Beiträge von Inken

    Inken lauschte Saldir, als sie so losplauderte und fuhr sich kurz über die Leinentunika, als sie sich aufs Bett gesetzt hatte und zog jene zurecht. "Rom ist zu groß.", stellte sie kurz fest und sah etwas irritiet zur Tür, als der Rotschopf hinein sah. Einen kurzen Moment lang verstand Inken nicht was Saldir sprach und legte den Kopf schief, verstand wohl gerade noch ihren Namen, doch war es dann schon wieder vorbei.


    Erst als Saldir ihr Elissa vorstellte nickte sie jener zu und erhob sich langsam. "Heilsa Elissa. Ich bin Inken.", gut, auch wenn die Frau kein germanisch sprach, mochte sie wohl vielleicht den Sinn verstehen. Inken war nur etwas kleiner als die Keltin, wirkte aber wohl ebenso kernig herb wie Elissa selbst. Sie hätte wohl gerne ein paar Fragen gestellt, oder etwas mehr gesagt, was Elissa ihr wohl im Gesicht ablesen konnte. Sie überlegte und kurz nagte sie grübelnd auf ihrer Unterlippe herum. Schließlich legte sie sich die Hand auf die recht üppige Oberweite. "Inken.", sicherlich vermutete sie richtig das Saldir das schon erledigt hatte, aber dennoch wollte sie sich selbst ebenso vorstellen. "Heilsa."


    Wahrscheinlich würde sie wirklich nicht umhin kommen dieses verhasste Latein zu lernen, die Sprache der Tyrannen.

    Inken sah sich um und nickte. Das Haus war riesig, so vieles neues. "Ich....warte hier.", gab sie schlicht zur Antwort. "Ich werde hier warten bis jemand nach mir schickt.", sah sich die Kiste an und das Bett, nahm auf jenem Platz und sah dann zu Saldir. "Fragen habe ich tausend. Wissen muss ich wahrscheinlich noch vieles, aber nicht alles auf einmal.", lächelte kurz müde. "Es ist alles etwas viel."richtete sich das Haar.

    Inken musterte die Anwesenden und nickte kurz, also würde Calvena bald heiraten. Kurz überflog sie den Mann der ihr als der Verlobte von Calvena vorgestellt wurde und nickte Saldir zu. Als ihr Blick auf Quadrata fiel drängte sich ihr der Gedanke sofort auf, das sie sich vor jener in acht nehmen musste.


    "Es leben ziemlich viele Leute hier.", stellte sie kurz fest und folgte ihr in die Schlafgemächer, sah sich die Truhe und das Nachtlager an, ehe sie zu Saldir sah. "Deine Herrin will das ich zu ihr komme.", fügte sie knapp an. Ihre Herrin? Wie es schien hatte Inken noch nicht ganz ihren neuen Platz akzeptiert und es würde wahrscheinlich noch etwas dauern, bis dem wohl so sein würde.


    "Ich sollte mich vielleicht auf den Weg machen."

    Inken musterte die Anwesenden und nickte kurz, also würde Calvena bald heiraten. Kurz überflog sie den Mann der ihr als der Verlobte von Calvena vorgestellt wurde und nickte Saldir zu. Als ihr Blick auf Quadrata fiel drängte sich ihr der Gedanke sofort auf, das sie sich vor jener in acht nehmen musste.


    "Es leben ziemlich viele Leute hier.", stellte sie kurz fest und folgte ihr in die Schlafgemächer, sah sich die Truhe und das Nachtlager an, ehe sie zu Saldir sah. "Deine Herrin will das ich zu ihr komme.", fügte sie knapp an. Ihre Herrin? Wie es schien hatte Inken noch nicht ganz ihren neuen Platz akzeptiert und es würde wahrscheinlich noch etwas dauern, bis dem wohl so sein würde.


    "Ich sollte mich vielleicht auf den Weg machen."

