Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    „Davon bin ich durchaus überzeugt Seneca. Es freut mich wirklich, dass du gerade mich als deinen Patron auserkoren hast und ich nehme dieses Angebot auch mit großer Freude an. Gibt es auch irgendetwas, dass ich in meiner neuen Funktion für dich tun kann? Wenn ja, dann scheue dich nicht es offen auszusprechen.“

    „Bitte nimm doch Platz!“


    Livianus deutete auf einen der Stühle und setzte sich ebenfalls.


    „Was deinen Bruder betrifft, so hast du richtig gehört. Ich habe ihm vor kurzem zum Tribun befördert. Er hat sich sehr verdient gemacht und wird bestimmt ein hervorragender Offizier werden. Ich kann dich anschließend gerne von einem Legionarius zu ihm führen lassen. Er wird sich bestimmt freuen. Aber nun zu dir. Was ist so wichtig, dass es dich von Rom nach Mantua führt?“

    Livianus war in diesen Tagen auf Grund des kaiserlichen Convents in Rom und hatte dadurch auch die Erlaubnis erhalten das Pomerium zu betreten. Obwohl er durch die Entfernung seines Dienstortes die meiste Zeit kaum die Möglichkeit hatte an Sitzungen des Senats teilzunehmen, ließ er sich dennoch ständig am Laufenden halten und Abschriften der Senatsberichte, Sitzungsprotokolle und Tagesordnungen überbringen. Als er an diesem Tag erfuhr, dass heute kurzfristig eine Art Krisensitzung über die aktuelle Lage in Hispania angesetzt wurde, ließ er es sich nicht nehmen, in den Senat zu kommen. Bisher hatte er nur interessiert zugehört, um sich einen Überblick zu beschaffen. Nun erhob er sich und ergriff das Wort.


    „Abgesehen von dem Aufstand - den die angeforderten Militäreinheiten unter dem Kommando des Praefectus Praetorio bestimmt unter Kontrolle bekommen werden - sind nicht auch weitere Schritte zu überdenken? Meiner Meinung nach sollten wir darüber abstimmen einen Abgesandten des Senats nach Hispania zu schicken, der überprüft, in wie weit die Provinzregierung Mitschuld an diesem Vorfall trägt und ob wir es Rechtfertigen können, den Proconsul auch weiterhin unser Vertrauen zu schenken. Ich würde Vorschlagen einen Corrector zu ernennen und ihn auf dem schnellsten Wege nach Hispania zu entsenden.


    Des Weiteren ist dies nun der zweite Vorfall dieser Art binnen kürzester Zeit. Auch wenn der jetzige Aufstand nicht mit dem des Sertorius vergleichbar ist, so stellt sich die Frage, in wie weit wir es uns erlauben können, die Provinz Hispania unter senatorischer Führung und somit auch ohne den Schutz einer eigenen Legion zu belassen.“

    Livianus blieb trotz der indirekten Vorwürfe ungewöhnlich ruhig.


    „Nun Tribun. Du unterstellst auch mir damit, dass ich einen unfähigen Mann auf diesen wichtigen Kommadoposten gesetzt habe.“


    Er sprach einen kurzen Moment lang nicht weiter und blieb dann stehen.


    „Ich kann dir versichern, dass Matinius Plautius mein uneingeschränktes Vertrauen genießt und ich ihn nicht grundlos auf diesen Posten gesetzt habe. Er ist ein hervorragender Offizier, aber auch er muss sich erst in die neu übertragene Aufgabe einarbeiten. Es ist, und da wirst du mir sicher zustimmen, ein großer Unterschied, ob man das Kommando über eine einzelne Kohorte oder eine ganze Legio führen muss. Auch ich bin nicht als Legatus Legionis auf die Welt gekommen und lerne nach wie vor laufend etwas dazu.


    Ich denke es wäre also angebrachter dem Praefectus, deinem Vorgesetzten, mit deinem Rat zur Seite zu stehen und ihn in seiner Aufgabe zu unterstützen, als derartige Unterstellungen aufzustellen. Was diese Stabsbesprechung betrifft, kann ich nicht wirklich viel dazu sagen, außer das Plautius schon seine Gründe gehabt haben muss. Dennoch denke ich, du solltest in solchen Fällen direkt zu Plautius gehen und ihn einfach darauf ansprechen.“

    Livianus meldete sich auch hier wieder zu Wort,


    „ Ich habe diese politischen Debatten zwar nur am Rande mitbekommen, aber als meine Klientin genießt auch Artoria Medeia mein vollstes Vertrauen. Ich kenne sie als ungewöhnlich engagierte und tatkräftige Frau und würde einer außerordentlichen Aufnahme in den Senat zustimmen.“

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Ein kurzer Marsch durch das Kastell, an einigen patrouillierenden Soldaten vorbei, an einer fabrica, wo ein Schmied gerade einige Rüstungen reparierte, und dann waren sie schon über die via praetoria zur principia gekommen. Schnellen Schrittes, die Begrüßung des Tribuns erweckte eilige Geschäfte, brachte sie den Tribun zum Vorzimmer des Legaten. Der Soldat salutierte.


    tribunus Iulius Seneca wünscht den Legaten zu sprechen!“


    Der Scriba nickte.


