Livianus erhob sich ebenfalls, gab allerdings Falco zu verstehen, dass er ihn noch kurz sprechen wollte und wartete etwas abseits der Anderen, um mit dem neu ernannten Praefectus Augusti die weitere Vorgehensweise besprechen zu können. Vorerst war wichtig abzuklären, ob Falco sofort mit nach Mantua kommen würde, oder ob er erst später zur Truppe dazu stoßen wollte.
Beiträge von Marcus Decimus Livianus
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Livianus nickte dem Consul dankend zu, erhob sich und trat dann in die Mitte der Halle.
„Ehrenwerte Senatskollegen!
Ich bin kein Mann langer Worte oder Reden und darum möchte ich gleich direkt zum Punkt meines Anliegens kommen. Ich möchte einen Zusatz für den Codex Universalis vorschlagen, er sich mit der Berufung in den Senat befasst.
Wie euch allen bekannt ist, gibt es einige ernannte Senatoren, denen es nicht möglich ist, aktiv an den Sitzungen oder Abstimmungen des Senats teilzunehmen. Oft sind es ehemalige Magistraten, die sich bereits zur Ruhe gesetzt haben, oder Senatoren, die auf Grund ihres Standes höhere Posten und Ämter in anderen Provinzen unseres Reiches bekleiden. Zweifellos ist es überaus wichtig, dass wir Senatoren für solche Ämter haben. Auf der anderen Seite wissen aber auch alle von euch, dass die Mitgliederanzahl des Senats begrenzt ist und wir durch abwesende Senatoren, wichtige Stimmen und aktive Mitarbeit im Senat verlieren.
Ich würde daher vorschlagen, dass wir eine Art Ehrensenatorenschaft einführen und im Codex verankern, die es ermöglicht, Senatoren ohne Sitz und Stimmrecht zu ernennen. Durch ein solches Gesetz hätten alle Senatoren die Möglichkeit, vom aktiven Geschehen im Senat zurück zu treten und dennoch ihren Status als Senator zu behalten. Ich nehme dabei wieder als Beispiel einen Senator heran, der sich in seinen wohlverdienten Ruhestand zurückzieht, dennoch weiter als stimmberechtigter Senator geführt wird, oder einen Senator, der sich dazu entschließt in eine andere Provinz zu ziehen, dennoch aber weiter seinen Sitz hier im Senat behalten würde, oder aber auch einen Senator, der wie ich, Feldherr einer Armee ist und dem es dadurch so gut wie unmöglich ist, aktiv an den Sitzungen des Senats teilzunehmen, aber dennoch als stimmberechtigter Senator geführt wird.
Ich will darauf hinaus, dass alle diese Senatoren unzweifelhaft verdient haben, den Status eines Senators zu bekleiden und ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Ehrensenatorenschaft eine gewisse aktive Zeit als Senator voraussetzt, aber dennoch sehe ich es als großen Vorteil an, wenn in Zukunft jeder von uns die Möglichkeit hätte, eine freiwillige Entscheidung darüber zu treffen, um seinen Platz im Senat dadurch vielleicht einen neuen und aktiveren Senator zu überlassen.
Wie bereits gesagt soll dies keine Mussbestimmung werden, sondern eine freiwillige Entscheidung jedes einzelnen Senators, die er allerdings auch jederzeit wieder revidieren können sollte. Ein Senator, der seinen Dienst jahrelang in einer weit entfernten Provinz versieht, bring dem Senat nicht viel – zumindest was die aktive Mitarbeit im Senat betrifft – und wäre für mich ein Kandidat, der sich für eine solche Ehrensenatorenschaft entscheiden könnte. Jedoch kann auch er eines Tages, nach Beendigung seiner Amtszeit, vielleicht wieder den Weg zurück nach Rom finden und dann sollte er auch die Möglichkeit haben, wieder aktiv am Senatstagesgeschäft teilnehmen zu können und damit seine Ehrensenatorenschaft in eine aktive Senatorenschaft zurückzustellen.
