Beiträge von Kaeso Iulius Vestinus

    Vestinus erholte sich vom ersten Schreck und richtete sich nun auf. In seine müden Glieder kam wieder Leben, seine Gedanken waren klar wie ein See. Er musste der Frau und dem Sklaven ein seltsames Schauspiel geliefert haben, so viel stand fest.


    Er verfolgte das Gespräch zwischen der jungen Römerin und dem Sklaven ziemlich genau, erzählte es doch viel über den Charakter. Und irgendwie tat ihm der Sklave Leid. Es war sicherlich keine böse Absicht und der Ast war nun nicht so groß, dass er Vestinus hätte ernshaft verletzten können. Er dachte sogar kurze Zeit darüber nach, Partei für den Sklaven zu ergreifen, aber dies gehört sich nicht. Auch hätte die junge Dame dadurch ihr Gesicht verloren. „Mir geht es gut, es ist nichts passiert.“ Er warf den Sklaven ein freundliches nicken zu, um ihn damit inoffiziell von seiner Schuld los zu sprechen.


    Erst jetzt, wo sich die Dame zu ihn herumdrehte, bemerkte Vestinus ein eigenartiges Gefühl. Er konnte nicht genau sagen was es war. Vielleicht irritierte ihn auch nur der so schnell gewechselte Gesichtsausdruck der Frau. Aber das Gesicht kam ihn bekannt vor, auch die junge Frau schien eine gewisse Vertrautheit festzustellen.


    „Ich bin mir nicht sicher, aber dies könnten wir feststellen. Stell dich mir doch einfach vor.“


    Vestinus sagte dies natürlich äußerst höflich und war schon auf eine Antwort gespannt. Immer hin kam sie zu ihn. Nicht umgekehrt! Nichtsdestotrotz, Vestinus war ziemlich sicher, dass er dieses Treffen noch lange in Erinnerung behalten würde. Ob ihn positiven oder negativen, würde sich zeigen.


    Sim-Off:

    Ich habe meinen letzten Text auch noch eimal etwas umgeschrieben (Vestinus vernahm seinen Namen = Vestinus vernahm einen Ruf) :)

    „Guten Morgen, Curator Aquarum...“ grüßte Vestinus fast schon etwas überschwänglich und ging auf seinen Vorgesetzten zu. „Abteilung für Äquädukte... Kontrollstuben im Stadtgebiet...“ wiederholte er, als müsse er sich im Kopf Notizen machen. „Keine Fragen und keine Anliegen, Curator Aquarum.“ Vestinus freute sich bereits auf seinen ersten Arbeitstag und konnte es kaum erwarten, am Abend alles Centho zu erzählen. Obwohl dieser den Alltag eines Aquarius besser kannte als Vestinus selbst.

    Vestinus lächelte über beide Ohren und streckte seinen linken Arm aus, um Centho zu tätscheln. „Das ist lieb von dir, Centho. Ich würde dich auch nicht austrinken lassen... ich meine... ertrinken... du weißt schon...“ Der Wein hatte seine Sinne nun endgültig vernebelt und immer wieder sank sein Körper noch mehr ins warme Wasser hinab. „Dich würde ich auch nicht ertrinken lassen...“ meinte er lallend und sah zur Sklavin. „Ich würde keinen ertrinken lassen... ich sah mal wie eine Fisch ertrunken ist. Er hat gezappelt wie ein kleines Kind und bekam keine Luft mehr.“


    Das war das schöne am Wein. Ein jeder ist dein bester Freund. Würden die Menschen doch nur mehr trinken und so wenig wie Vestinus vertragen. Wie friedlich wäre diese Welt!


    „Ja es gefällt mir richtig gut hier... in Capua sind nur alte Leute.... die machen Ferien und sind total alt. Ich meine.... so richtig alt... weißt du, Centho?“


    Gerade als Vestinus seinen neuen besten Trinkkumpanen umarmen wollte, packte ihn jemand von hinten und zog ihn aus dem Becken. Eigentlich hatte Vestinus vor zu protestieren, aber irgendwie wusste er nicht was er sagen sollte. Die Sklaven machten ja eh alles was sie wollten.


