Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Ein berittener Bote aus dem Castellum gab in der Taverne einen Brief für Artoria Medeia ab.


    KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (1.3.2007/104 n.Chr.) [



    An Artoria Medeia
    Taberna ad Minicium
    Mantua, Italia



    Eilbrief



    Meine liebe Medeia!


    Mit großer Freude habe ich deine Nachricht erhalten und möchte dich hiermit ganz offiziell zu mir in das Castellum der Legio I einladen. Wenn du dich bereits vorher angekündigt hättest, dann wäre es bestimmt kein Problem gewesen, dich hier im Praetorium unter zu bringen. Ich freue mich jedenfalls schon auf dein kommen.


    Vale
    Livianus


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERHEBE ICH DEN
    CIVIS
    MARCUS IULIUS CICERO



    MIT WIRKUNG VOM
    AKAL MAR DCCCLVII A.U.C. (1.3.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    PROBATUS
    MARCUS IULIUS CICERO
    LEGIO I TRAIANA




    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERHEBE ICH DEN
    CIVIS
    LUCIUS FLAVIUS VINDEX



    MIT WIRKUNG VOM
    AKAL MAR DCCCLVII A.U.C. (1.3.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    PROBATUS
    LUCIUS FLAVIUS VINDEX
    LEGIO I TRAIANA




    Livianus schaute seinen Verwandten hinter her und schüttelte lächelnd den Kopf. Ein merkwürdiger Kauz, auch wenn er sonst eigentlich recht nett war. Aber Gens war eben Gens und Livianus würde nie einen Verwandten hängen lassen. Als Verus aus seinem Blickfeld verschwunden war, machte er sich auf den Weg in die Principia.

    Willkommen im Imperium!


    Nachdem Meridius zurzeit nicht online kommen kann und sich daher abgemeldet hat, werde ich mich hier mal als sein Vertreter zu Wort melden. Wenn du an der Gens Decima Interesse hast, dann nehmen wir dich gerne auf.Vielleicht hast Du im Tabularium auch schon bemerkt, dass die Gens Decima zwei Stammbäume hat. Einen größeren aus der Provinz Hispania und einen kleineren aus Achaia.


    Aus organisatorischen Gründen wäre es am einfachsten, wenn Du Dich in den kleineren einklinkst. Das hat den Grund, dass beim größeren einfach schon so viele Verwandtschaftsverhältnisse ausgespielt sind, so dass es logisch kaum mehr vertretbar wäre, ältere Brüder und Cousins noch plötzlich auftauchen zu lassen. Der kleinere Stammbaum ermöglicht es Dir zudem dort über die Zeit eine eigene Familie entstehen zu lassen. Dort ist also noch relative Gestaltungsfreiheit und wir alle freuen uns immer, wenn aus der entfernten Verwandtschaft hin und wieder mal einer auftaucht.


    Falls Du also bei uns mitmachen willst, von mir aus hast Du das OK. Melde Dich einfach nach der Freischaltung per PN und wir klären dann ab, wie Du nun genau mit wem verwandt bist und wie Du in dieser SIM starten möchtest und wie dich der Rest der Familie dabei unterstützen kann.


    Wichtig ist uns nur, dass man sich mit der Familie identifiziert, Zusammenhalt schreiben wir groß, was nicht bedeutet, dass auch mal ein schwarzes Schaf der Familie gespielt werden darf. Wir wollen uns nur aufeinander verlassen können. Das ist die einzige Bedingung.

    Livianus schickte einen Sklaven los, der kurze Zeit später mit einem Lederbeutel zurück kehrte und diesen Verus überreichte.


    „Ich denke 1000 Sz. sollten für einen guten Start reichen. In unsere römische Casa kannst du natürlich gerne einziehen. Sie wird ohnehin noch von einigen Haussklaven in Schuss gehalten und da sich die meisten Familienmitglieder außerhalb Roms aufhalten, sind dort auch einige Zimmer frei. Dann wünsche ich dir viel Glück bei deiner Suche. Solltest du Hilfe brauchen, kannst du dich gerne bei mir melden. Ich werde dann versuchen, dir mit meinen Kontakten zu helfen.“


    Sim-Off:

    Geld in der WISIM überwiesen - die Sklaven in Rom musst du halt selbst mitspielen.

    Livianus schmunzelte, als er die Worte des Patriziers hörte. Er hatte mit vielen gerechnet, allerdings nicht, dass man ihm hier auf dieser Veranstaltung auf ein solches Geschäft ansprechen würde. Andererseits wurden die meisten Geschäfte bei solchen Ereignissen geschlossen.


    „Nun, ich bin nun etwas überrumpelt um ehrlich zu sein. Grundsätzlich war ich schon sehr lange nicht mehr auf meinem Besitz in Tivoli und hatte bisher auch nie daran gedacht mehr aus diesem Stück Land zu machen, obwohl es wohl ein wunderbarer Platz für eine Villa wäre. Aber lass uns einen kurzen Moment etwas abseits stellen und darüber reden.“


    Die beiden Männer setzten sich auf einen freien Tisch in einer Ecke des Saales, wo sie ungestört darüber reden konnte und niemand es mitbekam.

