Beiträge von Sextus Aurelius Lupus

    Der Sklave war sich jetzt nicht ganz sicher, ob er sprechen sollte, als aber nichts weiter kam und da er ja einen Auftrag hatte, begann er also zu sprechen.
    “Mein Herr bedauert, deiner Einladung nicht nachkommen zu können. Sein Terminplan lässt ihm keine Zeit für derlei Kurzweil, und er wird nicht lange genug in der Provinz bleiben, um der Einladung später nachzukommen. Von daher lässt er dir sein Bedauern zum Ausdruck bringen und seine besten Wünsche für deine Feierlichkeit.“
    Nun, das waren nicht exakt die Worte, die der Aurelier ursprünglich gewählt hatte, aber zumindest die gesellschaftlich diplomatischere Version derselben.

    Eigentlich hatte der Sklave nur eben schnell die Nachricht abgeben wollen, aber wenn man schonmal hereingebeten wurde, dann kam man eben mit herein. Man wollte ja nicht unhöflich sein.
    “Salve. Mein Herr Aurelius schickt mich, um Antwort zu überbringen auf die ausgesprochene Einladung“ wiederholte der Sklave also pflichtschuldig noch einmal dem Hausherrn gegenüber und wartete, dass man ihn zum weitersprechen aufforderte.

    Die Tür wurde geöffnet, und der Sklave zögerte nicht lange.
    “Salve. Ich komme im Auftrag meines Dominus Aurelius hier her, um dem Herrn des Hauses Antwort zu überbringen bezüglich einer ausgesprochenen Einladung.“

    Ein Sklave des aurelischen Hausstandes klopfte an die Tür des Hauses, nachdem er sich zu der Adresse durchgefragt hatte. Geduldig wartete er darauf, dass man ihm öffnete, so dass er seine Botschaft überbringen konnte

    Auch wenn Ehrlichkeit bei dieser Unterredung ein großer Vorteil gegenüber dem Schauspiel war, das Sextus üblicherweise zum Besten gab, kannte auch diese ihre Grenzen. Und so zögerte Sextus nicht eine Sekunde, bei dieser Vorlage die eigene Wahrheitsversion, die er in die Geschichtsbücher zu schreiben gedachte, seinem Freund anzuvertrauen. “Nun, mag vielleicht daran liegen, dass ich den mir angedichteten Ruhm weniger verdient habe als Vescularius selbst. Mein Patron hatte Beweise für eine Verschwörung des Vescularius gesucht, um sie dem Kaiser vorzulegen. Eine Narretei, wenn du mich fragst, und du siehst ja auch, was dabei herausgekommen ist.“ Sextus zuckte abwertend mit den Schultern und machte ein säuerliches Gesicht. Er ließ dabei bewusst offen, ob Tiberius diese Beweise dem Kaiser vorgelegt hatte und deshalb beide gestorben waren, oder ob Vescularius nur im Nachhinein davon Wind bekommen hatte und einen unliebsamen Zeugen so zum Schweigen gebracht hatte. Vala würde sich seinen Teil denken, und wenn nicht, fragen, sofern es für ihn von irgendeiner Bedeutung war. Und schon war eine neue Wahrheit geboren, die wachsen würde, und nahe genug an der tatsächlichen Wahrheit war, um zweifelsfrei bestehen zu können.