    Etwas unsanft landete er auf der Kline und bemerkte wie jemand begann ihn zu massieren. Es fühlte sich gut an, aber lange hatte er nichts davon. Wie ein Säugling schlief er friedlich ein und träumte schon wieder von riesigen Hühnern, welche ihn jagten..

    Es war einer dieser heißen Tage und Vestinus ging den Strand entlang. Er war barfuß und der feine Sand schmiegte sich an seine Füße. Die Sonne, die bereits ihren höchsten Stand erreicht hatte, war so stark das man kaum etwas sehen konnte. Immer wieder musste er seine Hände schützend vor seine Augen halten, um nicht zu erblinden. Es kam Vestinus so vor als würde er bereits seit vielen Stunden den Strand entlang gehen. Doch dann entdeckte er eine kleine Hütte. Sie war nur wenige Meter vom Meer entfernt und lag direkt auf einer Dünne. Ein seltsamer Ort um ein Haus zu errichten. Das Fundament dürfte überhaupt nicht ausreichen. Er verlangsamte seinen Schritt und hielt auf die Hütte zu. Plötzlich kam ein Mann aus der Tür. Er war alt und hatte Haare so weiß wie Wolle. Seine Haut war dunkel wie Leder, sein Gesicht verzog keine Miene. Sein Blick galt Vestinus und er winkte ihn heran. „Salve! Möchtest du meine Tochter heiraten?“ Vestinus nickte und blieb vor ihm stehen. „Gut, dann geh jetzt in den Hühnerstall und schlachte eine Henne. Ich habe Hunger.“ Ohne auch nur ein Wort zu sagen ging Vestinus um das Haus herum. Dort fand er eine Axt, welche er aufnahm um eine der dicken Hennen zu köpfen. Seltsamerweise liefen sie nicht weg, es schien fast, als würden sie sich darum bekriegen von Vestinus geschlachtet zu werden.


    Nachdem er sich eine Henne heraus gesucht hatte und sie geköpft hatte, ging er zurück zur Tür der Hütte. Die Pforte war verschlossen. Vestinus klopfte und rüttelte, aber nichts rührte sich. Er rief... „Alter Mann, öffne die Tür. Ich habe es getan.“ Wieder keine Antwort. Als Vestinus die tote Henne vor der Tür abgelegt hatte, vernahm er ein Geräusch. Es hörte sich an wie ein Pferd, welches einen langen ritt hinter sich hatte. Er drehte sich herum und blickte direkt in das Gesicht eines riesigen Tieres. Es war.... es war ein Huhn! So groß wie ein Elefant! Das Ungetüm betrachtete den Leichnam seines Artgenossen und fauchte Vestinus wild an. Das riesige Federvieh öffnete seinen Schnabel und biss Vestinus mitten ins Gesicht...


    Ein Ruf! Vestinus vernahm einen Ruf. Jemand rief nach ihn! Endlich öffneten sich seine Augen und er schreckte vor Angst auf. Ein lauter und greller Schrei, gefolgt von einem lauten Knall. Ein Ast schlug genau neben seinen Schädel auf und wie in Trance sprang sein Körper davon und landete auf dem harten Boden. Ein furchtbarer Schmerz durch fuhr seinen Rücken. Es war ein stechender Schmerz, welcher seine Freude daran hatte, sein Opfer zu quälen. Von Schmerz Betäubt schaffte es Vestinus sich kurz aufzurichten, ehe er wieder auf den Boden sank und die Zähne vor Schmerz zusammen presste. Sein altes Leiden hatte sich wieder bemerkbar gemacht.


    Er jetzt bemerkte er, dass er nicht alleine war. Ein junge Frau stand seitlich von ihn. Der Kleidung nach zu Urteilen keine Sklavin. Niemand sollte ihn so sehen, dies hatte er sich immer geschworen. So überspielte er den abklingenden Schmerz, stand auf und nickte der Frau zu. „Salve...“ seine Hand fuhr kurz über seinen Rücken, ehe sein Blick auf den Ast fiel. „Da habe ich aber Glück gehabt...“ murmelte er noch immer leicht Schlaftrunken.