Nun meine Herren. Ich würde gerne eure Meinungen zu meinem Vorschlag hören.“
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Seit Livianus den Posten eines Legatus Legionis übernommen hatte, war er nur ein selten zu sehender Gast in den heiligen Hallen des Senats gewesen. Nicht oft hatten seine Wege nach Rom geführt und auch wenn er sich durch regelmäßige Senatsberichte auf dem Laufenden halten ließ, so hatte er ebenso selten persönlich das Wort an den Senat gerichtet. Am heutigen Tag nutzte er seine Einladung in den Palast und die damit verbundene Anwesenheit in Rom und nahm auch sein Sitzungsrecht im Senat war. Gleich am Morgen hatte er einen Boten losgeschickt, der ihm auf die Rednerliste setzen sollte und so wartete er, bis man ihm das Wort erteilte.
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ANTE DIEM XVI KAL IUN DCCCLVII A.U.C. (17.5.2007/104 n.Chr.)
An An die Decemviri litibus iucandis
Basilica Ulpia
Roma, ItaliaGeschätzte Decemviri litibus iucandis!
Im Erbfall Quintus Decimus Mercator erkläre ich, Marcus Decimus LIvianus, mich bereit, das Erbe im vollen rechtlichen Umfang anzutreten.
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Am Morgen nach seiner Ankunft war Livianus in die Principia gekommen, um bis zum eintreffen seiner Offiziere noch etwas Papierkram abzuarbeiten und einige Unterlagen vorzubereiten. Die angesetzte Stabsbesprechung war kurzfristig und die meisten der Stabsoffiziere waren auf dem Manöver und mussten erst zurück in das Castellum kommen. Zeit genug also, um sich auch noch auf die folgende Besprechung vorzubereiten.
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Der Meldereiter den Tribun Vitamalacus vor einiger Zeit losgeschickt hatte traf spät am Abend im Marschlager der Legio I wieder ein und brachte Meldung, dass sich die Stabsoffiziere am folgenden Tag zu einer dringenden Besprechung mit dem Legaten im Castellum einfinden sollten. Nähere Informationen über den Grund der Dringlichkeit oder über die genauen Themen der Besprechung konnte er nicht geben, jedoch waren die letzten Meldungen über einen bevorstehenden Krieg wohl Anlass genug, um weitere Gerüchte unter den Männer zu schüren.
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Nach seiner Rückkehr aus Rom hatte Livianus noch spät am Abend nach Miriam und Silanus schicken lassen, die sich zum Glück beide im Haus befanden. Er hatte zwar bereits gehört, dass sein Gesuch beim Kaiser, Silanus in den Ritterstand zu erheben und ihm bei einer Einheit unter zu bringen, erfolg gehabt hatte, aber Silanus war gerade in Mantua, um seine restlichen Sachen mitzunehmen. Es war notwendig die weiteren Schritte zu klären und mit ihnen über die kommenden Ereignisse zu reden. Langsam ließ er sich auf einer der bequemen Klienen nieder und wartete auf das Eintreffen der beiden.
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Auch Livianus hatte alles verstanden und machte sich schon Gedanken darüber, wie er seine Offiziere über die aktuelle Lage in Kenntnis setzen sollte. Nach der Besprechung mit dem Kaiser wollte er sich auf jeden Fall schon einmal mit Herlvetius Falco zusammenreden und ihn nach Mantua einladen.
„Mein Kaiser! Sobald die Legio Abmarschbereit ist, werde ich einen Boten nach Roma schicken, der dich darüber in Kenntnis setzt.“
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"Quaestor Urbanus."
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Dem Centurio folgend betrat Livianus den Verhörraum und wartete gespannt darauf, wer dieser Fremde nun war, den die Soldaten bestimmt jeden Moment herein führen würden. Natürlich konnte es genauso gut ein Dieb sein, der einfach einen Familienring der Decima in die Finger bekommen hatte. Andererseits hoffte Livianus sehr, dass es Serapio war und er noch vor seinem Aufbruch nach Parthia den letzten Wunsch seiner Verwandten erfüllen konnte.
