Manius Flavius Gracchus
Lucius Claudius Marcellus
Manius Matinius Fuscus
Lucius Flavius Furianus
Gaius Prudentius Commodus
Manius Flavius Gracchus
Lucius Claudius Marcellus
Manius Matinius Fuscus
Lucius Flavius Furianus
Gaius Prudentius Commodus
ZitatOriginal von Publius Annaeus Domitianus
Naja, dann liegt hier wohl eine Diskrepanz in dem vor, was man als Vorteil ansieht.
Also ob er wirklich einen Vorteil für sich erzielt liegt im Auge des Betrachters. Wo du einen Vorteil beim Posten des Praefectus Classis siehst, sehe ich wieder einen großen Nachteil beim Weg dort hin. Denn in der Oberschicht oder vielleicht sogar in seiner eigenen Gens würde man sich bei diesem Lebenslauf wohl eher denken.... ein Patrizier als Probatus?! Undenkbar! Also muss es nicht unbedingt von Vorteil sein, einen solchen Lebenslauf in dieser Form zusammenzustellen. Und wie gesagt - es bleibt ja jedem überlassen wie er SIMON damit umgeht.
Fakt ist jedoch – sollte jemand irgendwo auftauchen und Ansprüche auf Grund eines erfundenen Lebenslaufs stellen, dann ist das gegen die Spielregeln. Also brauchen wir uns keine Sorgen machen, ob zB Mytrillus irgendwann wieder Praefectus Classis wird oder nicht.
Das ist schnell beantwortet:
Die SL akzeptiert keinen erschlichenen Vorteil.
ZitatOriginal von Quintus Tiberius Vitamalacus
..... wie gerade im Fall Mytrilus den Weg vom Probatus zum Praefectus Classis als etwas besonderes angesehen werden. Für den Aussenstehenden stellt sich dann eben die Fage, wie diese ID das geschafft hat,.... durch eigene Leistung oder durch Protektion ? Eben anders, als bei einer ID, die den Weg (der natürlich dauert) in der Sim gegangen ist.
SIMON würde ich mich als Aussenstehender eher Fragen, was er falsch gemacht hat, dass er als Probatus anfangen musste. Im Zuge der letzten Reformen haben wir ja schon lang und breit darüber gesprochen, dass es eine Karriere vom Probatus zum Legatus (oder sonst was) eigentlich nicht gab. Es ist also jeder ID überlassen, wie sie diesen Lebenslauf SIMON sieht... entweder man denkt sich... wow, ein ehemaliger Praefectus Classis.... oder man denkt sich.... bei wem ist der wohl in Ungnade gefallen, dass er als Patrizier ganz unten anfangen musste.
ZitatOriginal von Quintus Tiberius Vitamalacus
Allerdings muss man auch bedenken, das so eigentlich nur Patriziern die Möglichkeit eingeräumt wird, ältere IDs zu spielen, die fast sofort etwas höhere Weihen erhalten, weil eben für viele dieser Ämter der Ordo Equester nötig ist, welcher ein Plebejer sich selbst verdienen muss.
Patrizier haben dafür sehr viele andere Nachteile, die man nicht unter den Tisch kehren sollte. Da Patrizier nur selten nis überhaupt nicht Ritterposten bekleideten, werden wir in Zukunft auch verstärkt darauf achten, dass sowas auch im IR nicht mehr die Regel ist.
Auf der einen Seite muss man natürlich einsehen, dass nicht jeder 60-jährige Char vom Himmel fallen oder sein bisheriges Leben mit Studien auf seinem Landgut verbracht haben kann. Ab dem dritten Greis der das in seinem bisherigen Lebenslauf angibt wird es wohl langweilig und eintönig. Klar ist aber auch, dass dieser ID wesentlich weniger Möglichkeiten zu Verfügung stehen, wie den meisten anderen – mit dieser ID kann man sich nicht als 60-jähriger Legionär oder Scriba weiter nach oben arbeiten. Sieht einfach komisch aus. Ob man allerdings wirklich einen so hohen Posten ausgeübt haben muss, ist nun wieder Ansichtssache. Wie gesagt – in diesem Fall war einmal vorrangig, dass die ID keine Aufwertung im Sinne von höherer Ordo, Ansprüche auf besondere Posten, usw…durch diesen Lebenslauf erwirkt hat.