    Vestinus war nun schon seit mehreren Tagen hier bei seiner Familie in Rom und spazierte das erste mal durch den Garten. Das Wetter hatte sich endlich etwas gebessert und lud förmlich dazu ein entdeckt zu werden. Die frische Luft, die strahlende Sonne, als dies bekam den dicken Schädel von Vestinus wie eine Kur. Noch nie in seinen ganzen Leben, hatte er so viel getrunken wie hier in Rom. Dies sollte allerdings nicht zur Gewohnheit werden. Im Leben von Vestinus gab es bereits genug Dämonen, welche ihn vernichteten konnten. An einem kleinen Baum angekommen setzte sich Vestinus auf eine Bank. Der sonst so kalte Stein war von der Sonne aufgewärmt und Vestinus machte es sich gemütlich. Nach einigen Augenblicken wurden seine Augenlider immer schwerer und er versuchte wach zu bleiben. Er müsste aufstehen.... aufstehen und laufen. Dies könnte ihn wach halten. Aber die Müdigkeit hatte ihn bereits fest im Griff. Er schaute sich um und fand keine unerwünschten Beobachter. Die Sklaven hatten ihre Arbeit im Hortus bereits erledigt und niemand würde ihn stören. Er ließ seinen schweren Oberkörper auf die Bank gleiten und schloss die Augen. „Ich schlafe nicht.... ich schlafe nicht.....“ murmelte er immer wieder... „ich schlafe nicht.... ich ruhe mich nur aus... ich bin hell waaaach....“ Es dauerte keine ganze Minute und Morpheus hatte Vestinus in sein Reich geholt. Wie lange er bereits dort war, konnte er nicht sagen. Hier war Zeit nicht von Bedeutung. Die Ruhe und der Frieden des Hortus wurde jäh unterbrochen von einen seltsamen Geräusch, welches sich anhörte, als ob zwei Holzfäller sich an einer großen Eiche zu schaffen machten.

    Mit einer Mischung aus Neugier und Erregung, beobachtete Vestinus die Sklavin und freute sich das Centho anscheinend nichts dagegen hatte. Offenbar hatte Centho seine Frau auchl nichts gegen so etwas einzuwenden... oder sie tolerierte es stillschweigend. Was sollte sie auch groß sagen?


    Stillschweigend nahm Vestinus den Becher entgegen und erwiderte die Trinkaufforderung mit einen großen Schluck aus seinem Becher. Der Wein lief bereits seine Kehle hinab, als er bemerkte was für ein Wein hier ausgeschenkt wurde. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen und er musste den Becher auf dem Rand des Beckens ablegen und tief Luft holen. Da Vestinus noch nie ein großer Trinker war, schlug der Wein auch schon an. Das warme Wasser tat den Rest und sein Kreislauf schwächelte. Mit glasigen Augen schielte er zur Sklavin und grinste sie an. „Du würdest mich doch nicht ertrinken lassen, oder?“ Sein Blick wechselte zu Centho. „Centho, ich kann dir gar nicht genug danken für die Aufnahme in deinem Heim. Wenn ich da ans langweilige Capua denke...“

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    "So ist es", bestätigte der Curator Aquarum und schien nun zufrieden zu sein. An Grundwissen über die Versorgung der Stadt mangelte es dem neuen Mitarbeiter offenbar nicht.


    "Dann sehen wir uns morgen. Komm' wieder hierher. Wir gehen dann gemeinsam los."


    "Ja gut. Bis Morgen, Vale!"


    Vestinus verließ pfeifend das Gebäude.


    -------- Am nächsten Tag ------------


    Frisch rassiert stand Vestinus vor dem Büro und wartete auf seinen Vorgesetzten. Er konnte es kaum noch erwarten endlich los zu legen.

    Die ganze Szenerie kam Vestinus mehr als seltsam vor. Wollte Centho ihn etwas gutes tun oder ihn nur auf die Probe stellen? Hin und her gerissen zwischen seiner Wolllust und seiner Vernunft warf er erneut einen Blick auf die Sklavin. Er sah sie an, als müsste er entscheiden, ob sie Echt oder nur ein Produkt seiner Fantasie war. Aber letztlich musste er sie als Real eingestuft haben, denn er bedachte sie mit einen grinsen.


