Livianus stand noch eine ganze Weile da und starrte ins Leere. Das war nun die Trennung, die er sich weder gewünscht, noch damit gerechnet hatte. Noch auf dem Weg nach Germanien hatte er an eine mögliche Versöhnung geglaubt und sich ausgemalt, wie es wohl werden würde, wenn sie sich wieder zum ersten Mal nach so langer Zeit in den Armen lagen. Doch nun war alles gänzlich anders gekommen und im tiefen Inneren spürte er trotz des großen Schmerzes über diesen Verlust, dass es wohl das beste war…… für ihn, aber vor allem für Valeria. Als Soldat ging er einer ungewissen Zukunft entgegen, die man lieber mit niemanden teilen sollte.
Vielleicht wollte das Schicksal es aber auch einfach nicht anders. Zuerst der große Verlust, den er mit dem Tod Aemilias erleben musste und nun auch das Beziehungsaus mit Valeria, noch bevor es richtig begonnen hatte. Ein Zeichen der Götter? Vielleicht! Aber auf jeden Fall ein Bestätigung für Livianus, dass es wohl nicht zu seinem Schicksal gehörte, jemanden an seiner Seite zu haben. Was auch immer die Götter mit ihm vorhatten – er wusste nun, dass er es auf sich allein gestellt bestreiten musste.
Irgendwann bemerkte er, dass der Tag nun zur Gänze hereingebrochen war und sich die Stille nach und nach im Alltagslärm verlor. Mir seiner Hand wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht, die ihm noch kurz zuvor über die Wangen gelaufen waren und sah sich dann um. Valeria war gegangen und irgendwie hatte er in diesem Moment eine Vorahnung, dass ein Wiedersehen lange auf sich warten lassen würde. Er atmete noch einmal die kühle Abendluft tief ein und ging dann zurück zu seinen Männern, um alles für die Reise nach Italia vorbereiten zu lassen.