Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Also niemand! Livianus legte einige Unterlagen beiseite und kam zum nächsten Punkt.


    „Dann kommen wir zum Manöver! Es wurden ja bereits einige Aussagen dazu getätigt und ich habe beschlossen, dass ich Tribun Vitamalacus mit der Planung und Durchführung dieses Manövers beauftrage. Es steht ihm natürlich frei seine Arbeitsgruppe nach belieben zu erweitern. Wer möchte sich hierzu in dieser Runde noch äußern bzw. welche Vorstellungen habt ihr?“

    Willkommen im Imperium!


    Nachdem Meridius zurzeit nicht regelmäßig online kommen kann, werde ich mich hier wieder mal als sein Vertreter zu Wort melden. Wenn du an der Gens Decima Interesse hast, dann nehmen wir dich gerne auf. Vielleicht hast du im Tabularium auch schon bemerkt, dass die Gens Decima zwei Stammbäume hat. Einen größeren aus der Provinz Hispania und einen kleineren aus Achaia.


    Aus organisatorischen Gründen wäre es am einfachsten, wenn Du Dich in den kleineren einklinkst. Das hat den Grund, dass beim größeren einfach schon so viele Verwandtschaftsverhältnisse ausgespielt sind, so dass es logisch kaum mehr vertretbar wäre, ältere Brüder und Cousins noch plötzlich auftauchen zu lassen. Der kleinere Stammbaum ermöglicht es Dir zudem dort über die Zeit eine eigene Familie entstehen zu lassen. Dort ist also noch relative Gestaltungsfreiheit und wir alle freuen uns immer, wenn aus der entfernten Verwandtschaft hin und wieder mal einer auftaucht.


    Falls Du also bei uns mitmachen willst, von mir aus hast Du das OK. Melde Dich einfach nach der Freischaltung per PN und wir klären dann ab, wie Du nun genau mit wem verwandt bist und wie Du in dieser SIM starten möchtest und wie dich der Rest der Familie dabei unterstützen kann.


    Wichtig ist uns nur, dass man sich mit der Familie identifiziert, Zusammenhalt schreiben wir groß, was nicht bedeutet, dass auch mal ein schwarzes Schaf der Familie gespielt werden darf. Wir wollen uns nur aufeinander verlassen können. Das ist die einzige Bedingung.

    Livianus wartete einen kurzen Moment, ob sich einer der Stabsoffiziere zu Wort meldete, ehe er in dieser Angelegenheit noch einmal nachbohrte.


    „Wie ihr alle wisst, sind einige Unteroffiziersposten nach zu besetzen. Ich hoffe also, dass sich bei diesem Manöver oder der Ausbildung ein paar fähige Männer finden lassen. Wie sieht es mit der Grundausbildung aus? Gibt es Probatii die bereits in den Rang eines Legionärs erhoben werden können?“

    Livianus erhob sich hinter seinem Schreibtisch und nickte dem Magistraten begrüßend zu.


    „Magistratus! Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen. Bitte nimm doch Platz und verrate mir den Grund deines Besuches.“


    Dabei deutete er einladend auf einen der beiden Stühle, dir vor seinem Schreibtisch standen.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    WIRD
    PROBATUS
    DECIMUS AURELIUS GALERIANUS
    LEGIO I TRAIANA



    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE NON APR DCCCLVII A.U.C.
    (4.4.2007/104 n.Chr.)



    UNEHRENHAFT
    AUS DER LEGIO I TRAIANA
    ENTLASSEN.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    WIRD
    EQUES
    DECIMUS PETRONIUS BURSA
    LEGIO I TRAIANA



    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE NON APR DCCCLVII A.U.C.
    (4.4.2007/104 n.Chr.)



    UNEHRENHAFT
    AUS DER LEGIO I TRAIANA
    ENTLASSEN.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    WIRD
    LEGIONARIUS
    MANIUS VASUVIANUS FLAVIAN
    LEGIO I TRAIANA



    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE NON APR DCCCLVII A.U.C.
    (4.4.2007/104 n.Chr.)