    Der blick auf die Karte aber zeigte das eigentliche Problem recht deutlich, das auch Sextus so durchaus sah. “Du kannst das problematische Gebiet bis hier hinunter nach Asia ziehen. In den letzten Jahren war Vescularius zumindest auf diesem Gebiet sehr fleißig. Er hat diverse Männer aus diesen Provinzen in den Senat katapultiert und mit hohen Ämtern ausgestattet. Zeugma und Epidauros gehören ihm als strategische Stützpunkte auf dem weg durch die Ventidii und die Cocceii. Die Tiburtii halten ihm Asia, den Sohn des Statthalters hat er nun zum Prätor gemacht. Ebenso in Pannonia und Dacia. Die Legiones Claudia und Gemina sind ihm treu ergeben, in den anderen Legiones hat er Freunde oder irgendwelche Praefecti oder Legatensöhne in den Senat gebracht. Und bei all jenen, bei denen die Sprösslinge noch in Rom sitzen, brauchen wir nicht einmal daran denken, dass sie sich heraushalten könnten.“ Der Usurpator war vielleicht zu dumm gewesen, sich die Bevölkerung zu sichern, aber die Art und Weise, wie er sich die Legionen gesichert hatte, die ließen Sextus neue Wahrheit schon extrem wahr erscheinen. Vermutlich war sogar etwas dran, dass Vescularius geplant hatte, nach Valerianus' Tod die Macht zu ergreifen.
    “Allerdings wird Vescularius auch nicht zu lange warten können. Cornelius wurde ausgerufen, darauf muss er reagieren. Und glaube mir, du hast die Bevölkerung Roms nie in Zeiten des Hungers erlebt und das willst du auch nicht. Länger als drei Monate gebe ich ihm nicht, eher in der Stadt Unruhen ausbrechen, die er mit Vigiles, Cohortes Urbanae und Prätorianern nicht auch nur annähernd eindämmen kann. Rom ist eine verwöhnte, fette Hure. Nimm ihr ihr Essen weg, und sie wird ärgerlich. Und ohne schöne Geschenke sticht sie dich im Schlaf ab. Rom hat sich daran gewöhnt, von allem ausreichend zu haben. Hungern ist definitiv nichts, worauf sich die Bevölkerung einrichten wird. Das würde vielleicht hier in der Provinz funktionieren, in Rom niemals.“
    Sextus Blick blieb auf diesem kleinen Punkt auf der Karte hängen, wo die gesamte Macht der Welt gebündelt lag.
    “Aber ich gebe dir recht, dass wir schnell handeln müssen. Nicht nur wegen der Finanzierung. Egal, wie idiotisch Vescularius die Bevölkerung unterschätzt, in Militärdingen war er fleißig. Er wird sehen, dass Ägypten der Schlüssel zu seiner Machterhaltung ist, und je länger wir hier warten, umso wahrscheinlicher ist es, dass er es sich einfach holt. Wir müssen Rom einnehmen, ehe er seine Truppen von hier nach dort verlegen kann, oder zumindest lange genug hier im Norden bündeln, um Cornelius die Möglichkeit zu geben, Rom einzunehmen. Aber bewegen müssen wir uns, am besten sofort.“
    Und Vala war Kommandant der Achten? “Dann werden wir wohl das alles hier in Zukunft noch viel öfter miteinander durchkauen dürfen. Aber solange sich die Truppen endlich bewegen, rede ich gerne einen ganzen Tag lang über ncihts anderes mehr. Gratuliere zum Kommando.“


    Bezüglich der Essenseinladung war Sextus dann doch beinahe etwas enttäuscht. Hatte der Sklave nicht irgendwas von 'nicht unter seiner Würde als Aurelier' gefaselt? Ihm war so. Und was war nun? Ein Händler, der selbst für die Peregrini hier nur ein Fremdländer war, lud ihn zu einer privaten Kleinstrunde ohne jede Bedeutung ein. Und dabei war er Senator Roms, Patrizier und jetzt auch Militärkommandant! Lustiges Volk hier oben.
    “Keine Ahnung, vielleicht saß er auf der Mauer der Regia und hielt nach Fremden Ausschau“, witzelte Sextus bissig. Er hatte keine Ahnung, wie dieser Mensch darauf kam, ihn einzuladen. “Dann richte deinem Verwandten doch mein Bedauern aus, ihn nicht dort kennenzulernen, falls er hingeht. Ich denke, wir werden größeres zu tun haben.“

    Die Rüstung, die Sextus auf der Reise von Mantua nach Germania getragen hatte, war für dieses Treffen eigentlich alles andere als hinreichend für seinen Geschmack. Als Kommandant der Ehrengarde sollte er seiner Meinung nach mehr hermachen als ein einfacher Soldat. Allerdings war in der Kürze der Zeit kein Schmied zu finden, der ihm ein Einzelstück in hinreichender Qualität hätte fertigen und anpassen können. So also war für Normalsterbliche Sextus Aufzug zwar immer noch standesgemäß, für seine persönlichen Vorstellungen aber nur leidlich ausreichend, als er mit seinem Begleiter die Regia des Statthalters betrat, nachdem ihm der genaue Termin der Zusammenkunft nun genannt worden war.
    Offenbar gehörten sie zu den letzten eintreffenden, was Sextus aber nicht weiter störte. So ergab sich für den Claudius schon keine Gelegenheit, persönlicher Antipathie Ausdruck zu verleihen, und man konnte sich sogleich auf das Wesentliche konzentrieren.
    “Salvete, die Herren“, grüßte Sextus in die Runde, in der er außer dem Legaten, Duccius und Claudius niemanden kannte, und stellte sich mit absoluter Selbstverständlichkeit in die Nähe des Annaeus an den Tisch, um einen Blick auf die ausgebreitete Karte zu werfen. Die seiner Meinung nach viel wichtigeren Punkte waren nicht darauf abgebildet, so dass er schloss, dass der erste Tagesordnungspunkt sich wohl weniger um den Kriegszug an sich als vielmehr um Gebietssicherungen und Nachschubwege drehen würde.
    “Legatus Annaeus, mein Begleiter, Centurio Iulius Licinus, wird aufgrund der gegebenen Konstellationen meinen Platz als Abgesandter der Legio Prima einnehmen“, stellte Sextus den Mann dem Legaten und damit indirekt auch den anderen vor, ohne sich selbst vorzustellen. Das würde sicher mit der Eröffnung der Gespräche Annaeus selbst übernehmen, so er es denn für nötig befand.

