Dies war also die Römische Casa der Familie, Lucullus war früher nur ein paar mal daran vorbeigelaufen, Vater wollte aus einem ihm nicht bekannten Grund nichts mit dem Rest der Familie zu tun haben, anscheinend hatte es einmal einen schlimmen Streit gegeben und keiner hatte versucht sich wieder zu versöhnen.
Die Schmerzen in seinem Fuß zeigten Lucullus das das er anscheinend schon zu lange herumgewandert war, er hätte sich doch eine Sänfte mieten sollen, aber er war zu aufgeregt gewesen endlich wieder in Rom zu sein.
Nun Stand er hier vor der Casa und schaute auf die menge die an ihm vorbeifloss, ein nicht zu entzifferndes Stimmengewirr hüllte ihn genauso ein wie der unverwechselbare Geruch der Großstadt. Es roch nach Menschen, vielen Menschen und das ganze wurde überlagert von dem Geruch der Gerichte in den Garküchen in der Nähe.
Es war wirklich schön wieder in Rom zu sein, erst jetzt merkte er wie sehr er es das Ganze die letzten Jahre in der Kleinen Stadt nahe Cosentia vermisst hatte.
Lucullus wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen als er von einem eilig vorbeilaufenden Mann angerempelt wurde der etwas Entschuldigendes murmelte und schon wieder in der Menge verschwunden war.
Er richtete seinen Blick wieder auf die Casa vor ihm und dachte nicht zum ersten mal.
Ich hätte doch eine Nachricht vorausschicken sollen die meinen Besuch ankündigt.
Aber immer wenn er daran dacht wurde er unsicher, ob er überhaupt willkommen war, und irgendwie hatte er angst davor gehabt ob man ihn überhaupt sehen wollte.
Aus dem Augenwinkel sah er ein älteres Gesicht an einem der oberen Fenster das ihn direkt ansah. Nun da er schon gesehen worden war wollte er auch nicht wieder weggehen und später nocheinmal kommen, das würde bestimmt seltsam wirken.
So winkte er also der Person am Fenster zu und schob sich an den Menschen Auf der Straße vorbei auf den Portikus zu um zu klopfen.
Eine Weile nachdem er geklopft hatte öffnete sich die Türe und die Person zu der das Gesicht am Fenster gehörte stand vor ihm.
Es war ein älterer Mann in Dienerkleidung der Lucullus von oben bis unten musterte und dann mit wohlklingender Stimme fragte,
Was ist ihr Begehr, werter Herr?
Mein Name ist Aulus Iunius Lucullus, ich bin ein Verwandter deiner Herrin, ist sie zuhause? Ich würde sie gerne sprechen.
Die Herrin ist anwesend, ich werde sie Fragen ob sie euch empfängt.
Die Türe schloss sich wieder vor Lucullus.
Er überlegte gerade ob er sich auf eine Stufe vor dem Portikus setzen sollte um seinen inzwischen doch sehr stark schmerzenden Fuß zu entlasten als er hinter der Türe Geräusche hörte und sie wieder geöffnet wurde, der selbe Diener wie vorher Stand in der Türe.