Beiträge von Lucius Germanicus Verres

    "Ja das ist es in der Tat."


    Sein Blick schweifte noch einen Moment lang weiter, während seine Gedanken schon wieder um andere Dinge kreisten. Er hatte sich zwar nicht alle Namen gemerkt die Calvena eben aufgezählt hatte, doch das ihrer fehlte, dass war ihm sehr wohl aufgefallen. Grund genug für den jungen Mann um es noch einmal genau zu Hinterfragen.


    "Und du selbst? Wohnst du nicht hier?"


    Im selben Moment kam die Sklavin zurück und überreichte dem Germanicus sowie seiner Verwandten je einen Becher. Erst jetzt merkte Verres wie durstig er wirklich war. Ohne auf seine Manieren zu achten oder auf Calvenas Antwort zu warten nahm er einen kräftigen Zug. Ahh! Es war wunderbar das kühle Nass in seiner trockenen Kehle zu spüren.

    "Wahnsinn!"


    So viele Leute unter einem Dach. Nein! Das war tatsächlich nicht mit dem kleinen Landhaus zu vergleichen in dem er mit seiner Mutter gelebt hatte. Bei seinen wenigen Besuchen in größeren Städten hatte er natürlich auch solch herrschaftliche Häuser gesehen, doch nur von außen. Hoffentlich war hier überhaupt noch Platz für ihn, sofern seine Großmutter und der Hausherr nichts dagegen hatte, dass er hier bleiben wollte. Verres ging ein paar Schritte weiter um in das Atrium sehen zu können, dass direkt auf den Eingangsbereich folgte. Unwillkürlich viel sein erster Blick auf die Ahnenmasken der Gens Germanica, die hier Reih um Reih die Wand zierten. Seine Augen begannen zu leuchten. Es war einfach phantastisch. Das waren sie also, die Ahnen seines Vaters. Seine Ahnen. Im selben Moment viel ihm ein, dass er Calvena vor lauter Staunen noch nicht auf ihre erste Frage geantwortet hatte und die Sklavin immer noch auf Anweisungen wartete. Er wandte sich mit einem entschuldigenden Lächeln an seine Verwandte.


    "Verzeih! Einfacher Saft reicht. Irgendetwas mit dem ich schnell meine Kehle befeuchten kann, ehe ich vor meine Großmutter trete."

    Verres bildete sich ein den Namen Serrena schon einmal gehört zu haben. Doch das lag schon alles so lange zurück, dass es nicht verwunderlich war, wenn er es vergessen oder verdrängt hatte. Er ging daher auch nicht auf die erste Aussage seiner Verwandten ein. Schließlich wollte man sich nicht gleich bei der ersten Begegnung blamieren. Dem verlockendem Angebot eines Getränks konnte er jedoch nicht widerstehen und nickte kräftig.


    "Das wäre wirklich sehr freundlich von dir."


    Er folgte ihrem Blick durch den Eingangsbereich der Casa. Vermutlich hielt sie nach einem Sklaven Ausschau. Erst jetzt wurde ihm zum ersten Mal bewusst wie groß eigentlich diese Casa war. Wie viele Familienmitglieder hier wohl wohnten? Mit dem Haus seiner Mutter in Germanien war dies hier gar nicht zu vergleichen. Nach dem das erste Eis gebrochen war, fiel es ihm auch nicht schwer seine steigende Neugierde zu befriedigen.


    "Dieses Haus ist riesengroß. Wie viele Leute leben hier eigentlich?"

    "Ja, der ist gerade los um meiner Großmutter über meine Ankunft zu unterrichten."


    sagte Verres und sah in die Richtung, in die der Sklave gerade erst verschwunden war. Dann wandte er sich wieder der jungen Frau zu, die sich kurzerhand vorstellte. Eine Verwandte also! Freudig lächelte er sie an.


    "Es freut mich Calvena. Ich bin Lucius Verres, der Enkel von Laevina. Eben erst aus Germanien eingetroffen….. wie man deutlich sieht."


    Er sah erneut an sich hinunter und hab resignierend seine Hände. Es war doch egal. Er hatte eine lange Reise hinter sich und bestimmt würde jeder Verständnis zeigen. Sogar seine Großmutter. Schließlich waren seine finanziellen Mittel bescheiden und den Großteil der strecke musste er zu Fuß oder als Anhalter mitreisen.

    Also gut. Anscheinend wurde doch nichts aus der Körperpflege, ehe er seiner Großmutter begegnen sollte. Nun blieb zum einen abzuwarten ob sie ihn nach der langen Zeit überhaupt noch erkannte und zum anderen wie sie reagieren würde, wenn sie ihn in diesem Zustand sah. Und ein Zustand war es im wahrsten Sinne des Wortes. Neben den deutlich sichtbaren Schweißrändern auf seiner Kleidung war auch der eine oder andere Deckfleck zu erkennen.


    Als der Sklave um Inneren der Casa verschwunden war sah Verres noch einmal an sich hinunter, legte sein Bündel beiseite und begann sich so gut es ging vom gröbsten Staub und Dreck zu befreien. Doch kaum hatte der junge Germanicus begonnen zwei Stellen seiner Tunika aneinanderzureiben, tauchte eine junge Frau im Eingangsbereich der Casa auf und sah in verdutzt an. Die beiden Enden der Tunika glitten ihm sofort wieder aus der Hand und er sah ertappt zu ihr auf.


    "Ähm…. Salve!"

    "Ja natürlich. Verzeih. Mein Name ist Lucius Verres. Ich bin der Sohn von Titus Germanicus Victorius."