In diesem Fall ist es so, dass Mytrilus dadurch keinen Vorteil für sich herausholt. Wenn man den Lebenslauf näher betrachtet, dann erkennt man, dass er dadurch keinen Anspruch auf eine Aufwertung seiner ID hat, die man sich hier im IR erst erarbeiten müsste: Wäre diese ID zB als Plebejer in das IR eingestiegen, dann sollte er als ehem. Praefectus Classis auch dem Ordo Equester angehören. In seinem Fall ist er als Patrizier aber durchaus in der Lage, ehemalige Ritterposten ausgeübt zu haben. Bei deinem Beispiel, würdest du damit in einen neuen Ordo erhoben werden, ohne ihn jedoch wirklich selbst erarbeitet zu haben.
Als manche Senatoren untereinander zu diskutieren und zu reden begannen, hoffte Livianus, dass dieses Mal die Botschaft vielleicht doch angekommen war. Die Frage von Tiberius Durus, der als gewesener Aedilis weiter vorne in den Senatsreihen saß, drangen bis an das Ohr des Legaten und er griff diese sofort auf.
“Genau das ist es Senator! Wo steht geschrieben, dass du deine Stimme nicht auch aus Misenum abgeben darfst? Laut der derzeit gültigen Liste ist doch auch ein abwesender Senator aus Misenum stimmberechtigt. Oder kennst du eine Verodnung die besagt, dass du zur Stimmabgabe hier sitzen musst?“
Dann wandte er sich wieder an den restlichen Senat.
"Wollen wir es denn wirklich dem Gutdünken des jeweils amtierenden Vorsitzenden überlassen, wie die Abstimmungen in diesem Gremium ablaufen und wie Stimmen gewertet werden oder auch nicht?"
„Natürlich nicht Senator Quarto! Aber der Ordnung halber gehört abgeändert und festgehalten, dass diese Senatoren kein Stimmrecht haben, wenn sie Abwesend sind oder aus irgendwelchen Gründen nicht an einer Abstimmung teilnehmen. Ansonsten müssten wir ihre Stimmen bei jeder Abstimmung als Stimmenthaltung mitzählen, denn im Moment sind sie ja offiziell IMMER Stimmberechtigt – egal ob an- oder abwesend. Das dies bisher nicht so gehandhabt wurde, ist meines Erachtens ein Formfehler, den wir hier im höchsten Gremium unseres Reiches nicht noch länger mit uns schleppen sollten. Ich versuche das Problem noch einmal anders aufzuzeigen. Wenn ein abwesender Senator laut offizieller Senatsliste auch in seiner Abwesenheit stimmberechtigt ist, dann könnte er übertrieben gesagt sogar durch einen Brief oder ein hier hinterlegtes Schreiben von sonst wo an einer Abstimmung teilnehmen. Es kann doch nicht angehen, dass man nun nicht einmal mehr im Senat anwesend sein muss, um sich an einer Abstimmung zu beteiligen.“
Livianus konnte nicht verstehen, warum manche Senatoren dieses Problem nicht nachvollziehen konnten. Schon fast am verzweifeln schüttelte er den Kopf und hoffte, dass er die Senatoren nun durch diesen letzten Vergleich mit der Nase auf das Problem stoßen konnte. Die Diskussion war ohnehin schon vom eigentlichen Thema abgekommen, doch auch dies war ein wichtiger Punkt, der geklärt gehörte.