    Als nicht nur Saldir ihr deutete das sie essen solle, sondern auch Helena, nickte sie knapp. "Ich danke Euch.", setzte sich an den Tisch und nahm sich etwas Brot und Käse. Auch wenn der Hunger in ihr nagte, aß sie mäßig und schlang keinesfalls, sah den Sklaven bei ihrer Arbeit zu und riss sich ein Stück Brot ab. Das Brot schmeckte so gänzlich anders als in der Heimat, war das germanische doch deutlich saurer. Dennoch, als sie aß lauschte sie Saldir und beliess es bei einem knappen Nicken, versuchte sich die fremden Worte zu merken und erhob sich, als das Essen auf den Platten bereitet war.


    Ein Tablett lag bald in ihren Händen, folgte Saldir und Helena zum Speisesaal und sah sich auf dem Weg dorthin um. Das Haus war prächtig, so ganz anders als es die Hütten in ihrer Heimat waren. So folgte sie den anderen Sklaven ins Oecum und sah sich dort um, musterte die dort anwesenden etwas genauer und schwieg. Kurz wandt sich Saldir an sie, deutete verstohlen auf Valerian, den Inken ebenfalls musterte. "Wer ist das?", ihre Worte waren gedämpft und wie wohl alle zuvor in germanisch gehalten, während Saldir ihr kurz etwas zuflüsterte. Einen Hauch lang schoben sich die Augenbrauen zusammen und nickte unmerklich, wich etwas zurück und stellte sich abseits, so wie die anderen Sklaven.

    Als nicht nur Saldir ihr deutete das sie essen solle, sondern auch Helena, nickte sie knapp. "Ich danke Euch.", setzte sich an den Tisch und nahm sich etwas Brot und Käse. Auch wenn der Hunger in ihr nagte, aß sie mäßig und schlang keinesfalls, sah den Sklaven bei ihrer Arbeit zu und riss sich ein Stück Brot ab. Das Brot schmeckte so gänzlich anders als in der Heimat, war das germanische doch deutlich saurer. Dennoch, als sie aß lauschte sie Saldir und beliess es bei einem knappen Nicken, versuchte sich die fremden Worte zu merken und erhob sich, als das Essen auf den Platten bereitet war.


    Ein Tablett lag bald in ihren Händen, folgte Saldir und Helena zum Speisesaal und sah sich auf dem Weg dorthin um. Das Haus war prächtig, so ganz anders als es die Hütten in ihrer Heimat waren. So folgte sie den anderen Sklaven ins Oecum und sah sich dort um, musterte die dort anwesenden etwas genauer und schwieg. Kurz wandt sich Saldir an sie, deutete verstohlen auf Valerian, den Inken ebenfalls musterte. "Wer ist das?", ihre Worte waren gedämpft und wie wohl alle zuvor in germanisch gehalten, während Saldir ihr kurz etwas zuflüsterte. Einen Hauch lang schoben sich die Augenbrauen zusammen und nickte unmerklich, wich etwas zurück und stellte sich abseits, so wie die anderen Sklaven.

    Inken folgte Saldir mit ihren Blicken als jene ihr erklärte wie der Tagesablauf hier aussah und verstand wohl wenig von dem, was sie ihr da erzählte. Thermen, Aquädukte....sowas kannte sich nicht, nichtmal aus Erzählungen. Kurz legte sie ihre Hand auf die von Saldir, als sie das Essen aus dem Schrank holte. "Ich danke Dir, aber ich möchte nicht das ihr irgendwelche Ausnahmen macht. Ich werde mit Euch essen.", lächelte kurz und sah sich in der Küche um, bald sich eine Schürze um und griff sich eines der Messer, um den anderen bei der Arbeit zu helfen. Mit Worten war sie sparsam, reichte geschälte Rüben an, schnitt Zwiebeln und walgte Teig. Was auch immer hier gekocht wurde mutete für sie schon fast exotisch an, doch sah sie den anderen Sklaven auf die Hände. Mit dem Messer zumindest war sie recht geschickt, das konnte man erkennen.