    “Auf derselben Liste mit vermutlich derselben Belohnung. Ich sollte eigentlich beleidigt sein. Mein Kopf sieht besser aus als dein Felluntersatz, der sollte das doppelte Wert sein.“
    Es war tatsächlich eine kleine Beleidigung, als Senator, Haruspex und aus einer der angesehendsten Familien des Reiches in einem Atemzug genannt zu werden mit einem Homo Novus, der in Ägypten nicht einmal ein hohes Amt hatte, sondern im Grunde nur ein kleiner Berater war. Aber daran konnte man schon deutlich erkennen, wie unfähig Vescularius war, und wie wenig dieser von Stand und Einfluss anderer hielt.


    Und die Kritik, wenngleich berechtigt, gefiel Sextus auch nicht wirklich. Nicht, weil sie nicht in allen Punkten korrekt wäre, sondern viel eher, weil er darauf keine vernünftige Antwort geben konnte.
    “Ich glaube, sein Weib wirft bald wieder. Vielleicht will er da erneut in der Nähe sein, war beim ersten Mal auch schon nicht anders. Und glaube mir, ich verstehe es nicht einmal ansatzweise. Und dass ich ihn bekniet habe, schnell zu handeln, ehe Marius sich bewegt.“
    Es war eigentlich nicht Sextus Art, vor Fremden Kritik an seiner Gens zu üben, und wären sie hier in größerer Runde, wie beispielsweise der anstehenden Besprechung, solche Worte wären niemals über seine Lippen gekommen. Nur bei Vala war ein allzu genaues Abwägen der Worte überflüssig. Auch wenn er ein Homo Novus war, ganz blöd war er nicht, und er würde erkennen, wann Sextus eine Ausrede benutzte und wann nicht. Außerdem wäre es wichtig und nützlich, einmal vernünftig über die taktische Lage reden zu können, ehe Sextus in eine Besprechung gehen würde, wo er besser vorbereitet sein musste als im Moment.
    “Vescularius hingegen kann nicht viele Truppen bewegen. Die Bevölkerung von Rom steht nicht gänzlich auf seiner Seite. Der Idiot hat es versäumt, sich an die einfachsten Regeln zu halten, um sie zu beeindrucken. Keine Leichenspiele für Valerianus, keine Brotspenden, noch nicht einmal eine Staatstrauer. Stattdessen ein Ausnahmezustand und Blut auf den Straßen, Cohortes überall, die sich durch den Pöbel schnetzeln. Ich frage mich, wodurch er den Plebs zu beherrschen gedenkt? Für eine Herrschaft durch Angst fehlt ihm der Rückhalt aus den Legionen, wie man sieht. Und die Unterstützung wichtiger Männer aus der Nobilitas.
    Allerdings hatte ich schon damit gerechnet, bei meiner Flucht aus Rom wenigstens eine Turma Prätorianer auf den Fersen zu haben. Allerdings kam rein gar nichts, außer dieser Verlautbarung auf Papier. Wenn du mich fragst, Vescularius ist ein vollkommener Idiot, der sich überschätzt und seine Feinde unterschätzt.“

    Sextus warf noch einen weiteren Blick auf die Karte. “Und vor allen Dingen weiß er denke ich nicht, dass ich Cornelius kenne, und er mich. Ein Vorteil, den die Prima hat“, warf Sextus mit einem Augenzwinkern ein. Wie weit dieser Vorteil reichte, konnten in diesem Moment vermutlich nur Sextus und der Sohn des Tiberius erahnen. Alle weiteren Verschwörer, die involviert waren, waren vermutlich inzwischen tot. Von daher würde Sextus bloßes Erscheinen wohl ausreichen, um den Cornelius an einige Dinge zu erinnern, die er ansonsten stillschweigend vergessen machen konnte. “Oder jetzt Annaeus, sofern ich ihm diesen gewähren will. Ich fürchte, ich werde länger in dieser modrigen Wildnis bleiben müssen, als mir lieb ist, sofern sich hier nicht bald die Legiones bewegen. Der Legat hat mich zum Kommandanten seiner Ehrenwache gemacht.“ Sextus winkte schon fast verächtlich ab, was andeuten sollte, dass er darüber nicht in Jubelstürme auszubrechen gedachte. Oder länger zu diskutieren.
    “Aber ich habe die Befürchtung, dass noch mehr Zeit ungenützt ins Land streicht. Ich wurde sogar schon eingeladen, als wär ich ein Gast, der sich hier auf Monate einzurichten gedenkt. Von einem Magister Vicus. Sagt dir ein Mathayus Magonidas irgendwas? Einer deiner Verwandten, Duccius Marsus, soll auch bei der Feier sein, und irgend ein alter Veteran. Oh, und der Claudius.“ Sextus sah Vala fragend an. Der Kerl stammte immerhin von hier, vielleicht kannte er den Mann, weil der doch wichtiger war, als er klang. Auch wenn Sextus es bezweifelte.