Plautius, Medeia, Aristides, Epicharis, Aelia, Livianus, Lucilla und Valeria
„Ich habe es schon gehört und werde vor meiner Abreise noch in Rom vorbeikommen, um mich von Meridius und der Familie zu verabschieden.“
Als Lucilla sich zu den Neuankömmlingen bei der kleinen Gruppe wandte, bemerkte Livianus, dass auch Valeria unter ihnen war. Nachdem sie von Lucilla begrüßt wurde, nickte auch er ihr zu. Aus seinen Gesicht konnte man nicht wirklich ablesen, was er in diesem Moment empfand.
„Salve Valeria!“
Dann wandte er sich an Medeia und Plautius, die ebenfalls neu dazugekommen waren. Irgendwie hatte es schon etwas Besinnliches, am Vorabend eines großen Feldzuges zu heiraten. Livianus freute sich für die beiden und brachte dies auch durch ein herzliches Lächelnd zu ausdruck.
„Ihr wisst alle, dass ich kein Mann großer Worte bin, aber ich möchte versuchen, doch einige passende für unser Brautpaar zu finden. Meine liebe Klientin, geschätzter Praefectus! Auch ich darf euch in meinem und natürlich im Namen aller Soldaten der Legio I, herzlich zu eurer Hochzeit gratulieren und euch natürlich nur die besten Wünsche mit auf den Weg geben. Die Götter mögen ein wachsames Auge auf euch beide haben und euch Glück und Zufriedenheit bescheren.“
Livianus gab einem Haussklaven, der etwas abseits stand ein Zeichen, worauf zwei weitere Sklaven eintraten, die jeweils eine reich verzierte Schatulle in der Hand hielten und sich neben den Legaten postierten.
„Ich habe leider nicht mitbekommen, ob ich nun der Erste bin, oder ob mir jemand anderer zuvorgekommen ist – allerdings ist das auch nicht wichtig. Ich habe hier ein kleines Geschenk für jeden von euch und hoffe, dass ihr es für eure gemeinsame Zukunft und vor allem für euren - hoffentlich nicht lange auf sich warten lassenden - Nachwuchs gut anzulegen wisst.“
Die beiden Sklaven überreichten dem Brautpaar die Schatullen.
Der Inhalt der Schatullen wurde jeweils in der WISIM übergeben. Es ist eigentlich dazu gedacht, um es im Palast gegen eine der üblichen Wertanlagen einzutauschen. Also beeilt euch, bevor die Steuer es auffrisst.
Livianus richtete seinen Blick zum Consul.
„Ich denke auch, dass es anfänglich schon einmal damit getan ist, wenn wir auf der offiziellen Senatorenliste die anwesenden und abwesenden stimmberechtigten Senatoren in Stimmberechtigte und nicht Stimmberechtigte Senatoren abändern, egal ob sie nun durch Abwesenheit, Krankheit oder sonst was verhindert sein sollten. Wer dann zukünftig nicht unter den Stimmberechtigten steht, der wird bei einer Abstimmung auch nicht berücksichtigt.“
ZitatOriginal von Decima Lucilla
.....
Als sie sich wieder von Livianus gelöst hat und zurück tritt, schüttelt sie etwas tadelnd den Kopf. "Aber von meiner Hochzeit habe ich doch gar nicht gesprochen, mein Lieblingscousin. Du weißt doch, was für ein Aufwand das alles ist, die ganze Organisation, die Einladungen, das Essen vorbereiten lassen, hinterher alles wieder in Ordnung bringen. Ach nein, da gehe ich lieber bei anderen Leuten feiern und hinterher ohne Mühe und Sorgen wieder nach Hause." Sie grinst schelmisch. "Aber falls ich doch irgendwann heirate, dann bist du der erste, der eingeladen ist, da kannst du dir sicher sein. Oh, von wegen nach Hause gehen, ich hatte gehofft, ich müsste morgen nicht gleich wieder nach Hause reisen, sondern könnte noch ein wenig hier bleiben. Du weißt schon wegen ... also ... wenn du hier keinen Platz hast, dann kann ich mir auch eine Bleibe in Mantua suchen, ich habe kein Problem in der Mansio des Cursus Publicus zu nächtigen."