    Inken sah sich um und folgte der kleinen Germanin, legte den Kopf schief und sah sie etwas nachdenklich an. "Usipeter.", meinte sie knapp und überlegte einen Moment. "Ich würde mich gerne waschen, es fühlt sich an als ob der ganze Schmutz der Stadt an mir klebt.", gab sie schließlich zu und sah Saldir an. "Wo holt ihr Euer Wasser? Ich habe hier nur einen Fluss gesehen und der lag ein gutes Stück vor der Stadt.", lächelte kurz und ging Saldir zur Hand um das Wasser zu holen.


    "Saldir?", Inken hatte nicht so sehr viel in der Zwischenzeit zu sagen gehabt und hatte schlicht und ergreifend mit angepackt. "Ich kenne Deinen Stamm. Die Usipeter haben ihr Land nicht weit vom Land meines Stammes. Dein Stamm ist stark! Du kannst stolz darauf sein aus den Reihen der Usipeter zu stammen. Du brauchst Dich deshalb nicht zu schämen! Auch wenn sie Dir hier vielleicht sagen das Du eine Barbarin bist. Das bist Du nämlich nicht. Sei stolz darauf Usipetrin zu sein! Ich bin es auch!", gab sie zu und löste den etwas derangierten Zopf und strich ihn mit den Fingern auseinander. "Und Usipetrin bist Du, bis Du Deinen letzten Atemzug machst. Das wird sich nie ändern.", sah Saldir an und lächelte.


    Schließlich legte sie die zerschlissenen und vor Schmutz starrenden Kleider ab und begann sich zu waschen, kaltes Wasser reichte vollkommen aus und kaum das sie sich die Haare gewaschen hatte, das Gesicht nicht mehr staubig war und der Zopf neu geflochten wurde, stand dort wirklich ein anderer Mensch. Die neuen Kleider mochten vielleicht nicht soviel hermachen wie die von Calvena, aber nun sauber und mit einem neuen Zopf versehen, lief man fast Gefahr das man Inken für die Dame des Hauses hielt, solange sie nicht den Mund aufmachte.

    Inken folgte ihr ins Haus und sah sich dort um, nickte den beiden anderen Sklaven zunächst zu und sah dann zu Calvena. "Nein, aber ich denke sie werden kommen.", bemerkte sie kurz und nickte Calvena zu. "Vielleicht waren meine Worte zu hart gewählt, aber ich hoffe Du kannst mich verstehen.", sah dann zu Saldir. Das war eine Germanin? Nun, wenn man einmal davon absah das sie recht klein geraten war, war es wohl offensichtlich.


    "Heilsa, Saldir! Ich bin Inken aus der Sippe Alrechs dem Starken.", legte den Kopf schief und musterte die Sklavin. "Aus welchem Stamm wurdest Du geraubt? Usipeter? Hermunduren?", Inken riet ins blaue, in der Heimat hätte wohl ein Blick auf die Gewandung genügt um diese Frage zweifelsfrei zu klären. "Ich bin Chattin.", damit war die Vorstellung ihrerseits wohl erstmal beendet. Saldir schien ihr für den Moment wohl der erste feste Bezugspunkt zur Heimat, ebenso wie der kräftige Mann an der Tür, den sie ebenso als Germanen ausmachen konnte. Inken vermutete das Gundhraban aus den Reihen der Bataver stammte. Nun, es war vielleicht ein nahezu glücklicher Umstand das so viele Landsleute um sie herum waren. Saldir bekam zum ersten mal ein Lächeln geschenkt, als sie jener folgte. Langsam liess die Anspannung nach unte es entkrampfte sich Inken´s Gesicht etwas. "Wie lange lebst Du schon hier, Saldir?"