    Im Grunde erzählte der Iulius von Dingen, die Sextus schon wusste. Dennoch war es ein beruhigendes Gefühl, die Geschichte des Annaeers so bestätigt zu bekommen, denn für eine Absprache zwischen Claudius und Annaeus wäre keine Zeit gewesen, fanden beide Gespräche doch zeitgleich statt.
    “Ja, der Annaeus erwähnte ebenfalls die Besprechung, bei der auch die Legaten aus Raetia kommen sollen. Ein Ersuchen an den Legatus Augusti wird überflüssig sein, du wirst bei der Besprechung anwesend sein und meinen Platz einnehmen als Abgesandter der Legio I.“
    Sextus wurde zu einer kleinen Redepause gezwungen, als die Sklavenschaft das Essen hereinbrachte. Es gab gedünstetes Gemüse und Fleisch, das Sextus auf den ersten Blick nicht zuordnen konnte. Eine Frage, was es sei, ersparte er sich, um das Gesicht zu wahren, und beim Probieren stellte es sich als Schweinefleisch an leicht malziger Sauce heraus.
    “Der Annaeus hat mir das Kommando über seine Ehrengarde angetragen, und es wäre einer Beleidigung gleichgekommen, das Angebot auszuschlagen. Von daher werde ich nicht zu meinem Vetter zurück nach Mantua reisen können und du wirst ihm die hier gefällten Entscheidungen und die gesamte Lage näherbringen müssen. Und dies geschieht meines Erachtens nach am Besten durch Einsichten aus erster Hand“, fuhr Sextus fort, sobald sich die Sklaven wieder in den Hintergrund zurückgezogen hatten. So gänzlich gefiel ihm die Situation noch immer nicht, vor allen Dingen die Aussicht, allein hier zurückzubleiben, während die Männer, auf die er sich verlassen konnte, wieder gen Süden ziehen würden. Andererseits war dies für das Bündnis definitiv die sicherste Wahl, und der Annaeus würde hoffentlich nicht so blöd sein, die patrizischen Verbindungen zu unterschätzen. Abgesehen davon machte sich so ein Titel im Lebenslauf gut.

    Er wollte Sextus in seinem Stab haben? Die Ankündigung kam doch etwas unvorbereitet, und Sextus benötigte einen kurzen Augenblick für seine Antwort. Natürlich nahm er nicht an, dass sein Gegenüber ihn auf einmal so gern hatte, ihm so einen Posten aufzuschwatzen. Im Grunde genommen bedeutete das nichts anderes, als dass der Annaeus nicht blöd war und sich die Unterstützung der Legio I in jedem Falle sichern wollte, und dieses Bündnis durch einen Aurelius in seiner Nähe festigen wollte, damit Ursus nichts blödes anstellte. Überhaupt war ihre jetzige Übereinkunft nur auf der Annahme beruhend, dass sie alle ehrbare Männer wären. Sextus hätte auch zu Vescularius gehören können und mit diesem Gespräch den LAPP einfach aushorchen wollen.
    Sextus verstand sehr wohl, dass dieses Kommando nur eine ziemlich prestigeträchtige Geiselhaft war. Allerdings galt das wohl auch gegenseitig. Denn Sextus wäre im Stab, mit eigenem Kommando – die Loyalität dieser Turmae mal dahingestellt – und wäre zu jeder Zeit in der Nähe des Annaeus. Mit einer Klinge an seinem Gürtel. Sollte also der Annaeus Dinge tun, die nicht in den Plan der Aurelier passten, konnte Sextus auch den Helden spielen und erst heroisch den Mann dort wegen Wortbruch niedermetzeln, um sich anschließend von den anderen in Stücke hauen zu lassen. Zugegebenermaßen kein erstrebenswerter Zustand, aber dennoch ein Quäntchen Macht.
    “Ich kann dieses Angebot nicht ehrenvoll ablehnen“, begann Sextus also, als müsse er sich dazu durchringen. Und es gab durchaus Aspekte dieses Angebotes, die ihm nicht behagten. Dennoch wäre so eine Position nicht die schlechteste, vor allem gesetzt den Fall, sie würden überleben. So hatte er definitiv die Möglichkeit, mit Cornelius selbst sprechen zu können, und das wiederum war ein von ihm zutiefst angestrebtes Ziel. Sollte der neue Kaiser ruhig wissen, dass es Personen gab, die um einige Geheimnisse wussten, und denen er dankbar sein konnte, dass sie so offensichtlich auf seiner Seite standen.
    “Dennoch muss ich dich insoweit um Geduld bitten, dass ich meinen Begleitern diese Situation nahebringen muss. Immerhin bedeutet dies auch, dass meine persönliche Abreise nach Mantua sich verschieben muss und damit mein Vetter durch einen meiner Begleiter informiert werden muss anstatt durch mich. Es wird mir aber eine Freude sein, nunmehr nicht nur als Botschafter der Legio Prima an der zuvor erwähnten Besprechung teilzuhaben.“

