"

    Gemeinsam mit einem ganz stattlichem Gefolde von immerhin drei Sklaven (Ein Leibsklave und zwei Leibwächter) betrat Claudius Nero, in eine feine Tunika gekleidet die Thermen des großen Agrippa, entrichtete das notwendige Entgelt und begab sich dann zu den Umkleidekabinen. Nachdem sowohl er, als auch seine Begleiter sich ihrer Kleider entledigt hatten, betraten sie die Baderäumlichkeiten. Den Traditionen folgend war als erstes das lauwarme Tepidarium dran.


    Nero ließ sich langsam in das angenehm warme Nass sinken, während seine Leibwächter sich zurückzogen und außerhalb des Wasserbeckens miteinander würfelten, ihren Herren aber immer im Auge behielten. Sein Leibsklave hielt sich für anfallende Wünsche des Herren in dessen Nähe.


    Der Claudier schwamm hie und da ein paar Züge, um dann wieder entspannt am Beckenrand zu lehnen und seinen Blick durch die Anwesenden schweifen zu lassen. Wie erwartet kannte er niemanden, aber das störte ihn nicht, die meisten von ihnen waren ohnehin gewiss keine Patrizier.

    Nero nickte leicht. Er hatte keine andere Antwort auf seine Höflichkeitsfrage nach der Befindlichkeit der gracchischen Familie erwartet, er selbst hatte es ja nicht anders gehalten. Der Flavius schien sichtlich stolz zu sein auf seinen Sohn, wie das Lächeln und die dazu gesagten Worte zeigten. "Ich bin mir sicher, dass dein Sohn dich zurecht mit Stolz erfüllt", sprach der Claudier, ebenfalls lächelnd und beobachtete, wie eine Sklavin allerlei erlsene Früchte abstellte. "Ich darf doch?", fragte er, um nicht unhöflich zu erscheinen, während er sich eine Feige nahm und genüsslich verspeiste.


    "Oh, erst seit zwei Wochen", beantwortete Nero des Senators Frage. "Vorher war ich, wie es üblich ist mehrere Jahre in Griechenland um zu studieren. Aber jetzt möchte ich in eines der Kollegien eintreten um die Götter zu ehren, und nicht zuletzt auch meine großen Ahnen. Dafür möchte ich dich um deine Unterstützung ansuchen, ehrenwerter Flavius Grachhus." Er hatte die Frage des Flaviers gleich als Überleitung genutzt um sein Anliegen voller stolz vorzutragen. Ihm ging es tatsächlich vordergründig darum die Götter zu ehren und nicht um die Karriere, die er ohnehin beschreiten würde.


    Nun blickte er seinem angeheirateten Onkel mit einer gewissen Spannung in die Augen, allerdings war er sich seiner Sache recht sicher und rechnete nicht mit ablehnenden Worten.

    Romana und Lepidus schienen sich gut zu kennen und sich nahe zu stehen. "Kennt ihr euch schon lange, du und Lepidus?", fragte Nero beläufig. Quintus mochte er nicht zu ihm sagen, er kannte den Mann ja noch nicht mal.


    Der Claudier zuckte gleichgültig mit den Schultern. So verwunderlich war es nicht, dass sie sich noch nie über den Weg gelaufen waren, immerhin war er um die acht Jahre in Griechenland gewesen. Anschließend schüttelte er verneinend den Kopf. Es machte ihm selbstverständlich nichts aus. Im Gegenteil. "Zum Wohl!" Er hob seinen Becher und prostete ihr zu. "Auf unsere Vorfahren!" Sie wollte noch Griechenland? Nero fragte sich, wie alt sie wohl war. Sie sah doch recht jung aus, hatte bestimmt noch genug Zeit um Griechenland zu besuchen. Andererseits war sie bei den Vestalinnen, was sie gewiss noch zwanzig oder noch mehr Jahre an die Vesta binden würde. "Oh, Rom gefällt mir gut, ich bin immerhin hier aufgewachsen." Er lächelte und trank ein wenig von dem Wein.