    Inken machte sich bald daran wieder Calvena zu folgen und hielt sich in deren Rücken, durchquerte die Straßen und ersparte sich jeden weiteren Kommentar. Zu gerne hätte sie eine feurige Rede gleich jenen ihres Vaters begonnen, doch war dies wohl weder der richtige Ort, noch die richtige Zeit.


    Roms Straßen waren viel zu bevölkert, als das sie Inken auch nur annähernd geheuer sein konnten. All diese Menschen, ein Schmelztiegel unterschiedlichster Völker und Kulturen. So sah es also aus wenn einen die Götter verliessen und das erwartete jene, die vom Rand der Welt gestoßen wurden.

    Inken schwieg, im Grund genommen zu lange als sie es wollte und sah Calvena intensiv an. Simplex und dessen für sie unverständlichen Worte sah sie nur knapp an und kurz verschränkte sie die Arme. "Dieser Sklavenhändler hat wohl nicht berichtet wie ich in die Fänge der Römer gekommen bin.", stellte sie kurz fest. "Du bietest mir die Freiheit an? Wegen meines Kindes?", Inken nickte kurz. "Ich kann Dir sagen wie weit Eure Soldaten gehen. Zu weit. Sie fallen in unsere Stammesgebiete ein. Sie zwingen uns unser Land zu verlassen. Sie treiben die Stämme in gegenseitige Kriege.", Inken rieb sich die Handgelenke.


    Ihre germanischen Worte mochten wohl in der Gasse etwas exotischer klingen als das Gewirr ringsum. "Meine Sippe kämpft gegen die Invasoren. Mein Vater war ein bedeutendes Sippenoberhaupt. Er führte Krieger gegen Eure Soldaten und während sie Euro Befestigungen angriffen, kamen die Soldaten zu unserer Siedlung.", Inken atmete tief ein. "Du denkst das Du meinen Schmerz kennst? Ich denke es nicht.", kurz zog sie die Augenbrauen zusammen. "Ich vermisse meine Familie über alles. Es macht mich wahnsinnig nicht zu wissen was aus ihnen geworden ist. Und selbst wenn Du Boten schickst, wohin sollen sie gehen? Zu meinem vielleicht toten Mann? Meinem wahrscheinlich ebenso verschleppten Kind? Zu den kalten Gräbern die Eure Soldaten hinterlassen haben? Wie weit werde ich kommen? Wieviele Tage wird es dauern bis ich erneut in Eurem Land in Ketten gelegt werde?"


    Inken´s Blick suchte kurz die Wand einer der Mietskasernen ab, wanderte übere deren Schmierereien an der Wand. "Ich fürchte das meine Familie nicht mehr existiert, auch wenn ich mir mehr als alles andere Wünsche das ich mich irre. Aber eines hoffe ich mehr als alles andere, das ein starker Anführer sich erhebt, unsere Sippen eint und durch den großen Wall dringt. Eure Siedlungen verwüstet wie es mit unsere geschehen ist. Das Blut der Euren fordert wie ihr es mit unserem tatet. Ich bete zu den Nornen das sich unsere Stämme einmal mehr erheben und den Krieg hierher tragen.", sah Calvena an. "Mir ist bewusst das Du nicht in meiner Heimat warst, als all das geschehen ist. Aber es ändert nichts an der Tatsache das Du unter solchen Bestien lebst, die ihre Art über die der anderen stellt.", Inken hatte zu oft den Reden ihres Vaters gelauscht.