    Der Ianitor versuchte, sich alles möglichst genau zu merken und nickte dann.
    “Gut, ich werde es meinem Herrn ausrichten. Wir werden jemanden mit der Antwort und gegebenenfalls der gewünschten Liste schicken, wenn sich mein Herr entschieden hat. Richte deinem Herrn den Dank des Hauses aus.“

    Dem Ianitor fielen gleich ein Dutzend Fragen ein, die sein Herr vermutlich stellen würde, wenn er davon hörte. Zuallererst vermutlich, warum ein Magister Vici einlud und nicht der Duumvir.
    “Ich werde es dem Herrn gern ausrichten. Sicher wäre eine Gästeliste hilfreich, ihm die Entscheidung leichter zu machen. Der Dominus hat sehr wenig Zeit und viele Termine.“

    Mogontiacum war wirklich ein Dorf, wenn der Tratsch so schnell ging, dass hier jemand eingezogen war. Verflucht plappernde Nachbarn auch. Wobei die Formulierung, dass es ein höherrangiges Mitglied sei, schon lustig war: Mogontiacum hatte nur dann Patrizier gesehen, wenn diese zufällig auch LAPP oder bei der Legio in leitenden Positionen waren.


    “Ja, ein Aurelius ist seit kurzem hier anwesend. Wie lautet also die Einladung?“ fragte der Ianitor nach. Leugnen hatte wohl kaum einen Sinn. DASS jemand hier war, das war zweifellos bekannt geworden, leugnen half da nichts. Allerdings hatte der neue Herr durchaus klar gemacht, nicht jedem seinen Rang und Namen auf die Nase zu binden.

    “Dictator, Tyrann, erster König seit Superbus... frag zehn Gelehrte, du erhältst zwanzig Meinungen“, winkte Sextus ab. Letztendlich hatte es dem Mann nichts gebracht. Tot war tot, auch wenn man jetzt noch nach hundertfünfzig Jahren seinen Namen nannte. Sextus hatte sicher nichts gegen Unsterblichkeit, aber die würde er lieber durch sein Leben erlangen, nicht durch einen spektakulären Tod.
    Dass Vala die Unfähigkeit der Sklaven bemerkt hatte und kommentierte entlockte Sextus dann doch einen ärgerlichen Gesichtsausdruck. “Nenne mir eine Sache, die besser ist. Ich nehme die Hoffnung auf einen hellen Streif am Horizont in dieser dunklen Ödnis nur zu gerne an.“


    Der Wein kam und war sogar erfreulicherweise trinkbar. Das kühle Klima lag den Trauben wohl wirklich mehr als die heiße Sonne Italias, und Sextus nippte an dem Getränk, während Vala erzählte. Und je mehr er redete, umso mehr offenbarte Sextus ein Lächeln, das wohl seinem namensgebenden Tier entsprach.
    “Nun, dann ist deine Art der Zukunftssicherung der meinen nicht unähnlich, Freund. Nur dass ich nicht daran gedacht habe, den Annaeus zum Kaiser zu machen. Ich.... he, du da? Haben wir Landkarten im Haus? Von der Welt?“ Das letzte ging an den Sklaven, der sich redlich bemühte, keinen Wein zu verschütten.
    “Ja, dominus, haben wir. Soll ich sie herholen?“
    Sextus stellte den Becher weg und unterdrückte das Bedürfnis, sich die Schläfen zu reiben. “Nein, du sollst damit das Hypocauston anfeuern...“ meinte er sarkastisch.
    Als aber nur ein fragendes “Dominus?“ zurück kam, wanderte seine Hand doch zur Schläfe, um den aufkeimenden Kopfschmerz zu unterdrücken. “Hol das Ding her. Und beeil dich.“ Und bete, dass das Gespräch mich weit genug aufheitert, diese Idiotie zu vergessen...
    Sextus wartete einen Moment, bis der Sklave weg war. “Wenigstens seufzt er nicht“ versuchte er dem ganzen etwas Positives abzugewinnen.


