Beiträge von Caius Servius

    Jaja Disziplin, dachte sich der entlaufene Sklave.


    "Mein Vater war Legionarius bei der XVII. Er erzählte immer voller Hochachtung von seiner Militärzeit, außerdem ist die Arbeit als Schreiberlings einfach nichts für mich." meinte er. "Ich will nichts mit diesen undisziplinierten, verfressenen Egoisten mehr zu tun haben, die sich für alles zu schade sind..." und er fügte in Gedanken dazu ... die alles einen Sklaven machen lassen.

    Als der Centurio die Augen zusammen kniff musste er lachen. "Nun, ich war noch nie bei einer Lupa... ich musste noch nie dafür bezahlen." lachte er laut.


    Bald verstummte er und redete dann weiter. "Bei meinem Onkel. Er starb letzten Sommern." Er konnte nun schlecht den Namen seines Herren suchen. "Ich war für 4 Jahre Scriba. Er war Händler. Daher spreche ich auch fließend Griechisch." Das war das erste wahre was er in diesem Gespräch gesagt hatte.


    "Ich stamme aus einem Fischerdorf in der Nähe von Agrigentum..." erklärte er. "... und war daher auch lange unterwegs. Ich habe fast 10 Tage bis hierher gebraucht." klage er.

    Zum Glück konnte er geschickt lügen, sah ihn direkt in die Augen.


    "Ich bin 22 Sommer alt, nein keine Krankheiten, nur eine kürzliche Schlägerei mit Banditen... ich habe gewonnen." erzählte er stolz."Meiner Familia geht es gut. Ich hatte nie Ärger mit dem Gesetz und habe noch nie eine Lupa besucht. Nein, nur würdige Arbeit... ich habe als Scriba personalis gearbeitet." log er gekonnt.

    Der entlaufene Sklave klopfte an und trat ein.


    "Salve. Ich möchte mich verpflichten. Caius Vipsanius Cato ist mein Name."log er. Natürlich hatte er sich im Vorfeld über die Gens Vipsania erkundigt und festgestellt, dass diese sehr klein war und hier nicht vertreten....

    Caius Servius hatte sich in Manuta eine neue Tunika gekauft und sich gründlich gewaschen. Seine Wunde war gut verheilt, sodass er sich nun sicher war, dass man ihn nicht erkennen würde. Vorsichtshalber hatte er sich die Haare kurz geschworen.


    Er trat an den Miles heran.


    "Salve. Ich bin Caius Vipsanius Cato." meinte er in freundlichem Tonfall. "Ich möchte mich verpflichten."


    Sein Puls war leicht erhöht, denn er wusste, würde er auffliegen, würde er gekreuzigt werden.

    Am folgenden Tag erwarte er sehr früh. Die Schulter aus der er die Brandsignatur seines Herren entfernt hatte schmerze sehr, da sich Eiter gebildet hatte.
    So verbrachte er noch einige Tage mehr in diesem Lager. Ein Glück nur, dass er genug Geld hatte. So konnte er in einem benachbarten Dorf genug Nahrung kaufen.
    Nachdem die Wunde abgeheilt war, reiste er weiter. Das Lager zerstörte er natürlich...

    Etwa 5 Stadien nach Rom erreichte Caius einen kleinen Wald. Er blickte nach links und rechts. Als er sich sicher war, dass er von niemandem gesehen wurde verließ er den Weg und begab sich ein Stück in den Wald hinein.


    Dort kniete er sich auf den Boden, legte seinen Beutel, in dem er ein paar Dinge mit sich führte, neben sich, zog seine Tunika aus und holte aus dem Beutel ein kleines Messer heraus. Er hielt es mit der rechten Hand und fühlte mit der linken Hand das Brandmal auf dem linken Schulterblatt.Er gab sich einen Ruck und entfernte unter größten Qualen das Stück Fleisch. Schnell begann die Stelle zu bluten. Mit seiner Tunika verband er die Stelle und stillte die Blutung...