    "Ich hoffe auf den Tag an dem ein chattischer Speer ins Herz von Rom gestoßen wird. Und dann, Germanica Calvena, werden Du und ich gleich sein. Dann wirst Du meinen Schmerz kennen und ich Deinen. Wenn Deine Kinder Dir genommen werden, wenn sie Deinen Mann erschlagen haben. Dann wirst Du mich genauso sehen wie ich Dich nun sehe. Wenn ich meinen Platz an der Seite meines Vaters einnehme. Ihr bringt Eure Kultur mit blutigen Schwertern und redet von Zivilisation.", Inken nahm keinen Anteil an Calvena´s Schmerz, zumindest nicht offensichtlich. "Ich danke Dir dennoch für dieses Angebot, aber selbst wenn ich es annehme, würde es nichts an der Tatsache ändern das Rom mir alles genommen hat. Ich würde ausziehen und meinen Sohn suchen. Ich würde ihn wahrscheinlich nicht finden. Mein Herz ist so voller Hass auf Eure Legionen, das ich wohl jeden Mann der mich vielleicht erwählt darin bestärken würde jeden römischen Soldaten zu erschlagen den er sieht, gleich wo er auch sein mag. So wie ich es am liebsten tun würde.", zog die Augenbraue nach oben und musterte Calvena.


    "Wir haben diese Welt nicht geschaffen, aber sie ist wie sie ist.", sah wie Calvena mit sich rang. "Genau das sagen auch jene, die fern von hier die Schwerter ziehen. Vielleicht werden die Kinder unserer Kinder erkennen das Kampf immer das falsche Mittel ist. Auch wenn er mir der einzig mögliche Weg scheint. Lass mich gehen! Gib mir meine Freiheit und mein Leben zurück! Meine Sippe, mein Land und meine Heimat! Sag Euren Legionen das sie die Wälle verlassen sollen, die Kasernen räumen und sich dorthin zurückziehen woher sie kamen. Rate ihnen zu beten das das lange Atmen vor dem Sturm hören, der eines Tages über Euch kommen wird."

    Nun, wie sollte sie sich sonst verhalten? Eine wildfremde Stadt die sich vor ihr auftat wie ein Abgrund, die Tatsache das sie kaum aus eigenem Willen hier war und zudem der einzige Grund neben Calvena herzugehen darin bestand das sie ihre Sklavin war. Inken mochte wohl wirklich die Tatsache das Calvena mitgeboten hatte nun wie puren Unsinn aussehen lassen, doch lag es in ihrer Art zu Leben, ihrem Verständnis von Dasein nunmal das jeder Mensch Herr über sich selbst war. Natürlich mochten auch einige Germanenstämme gefangenge und besiegte Krieger versklaven, doch war dies wohl etwas anderes. Und obwohl sie um diesen Zustand wusste ihr fremd, denn die Sippen der Lahnsenke waren nicht bekannt dafür Gefangene zu machen.


    Wären sie in der Heimat, vielleicht sogar in der Stadt des Fürsten wäre es vielleicht gänzlich anders verlaufen, wohl auch ihr Auftreten ein gänzlich anderes gewesen. Doch versuchte sie erst garnicht den Eindruck zu verschleiern den sie von den Römern gewonnen hatte. Das es Tyrannen waren, Räuber, Invasoren. Viele der Stämme Germaniens hatten sich mit ihnen arangiert, trieben Handel, lebten friedlich mit den neuen Herren. Doch waren es nunmal nicht alle.....und Inken betete gerade jetzt das sich noch mehr Stämme erhoben.


    Dann blieb sie stehen und sah Calvena an. "Dreiundzwanzig Sonnenwenden.", antwortete sie knapp. "Sieh mich an und sag mir wie Du Dich geben würdest, wenn Du an meiner Stelle wärst.", Inken sah Calvena feste an. "Verschleppt aus Deiner Heimat! Deinem Mann und Deiner Sippe geraubt! Von Deinem Kind getrennt!", Inken biss sich auf die Lippe und rang mit sich. "Vielleicht schulde ich Dir Dank. Vielleicht mögen die Nornen mir eines Tages ein anderes Bild von Euch geben. Aber hier....und jetzt kann ich nichts als Verachtung für Euch empfinden!".