    Nichts desto trotz begann er, seinen Freund aufzuklären. “Ich habe Rom verlassen, als die Situation dort für Patrizier und Nobilitas zu gefährlich wurde. Dass dein Patron erst inhaftiert und ins Exil geschickt wurde, ist dir bekannt?“ fragte er bei der Gelegenheit gleich mal nach. Sextus hatte keine Ahnung, was Vala wusste und was nicht.
    “Auf jeden Fall bin ich natürlich nach Norden zu meinem Vetter und der Legio I. Wir haben uns Palma angeschlossen, und ich bin hergekommen, um die Möglichkeiten hier abzuklären, da wir von Germania nichts gehört haben. Erfreulicherweise kotzte mir der Annaeus die Legionen hier ebenso als Geschenk vor die Füße wie du ihm die Zweiundzwanzigste – und damit ebenfalls mir.“ Das Lächeln kam wieder, ebenso wie die Karte. Sextus rollte das Ding auf. Es war veraltet, wie so ziemlich alle Karten schief und endete einfach am Rand des Leders, wo der Verfasser jener Karte nur ein 'terra incognita' hingekritzelt hatte. Aber um die wichtigsten Daten zusammenzutragen, reichte es wohl aus.
    Sextus stand also auf, breitete die Karte vor sich auf, nahm den Weinkrug auf der einen und seinen Kelch auf der anderen Seite als Beschwerer – ihm war egal, wenn das Ding kaputt ging – und fing an, zu zeigen.
    “Die Legio I konnte die Stellung hier in Mantua nicht allein behaupten. Wir wären von allen eingeschlossen. Hier, hier, hier und hier im Osten müssten Marius' Legionen stehen, und die alten des Vescularius. Cornelius Truppen sind hier, in Syria, also keine Möglichkeit, zu ihnen aufzuschließen. Sein Bruder Cornelius Cethegus ist hier in Britannia. Brit... da, das ist denke ich Britannia. Dazwischen, wie du siehst, Germania und Gallia. Also kam ich her, um zu sehen, ob es eine ausgesprochen blöde Idee ist, den Cornelius zu unterstützen, oder nur eine bedingt blöde, die funktionieren könnte. Von Gallia und Hispania weiß ich nichts, so dass es immer noch ein Zweifrontenkampf sein könnte. Allerdings, so der Annaeus Wort halten kann, stehen uns die Legionen von hier bis hier zur Verfügung. In einigen Tagen weiß ich wohl näheres. Darüber hinaus fehlt Vescularius nun auch die Unterstützung von Etruria hier, und nun auch Aegyptus dort unten. Wenn wir schnell handeln, können wir Marius' Truppen abfangen, ehe sie nach Rom gelangen, sofern sie auf dem Landweg marschieren, und uns mit Cornelius dann vereinen – sofern der auch den Landweg nimmt. Und dann liegt Rom wie ein reifer Apfel da.“
    Und all das erzählte Sextus, ohne jegliche militärische Erfahrung zu haben abseits vom Papier. Allerdings musste man für diese Überlegungen auch kein Stratege sein, ein Blick auf die Karten reichte. “Und dann, mein Freund, wird es mir ein persönliches Vergnügen sein, Vescularius langsam in kleine Streifen zu schneiden und an seine Hunde zu verfüttern.“

    “Salve, Iulius“, grüßte Sextus zurück. Den 'Centurio' sparte er sich, nicht aus Mangel an Respekt vor dem Rang seines Gegenübers, sondern schlicht, weil es umständlich und er kein Militärs war.
    Nachdem sie hier erst einmal Einzug gehalten hatten und er den Sklaven und vor allen Dingen dem Verwalter dieser Liegenschaft deutlich klar gemacht hatte, dass lauwarmes Wasser und muffige Betten keineswegs seinen Vorstellungen eines annehmbaren Lebensstils entsprachen, hatte sich in diesem Haus eine erfreuliche Geschäftigkeit entfaltet, die nun wohl sogar in einem Abendessen resultieren sollten. “Setz dich doch und lass dir Wein einschenken. Das Essen sollte auch bald aufgetischt werden.“ Auch wenn Sextus bei diesen Worten freundlich lächelte, war er darüber doch etwas in Sorge. Er hoffte, dass das Essen nicht bis vor kurzem noch gebellt hatte. Er hatte keine Ahnung, was die Germanen so unter annehmbaren Essen für einen Senator verstanden, wenn sie offensichtlich auch schon für alles andere Anleitung gebrauchten.


    Sextus wartete also, bis der schweigsame Iulius Platz genommen hatte auf einer der Clinen, ehe er einen neuerlichen Versuch unternahm, ein Gespräch zwischen ihnen beiden zustande zu bringen. Der Mann neben ihm war zäher als die humorlosen Greise im Collegium Haruspicium, hatte er festgestellt. Er hatte bislang noch keinen Punkt gefunden, an dem er wirklich ansetzen konnte, um so etwas wie Humor bei seinem Gegenüber zu wecken. Oder auch nur ernsthaftes Interesse. Ihre Gespräche beschränkten sich meist auf sehr taktische Dinge.
    “Da wir beide noch leben und hier sitzen können, nehme ich an, dein Gespräch mit Claudius war erfolgreich?“ startete er also recht allgemein, um dem Mann eine Möglichkeit zu geben, zu antworten – oder eher Meldung zu machen.