    Einige Zeit später nahm er das Messer erneut und figte sich einige Schnittverletzungen am linken Oberarm und am Rücken zu. Schließlich sollte sein Alibi glaubhaft klingen.


    Da es schon langsam Dämmerte beschloss der entlaufene Sklave hier sein Nachtlager aufzuschlagen: Eine Vertiefung in der Erde wurde von einem umgefallenen Baum überragt, dieser Ort sollte genügend Schutz bieten. In Vorfreude auf das, was nun kommen konnte schlief er, mit dem Messer in der Hand ein...

    Noch bewegte er sich in Richtung Ostia...


    Ein paar Urbaner kamen ihm entgegen. Er machte schnell, dass er weiter kam.
    Als er Rom verlassen hatte wechselte er die Wege und bewegt sich nordwärts...

    Der betrat den Raum.


    "Herr. Dieses Schriftstück wurde an der Porta abgegeben."


    Ad:
    M. Octavius Augustinus Maior
    Casa Octavia
    Rom


    Salve Octavius,
    für dich ist eine Ladung Wein aus Hispania angekommen. Ich bitte dich diese Ware schnellstmöglich abzuholen.


    gez.
    Lucius Vlatterus Commodus
    Stellvertretender Hafenmeister - Ostia


    Dass er den Brief selbst geschrieben hatte verschwieg er.



    Ad
    Praefectus Legionis
    Tiberius Octavius Dragonum
    Nikopolis - Legio XXII
    Provincia Alexandria et Aegyptus

    Salve Cousin,
    ich habe mich sehr gefreut zu hören, dass es dir wohl ergangen ist.
    Hier in Rom gehen die Dinge ihren gewohnten Lauf. Zu erwähnen bleibt aber, dass ein Verwandter von uns, Octavius Macer, gerade seine Quaestur ableistet. Mit etwas Glück haben wir also bald einen neuen Senator aus dem unsrigen Geschlecht.
    Des weiteren habe ich meinen Neffen, Octavius Marsus, nach Germanien geschickt. Er wird dort in der Verwaltung arbeiten. Ich bin mir sicher, dass er dort durch Fleiß glänzen wird.
    Außerdem gibt es zu berichten, dass mein Sohn, Octavius Augustinus Minor, aus Iudaea zurückgekehrt ist. Der dortige Statthalter hatte ihn aufgrund der Kenntnis von Land und Leuten angefordert. Nun möchte er ein erneutes Tribunat bei der Legio II ableisten.
    Meine Pläne haben sich jedoch auch etwas geändert. Mir geht es gesundheitlich immer besser, weshalb ich nun doch überlege meinen alten Posten, als procurator ab epistulis, wieder wahrzunehmen. Ob mir dieses Vorhaben gelingen wird, wirst du in Bälde von mir erfahren.
    Was du mir von den Banditen aus der Wüste geschrieben hast ist sowohl amüsant, als auch erschreckend. Was diese Unmenschen wohl getan haben müssen, damit die Götter sie mit einem solchen Fluch belegt haben? Ich bitte dich auf dich und deine Männer acht zu geben und bin auf Neuigkeiten diesbezüglich, als auch dem Feldzug sehr gespannt.
    Für ein solches Exemplar wäre ich überaus dankbar und bin gespannt wie dieses Untier wohl aussieht.


    Mit den besten Wünschen aus der urbs aeterna verbleibe ich und wünsche dir für die bevorstehende Mission alles erdenklich Gute.


    Marcus Octavius AugustinusMaior
    Eques von Rom
    Roma, ANTE DIEM XVII KAL IUN DCCCLX A.U.C. (16.5.2010/107 n.Chr.)



    "Der Brief hier muss nach Aegyptus. Bitte von der Wertkarte der Gens Octavia bezahlen."

    Der Sklave kam an die Porta.


    "Salve, mein Herr Octavius Augustinus hat einen Termin bei Senator Purgitius."


    erklärte er. Sein Herr befand sich noch in einer Sänfte hinter ihm...