    Zumindest mochte Calvena sehr schnell klar werden das Inken wohl alles war, aber kaum falsch. "Ich werde niemals Unterwürfigkeit heucheln. Das liegt nicht in meiner Art.", kurz schluckte sie. "Und das Schicksal das unsere Wege sich hat kreuzen lassen erkenne ich im Moment nur als grausam und unrecht. Unsere Art ist zu verschieden...und ich bete das ihr es niemals schafft den freien Stämmen Germaniens dieses Leben hier aufzuzwingen. Denn das....", kurz deutete sie um sich, "....ist keines. Sei unbesorgt, Deinen Sippenführern werde ich solche Gedanken verschweigen. Aber ich möchte das Du erkennst das ich jene die ich wirklich achte, diese Achtung verdienen müssen. Du kannst mir Ketten anlegen lassen, mich einsperren. Aber in meinen Kopf wirst Du nicht kommen. Was hast Du vor mir mehr geleistet als einen Beutel Münzen zu ziehen? Nichts. Wofür soll ich Dir also Respekt entgegen bringen? Oder weshalb solltest Du mir Respekt entgegen bringen. Sieh es wie es ist, ich bin eine Sklavin. Was vielleicht schlimmer ist als der Tod.", rieb sich die Unterarme und setzte sich in Bewegung.


    "Ich kann dem allem nichts abgewinnen außer Ekel. Diese Stadt stinkt, ist laut....ein Gefängnis für alle, die den Blick für Freiheit und das Leben verloren haben.", Inken sah kurz zu Boden. "Ich hoffe Du bist weise genug das Dir klar ist das ich Dich hassen muss.", sah dann wieder zu ihr. Sie war ein Stück weiter gegangen und blieb erneut stehen. "Vielleicht magst Du ja in dieser Masse der einzige Mensch sein, dessen Art sich völlig von jenen unterscheidet die ich von Eurem Volk bisher traf. Aber sag mir wie eine unter all diesen......Kranken.....gesund bleiben kann?", machte schließlich eine verwerfende Handbewegung. "Du solltest besser alles vergessen, meine Worte waren einmal mehr unbedacht.", folgte ihr dann weiter. "Und ich kann kochen, so wie jede Frau es können sollte. Vielleicht nicht so gut wie meine Mutter, aber noch hat jeder die Mahlzeiten überlebt. Mehr oder weniger..."

    Inken folgte Calvena und lauschte, die Tatsache das sie noch andere germanische Sklaven hielten war für den Augenblick vielleicht ein ganz glücklicher Umstand, doch die Tatsache das sie scheinbar nicht die einzige Verschleppte aus Germanien war, liess einmal mehr den Wunsch in ihr reifen, das sich in ihrer Heimat ein starker Anführer fand, der die Stämme vereinte, um Roms Vormachtstellung entschieden entgegen zu treten. All jene zu befreien. Der Eine, dessen Stimme laut und stark genug war, das sie den Flug der Vögel beeinflussen konnte, den Zug der Wolken. Der Mann genug war die Stärksten in seine Gefolgschaft zu bringen, um Rom bis in seine Grundfesten zu erschüttern.


    "Ich werde ihnen nichts zu sagen haben.", stellte sie knapp fest und sah Calvena an. "Ich werde es bedenken. In meiner Heimat verdient man sich seinen Respekt durch sein Auftreten. Seine Wirkung. Nicht durch irgendwelche Titel. Ich werde versuchen nicht mehr als ein Schatten zu sein.", zog kurz die Stirn in Falten. War sie denn jetzt mehr? Kaum, doch mochte dies wohl niemand beurteilen können.


    "Ich verrichte, was es zu verrichten gilt. Mein Stamm ist nicht deshalb stark weil man unliebsames nicht genauso angeht wie liebsames.", inken runzelte die Stirn und sah sich das Gewirr in den Straßen an. Diese schieren Menschenmassen, den Staub, Dreck, das Stimmengewirr. Sicherlich hatte sie schon andere Städte besucht, wie den Sitz des Fürsten am Dünsberg. Doch mochten dort auf jeden Einwohner hier mehr als zehn kommen. Das nicht schon längst Krankheiten und Seuchen um sich gegriffen hatten, grenzte beinahe schon an ein Wunder.