    „Ich bin mir sicher das sie nicht nur hervorragend massieren kann...“ antwortete er lakonisch und fuhr mit seiner offenen Hand durchs Wasser. Obwohl er ihr Gegenüber ganz und gar nicht abgeneigt war, wollte er es nicht hier darauf ankommen lassen und winkte ab. „Nein, vielen Dank. Aber ich würde dich gerne hier neben mir sehen. Mit zwei Bechern Wein.“


    Er schaute zu Centho und wartete sein Einverständnis ab. Sicherlich hätte er nichts gegen einen weiteren Badegast.

    Vestinus ging Centho hinterher und bearbeite ihn weiter.


    „Wer weiß, vielleicht ist es einmal nützlich einen hohen Offizier der Vigiles in der Familie zu haben. Wenn man zum Beispiel das Haus eines Konkurrenten in Brandt steckt und die Feuerwehr kontrolliert...“


    Vestinus grinste und betrat das Balneum. Die heiße Luft kam ihn entgegen und das Atmen wurde erschwert. Er beobachtete Centho, wurde aber schnell von einen großen Kelten überschattet, der begann ihn zu entkleiden. Am liebsten hätte Vestinus ihn weggeschickt, er mochte es nicht von anderen berührt zu werden. Aber er blieb stehen und fühlte sich bald unwohl, als seine eigene Tunika ihn den Blick versperrte.


    Als er endlich wieder sehen konnte, stand auf einmal eine Sklavin vor ihm und Vestinus bedachte sie mit großen Augen. Er wurde sich seiner peinlichen Lage nun vollends bewusst. Eilig verdeckten seine Hände seine Scham. Er blickte panisch zu Centho, erkannte aber an seinem Blick, dass er der Drahtzieher hinter dieser Aktion war.


    Er wandte sich zurück zur Sklavin und versuchte nicht weiter benommen und wirken. Oder besser gesagt... wie ein Volltrottel. „Äh.... nun... ich denke nicht...“
    Schnellen Schrittes ging er zum Rand des Beckens und begab sich ins Wasser. Als das warme Wasser seinen Körper umspülte warf er noch einmal einen Blick hinter seine Schulter und betrachtete die äußerst attraktive Sklavin. Er grübelte kurz über diese fast mystische Begegnung, ehe er sich wieder herum drehte.


    „Eine Zauberin hast du hier, Centho. Vom groben Kelten zur schönen Afrikanerin. Sie ist bestimmt jede Sesterze Wert.“ Einen missbilligenden Blick traf Centho aber dennoch. Zwar gefiel Vestinus die nette Idee äußerst gut, aber das wollte er sich nicht Anmerken lassen.

    Vestinus freute sich über die Zusage und hoffte die Probezeit zu bestehen.


    „Du wirst es nicht bereuen ehrenwerter Curator Aquarum.“


    Vestinus wollte gerade kehrt machen und gehen, als ihn die letzte Frage wie ein Fausthieb im Nacken traf. Er überlegte angestrengt und murmelte erst ganz leise eine Zahl, ehe er den Mut fand und schließlich: „Neun...*“ sagte.


    „Wo soll ich mich morgen einfinden? Hier im Büro?“

    Vestinus hob entschuldigend die Hand und trank erneut einen kleinen Schluck Wein.


    „Der Braten.“ Vestinus deutete darauf. „Ich habe wohl ein versalzenes Stück erwischt. Bitte verzeih die Unterbrechung.“


    Erneut nippt er am Wein und beobachtete Centho sein Verhalten. Noch immer war ihm ganz Übel und er beschloss die Sache lieber auf sich beruhen zu lassen und nicht weiter zu fragen.