Die Begrüßungsumarmung viel heute wesentlich sanfter aus, als es sonst immer der Fall gewesen war, doch in anbetracht der versammelten Gäste um Lucilla, konnte ihr Livianus das nachsehen und drückte sie fest an sich, ehe sie sich wieder von ihn löste. Es tat gut sie vor seiner Abreise nach Osten noch einmal Gesund und Munter zu sehen. Er grüßte noch schnell die Gäste, die be Lucilla standen und wandte sich dann gleich wieder an seine Cousine. Lächelnd erwiderte er ihr
„Das will ich auch hoffen Lucilla. Aber so wie es im Moment aussieht, kannst du dir mit der Einladung ohnehin noch etwas Zeit lassen. Und natürlich kannst du wähernd deines Aufenthaltes in Italia hier bei mir wohnen. Das ist ja gar keine Frage! Denkst du ich würde dich so schnell wieder weg lassen, jetzt wo wir uns endlich wieder einmal sehen. Wo hast du denn deinen Verlobten gelassen? Ist er nicht mit gekommen?“
„Nun ich möchte nicht lange um den heißen Brei reden und gleich zur Sache kommen. Ich bin mir sicher, dass ihr es bereits gehört oder in der Acta gelesen habt. Der Kaiser hat den Parthern den Krieg erklärt und die Legio I wird mit mir als Kommandeur nach Osten verlegt und gemeinsam mit dem Kaiser und anderen Truppenverbänden ins Feld ziehen. Es wird also nicht mehr all zu lange dauern und dieses Castellum wird nur noch von einer geringen Anzahl an Wachpersonal bewohnt werden“
Livianus machte eine kurze Pause und sah die beiden an, ehe er weiter sprach.
„Da dies schon voraus zu sehen war, habe ich natürlich versucht vor meiner Abreise noch bestmöglich für euch zu sorgen. Silanus hat durch meine Fürsprache einen Posten als Tribun bei der Vigiles erhalten und ich nehme an, dass er bereits Vorbereitungen für seine Abreise trifft. Was dich betrifft Miriam, so würde ich dich bitten, dass du mit Silanus gehst. Wir haben bereits einmal darüber gesprochen und ich weiß, dass du bei ihm gut aufgehoben sein wirst und er sich sowohl um dich, als auch um dein Kind kümmern wird. Ich weiß, dass dies keine einfache Situation ist, aber als Soldat war mir immer Bewusst, dass es einmal soweit kommen kann. Und nun ist der Zeitpunkt da.“
Er wollte den beiden jungen Leuten nun die Möglichkeit geben, etwas dazu zu sagen. Miriam würde diese Nachricht wohl mehr treffen, als Silanus, der durch seine Ernennung zum Tribun ohnehin nach Rom zurück kehren musste.
Livianus war froh, dass zumindest einer die Problematik verstanden hatte, die Livianus aufzeigen wollte. Als Hungaricus und der Consul die Liste der Senatoren ansprach, hackte der Legat jedoch nach.
„Verzeiht, aber ich kann auf dieser Liste nur anwesende und abwesende STIMMBERECHTIGTE Senatoren finden. Die Problematik, die ihr wohl nach Senator Macers Wortmeldung etwas besser verstanden habt, bleibt also nach wir vor bestehen. Ich weiß also nicht, wovon du sprichst Hungaricus. Laut dieser Liste, die auch du geführt hast, waren sehr wohl auch alle abwesenden Senatoren stimmberechtigt, nur eben nicht anwesend, um diese Stimme abgeben zu können.“
Livianus lachte, sah an sich hinunter und klopfte mit der Handfläche auf seinen leichten Ansatz am Bauch, der sich über die Jahre der Friedenszeiten gebildet hatte.
„Ich kann dir versichern, dass ich als junger Legionär noch etwas anders ausgesehen habe. Aber keine Sorge – ich werde deine Nachspeise nicht abschlagen. Nachspeisen schlage ich nie ab.“
Er erwiderte ihren Blick, den er nicht ganz deuten konnte, nahm den Teller entgegen und stellt ihn vor sich auf das Tischchen. Es sah wirklich recht lecker aus und Livianus wartete nicht lange darauf, es auch zu kosten. Nach dem ersten Bissen sah er wieder lächelnd zu Miriam.