    "Sag, wer befindet sich denn noch in der Villa von unserer Familie? Bis jetzt sind mir fast ausschließlich Sklaven über den Weg gelaufen. Ist der Sohn des Menecrates noch hier? Lucius Claudius... Ja, wie war noch gleich sein Cognomen?" Nero überlegte, kam aber nicht darauf, es war wohl zu lange her. Eigentlich müssten er und Romana ja Geschwister sein, wenn er richtig dachte.

    "Oh ja, mich!", entgegnete Nero auf die erstaunte Frage und ein leichtes, amüsiertes Grinsen huschte auf sein Gesicht, allerdings nur, um kurz darauf wieder zu verschwinden. Claudia Romana war sie also, die Tochte des Herius Claudius Menecrates, des Hausherren. Aber er kannte sie nicht, hatte sie bis jetzt noch nie gesehen. "Hast du meinen Vater denn gekannt?"


    "Hm? Ähm... ja", antwortete der Claudier ein wenig verwirrt. Quintus? Ach so! "Ja, auf Quintus." Hoffentlich war Quintus auch des Lepidus Pränomen und er leistete sich nicht gerade einen Fauxpas. "Freut mich dich kennnenzulernen, Romana."


    "Ja, ich lebe jetzt hier", antwortete er brav. "Aber erst seit ein paar Tagen." Nero führte sich einen Schluck Wein zu Gemüte. "Zuvor war ich viele Jahre in Athen." Und in Milet und vielen anderen griechischen Städten oder Inseln.

    Nach einiger Zeit betrat jemand das Atrium. Allerdings war es nicht Lepidus, er er konnte es gar nicht sein, denn derjenige, oder vielmehr diejenige betrat das von der Porta und nicht von den Cubicula kommend.


    Sie war eine Vestalin. Ganz offensichtlich, denn sie war in deren Tracht gehüllt und der Art nach, wie sie sich hier bewegte, war sie hier zu Hause. Oder sie war oft hier zu Besuch. Vielleicht eine Verwandte? Dann musste sie allerdings eine recht entfernte Verwandte sein, immerhin waren alle seine näheren Verwandten, seine Tante ausgenommen, tot.


    "Salve", grüßte er freundlich lächelnd zurück. Das herzliche Lächeln der jungen, durchaus ansehnlichen Dame zwang ihn regelrecht dazu. "Ja, in der Tat." Nero ließ eine Traube in seinem Mund verschwinden und bewahrte sich sein Lächeln. "Ich bin Claudius Nero, Sohn des Claudius Verus und der Aemilia Musa und warte auf Claudius Lepidus, und wer bist du?"

    Da kam er schon, der Gastgeber. Wenn auch nur in eine dunkelblaue Tunika gewandet, so gab der Senator und Pontifex von Rom dennoch eine würdevolle, eine patrizische Gestalt ab. Nero, selbst in eine Toga, die nicht gerade billig war gekleidet, stellte den Weinbecher ab, ging ein paar Schritte auf den Flavier zu und hob die rechte Hand zum Gruße, wie es üblich war. "Salve, Flavii Gracche!", grüßte der Claudier. "Ich bin Tiberius Claudius Nero, Sohn des Claudius Verus und die Freude ist ganz auf meiner Seite." Er bemühte sich freundlich zu lächeln, was ihm auch ganz gut gelang, ein leichtes, aber dafür ehrliches Lächeln umspielte seinen Mund. "Mir, sowie dem Claudius Menecrates und seiner Familie geht es gut, ich danke dir der Nachfrage. Aus meiner eigenen näheren Verwandtschaft lebt keiner mehr, außer deiner Ehefrau." Nero nickte bedächtig und gab die zu dem Vorgeplänkel gehörende Frage nach dem Befinden der Familie zurück. "Und wie geht es dir, und deiner Familie? Du hast einen jungen Sohn, nicht wahr?" Interesse zeigte sich in des Claudiers Augen. Fünf Geschwister hatte sein Vater gehabt. Eine Tante, ein angeheirateter Onkel und deren Sohn, also ein Cousin waren die einzigen, die davon übrig geblieben waren...