    "Der Tribun soll im Besprechungsraum warten. Ich werde dem Lagaten sofort bescheid geben."

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Der Gehilfe merkte sich die Auskunft, wurde aber alsbald von der Frage des Cornicularius' verunsichert. Um wen es ging, hatte ihm der Tribun doch gar nicht gesagt. Mist.


    "Öh...", begann er stockend. "Genau weiß ich das nicht, aber es muss entweder ein naher Freund oder Verwandter des Tribunus sein, weil er sich nicht offiziell im Rekrutierungsbüro, sondern direkt bei Tribunus Claudius gemeldet hatte. Ich glaube sogar, der Mann hieß auch Claudius."


    Der Gehilfe hoffte, mit dieser Antwort um die Runden gekommen zu sein.


    "Dann richte dem Tribunen aus, dass der Legat nächste Woche wieder im Castellum ist. Wenn es bei dem Neuen ohnehin um ein Familienmitglied geht, dann kann er ja in der Zwischenzeit im Tribunenhaus wohnen."

    Nun meldete sich auch Livianus zum ersten Mal zu Wort.


    „Auch ich spreche mich für die Aufnahme von Tiberius Vitamalacus in den Senatorenstand aus. Er war mir immer ein treuer Soldat und Offizier, der mein uneingeschränktes Vertrauen und meine Achtung genießt. Ich bin mir sicher, dass er auch einen hervorragenden Senator und vielleicht auch zukünftigen Feldherren abgibt.“

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Der Gehilfe des Tribunen trat an den Scriba im Vorzimmer heran.


    "Ich benötigen eine Auskunft für Tribunus Claudius. Er möchte den Zeitplan des Legatus Legionis erfahren. Es geht um eine Ernennung."


    Der Scriba sah in einigen Schriftrollen nach und wandte sich dann wieder dem Boten zu.


    „Diese Woche sieht es schlecht aus. Der Legatus befindet sich beim kaiserlichen Conventus in Rom. Aber ich werde ihm für kommende Woche eine Notiz schreiben, dass eine Ernennung ausständig ist. Um wem geht es?“

    Livianus sah den Tribunen verwundert an.


    „Natürlich findet dies nicht meine Zustimmung Tribunus. Eine Stabsbesprechung ist wie der Name schon sagt, den Offiziere einer Legion vorbehalten. Natürlich kann der Kommandierende vereinzelt Außenstehende dazu einlanden, wenn sie etwas Wichtiges dazu beitragen können, oder er bestimmte Berichte und dergleichen von ihnen erwartet.


    Ich muss aber gestehen, dass ich dir hierbei nicht ganz folgen kann. Gab es während meiner Abwesenheit Probleme diesbezüglich? Das kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Der Stab setzt sich aus den 9 Offizieren der Legion zusammen, der erweiterte Stab schließt noch zusätzlich die Centurionen der ersten Kohorte mit ein. Ich kann mir also kaum vorstellen, dass diese Anzahl mit zusätzlich geladenen Unteroffizieren überboten werden kann.“

    Livianus lächelte die Sklavin freundlich an, die ihm beinahe umgerannt wäre.


    „Miriam! Nicht so stürmisch! Ich habe keine Boten vorausgeschickt, daher ist meine Ankunft wohl für alle etwas überraschend. Aber keine Sorge, ich bin kein Freund von großen Empfängen, nach einer anstrengenden Reise…. und das war sie.“

    Der Feldherr und sein „Leibwächter“ erreichten nach einem kurzen Marsch durch die Gassen Roms und über das Forum Romanum den Palast. Bevor er sich der Wache zuwandte, sah er noch einmal zu Aristides.


    „Du kannst hier warten, bis der Conventus vorbei ist.“


    Dann richtete er sich seine Legatenrüstung zu Recht und ging der Palastwache mit einem ernsten Nicken entgegen.


    „Decimus Livianus. Ich komme zum Conventus.“


    Da er als ehemaliger Praefectus Urbi gewohnt war im Palast nach belieben ein und aus zu gehen, machte er keine weiteren anstallten stehen zu bleiben, sondern ging schnurstracks weiter.