„Es ist köstlich Miriam! Du hast unsere Hausköche heute wirklich übertroffen.“
Silanus war der Erste, der in der Bibliothek eintraf und Livianus erhob sich wieder von seiner bequemen Position, um seinen Klienten zu begrüßen.
„Salve Silanus! Ich habe bereits davon gehört, dass der Kaiser meinem Vorschlag zugestimmt hat und dich zum Tribunus Vigilum ernannt hat. Meine Gratulation. Natürlich ist damit auch deine Anstellung als mein Scriba Personlis hinfällig geworden und ich möchte mich bei dir für alles Bedanken und dir viel Glück und Erfolg auf deinen zukünftigen Wegen wünschen.“
In diesem Moment trat Miriam ein und Livianus unterbrach das Gespräch um auch sie zu begrüßen.
„Miriam! Ich hoffe es geht dir gut? Komm nur zu uns. Ich habe etwas wichtiges mit euch zu besprechen.“
Er deutete auf die Klinen und ging dann wieder zurück zu seiner eigenen, um es sich darauf gemütlich zu machen. Nachdem die drei unter sich waren, konnte auch Miriam ausnahmsweise auf einer der Klinen Platz nehmen.
Livianus hatte sich mittlerweile Stück für Stück durch die Festgäste nach vorne geschoben und wurde plötzlich auf die ihm wohlbekannte Stimme aufmerksam. Konnte das sein? Lucilla? Suchend drehte er sich um und sah seine Cousine schließlich bei einer Gruppe anderer Festgäste stehen. Mit einem Gefühl aus Freude und Erleichterung ging er auf sie zu und hörte noch den letzten Satz, den sie zu den anderen sagte und den er mit einem breiten Lächeln im Gesicht parierte.
„Dann kann ich nur hoffen, bald zu deiner Hochzeit eingeladen zu werden Cousinchen.“
Im selben Moment wurde ihn jedoch bewusst, dass es wohl noch eine ganze Weile dauern würde, ehe er wieder an einer Feierlichkeit wie dieser Teilnehmen konnte. Es war also ziemlich wahrscheinlich, dass er Lucillas Hochzeit verpassen würde. Jedoch war dies im Moment unwichtig. Er war froh, dass es Lucilla gut ging, allerdings auch etwas verärgert, dass man ihn nicht darüber informiert hatte, dass sie nach ihrem plötzlichen Verschwinden wieder aufgetaucht war und es ihr allen Anschein nach auch recht gut ging.
Irgendwie hatte sich diese Diskussion in eine Richtung entwickelt, die Livianus überhaupt nicht schmeckte wollte und vor allem die letzte Wortmeldung dieses Senatskollegen hatte eher den Anschein eines Angriffs auf Livianus Loyalität gegenüber Rom und dem Senat, als tatsächlich ein konstruktiver Beitrag zu diesem Gespräch zu sein. Das Lächeln war dem Legaten längst vergangen und man konnte erkennen, dass sich seine Mine etwas verdunkelte.
„Während du hier sitzt und wie du selbst eben so schön sagtest – bemüht sein wirst DEINE Wünsche und Interessen zu vertreten – werde ich in den kommenden Tagen gemeinsam mit unserem Kaiser losziehen und unser Reich verteidigen. Maße dir also nicht an, mir mit deinen unterschwelligen Bemerkungen vorwerfen zu wollen, ich würde nicht meine Pflichten erfüllen.