    UNEHRENHAFT
    AUS DER LEGIO I TRAIANA
    ENTLASSEN.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERHEBE ICH DEN
    CIVIS
    TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV NON APR DCCCLVII A.U.C. (2.4.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    PROBATUS
    TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS
    LEGIO I TRAIANA




    Livianus nahm die Hand von Medeia und hob sie vorsichtig und langsam zu seinem Mund, um einen kurzen und kaum spürbaren Kuss darauf zu hinterlassen. Dann lächelte er und ließ die Hand wieder los.


    „Wozu hat man denn einen Patron in diesem höchsten Gremium unseres Reiches sitzen, wenn er nicht auch das eine oder andere dort für seine Klienten bewirken oder vorbringen kann.


    Es ist mir wirklich eine große Freude, dass du mich hier in Manuta besuchst Medeia. Seit unserem letzten Aufeinandertreffen, ist ja leider einige Zeit vergangen. Aber du hast dir keine vorwürfe zu machen. Ich bin meinen Klienten sehr nachsichtig, was die Besuche betrifft. Immerhin kann man ja nicht erwarten, dass sie einem Legatus Legionis ständig nachreisen.“

    Livianus nickte dem Primus Pilus zu.


    „Ich danke dir!“


    Dann wandte er sich wieder an den Rest des Stabes.


    “Nach dem Avitus es gerade angesprochen hat, möchte ich diesen Punkt noch ganz kurz vorziehen, bevor wir zu einem möglichen Manöver kommen. Gibt es von Seiten des Stabes irgendwelche Vorschläge für Beförderungen oder Auszeichnungen?“

    Aufmerksam verfolgte der Legat den bisherigen Vortrag seines Primus Pilus und sah dabei kurz auf einige Unterlagen, die er vor sich am Tisch liegen hatte. Als Avitus eine Pause bei seinem Bericht machte, nutzte Livianus die Gelegenheit, einige Worte zu dem bisher gehörten zu verlieren.


    „Was die Moral einer Truppe betrifft, so kann ich aus Erfahrung sagen, dass es sich meistens nur ein paar Störenfriede handelt, die den Rest der Männer durch negative Stimmungsmache oder durch ihren Ungehorsam unangenehm beeinflussen können.


    Dazu sei gesagt: Die Centurionen tragen ihre Vitis nicht nur zu Schauzwecken. Sollte ein Soldat durch seinen Ungehorsam auffallen, so kann jeder Centurio meiner Legio alle nötigen Maßnahmen ausführen, um diesen Soldaten Gehorsam und Pflichtbewusstsein beizubringen. Sollte ein Soldat seinen Vorgesetzten mehrmals negativ auffallen, so erwarte ich in Zukunft eine sofortige Meldung darüber. Dieser Soldat hat sich dann vor mir oder vor dem Tribunus Laticlavius für seine Vergehen bzw. seinen Ungehorsam zu verantworten. Im schlimmsten Fall wird dies zu einem Militärtribunal oder einer unehrenhaften Entlassung aus der Legio führen.


    Was die beiden Soldaten betrifft von denen du sprichst, so habe ich bisher keine Meldung erhalten, dass diese entlassen gehören. * Vielleicht erkundigst du dich hier noch einmal Primus Pilus.


    Was den Ausbildungsstand der Truppe betrifft, so habe ich nun schon mehrmals den Vorschlag eines Manövers gehört. Keine Sorge, ich habe diese Wortmeldungen nicht überhört. Wir werden im Anschluss darüber reden.


    Gibt es sonst noch etwas Primus Pilus?“

    „Es wäre bestimmt nicht verkehrt die Gelegenheit zu nutzen, um Erweiterungen an den Ställen vorzunehmen. Du hast hiermit meine Erlaubnis.“


    Er sah in kurz die Runde und ließ seinen Blick bei Centurio Avitus halten.