    „Sicherlich hielt er es für eine gute Entscheidung. Meiner Meinung nach ist das Militär ein Staat im Staat und übt zu viel Macht aus. Natürlich haben die Legionen dieses Reich geschmiedet, aber die Verwaltung und die kleinen Leute halten es am Leben. Stell dir eine solch riesige Stadt ohne Wasserversorgung vor oder ohne Beamte, die täglich dass Leben der Menschen vernesserm und die Steuern verwalten. Und wenn ein Haus in Flammen steht, wem ruft man da? Die Legion oder die Vigiles?“


    Vestinus war eigentlich schon immer ein begeisterter Anhänger Streitkräfte gewesen, aber man sollte auch den Helden des täglichen Alltags Respekt zollen. Jene Männer wie die der Viglies, welche täglich ihr Leben riskieren, um uns vor dem Feuer zu schützen.


    „Würde es dich stören, wenn ich jetzt auf dein Angebot mit dem Bad zurück greife?“

    Vestinus hörte Aufmerksam zu und versuchte sich die Fülle an Namen zu merken. Möglich war dies nicht, aber er würde die Leute ja schon noch kennen lernen.
    Als Centho diesen Gaius Iulius Libo erwähnte, verschluckte sich Vestinus und trank schnell einen Schluck Wein um sich von seinem Hustenkrampf zu befreien.
    Womöglich das schwarze Schaf der Familie? Und er hatte genau das gleiche getan wie Vestinus. Er nahm nicht den Posten an, den Centho für ihn Ausgesucht hatte. Die Parallelen waren erschreckend und Vestinus fühlte sich plötzlich äußerst unwohl. Ob Centho wohl insgeheim innerlich kochen würde, weil Vestinus lieber Aquarius werden möchte? Ob Centho ihm das Übel nimmt? Fragen über Fragen, aber Vestinus fand keine Antwort. Noch nicht.


    „Oh, so ist das also. Der arme Libo, ich hoffe er hat dich nicht allzu sehr verärgert mit seiner Entscheidung?“


    Rennen! Das war der Gedanke den Vestinus hegte. Aufspringen und weg rennen. Was hatte sich Vestinus nur dabei gedacht, Centho diesen Wunsch auszuschlagen. Das war ja wirklich ein toller Anfang hier in Rom....

    „Nun, so einfach ist die Frage nicht zu beantworten. Da gibt es einige Dinge. Zum einen finde ich es äußerst spannend die Leitungen der Aquädukte zu besichtigen*. Sie zu reinigen und nach Schäden Ausschau zu halten. Man kommt an Orte, die kaum ein Römer zu Gesicht bekommt. Oder das reinigen der großen Sammelbecken und das mischen von guten und harten Zement, welches gar nicht mal so einfach ist*. Und da wäre noch die Überprüfung der Wasserqualität.* Es sind die vielen kleinen Dinge die mich reizen.“


    Sim-Off:

    *Diese Informationen habe ich aus einem Roman, ich hoffe sie sind nicht allzu sehr aus der Luft gegriffen.

    Vestinus nahm wieder Platz und schweifte mit seinem Blick über das reichhaltige Nahrungsangebot. Er nahm ein Stück Fladenbrot und riss ein großes Stück heraus, auf welchen er genüsslich kaute. Der Geruch des Brotes und die Wärme verriet schnell, dass es noch ganz frisch war.


    „Nun, ich würde gerne wissen ob es noch andere Familienmitglieder gibt die hier in Rom leben? Gibt es schwarze Schafe die ich meiden sollte? ;) Mein Vater meinte, ich hätte einen Großonkel oder so. Leider hatte ich nie Kontakt zu irgendwem und kenne bis jetzt nur dich.“


    Vestinus nahm sich noch ein Stück Braten und versuchte eine der vielen Saucen die angeboten wurden.

    "Oh äh.... jene Dissertation beinhaltete natürlich auch einen ausführlichen Bericht über die römische Wasserversorgung. Auf diesen Teil der Dissertation lag natürlich mein Hauptaugenmerk. Ähnlich wie die Bücher von Vitruv, die sich nur in bestimmten Kapiteln mit der Wasserversorgung auseinandersetzten, Curator Aquarum."


    Vestinus holte tief Luft und hoffte, durch seine Antwort ein paar Punkte heraus geholt zu haben.