    “Ach, hast du es noch nicht gehört? Ich habe den Imperator umgebracht, mitten im Senat. Dreiundzwanzig Dolchstiche, und nicht einer weniger.“ Sextus brachte dies im leichtesten Plauderton vor, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Erst nach einigen Sekunden machte er ein gespielt überraschtes Gesicht. “Ach, nein, das war ja bei einem anderen Imperator.“
    Sextus gab einem wartenden Sklaven eine Geste, damit dieser Wein für ihn und seinen Gast bringen sollte. Aber der Mann stand nur herum und schaute zweifelnd. Nachdem Sextus keine leise huschenden Schritte hörte, sah er dann doch mal zu dem wandelnden Inventar. “Wein?“, sagte er in demselben bemüht geduldigen Tonfall, den man an ein begriffsstutziges Kind herantragen würde. Als der Mann dann davonging, unterdrückte Sextus ein Augenrollen.


    “Und ich denke, ein Gezottel im Gesicht ändert auch nichts am Namen, also kann ich mich auch weiterhin wie ein Mensch zeigen und nicht wie ein Bär. Du solltest dienen Cognomen in Ursus ändern.“ Bärte waren für Sextus was für alte Griechen oder Barbaren. Dreitagebart, ja, Stoppel, ja. Totes Filztier im Gesicht, nein. Soviel Selbstdisziplin, wenigstens alle paar Tage sich zu rasieren und zu pflegen, musste sein.
    “Und ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich mich verstecke. Ich würde eher sagen, ich sorge für ein Stück weit Zukunftssicherung.
    Und du hast eine Reise über mehrere tausend Meilen auf dich genommen, um den aufkommenden Bürgerkrieg bei deiner Familie zu verschlafen?“

    Der Ianitor öffnete die Tür und schaute den Besuch etwas ungläubig an. Normalerweise erhielt der Verwalter Besuch, oder dessen Frau. Einen Hausherrn gab es hier nach langer Zeit erst wieder seit ein paar Tagen. “Ich werde fragen lasse. Dein Herr möge doch bitte einen Moment im Vestibulum warten“, bat der Ianitor die beiden erst einmal herein ins Trockene und Warme.
    Der Ianitor schickte auch sogleich einen anderen Sklaven los, dem Hausherrn den Besuch anzukündigen, und wartete mit seinen Gästen, bis schließlich die Rückmeldung kam. “Dominus Aurelius erwartet dich im Tablinum, wurde höflich ausgerichtet, und ein pflichtbewusster Sklave wies dem Gast auch sogleich den Weg.

    Wenn man Sklaven ein Gut vollständig überließ, noch dazu in der Wildnis, schien sich deren Gefühl, wie man es einer Herrschaft bequem und komfortabel einrichtete, zu leiden. Dies zumindest war Sextus Eindruck gewesen, als er hier Einzug gehalten hatte. Zunächst einmal hatte er überhaupt beweisen müssen, ein Aurelier zu sein, was im Prinzip ja schlüssig war – wer würde schon jeden Dahergelaufenen in seinem Haus haben wollen – aber nichts desto trotz sehr enervierend. Und dann war der hiesige Lebensstandard weit unter dem, was Sextus aus Rom kannte. Aber immerhin, es waren eigene Sklaven, eigene Verwalter, eigene Güter, ein eigenes Dach mit eigenen Schwertern, die alles im Haus befindliche schützen. Definitiv eine bessere Alternative als ein Gasthaus.


    Und so befand sich das Haus auch in einigermaßen repräsentablen Zustand, als ein Besucher dem Hausherrn angekündigt wurde. Und dies wiederum war etwas, mit de er absolut nicht gerechnet hatte. Vor allem nicht, als ihm der Name eben jenes Gastes mitgeteilt wurde. Natürlich ließ Sextus den Mann hereinbitten und empfing ihn in dem, was sich hier im Norden eben so Tablinum nannte.
    “Ich hatte eigentlich gedacht, du wärst in Ägypten“, begrüßte er seinen Freund und Zweckverbündeten mit einem kräftigen Handschlag und einer folgenden, einladenden Geste, sich doch zu setzen. In derselben Bewegung aber blickte Sextus offen kritisch an Vala herunter. “Und ich hab dich auch weniger haarig in Erinnerung. Die Provinz bringt wohl den Homo Novus in dir zum aufbegehren.“ Ein bisschen sticheln musste sein.