    Um ein Haar hätte der Sklave den jungen Germanicus vor der Türe stehen gelassen. Und das nach dieser langen Reise. Doch nun schien sich alles zum Guten zu wenden. Er war schließlich ein Germanicus und damit auch Mitglied der Familie, für die dieser Mann arbeitete. Zumindest zeigte sich der Sklave einsichtig. Aber wenn dieser ihn schon als Bettler abweisen wollte, wie würde dann erst seine Großmutter oder der Hausherr bei seinem Anblick reagieren? Nein! So konnte er ihnen keinesfalls vor die Augen treten. Doch was hätte er tun sollen? Der Weg in eines der öffentlichen Badehäuser wäre umsonst gewesen, schließlich hatte er nicht einmal mehr frische Kleidung in seinem Beutel und sein Geld war großteils für die Reisekosten aufgegangen.


    "Gibt es denn irgendeine Möglichkeit ein Bad zu nehmen und mich umzuziehen bevor ich meiner Großmutter gegenübertrete?"

    War es tatsächlich so schlimm, dachte sich Verres und sah noch einmal an sich hinunter. Naja. Er gab nicht gerade das Bild eines prachtvollen Römers ab und die Kleidung roch stark nach Schweiß, doch ein Bettler? Er? Irgendwie war es ihm dann doch peinlich vor dem Sklaven und er versuchte kleinlaut seinen Aufzug zu Rechtfertigen. Verlegen winkte er dabei mit den Händen


    "Oh! Nein, Nein! Ich bin kein Bettler! Ich habe nur eine lange und ziemlich anstrengende Reise hinter mir. Ich komme zu meiner Großmutter Germanica Laevina. Und vielleicht kann ich auch den Hausherrn sprechen."

    Der Weg von Germanien nach Rom war alles andere als angenehm und einfach. Der Frühling hatte zwar auch schon im hohen Norden Einzug gehalten und die Pässe wieder begeh und befahrbar gemacht, doch für die erste große Reise galt es eine weite Strecke zu überwinden. Dementsprechend froh war Verres als er am Horizont endlich die Prachtbauten Roms zu sehen bekam.Er kannte die Hauptstadt des Reiches bisher nur aus Erzählungen und Bildern und dachte bisher, dass sie vermutlich Mogonticum sehr ähnlich war. Einfach nur um einiges Größer. Doch dieser Anblick raubte ihm fast den Atem. Es war wie in einem Traum und er musste sogar einen Moment lang stehen bleiben und diese ganzen Eindrücke in sich aufnehmen, ehe er weiter konnte. Danach ging es recht schnell. Mit neue geschöpfter Kraft und den Wissen bald am Ende einer langen Reise zu sein, brachte er auch die letzten Meilen hinter sich und erreichte noch vor der Abenddämmerung die Casa Germanica.


    Wäre es nach ihm gegangen, so hätte er es vorgezogen in Germanien zu bleiben, auch wenn diese Stadt der Wahnsinn schlecht hin war. Doch nach dem Tod seines Vaters war es immer schwieriger geworden und irgendwann hatte seine alleinstehende Mutter entschieden, dass es nun das Beste für den Jungen war, nach Rom zu seiner Großmutter zu reisen und sich dem dort lebenden Zweig der Familie anzuschließen. Hier stand er nun. Abgehetzt und verdreckt von der langen Reise und die wenigen Habseligkeiten in einem Bündel über die Schulter gehängt. Natürlich war es ihm aufgefallen, dass er mittlerweile eines der besseren Viertel Rom erreicht hatte und daher war es nicht sonderlich verwundernd, das seine Erscheinung den einen oder anderen Blick auf sich zog. Vielleicht lag es auch an dem Geruch den er verströmte und der ihn mittlerweile auch selbst in die Nase stieg. Hoffentlich ließ man ihn überhaupt in diesem Zustand in die Casa und hoffentlich erkannte ihn seine Großmutter überhaupt noch. Er konnte sich so gut wie gar nicht an sie erinnern und hatte sie zuletzt irgendwann als Kind gesehen. Er wusste noch, dass sie nicht gerade einen besonders herzlichen Eindruck hinterlassen hatte, doch mehr auch schon nicht mehr. Langsam schritt er die letzten Meter auf den Eingang der Casa zu und klopfte an.

    Muss ich diese Entscheidung schon vor meiner Freischaltung treffen? Mir wäre dein Rat bei der Auswahl meines Vaters wichtig, aber noch kann ich dir ja leider keine Nachricht mit meinen Fragen schicken.


    Den Namen würde ich noch gerne in Lucius Germanicus Verres ändern.

    Gegen Geschwister hätte ich nichts einzuwenden. Aber Grundsätzlich ist es mir gleich. Toll wäre in einem bespielten Zweig der Gens unterzukommen. Vorzugsweise in deinem. Als dein Neffe z.B.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Ich gehe einmal davon aus, dass du weißt um was es sich hier handelt. Es ist kein Spiel wo mein eine Figur durch Rom jagt und mit der man dann einkaufen geht. Man invistiert hier einiges an Zeit und vorallem man schreibt sehr viel.


    Ja


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Also, wie hast du dir denn deinen Charakter so vergestellt und was hast du mit ihm so vor?


    Wenn du einverstanden bist, dann soll auch Cato die Laufbahn eines Politikers einschlagen. Er ist ca. 18 Jahre alt und vielleicht könnte er ja mit einem Tirocinium fori bei dir beginnen. Das wäre dann auch gleich ein guter Einstieg der auch den Grund für Catos plötzliches Auftauchen in Rom erklären könnte.


    Übrigens bin ich mir beim Namen Cato noch nicht ganz so sicher. Vielleicht ändert sich der noch einmal.