    "Verantwortungsbewusste eigenständiger Arbeit? Dazu bin ich in der Lage. Ich bin aber auch fähig und willens, mich unterzuordnen ehrenwerter Curator Aquarum. Ich hoffe du gibst mir die Möglichkeit mich zu beweisen!“

    Vestinus nickte eifrig und lächelte.


    „Ja, die Prätorianer verdienen natürlich nicht schlecht. Aber für mich wäre der Dienst an der Waffe nichts. Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin kein Feigling, aber ich würde die vielen Annehmlichkeiten des Zivillebens äußerst vermissen. Und mein Zimmer teile ich auch nicht gerne mit anderen Männern. Anders wäre es natürlich, wenn Rom ist höchster Gefahr wäre und der Kaiser alle tauglichen Männer zur Waffe ruft. Aber davon sind wir weit entfernt.“


    Aufmerksam betrachtete er Centho und seinen Sklaven. Vestinus träumte ebenfalls davon einmal ein kleines Haus hier in Rom zu haben, mit vielen Sklaven, einen hübschen Garten und einer noch hübscheren Frau an seiner Seite. Aber für Tagträume war hier nicht der richtige Platz.


    „Ein Bad? Das hört sich wirklich Prima an.“


    Vestinus erhob sich und stellte seinen leeren Becher auf dem Tisch ab. Er wartete auf Centho.


    „Vielleicht kannst du mir noch etwas mehr über unsere Familie erzählen, ich bin wirklich schon Neugierig.“

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Der Curator Aquarum wusste es zu schätzen, dass der Gast seine Zeit nicht verschwenden wollte. "Tüchtige Leute können wir hier immer gebrauchen", antwortete er daher. "Wieso denkst du, dass der Posten eines Aquarius gut zu dir passt? Was erwartest du auf einer solchen Stelle?"


    „Nun, mein Verwandter Iulius Centho hatte mir oft von seiner Arbeit als Aquarius erzählt und wie vielseitig der Beruf doch sei. Mein Interesse war geweckt und ich kaufte mir De architectura libri decem von Vitruv. Aber spätestens nach der Dissertation zur Wohnbauarchitektur in Rom von Germanicus Avarus, war ich vollkommen überzeugt. Ich bin fasziniert von unserer Technik und möchte zur Qualität der römischen Wasserversorgung beitragen.“


    „Was ich erwartet ist harte Arbeit, große Anstrengungen, lange Nächte, eine miese Bezahlung und hoffentlich sauberes Trinkwasser.“

    „Ich würde mir keine Sorgen machen. Die Soldaten des Kaisers haben sicherlich besonders viel zu tun. Sicherlich wird er sich schon Melden, wenn die Zeit reif ist. Mein ehemaliger Nachbar diente ebenfalls in der Armee. Er hatte auch ewig nichts von sich hören lassen. Später erfuhren wir, dass er seinen Sold jedes mal verspielt hatte und kein Geld für Briefe hatte.“ :D


    Ein schelmisches lächeln durch fuhr sein Gesicht. Jaja... das Soldatenleben ist schön. Besonders in Friedenszeiten. Keine Verpflichtungen, Weib, Wein, und Gesang.


    „Ich danke dir für deine Unterstützung. Ich werde dich nicht Enttäuschen.“


    Vestinus war es nicht entgangen, dass Centho andere Pläne für ihn hatte. Aber er hoffte das Centho es verstehen würde und er sich nicht vor den Kopf geschlagen fühlte.


    „Sicherlich werde ich des öfteren auf deine große Berufserfahrung zurück greifen. Und ja, gegen eine Kleinigkeit hätte ich nichts einzuwenden.“


    Vestinus ließ sich etwas zurück fallen und fuhr mit der Hand kurz über seinen Rücken. Die Fahrt hatte ihn sehr mit genommen und er hoffte auf schnelle Linderung.

    Vestinus trat ein und hob die Hand zum Gruß. „Salve ehrenwerter Curator Aquarum!“
    Da es sich hier um einen wahrlich beschäftigten Mann handelte, machte Vestinus es äußerst kurz. „Mein Name ist Iulius Vestinus und ich möchte mich um die Stelle des Aquarius bewerben. Ich hoffe ihr könnt mir da helfen.“