    Es war nicht ganz so eindeutig, ob es ein eher beunruhigendes oder beruhigendes Gefühl war, auf diese Weise zu erfahren, dass vor ihm offenbar ein Mann saß, der noch an keinem Feldzug beteiligt war, wenn er die Haruspices mit den Quindecemviri und die Auslegung der Haruspicien mit dem Lesen der Sybillischen Bücher verglich. Immerhin wurden vor jeder Schlacht Haruspicien eingeholt, mancher Feldzug wegen ungünstiger Vorzeichen verschoben oder gänzlich abgesagt, weil die Soldaten sich schlicht weigerten, an Tagen zu kämpfen, an denen die Zeichen gegen sie standen. Deshalb war bei jedem größeren Heer meist eine ganze Reihe an Haruspices oder Auguren zu finden, die für besagte Zeichen auch sorgten. Man sollte niemals die Frömmigkeit der einfachen Menschen unterschätzen.
    “Ich bin Senator, und wäre die Situation eine andere, ich wäre dem Cursus Honorum auch weiter gefolgt“, antwortete Sextus etwas konsterniert über die Frageweise seines Gegenübers. “Und wie gesagt, abgesehen vom Legionskommandanten ist der Tribun wohl der höchstmögliche Posten bei der Legio I, den ich bekleiden könnte.“


    Auch die nächste Frage war etwas seltsam gestellt, und Sextus fragte sich erneut, warum der Legat seiner Person gegenüber so forschend war, wo er eigentlich nur ein Mittelsmann war, und die Botschaft an sich mehr Brisanz auslösen sollte als der Bote. “Meine Ausbildung war umfassend und vollständig, aber nicht im Krieg validiert“, antwortete er eher knapp, aber was sollte er darauf auch sagen? Sextus wusste, wie man ein Schwert benutzte. Er wusste, wie man sich in Rüstung nicht zum Trottel machte, er konnte austeilen und einstecken. Er hatte auch schon getötet. Nicht im Krieg, das nicht. Es war eher schmutzig und unrühmlich gewesen, aber Sextus hatte daraus gelernt, dass es ihm an sich nichts ausmachte. Er genoss es nicht, aber es war auch nicht anders als das töten eines Opfertieres, das Blut roch nicht anders und sah nicht anders aus. Dennoch bevorzugte er es, andere diese Dinge tun zu lassen. Nicht aus Skrupel, nicht aus Ekel. Einfach, weil er sich dann wichtigeren Dingen widmen konnte.

    Germania Inferior kam also auch? Noch eine Information, die Sextus abspeicherte. Mit Germania Superior, Inferior, Raetia und Etruria war sämtliches Gebiet nördlich von Rom gegen Vescularius. Die Aussichten, das Ende des Krieges zu erleben, wurden langsam wahrscheinlicher. Fehlten nur Gallia, Hispania und Britannia – wobei dieses entweder neutral bleiben oder auf ihrer Seite stehen würde – um einem Zwei-Fronten-Kampf entgehen zu können. Vielleicht konnte man den alten Decimus in seinem Exil in Hispania doch noch zu etwas Aktivität anregen, trotz des Friedens seiner Gens mit den derzeitigen Zuständen. Wenn man ihm die Gegebenheiten vernünftig darlegte, sah er vielleicht die Chancen, seine ursprünglichen Pläne wiederzuerwecken und die Arrangements seiner Gens mit Vescularius zu lösen.
    “Wie gesagt, ich bin Haruspex, einer der wenigen echten, und werde damit wohl die Zeichen der Götter für den anstehenden Kriegszug deuten. Soldaten wollen meistens wissen, was die Götter zu Waffengeklirr sagen.
    Davon ab gedachte ich, die Möglichkeit zu nutzen, an der hiesigen Academia Militaris meine Kenntnisse über taktische Maßnahmen aufzupolieren und meinem Vetter dann wohl als Tribun zu dienen.“
    Höhere Positionen waren ja wohl alle schon besetzt, zumindest in der Legio I. Sextus bezweifelte, dass Ursus ihm mal eben seine Legion geben würde. Und selbst wenn, wüsste Sextus vermutlich nicht wirklich, was er damit alles sinnigerweise anstellen sollte, fehlte ihm doch die militärische Erfahrung, die bei einem Feldzug dieser Größe sicher von Nutzen wäre. Auf dem Papier konnte er sicher herrliche Feldzüge entwerfen und Schlachten gewinnen. Ob das auf dem Feld auch so wäre, war die andere Frage.


    “Und was die Flotten angeht: Misenum liegt zu weit entfernt, um unbemerkt genügend große Kontingente zu verschiffen, ehe die Späher etwas entdecken und melden würden. Vor allem müssten sie in Etruria anlanden. Und wie gesagt sehe ich in Ravenna noch am ehesten die Chance zur Neutralität, und falls nicht, ist meinem Vetter der Rückzugsweg über die Alpes noch frei. Nichts desto trotz wäre natürlich eine zügige Entscheidung förderlich, diese möglichen Risiken zu umgehen.“