    Dem Rat des ehrenwerten Claudius Menecrates folgend, hatte sich Claudius Nero nur wenige Tage nach seinem Eintreffen in der Villa Claudia um ein Treffen mit diesem Claudius Lepidus bemüht. Er hatte seinen Leibsklaven zu dessen Cubiculum geschickt, der Neros Bitte um ein Treffen vortrug. Währenddessen befand sich Nero im Atrium, aß gelangweilt ein paar Weintrauben und trank hin und wieder einen Schluck Wein und wartete, darauf hoffend, dass Lepidus seiner Bitte entsprechen würde.


    Sim-Off:

    Reserviert. ;)

    Der Leibsklave warf dem Ianitor noch einen abschätzigen Blick zu. Was fiel ihm ein, so zu seufzen? Den Flaviern schien es an gutem Personal zu mangeln, wenn sie so einen ungehobelten Klotz einstellten. Wie dem auch sei, Claudius Nero nahm davon keinerlei Notiz und folgte dem Sklaven ins hiesige Atrium, während sein Leibsklave auf ihn warten würde.

    "Sowohl in einer Angelegenheit den Cultus Deorum betreffend, als auch um die familiären Beziehungen zu pflegen", sprach der Leibsklave hochnäsig, wie eh und je, während Nero selbst sich im Hintergrund hielt und darauf wartete, endlich eingelassen zu werden.

    Der Sklave räusperte sich leicht (er war ein wenig verkühlt) und sprach etwas hochnäsig zu seinem Kollegen: "Mein Herr, der ehrenwerte Claudius Nero wünscht seine Tante, die ehrenwerte Claudia Antonia und deren Mann, den ehrenwerten Senator Flavius Grachhus zu sprechen."

    Wenige Tage nachdem Nero alle nötigen Prüfungen bestanden hatte, galt es nun sich um die Aufnahme in ein Kollegium zu kümmern. Dazu brauchte es jedoch einflussreiche Männer, die für den Claudier sprechen würden. Einer von denen, die er um Fürsprache ersuchen würde, war Flavius Grachhus, Senator, Pontifex und gewesener Prätor von Rom. Noch dazu war er mit Claudia Antonia, einer Tante des Claudius Nero verheiratet, was sich hoffentlich als nützlich erweisen würde. Genau aus diesem Grund und wegen des guten Verhältnisses der Gentes Claudia und Flavia erhoffte er sich Unterstützung von Flavius Grachhus.


    In einer Sänfte und begleitet von seinem Leibsklaven reiste Nero daher von der Villa Claudia zur Villa der Flavier. Dort angekommen verließen der Claudier und sein Leibsklave die Sänfte und der Sklave klopfte an die Pforte um seinen Herren anzumelden.

    "Ich danke dir für deinen Ratschlag", erwiderte Nero dankbar dafür, dass Menecrates ihm ein wenig half wieder Kontakte in Rom zu knüpfen. Er überlegte ob er den Mann, den Menecrates genannt hatte, kannte. Claudius Lepidus? Der Claudier kramte in seinen Erinnerungen, konnte aber nicht fündig werden. Nein, den Mann kannte er nicht. "Verzeich, ich kann jenen Lepidus nicht einordnen. Wer ist denn sein Vater?" Vielleicht würde das ja helfen!


    Er stutzte ein wenig. Hatte er denn gesagt, dass er das für ein schlechtes Zeichen hielt? "Oh, ich halte es gar nicht für ein schlechtes Zeichen. Ich wollte mich nur erkundigen, was die Auguren dazu sagen. Aus Interesse."


    "Oh ja, der Geschmack ist exzellent", sagte Nero. "Mir kam es nur ein wenig ungewöhnlich vor, aber so lange der Falerne gut schmeckt ist ja alles in Ordnung, nicht wahr?" Er lächelte leicht.