Sowie meine Worte ich gesprochen, hub ein Sklave an, sich zu erdreisten, in meine Worte hineinzufallen. Meinen strafenden Blick auf ihn gerichtet, entging mir dennoch nicht, dass seine Absichten pur schienen, und so lockerte ich den Arm, der schon bereit zu einer Ohrfeige gewest. Vage sogar konnte ich mich erinnern an den Knaben. Anaximandros? Ja, einen solchen Namen mochte der Sklave gehabt haben. Ich nickte also freundlich zu ihm hin, statt eines Grußes. Wer wusste, welch Bindung er an Tiberius Balbus aufgebaut! Und mit ihm wollte ich es mir nicht verscherzen, war er doch Hausherr und, was auch noch schwer wog, Prätorianerpräfekt.
So wandte meine Aufmerksamkeit ich wieder der wundervoll anzusehenden Hausherrin zu. Ob sie ihre Worte an den Sklaven gewandt? Gewisslich. So blieb ich fürs Erste sitzen, meine Hände brav im Schoße gefaltet, und horchte wieder zu, als sie mich direkt ansprach.
Beglückwünsche dich ob dieses Umstandes, Vespa... ich darf dich doch Vespa nennen? Abenteuerlustige Personen haben die Tendenz, dass ihr Leben abenteuerlich, unseligerweise jedoch auch kurz ist.
Bedeutungsschwanger nickte ich, und lächelte, sowie sie ihre Gedanken ob der Stadt Cemenelum offenbarte.
Jederzeit sollst du willkommen sein in der Casa Prudentia in Cemenelum. Doch erwarte dir nicht den Prunk der Casa hier zu Rom – es ist nur eine kleine Casa, genug für eine Familia und ein paar Sklaven, letztere sind nun alleine zurückverblieben.
Mir deuchte dies kein riskantes Unternehmen, war ich zumindest ob der Treue der holden Doryphora gewiss. Ich nickte, mit einem gebotenen Maß an Freundlichkeit, als Vespa von meinem Zimmer mir erzählte.
Das sind gute Neuigkeiten. Und obwohl ich weiß, dass du es nicht gerne hörst, ich danke dir abermals.