    „Mit Geld kann ich dir gerne aushelfen, wenn du möchtest. Auch einen Job und ein Dach unter dem Kopf kann ich dir bieten, wenn du in Mantua bleibst. Du musst jedoch für dich selbst entscheiden, welcher Weg geeigneter für dich ist. Ich kann dir anbieten hier in der Legio als Probatus anzufangen oder ein gutes Wort bei der Stadtverwaltung für dich einzulegen. Die brauchen bestimmt noch einen Scriba für das Magistrat.“

    „Ob du wirklich etwas verändern kannst weiß ich nicht, aber es gibt viele Möglichkeiten Rom und dem Kaiser zu dienen. Manchen führt sein Weg in die Politik und manchen zum Militär oder eher zur Religion. Ich bin mir sicher, dass ein fähiger Kopf in all diesen Bereichen etwas bewegen kann. Die Entscheidung liegt jedoch bei dir und wenn es soweit ist, werde ich gerne ein gutes Wort für dich einlegen. Hast du dich schon entscheiden, wo du dich niederlassen möchtest?“

    „Nun Probleme ist vielleicht übertrieben. Es ist eben das pulsierende und abwechslungsreiche Leben wie in jeder großen Haupstadt – nur das diese eben zusätzlich das Zentrum des römischen Reiches ist. Mich freut es jedenfalls, dass du den Weg zu mir gefunden hast und ich werde dich natürlich gerne Unterstützen wo ich nur kann. So wie es sich eben angehört hat, planst du ja hier zu bleiben.“

    Nun erkannte Livianus den Gast und reichte ihm die Hand, während er die andere auf seine Schulter längte.


    „Natürlich! Verus aus Griechenland! Es freut mich, dich nach so langer Zeit wieder zu sehen. Ich hatte in den letzten Jahren kaum Kontakt zum griechischen Teil unserer Gens und auch von den anderen habe ich nicht wirklich viel über euch erfahren. Was treibt dich nach Italia?“

    Es dauerte nicht all zu lange, da hörte man auch schon das klappernde Geräusch genagelter Militärstiefel näher kommen und schließlich betrat Livianus das Atrium. Er wurde zwar darüber informiert, dass ein angeblicher Verwandter auf ihn wartete, doch er konnte den Mann auf den ersten Blick nicht erkennen. Also ging er auf ihn zu und wartete, dass der Gast ihn ansprach.

    „Nun, im Moment haben wir nichts Aufregendes vor. Ich denke also, dass dir die Legio zur Verfügung steht. Die genaueren Planungen besprichst du jedoch am besten mit meinem Praefectus Castellum. Er wird sich dann um die benötigten Truppenteile kümmern und den Dienstplan dementsprechend eintelen.“

    Diese Senatsdiskussion wurde immer ungeheuerlicher. Nun war es Livianus der sich anscheinend vor dem Princeps Senatus verantworten musste und nicht mehr die Acta. Sofort nach der Wortmeldung Hungaricus, vielen Livianus einige andere Senatoren ins Wort, so dass es etwas dauerte, bis er antworten konnte.


    „Diese Unterstellung ist ungeheuerlich! Bin ich es nun der sich hier vor dem Senat für den Aufstand in Hispania verantworten muss? Sucht der Senat ständig nach irgendwelchen Schuldigen in seinen eigenen Reihen, als der Wahrheit ins Auge zu sehen. Wir sprechen hier doch nicht von irgendwelchen Männern, die vielleicht beim letzten Aufstand nicht ihr leben gelassen haben. Wir sprechen hier von einem Gedanken, der in einigen Leuten bestimmt weiterlebt und immer weiterleben wird. Dieser Gedanke ist der Feind Roms – nicht die paar Aufständischen, die wir ohnehin mit unserer militärischen Überlegenheit bezwingen können.“

    „Salve Claudius Marcellus. Es freut mich deine Bekannschaft zu machen. Bisher kannte ich deinen Namen lediglich von den Abschriften der Senatsberichte bzw. von der Senatsdiskussion um dein Amt. Ich muss gestehen, dass die Claudier verstehen, ein Fest auszurichten.“


    Bei diesen Worten sah er sich kurz im Saal um.

    „Stimmt! Und was ist passiert? Der Aufstand wurde niedergeschlagen! Was hat man allerdings danach getan? Anstatt weiterhin Truppenpräsents zu zeigen und die versprengten Reste dieses Aufstandes bis in alle Ecken der Provinz zu jagen, hat man die einzige Legio der Provinz abgezogen, sie auf Dauer nach Germanien verlegt und Hispania sich selbst überlassen. Und mit dieser Entscheidung war die neue Chance für einen Aufstand geboren. Schickt eine Legion und einen fähigen Legaten wieder auf Dauer nach Hispania und ich garantiere euch, dass es die nächsten 150 Jahre wieder ruhig sein wird.


    Nur eines sollte euch ebenfalls klar sein meine wehrten Kollegen. Berichte wie der eben verlesene sind vollkommen Kontraproduktiv und geben dem hispanischen Volk – egal ob romanisiert oder nicht – einen Eindruck davon, was der Rest des Imperiums über sie denkt. Denn die Acta spiegelt in vielen Augen die Meinung des Volkes wieder und kann dieses sogar bis zu einem gefährlichen Grad beeinflussen. Ich sehe es also nur als Bestätigung für die Aufständischen richtig gehandelt zu haben und bin überzeugt, dass sie durch diesen negativen Bericht noch mehr Einfluss auf die Bevölkerung Hispanias gewinnen werden.“

    Livianus wandte sich an Hungaricus, von dem er mehr erwartete hätte, als eine solch plumpe Frage.


    „Beantworte dir diese Frage selbst mit einem einfachen Vergleich beziehungsweise einer Überlegung. Was denkst du würde passieren, wenn wir alle unter Waffen stehenden Truppen aus Roma oder sogar aus ganz Italia abziehen? Ich spreche also auch von den Praetorianern und der Cohortes Urbanae. Denkst du wirklich es würde weiterhin so ruhig bleiben wie es im Moment der Fall ist? Ich kann es mir nicht vorstellen.“