Brix wartete geduldig und betrieb ein wenig belangloses Gespräch mit Uland und Ferun, während er Sonnwinn einen eierigen Ball mit dem Fuß zurückstieß, wann immer der Junge ihm die Kugel wieder entgegen schoss. Auf Sivs Worte hatte er sonst nichts mehr erwidert. Brix konnte nur ansatzweise nachempfinden, wie das für sie sein musste. Für ihn selbst wäre eine solche Situation nichts gewesen. Er hätte sich wie das fünfte Wagenrad gefühlt, auch wenn er gewusst hätte, dass er das Rad war, das am besten in Schuss war und am meisten gebraucht wurde. Er führte Befehle aus, das war im Grunde auch schon alles. Natürlich, er dachte nach, das konnte ihm auch niemand verbieten. Und wenn ihm etwas auffiel, dann machte er das deutlich. Auf diese Weise war er maiordomus geworden, und die meisten Sklaven akzeptierten das, auch wenn aufmüpfige und uneinsichtige Exemplare nicht nur unter ihnen, sondern auch unter den Aureliern zu finden waren. Bisher jedoch war er ganz gut damit geahren.
Eine gute halbe Stunde später waren verstohlene Tränen fortgewischt und ein paar tüchtige Umarmungen ausgetauscht. Brix hatte Sivs Bündel genommen, das war selbstverständlich für ihn. Immerhin trug sie selbst Finn. Auch Brix verabschiedete sich noch einmal, wenngleich auch nicht zum letzten Mal, und dann verließen sie die Wohnung der Germanenfamilie, die Siv über einige Wochen hinweg bei sich aufgenommen hatte, um recht schweigsam nach Hause zurückzukehren.