    „Primus Pilus! Wie sieht es von deiner Seite aus? Deinen Bericht, was die Fußsoldaten unserer Legio anbelangt.“

    „Nunja! Ihr beiden seid die Ärzte. Mir als Kommandeur ist nur wichtig, dass ich keine unliebsamen Überraschungen erlebe und sich die Legion gesundheitlich in einem guten Zustand befindet. Wenn ihr beiden mir das anhand der vereinzelten Untersuchungen und Krankheitsvorfälle versichern könnt, dann will ich damit zufrieden sein.“


    Der Legat sah die beiden fragend an.

    Damit hatte Livianus nicht gerechnet und dementsprechend reagierte er auch sehr überrascht und unsicher. Er stellte seinen Teller wieder auf den Tisch und raffte sich auf, um besser zu Miriam blicken zu können. Er lächelte sie an und sprach ungewöhnlich sanft.


    „Ein ziemlich ungewöhnlicher Wunsch Miriam, aber einer, den ich durchaus nachempfinden kann. Ich denke nicht, dass er unerfüllbar ist. Wenn du jemanden brauchst, der dich kurz in den Arm nimmt oder bei dem du dich aussprechen kannst, dann sollst du wissen, dass du dich jederzeit an mich wenden kannst.“


    Er lächelte noch einmal kurz und versuchte dann schnell auf ein anderes Thema zu wechseln.


    „Um ehrlich zu sein, habe ich den jungen Scriba auch angestellt, weil er etwa dein Alter hat. Ich hatte natürlich dabei auch damit gerechnet, dass du dann nicht ganz so alleine hier im Haus bist, wenn ich meinen Dienst versehe. Außer dem wird dir die Gegenwart eines etwas jüngeren Menschen bestimmt gut tun. Ich kann schließlich nicht von dir verlangen, dass du hier ständig einem so alten Sack wie mir Gesellschaft leistest.“

    Livianus betrat gerade den Raum, als Medeia die letzten Sätze aussprach und ging lächelnd auf sie zu.


    „Praetorium meine liebe Klientin! Dies hier ist das Praetorium und ich kann mich wahrlich nicht über seine Größe und die einen oder anderen Annehmlichkeiten beklagen. Vor dem Eingang, durch den du gerade gekommen bist, endet das hektische und militärische Treiben des Castellums und es beginnt mein ruhiges und privates kleines Reich. Zumindest wenn es nach mir geht.“


    Er musste über den letzten Satz selbst lachen, da seine Soldaten und Offiziere das sehr oft anders sahen. Legat war man Rund um die Uhr und solange man sich im Castellum aufhielt, konnte man sich nicht davor drücken.

    Livianus wartete noch bis Plautius dem Primus Pilus die Antwort auf seine letzte Frage gegeben hatte und hob dann mahnend die Hand.


    „Einen Moment meine Herren! Wir besprechen Alles Punkt für Punkt durch. Es bringt jedoch nichts, die Themen durcheinander zu bringen. Als erstes steht noch der Bericht des Praefectus Castrorum im Raum. Gibt es hierzu noch Wortmeldungen? Wenn nicht, dann würde ich gerne als nächstes den Bericht von Tribun Numerianuns hören, wie es mit der Legionsreiterei steht.“

    Während der Tribunus sprach und die vollste Aufmerksamkeit der restlichen Offizierskollegen hatte, setzte sich auch Livianus und richtete einige Unterlagen zusammen. Die kleine Ansprache war, wie von Vitamalacus gewohnt, sehr kurz und sachlich gehalten, reichte aber bestimmt vollkommen aus, um den anderen einen Eindruck vom Neuen zu vermitteln. Als der Tribun geendet hatte, nickte ihm Livianus dankend zu.


    „Ich danke dir.“


    Dann sah er wieder in die Runde.


    „Dann lasst uns nun mit der Stabsbesprechung beginnen. Ich würde vorschlagen, dass uns zuerst Praefectus Plautius einen Bericht über den aktuellen Zustand der Legion liefert.“