    Der Blick der nun auf Simplex zum Ruhen kam mochte wohl Bände sprechen. Auch wenn sie aufbrausend und störrisch wirken mochte, blieb sie doch friedlich. Sie beliess es bei einem warnenden Blick, der jedoch deutlich genug Aussprach das sie wohl auch handgreiflich werden konnte, wenn man sie bedrängte ohne ihr Einverständnis. Die Salbe und die Bandagen nahm sie entgegen und sah Simplex erneut warnend an, ehe sie sich wieer Calvena zuwandte.


    "An vielen Vorurteilen ist soviel Unsinn wie Sinn zu finden.", bemerkte sie knapp. "Denn man stellt sie wohl nicht einfach so dahin.", sah dann zu Titus, dessen Gehilfen und danach wieder zu Calvena, ehe sie die hölzernen Stufen vom Podest hinab stieg und sich neben Calvena stellte.


    "Ich werde versuchen sie zu lernen, da ich fürchte das es sonst ein sehr schweigsames Dasein hier sein wird.", wobei ihr auch nicht wirklich viel einfiel worüber sie mit diesen Tyrannen reden sollte. Immerhin fand sie an Germanica Calvena etwas, was sie zuvor erhofft hatte. Verständnis. Etwas, das in dieser Stadt scheinbar nicht überall zu finden war. Es war befremdlich inmitten der Römer zu stehen und deren Masse um fast einen Kopf zu überragen, in gewisser Hinsicht mochte das vielleicht sogar etwas Genugtuung bedeuten.

    Worte waren wie sie hatte feststellen müssen, eben nur Worte. Sicherlich war die Frau etwas anders, als die restlichen anwesenden und so beliess sie es dabei ihr ihren Unmut an den Kopf zu werfen. "Ich bezweifle das Du meinen Schmerz verstehst.", entgegnete sie knapp und sah zu Titus. "Moge Donar über sie richten, wenn ihre Zeit gekommen ist. Bald. Sehr bald, hoffe ich.", ging dann auf Germanica Calvena zu. "Was soll nun mit mir geschehen? Wohin wirst Du mich nun verschleppen?", sie zog die Augenbraue nach oben und sah dann zu Simplex, als jener anfing mit Salbe an ihren Handgelenken herum zu werkeln. Rasch zog sie jene zurück und funkelte den Sklaven an.


    "Fass mich nie wieder ohne mein Einverständnis an, Fremder!", die Worte waren harsch. Hart, bedrohlich. Auch wenn es wohl nur gut gemeint war klang sie dennoch so, das sie Drohungen zur Not mit handfesten Argumenten untermauerte. Es war alles zuviel, zu extrem der Wechsel in ihrem Leben. Sie stand inmitten einer riesigen Stadt voller Menschen, für die sie im Moment kaum mehr als Hass und Verwünschungen erübrigen konnte.


    "Fass mich nie wieder an!", wiederholte sie und sah Simplex feste an.


    "Diesen Mann hast Du auch verschleppt? Falls dem so ist, dann sorge Dich um ihn. Ich kann mich gut um mich selbst kümmern und brauche ihn nicht dazu!", sah dann zu Calvena. "Ich traue Euch nicht. Wer unter Räubern und Tyrannen lebt und sagt in ihm sei gutes, muss damit rechnen das seine Worte in manchen Ohren zweifelhaft klingen."