Und eines sei dir ebenfalls gesagt junger Flavier… Über meinen Werdegang hat bestimmt nicht meine Redegewandtheit im Senat entschieden, sondern meine Taten auf dem Schlachtfeld. Denn wem nützt schon eine Halle voller Männer, die Anteilnahme an Roms Politik nehmen, aber nicht im Stande sind, eine Legion siegreich ins Feld zu führen. Und wenn du es als Belohnung an siehst in den Krieg zu ziehen, dann möchtest du ja vielleicht auch für deine bisherigen Verdienste im Senat belohnt werden und mich in die kommenden Schlachten begleiten. Ich kann dir versichern meine Männer wären durchaus beeindruckt, wenn du dich voller Pflichterfüllung und Anteilnahme in ihre Reihen stellst um gegen den Feind zu kämpfen.“
Das Schmunzeln war wieder zurückgekommen bei der bildhaften Vorstellung, wie dieser neunmalkluge Junge in den vordersten Reihen einer Legion stand und vor lauter Angst seine Körperöffnungen nicht mehr unter Kontrolle hatte.Er hoffte, dass sich nun wieder einer der älteren Senator zu Wort melden würde und der das Gespräch zurück in die richtigen Bahnen lenkte.
Livianus konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als der erste Senatskollege aufsprang und gegen den Vorschlag sprach. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser leicht erregt wirkte.
„Nun Senator…. Wie schon gesagt, soll es sich hierbei um eine freiwillige Option handeln, über die auch nur der betroffene Senator selbst entschieden kann. Damit sehe ich auch kein Problem darin, wenn jemand seinen – hart erkämpften – Senatssitz aus freien Stücken aufgeben und vielleicht dennoch dem Reich auf einem Posten dienen möchte, der den Stand eines Senators voraussetzt.
Und was das zurückkommen betrifft…. sein wir doch mal ehrlich….denkst du wirklich, dass es so schwierig werden würde, wieder einen Sitz im Senat zu erhalten? Selbst wenn, dann wäre es bestimmt nur mit einer kleineren und verschmerzbaren Wartezeit verbunden.
Ich sehe also nichts an deiner Argumentation, das wirklich gegen einen solchen Zusatz im Codex sprechen würde.“
Livianus war lange an seinem Schreibtisch gesessen und hatte einige Vorbereitungen für die bevorstehende Verlegung der Legio in den Osten abgearbeitet. Es kam immer ein weiterer Punkt dazu und so merkte er nicht, dass er sich immer mehr verspätete. Irgendwann war der Trubel der Festgäste so laut, dass er unweigerlich weghören konnte und den Stapel Dokumente und Berichte seufzend beiseite schob. Zum Glück hatte er sich bereits eingekleidet, bevor er mit dem Papierkram begann und so konnte er ohne weitere Verzögerung den ihm NOCH verbliebenen privaten Teil des Praetoriums verlassen und hinüber in den Festsaal gehen.
Auf Grund des festlichen Anlasses und mit dem Hintergedanken, wohl lang keine nichtmilitärische Kleidung mehr tragen zu können, hatte sich Livianus dazu entschlossen, nicht in seiner Rüstung, sondern in einer bequemen Tunika mit darüber geschlungener Toga, an diesem Festabend teilzunehmen. Man konnte der Kleidung ihre Qualität zwar ansehen, dennoch war sie farblich äußerst dezent gehalten. Livianus war zwar der Hausherr, stand aber heute anders als bei sonstigen Veranstaltungen im eigenen Haus, nicht im Mittelpunkt der Festivitäten und wollte somit auch bestimmt niemanden die Aufmerksamkeit rauben.
Wie zu erwarten war, platzte er mitten in den ersten Akt der Hochzeit und versuchte sich möglichst unauffällig unter die bereits eingetroffenen Gäste zu mischen. Den Türsklaven, der tatsächlich Anstallten macht, den Legaten und Hausherren jetzt lautstark allen andern Gästen anzukündigen, brachte er mit hektisch fuchtelnden Handbewegungen gerade noch rechzeitig zum schweigen, so dass wohl keiner sein verspätetes kommen bemerkte, da ja alle Augen bereits auf das Brautpaar gerichtet waren. Er blieb hinter den Festgästen stehen und sah nach vorne, wo der Priester gerade damit begonnen hatte, das Opfer zu begutachten.