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Livianus konnte sich zwar unmöglich alle Gesichter der Milites merken, die damals unter seinem Kommando als Praefectus Urbi gedient hatten, aber dieser machte nicht den Eindruck, als ob er den Legaten von früher kennen würde.
„Ich bin Decimus Livianus. Nach dir Centurio!“
Mit einer Handbewegung deutete er an, dass der Centurio vorausgehen sollte und folgte diesem dann in den Verhörraum.
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Die noch immer sehr vertrauten Gänge führten den Legaten recht schnell an das gewünschte Ziel und so stand er kurz nach dem betreten der Castra vor dem Officium des Centurios. Auf dem Weg hier her traf er immer wieder Milites, die ihm sofort erkannten und mit einem freundlichen Lächeln, aber trotzdem militärischer Haltung grüßten. Das eine oder andere Gesicht war ihm noch bekannt und so freute er sich über diesen freundlichen Empfang, der sogar mit etwas Wehmut verbunden war. Vor dem Officium sammelte er jedoch wieder seine Gedanken, klopfte an und trat ein.
„Salve! Ich bin hier um nach dem Gefangenen zu sehen, der sich als ein Mitglied der Gens Decima ausgibt.“
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Zitat
Original von Titus Decimus Verus
"Ich werde es ihm ausrichten,natürlich würde ich dich lieber hinein begleiten und mich selbst überzeugen.Wenn du es natürlich lieber alleine klären willst,gehe ich nun."Verus schaute ihn wartend an.
„Ich danke dir Verus, aber ich denke, dass ich auch allein damit fertig werde. Wenn sich mein Verdacht tatsächlich als Richtig heraus stellt, dann wirst du den jungen Mann ohnehin in ein paar Stunden kennen lernen. Also bis später.“
Livianus nickte seinem Verwandten zu und befahl dann seinen Männern hier auf ihn zu warten, während er selbst die Castra betrat, um sich beim diensthabenden Centurio zu melden.
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Auch Livianus begrüßte diesen Themenwechsel und ein kurzes Schmunzeln kam über seine Lippen, als er etwas von Nachtisch hörte.
„Ich danke dir Miriam! Das Essen war wirklich ausgezeichnet und auch wenn ich etwas auf meine Figur achten sollte, immerhin soll ich für die jungen Männer da draußen eine gewisse Vorbildwirkung haben, so kann ich deinem Angebot auf einen Nachtisch nicht widerstehen.“
Gespannt wartete er darauf, was Miriam nun wieder herbeizaubern würde, den was das Essen betraf, so war dies wirklich eine außerordentlich gelungene Überraschung.
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Zitat
Original von Titus Decimus Verus
"Du hast einen Verdacht? Weißt du wer es sein könnte?"„Nun ich habe vor kurzem das Schreiben einer vor kurzem verstorbenen Verwandten erhalten, die mich darin gebeten hat, sich ihrem Sohn anzunehmen, der….. nun wie soll ich sagen…. nicht die normalen Wege eines jungen Decimas eingeschlagen hat. Ich gehe einmal davon aus, dass dies der junge Mann ist, den die Cohortes Urbanae aufgegriffen hat.
Ich denke also ich komm durchaus allein damit klar. Du kannst Meridius ausrichten, dass ich mich persönlich darum kümmere. Ich werde später ohnehin noch in der Casa vorbeikommen, um mich zu verabschieden.“
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Zitat
Original von Titus Decimus Verus
Verus traf kurz hinter Livianus ein.Er war seinem Großverwandten Meridius beauftragt sich dieser undelakaten Angelegenheit zu widmen,so tat er es auch.Er trat langsam Schrittes vor das Tor und klopfte pochend an."Salve,ich bin Titus Decimus Verus,ich komme im Fall des Decimers."
