Vestinus erholte sich vom ersten Schreck und richtete sich nun auf. In seine müden Glieder kam wieder Leben, seine Gedanken waren klar wie ein See. Er musste der Frau und dem Sklaven ein seltsames Schauspiel geliefert haben, so viel stand fest.
Er verfolgte das Gespräch zwischen der jungen Römerin und dem Sklaven ziemlich genau, erzählte es doch viel über den Charakter. Und irgendwie tat ihm der Sklave Leid. Es war sicherlich keine böse Absicht und der Ast war nun nicht so groß, dass er Vestinus hätte ernshaft verletzten können. Er dachte sogar kurze Zeit darüber nach, Partei für den Sklaven zu ergreifen, aber dies gehört sich nicht. Auch hätte die junge Dame dadurch ihr Gesicht verloren. „Mir geht es gut, es ist nichts passiert.“ Er warf den Sklaven ein freundliches nicken zu, um ihn damit inoffiziell von seiner Schuld los zu sprechen.
Erst jetzt, wo sich die Dame zu ihn herumdrehte, bemerkte Vestinus ein eigenartiges Gefühl. Er konnte nicht genau sagen was es war. Vielleicht irritierte ihn auch nur der so schnell gewechselte Gesichtsausdruck der Frau. Aber das Gesicht kam ihn bekannt vor, auch die junge Frau schien eine gewisse Vertrautheit festzustellen.
„Ich bin mir nicht sicher, aber dies könnten wir feststellen. Stell dich mir doch einfach vor.“
Vestinus sagte dies natürlich äußerst höflich und war schon auf eine Antwort gespannt. Immer hin kam sie zu ihn. Nicht umgekehrt! Nichtsdestotrotz, Vestinus war ziemlich sicher, dass er dieses Treffen noch lange in Erinnerung behalten würde. Ob ihn positiven oder negativen, würde sich zeigen.
Ich habe meinen letzten Text auch noch eimal etwas umgeschrieben (Vestinus vernahm seinen Namen = Vestinus vernahm einen Ruf)