    Inken sah zu Germanica Calvena und legte den Kopf schief, runzelte einen Moment lang die Stirn als sie angesprochen wurde und fixierte die Frau. Sie hätte wohl mit manchem gerechnet, aber kaum damit das hier jemand ihre Sprache verstand, geschweige denn im Ansatz nur beherrschte. Es dauerte einen Moment, bis sie antwortete. "Ich habe Dich gehört!", zunänchst entgegnend, ehe sie zu ihren Ketten sah, die der Mann ihr abnahm. "Du sprichst die Sprache der freien Völker, lebst aber hier? Wurdest Du auch von diesen Tyrannen Deiner Heimat entrissen?", kaum das sie nicht mehr die Last des Eisens an den Handgelenken spürte, rieb sie sich jene verhalten.


    "Wohin sollte ich laufen? Meine Heimat liegt viele Wochen entfernt.", stellte sie bitter fest und ging einen Schritt auf Germanica zu. "Also hast Du mich wohl gekauft. Ich bin Inken, Tochter von Alrech dem Starken, geraubtes Eheweib von Adalbert.", damit war der Vorstellung wohl genüge getan. Kurz schien sie einen Augenblick zu überlegen, ihr lag schon beinahe eine verbissene Antwort auf den Lippen, als sie die Androhung vernahm. "Mich wieder in Ketten legen.", stellte sie fest. "Das brauchte es nicht. Denn das man mir diese abgenommen hat, ändert nichts daran das ich noch immer welche trage. Auch wenn Deine Worte wohl gut gemeint sein mögen, scheinst Du doch zu ihnen zu gehören. Einem Volk von Tyrannen und Räubern."

    Inken wusste kaum wie sie reagieren sollte, kurz sah sie vom Sklavenhändler zu dessen Gehilfen, danach zu Germanica Calvena und wieder retours. Was sie erwartete war offensichtlich, Inken schien körperlich in guter Verfassung, auch wenn die Strapazen der Reise von Germanien nach Rom einige Spuren hinterlassen hatten. Was ausser Frage stand, war wohl die Tatsache das sie wohl staubig und verdreckt war, die Kleider die sie am Leib trug waren wohl im besten falle als bessere Lumpen zu bezeichnen.


    Dennoch, trotz aller Lumpen und allen Drecks, stand sie aufrecht dort und harrte scheinbar dem was kommen sollte. Die Hände in Ketten gelegt, an einem Pflock angebracht rührte sie sich nicht sonderlich und musterte jene, die dort mit Titus sprach. Sie vermutete das sie wohl die Auktion gewonnen hatte, denn sonst wäre Titus kaum zur Ruhe gekommen, auch der Sesterzenbeutel in Calvena´s Hand war wohl ein sicheres, weiteres Indiz.


    Ihre Handgelenke hatte sie mittlerweile leidlich aufgescheuert, das blanke Eisen auf der germanischen Haut hatte seine Zeichen hinterlassen, wohl mehr als es hätte der Fall sein müssen. Inken musste lange und verbissen gegen diesen unfreiwilligen Schmuck angekämpft haben, was wohl wiederum die Frage aufwarf was wohl geschehen würde, wenn sie jenen nicht mehr trug.


    Der Sesterzenbeutel lag bald in Inkens Blick, auch wenn jener recht schwerz zu sein schien und die Summe wohl stattlich war, maß sie dem kaum etwas bei. Es dauerte einige Zeit, bis sie überhaupt reagierte, doch waren die Worte die ihr über die Lippen kamen einmal mehr germanischen Ursprungs. "Das soll also meinen Wert darstellen. Ein Beutel Münzen reicht aus, um die Tochter Alrechs des Starken für immer an diese Stadt zu ketten.", scheinbar sprach sie mehr zu sich selbst als zu Calvena. "Der Tag wird kommen an dem ich wieder frei sein werde. Bei Donars Blitz und den Nornen selbst, das wird er."

    Titus sah zu Germanica Calvena und nickte, als sie deren Gebot abgab. "Zweitausendneunhundert! Sind geboten! Zum ersten! Zum zweitausendneunhundert zum zweiten und zum dritten! Verkauft!", was für ein Tag!