Livianus wollte gerade weitergehen, als er hinter sich eine bekannte Stimme hörte, die allem Anschein nach aus demselben Grund hier war, wie er selbst. Er nickte der Wache dankend zu und wandte sich dann in Richtung der Stimme.
„Salve Verus! Wie ich sehe hat sich die Nachricht über diesen Vorfall bis in die Casa Decima herum gesprochen. Ich habe selbst erst vorhin davon gehört und beschlossen dem nachzugehen. Ich habe sogar schon einen Verdacht um wem es sich bei dem Festgenommenen handeln könnte.“
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„Ich fürchte es wird leider nicht immer möglich sein, dass du mich begleitest. Sollte ich eines Tages unverhofft zu einem Kriegsschauplatz abkommandiert werden, dann würde ich niemals riskieren, dass dir oder einen meiner anderen Untergebenen etwas zustößt. Aber wie schon gesagt, habe ich für diesen Fall Vorkehrungen getroffen. Die Sklaven kehren in die Casa Decima nach Roma zurück und wenn du möchtest, dann wird sich für dich ein Platz bei Silanus finden. Soweit ich weiß hat seine Familie ein recht großes Haus in Rom, dass die meiste Zeit leer steht.
Und was mich betrifft, so brauchst du dir keine Sorgen machen Miriam. Mich kriegt man nicht so schnell unter.“
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Livianus hatte einen bereits unter ihm dienenden Offizier der Cohortes Urbanae getroffen, der ihm berichtete, dass eine Wachmannschaft vor kurzem einen jungen Mann aufgegriffen hatte, der vermutlich aus der Gens Decima stammte und nun im Carcer der CU einsaß. Natürlich machte ihn diese Mitteilung neugierig und so nahm er sich während seines kurzen Romaufenthaltes die Zeit in der Castra Praetoria vorbei zu kommen und sich diese jungen Mann einmal anzusehen. In Begleitung von vier unbewaffneten Soldaten seiner Leibwache, kam der Legat auf das ihm noch wohlbekannte Tor der Castra zu und begrüßte die Wache mit einem Kopfnicken.
„Salve! Ich bin hier um nach einen Gefangenen zu sehen.“
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„Mein Kaiser, wenn ich mich auch kurz dazu äußern dürfte.“
Dies war mehr eine formelle Bitte, als dass Livianus wirklich auf eine Erlaubnis des Kaisers warten würde, was in einer solchen Besprechung ohnehin ziemlich unangebracht war.
„Ich denke nicht, dass es notwendig sein wird unnötig viel ziviles Personal auf diesen Feldzug, der wohl direkt mitten ins Feindesland gehen wird, mitzunehmen. Da nicht jeder Milites zum Kampfeinsatz geboren ist und in den Legionen genügend administratives Personal seinen Dienst versieht, kann ich dir meinen gesamten administrativen Stab zur Verfügung stellen und dir versichern, dass meine Männer durchaus mit deiner umfangreichen Korrespondenz fertig werden.“
Das letzte was Livianus wollte, waren irgendwelche Zivilisten, die seinen Männern im Weg herum standen oder die ohnehin schon aufreibende Arbeit durch ihren Bürokratismus weiter behinderten. Vor allem aber wollte er keine Dieser so genannten zivilen Berater in seinem Lager sehen, die meistens die Situationen mehr verkomplizierten, als wirklich eine Hilfe zu sein.
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIAUFGRUND DER MOBILMACHUNG
DER LEGIO I TRAIANA
ERHEBE ICH DIEPROBATI
APPIUS DECIMUS SICCA
APPIUS IUNIUS LUCULLUS
MARCUS CAECILIUS AHLA
MARCUS IULIUS LICINUS
MARCUS IULIUS SPARSUS
NERO IUNIUS SERENUS
TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUSMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM V NON MAI DCCCLVII A.U.C. (3.5.2007/104 n.Chr.)VORZEITIG
ZULEGIONARII
LEGIO I TRAIANA